'Every' - Seiten 205 - 298

  • Für Rouge , Beginn und Ende des Abschnittes:


    KAPITEL XVIII

    ""Da bist du ja", flötete eine Stimme hinter Delaney. Es war eine überglücklich strahlende Kiki."

    Ende KAPITEL XXV

    "...wenn man schon wenige Ressourcen verbrauchen,dann nicht auch wenige Buchstaben verwenden sollte, speziell unnötige Konsonanten, einigte man sich schließlich auf StayStïl, und eine große Zufriedenheit machte sich breit."

  • Hm, ich weiß nicht so recht...

    Ich verstehe das Ziel der vielen Überspitzungen in der Romanhandlung und ja, vielleicht verblöden wir oder zumindest ein Teil der Menschheit wirklich soweit, dass wir uns kritiklos wie eine Herde Schafe (das gemeuchrlte Schaf Athena möge mir verzeihen) zu jedem Stuss begeistert verführen lassen, aber hier waren es mir dann doch zu viele Übertreibungen.

    Wie Delaney und Wes zusammensetzen und sich unsinnige Apps ausdenken, die alle trotz Absurdität begeistert aufgenommen werden...

    Wie Delaneys Ausflug schon im Vorfeld und erst recht bei der Ausführung zum Horrortrip wird...

    Wie leicht sie Syl von ihrer Idee überzeugen konnte, dass alle gar nicht mehr fahren, sondern gleich auf dem Campus bleiben soll...


    Für mich kippt gerade die Leselust weg.

  • Ich bin noch nicht mit diesem Abschnitt fertig, aber leider bin ich von dem Buch immer weniger überzeugt und begeistert. Ich hätte mir ehrlichgesagt eine fesselndere Story und etwas mehr Überraschungen gewünscht. Es zieht sich für mich schon ziemlich und macht nicht so besonders viel Spaß.


    Irgendwie muss ich bei dem Buch immer ein wenig an "QualityLand" von Marc-Uwe Kling denken. Das Themas ist natürlich nicht genau das Gleiche, aber mit den ganzen Apps und Technik-Fortschritten erinnert es mich dann doch immer wieder daran. Und bei QualityLand fand ich auch den ersten Teil richtig spitze, und das zweite Buch war dann nur noch ein müder Abklatsch und hat mich gelangweilt.


    Ich hoffe einfach mal, dass es noch ein bisschen besser mit "Every" wird...

  • QualityLand habe ich auch gelesen, und ich habe es beim ersten Teil belassen. War wohl gut so.

    Mir geht es wie dir...

    Ich habe gerade Frühdienste, stehe 4 Uhr auf und komme nach Feierabend nicht zum Lesen, zu müde und auch keine Lust. Das Buch zieht mich einfach nicht zum weiterlesen.


    Aber ich lese es zu Ende, am ehesten am WE. Leserubden breche ich nicht so ab. Dann muss es schon gar nicht gehen ;). Schlecht ist es ja auch nicht.

  • Schlecht ist es ja auch nicht.

    Nein schlecht ist es nicht. Aber es zieht sich gerade etwas in die Länge.

    Ich habe jetzt den Abschnitt mit dem verkorksten Ausflug von Delaney mit den Everyones gehört und war irgendwann nur noch genervt davon. Ich verstehe schon, was der Autor mit diesen ganzen Übertreibungen bezwecken möchte. Aber auf Dauer finde ich es nur anstrengend.

    Ich denke mir die ganze Zeit: so dumm und hohl können die Leute doch gar nicht sein? Aber wahrscheinlich ist so ein Verhalten nicht mal realitätsfremd, wenn man sein Leben komplett von Apps bestimmen lässt und alles nur noch öffentlich und transparent abläuft.

    Ich hoffe sehr, dass so was nicht zur unserer Wirklichkeit wird.


    Ich hoffe, die Geschichte bekommt noch mal ein bisschen Schwung und wird irgendwie spannender. Vielleicht es es für mich auch nur das falsche Thema zur falschen Zeit? Keine Ahnung. Abbrechen werde ich bestimmt auch nicht. Ich will schon wissen, wie das alles ausgeht.

  • Ich sehe zu dem Verhalten vor und während des Ausflugs schon sehr viele Parallelen zur heutigen Zeit. Dieses Nachrichten nicht verstehen und dann fragt einer was nach und alle geraten in totale Aufregung - ich glaube, da ging es um die Bekleidung, welche Schuhe, ob Hose oder nicht etc. Das sehe ich heute auch schon total oft in irgendwelchen Gruppen.

    Oder dieses geheuchelte Mitfühlen, in dem Fall mit dem Schaf. Die meisten fühlen das doch gar nicht, sie essen Fleisch ohne Ende vom billigsten Hersteller, meinen aber, sie müssten so reagieren. Das ist heute auch schon so. Lest mal Kommentarspalten von Zeitungen oder genrerell bei Facebook.

    Ich fand einfach, dass Dave Eggers uns mit dem Buch so richtig den Spiegel vorgehalten hat.

    Immer, wenn ich Kommentare in der Richtung lese, muss ich sofort an "The Every" denken und schwanke zwischen lachen und weinen.

  • Ich habe den Abschnitt noch nicht gelesen, bin gerade erst am Anfang. Bei der maximalen Länge, die ein Roman haben soll, werden 577 Seiten angegeben, genau die Seitenlänge meiner Ausgabe. Wurde das in der deutschen Ausgabe auch entsprechend angepasst?

  • . Bei der maximalen Länge, die ein Roman haben soll, werden 577 Seiten angegeben, genau die Seitenlänge meiner Ausgabe. Wurde das in der deutschen Ausgabe auch entsprechend angepasst?

    Das finde ich ja dann konsequent, dass der Autor diese Seitenanzahl übernimmt.:lache

    Im Deutschen hat das Buch wohl 592 Seiten. Steht zumindest so bei Amazon.

  • Ich fand einfach, dass Dave Eggers uns mit dem Buch so richtig den Spiegel vorgehalten hat.

    Aber muss es so ein großer Spiegel sein :lache


    Ich bin da ganz bei Clare und Rouge , es ist nicht schlecht, zieht sich gerade aber ganz schön. Den einzigen Mehrwert in diesem Abschnitt ist Joan, alles andere ist irgendwie nur das bekannte aus den anderen Abschnitten weitergeführt. Auch wenn ich den Ausflug und die Probleme irgendwie amüsant fand.

  • Ich sehe zu dem Verhalten vor und während des Ausflugs schon sehr viele Parallelen zur heutigen Zeit. Dieses Nachrichten nicht verstehen und dann fragt einer was nach und alle geraten in totale Aufregung - ich glaube, da ging es um die Bekleidung, welche Schuhe, ob Hose oder nicht etc. Das sehe ich heute auch schon total oft in irgendwelchen Gruppen.

    Oh ja, das kenne ich auch. =O Den Ausflug fand ich sehr gut beschrieben, ansonsten hat sich dieser Abschnitt doch etwas gezogen. So langsam müsste Delany doch mal klar werden, dass das mit den immer abstruseren Apps nicht funktioniert.

  • Aber muss es so ein großer Spiegel sein :lache


    Ich bin da ganz bei Clare und Rouge , es ist nicht schlecht, zieht sich gerade aber ganz schön. Den einzigen Mehrwert in diesem Abschnitt ist Joan, alles andere ist irgendwie nur das bekannte aus den anderen Abschnitten weitergeführt. Auch wenn ich den Ausflug und die Probleme irgendwie amüsant fand.

    Joan empfinde ich auch als Bereicherung für den Roman. Sie nimmt kein Blatt vor den Mund und schert sich nicht um ihre eigene Bilanz, weil sie wahrscheinlich gar nicht alle Apps nutzt.

    Sie ist das genaue Gegenteil von Kiki, die sich symbolisch für alle anderen Nutzer vor unseren Augen und von Abschnitt zu Abschnitt kaputt macht.

  • Den Ausflug fand ich sehr gut beschrieben, ansonsten hat sich dieser Abschnitt doch etwas gezogen.

    :writeDen Ausflug fand ich tatsächlich witzig und als wohltuende Abwechslung nach den ganzen Apps. Doch die Ereignisse danach waren für mich genauso wie für euch zu viel des Guten. Da schießt der Autor gehörig über das Ziel hinaus und das ist dann - zumindest für mich - einfach nur noch nervig. Man konnte auch so gut erkennen, dass zumindest diese Gruppe Everyones den Bezug zur Realität und zum "echten" Leben total verloren hat, das muss doch nicht so sehr ins Abstruse geführt werden. Zumindest kann man aber lobend erwähnen, dass sie ihren Idealen konsequent treu bleiben - koste es, was es wolle ;).


    Wobei ich wirklich überrascht bin, dass anscheinend doch viele Mitarbeiter nicht auf dem Campus leben. Das war doch im Circle schon Standard. :/


    Joan empfinde ich auch als Bereicherung für den Roman. Sie nimmt kein Blatt vor den Mund und schert sich nicht um ihre eigene Bilanz, weil sie wahrscheinlich gar nicht alle Apps nutzt.

    Joan kann ich noch nicht so wirklich einschätzen. Sie ist definitiv anders als der Rest der extrem angepassten Belegschaft. Doch hat sie wirklich Gutes im Sinn? Sie ist mir etwas zu nett und mitfühlend mit Delaney - schließlich hat sie während des Ausflugs genauso reagiert wie alle anderen.


    Ich merke gerade, dass ich den Roman wenig aufmerksam lese :(. Der auftauchende Gabriel z. B. - ich weiß, der kam schon mal vor. Doch wo und in welchem Zusammenhang? :/ Das ist mir leider entfallen.


    Meine Idee wäre, Wes programmiert für "das Oval" einen riesengroßen Bug, so dass es entweder komplett versagt oder nur noch Unsinn von sich gibt. Wobei bei letzterem bestimmt ein paar den Quatsch mitmachen und 18 Stunden zu schlafen versuchen oder ständig aufspringen um Hampelmänner zu machen.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Lese-rina So abwegig ist das alles nicht. Wir befinden uns schon in so einer Gesellschaft. Guck mal in social Media. Ich sitze manchmal sprachlos davor.

    Da bin ich wieder froh, dass ich vom ganzen Social-Media-Gedöns nur am Rande was mitbekomme. Erschreckend, wenn die Menschheit den Bezug zur Natur so verliert.


    Überlebens- und Bewältigungssitzungen nach einem an sich harmlosen Ausflug finde ich aber trotzdem übertrieben. :rolleyes:

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Bei der maximalen Länge, die ein Roman haben soll, werden 577 Seiten angegeben, genau die Seitenlänge meiner Ausgabe. Wurde das in der deutschen Ausgabe auch entsprechend angepasst?

    In der deutschen Ausgabe ist die „Maximallänge“ mit 579 Seiten angegeben - der reine Romantext (nicht das gesamte Buch) endet in meiner Ausgabe auf S. 578! Sicher kein Zufall, vor allem, da die Seitenzahl vom Original abweicht.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021