'Every' - Seiten 109 - 204

  • Was ich allerdings sehr interessant finde, ist diese Sache mit der "Qual der Wahl". Es wurde in dem Buch schon mehrfach erwähnt, dass der Mensch oft überfordert ist von zuviel Auswahl. Das trifft auf mich absolut zu, das hab ich schon in der Vergangenheit oft gemerkt und bei Anschaffungen öfter gesagt " Mir reichen drei Sachen zur Auswahl - billig, mittel, teuer" - je nachdem, wie wichtig mir die Sache, die ich kaufen will, ist, entscheide ich mich für eins der drei Varianten. Oder so ähnlich. Diese Fülle an Möglichkeiten heute ist nicht so mein Ding. Da finde ich mich tatsächlich - leider? - wieder.

    Das ist wohl tatsächlich bei den meisten Menschen so. Ich erinnere mich, von einem Experiment mit Marmelade gehört zu haben. Da konnten in einem Supermarkt verschiedene Marmeladensorten probiert werden. Bei wenig Auswahl kam es öfter zu einer Kaufentscheidung als bei vielen Möglichkeiten. Dann kann man sich wohl nicht entscheiden und lässt es ganz.


    Edit: Info gefunden Link zu Wikipedia

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Lese-rina ()

  • Diese Idee mit dem virtuellen Reisen oder so - also ich find das toll, wenn man sich wegen Klima Gedanken macht, aber in meinen Augen kann sowas niemals das echte Reisen ersetzen. Ich für mich behaupte, dass das Schöne am Reisen auch die Entfernung ist, die man zumindest unbewusst doch spürt. Ich kann mir vorstellen, weniger zu reisen, aber nicht auf so eine Art. Das ist zum Spielen mal ganz nett, aber kein Ersatz.

    Das mit dem Reisen, Stop+Lük, ist ein schönes Beispiel dafür, wie oberflächlich Technik uns etwas abnehmen oder erleichtern kann, was dann aber der "echten" Handlung einfach nicht nahekommt. Und dann müssen wir uns entscheiden - reicht es aus, oder nicht. Solange wir die Wahl haben, ist es ja auch vollkommen sinnvoll, zu wählen. Wenn uns die Wahl genommen wird, und sei es durch öffentlichen Druck, fangen die sozialen Probleme an. Und dabei denke ich nicht an große Sachen wie Urlaub/Reisen, Vielleicht Bus/Bahntickets, die oft nur noch per Automat oder App gekauft werden können, oder die Schließung von Bankfillialen, auch wenn ich die wirtschaftlichen Überlegungen dahinter verstehe.

  • Das mit dem Reisen, Stop+Lük, ist ein schönes Beispiel dafür, wie oberflächlich Technik uns etwas abnehmen oder erleichtern kann, was dann aber der "echten" Handlung einfach nicht nahekommt. Und dann müssen wir uns entscheiden - reicht es aus, oder nicht. Solange wir die Wahl haben, ist es ja auch vollkommen sinnvoll, zu wählen. Wenn uns die Wahl genommen wird, und sei es durch öffentlichen Druck, fangen die sozialen Probleme an. Und dabei denke ich nicht an große Sachen wie Urlaub/Reisen, Vielleicht Bus/Bahntickets, die oft nur noch per Automat oder App gekauft werden können, oder die Schließung von Bankfillialen, auch wenn ich die wirtschaftlichen Überlegungen dahinter verstehe.

    Du hast Recht, und an dieser Stelle kann das Buch wirklich ein Denkanstoß sein, damit man selbst mal über die Konsequenz der Bequemlichkeit nachdenkt, mit der wir uns von der Technik Gänge abnehmen lassen. Nicht falsch verstehen, ich bin auch dafür, mir das Leben zu erleichtern. Aber der eigene Kopf muss schon eingeschaltet bleiben.

  • Du hast Recht, und an dieser Stelle kann das Buch wirklich ein Denkanstoß sein, damit man selbst mal über die Konsequenz der Bequemlichkeit nachdenkt, mit der wir uns von der Technik Gänge abnehmen lassen. Nicht falsch verstehen, ich bin auch dafür, mir das Leben zu erleichtern. Aber der eigene Kopf muss schon eingeschaltet bleiben.


    Das hat ja schon wer ähnlich geschrieben, dass man sich z.B. nicht blind auf sein Navi verlässt. Da fängt es schon an. Ich finde aber, dass es oft auch ein schmaler Grat ist zwischen "Leben erleichtern" und "völlig bequem werden". Und ich würde uns Menschen insgesamt auch zugute halten, dass es halt leider einfach irgendwie immer mehr gibt, was auf einen einprasselt, immer höhere Erwartungen von draußen (kommt mir oft irgendwie so vor), immer so eine Art "Optimierungsdruck" und da ist es für den einen oder anderen evtl. auch schön, nicht alles selbst überlegen zu müssen.


    baro

    Naja, für mich sind Ticketschalter und Ticketkauf per App jetzt persönlich ein sehr ungünstiges Beispiel. Ich weiß nicht, wie das im Ausland ist, aber ich finde die Preisstruktur der deutschen Bahn ziemlich unübersichtlich. Ich weiß nicht, wann es anfing und wie es früher war, ich erinnere mich kaum. Es war mal übersichtlicher, glaube ich. Da war es auch okay, am Schalter was zu kaufen. Aber irgendwann hatte ich das Gefühl, dass die am Schalter sich selbst nicht wirklich mit Preisen und Angeboten der Bahn auskennen. Da setze ich mich lieber an den Laptop und recherchiere in Ruhe nach einer passenden Verbindung, die ich dann direkt buchen kann und ohne gedrucktes Papier aufm Handy habe. Das liegt aber auch daran, dass ich selbst gerne genauer gucke und überlege und am Schalter schnell überfordert bin und am Ende das falsche Ticket kaufe (weil ich was nicht bedacht habe oder so).

    Menschen, die von der Materie mehr Ahnung haben als ich, sind mir in der Regel eindeutig lieber als Maschinen.

    With love in your eyes and a flame in your heart you're gonna find yourself some resolution.


    *Bestellungen bei Amazon bitte über Forumlinks (s. Eulen-Startseite) tätigen, um so das Forum zu unterstützen.*

  • Ich selber habe kein Problem mit einem Ticketkauf per App, aber wenn es keine Alternative gibt, können Menschen die nicht Technikaffin sind und/oder die passende Hardware habe (Smartphone oder Drucker) abgehängt werden.


    Dass das Tarifsystem, je nach Verkehrsverbund, nicht übersichtlich ist, ist davon ja losgelöst.

  • Ich selber habe kein Problem mit einem Ticketkauf per App, aber wenn es keine Alternative gibt, können Menschen die nicht Technikaffin sind und/oder die passende Hardware habe (Smartphone oder Drucker) abgehängt werden.

    Das stimmt, das sollte meiner Meinung nach nicht sein. Allerdings kann ich mir schon vorstellen, dass es in der Zukunft teilweise nur noch so laufen wird, die heutige Jugend wächst ja digital ganz anders auf. Aber ich finde das heute ja auch schlimm, wenn ohne irgendeine App nichts geht. :rolleyes

    With love in your eyes and a flame in your heart you're gonna find yourself some resolution.


    *Bestellungen bei Amazon bitte über Forumlinks (s. Eulen-Startseite) tätigen, um so das Forum zu unterstützen.*