Thread für Harry-Potter-Hasser

  • Das heißt, du suchst förmlich nach News und Informationen und deine Augen blicken automatisch dahin, wo etwas blinkt oder sich deutlich hervorhebt?


    Zum Glück geht's mir nicht so.... :-)

    Auch aus Steinen,
    die dir in den Weg gelegt werden,
    kannst du etwas Schönes bauen

    Erich Kästner

  • Vielleicht nicht derart extrem, wie du es formulierst, aber ohne Zeitungen, Internet, Radio und Internet halte ich es schlecht aus.
    Ein Bekannter verglich mich neulich mit einem wandelnden Wikipedia, das ist natürlich stark übertrieben. Information muss mir noch Vergnügen bereiten, sinnloses Aufschnappen ist meines Erachtens freudlos.

  • Zitat

    Original von Grizzly
    Warum liest man stattdessen nicht einfach Thomas Mann?


    Wieso "statt dessen"? Ich lese beides -- jedes zu seiner Zeit.


    Mir geht der endlose Hype, das umfassende Merchandising vom Kaffepott zum Hollywoodstreifen und das aggressive Marketing, zu dem HP als Trademark mißbraucht wird, fürchterlich auf den Geist. Aber die Trademark ist längst nicht dasselbe wie die Bücher. Das muß man unterscheiden.


    Ich hab mich bei der Lektüre amüsiert. Ich bin nicht der Ansicht, daß man diese Bücher gelesen haben muß, aber ich sehe auch keine Veranlassung, sie zu verreißen. :grin

  • Zitat

    Original von Voltaire
    Thomas Mann ist in meinen Augen einer der meistüberschätztesten Schriftsteller. Es gibt in meinen Augen keine objektiv guten oder keine objektiv schlechten Autoren. Es ist alles Ansichtssache.


    Wenn alles Ansichtssache ist, dann auch dein Urteil über Thomas Mann, das -- wenn man dem Volke mal aufs Maul schaut -- so gar keinen Seltenheitswert hat. :grin


    Und wenn alles Ansichtssache ist, dann ist jede Ansicht gleichwertig, somit jede Rezension Blödsinn, da sie nur eine unmaßgebliche Meinung wiedergibt, die für niemanden außer dem Rezensenten selbst eine Bedeutung hat -- mithin reine Selbstdarstellung des Rezensenten ist.


    Nein, es ist längst nicht alles Ansichtssache in der Literatur. Wer mal im Aufnahmeausschuß eines Literaturvereins oder in der Jury eines Literaturwettbewerbs gesessen hat, wird dir sofort vehement widersprechen.

  • Zitat

    Original von Grizzly
    Ich hasse den Hype um diesen Kram. Habe schon reingeschnuppert, die Filme gesehen.


    Das sind auch zwei verschiedene Paar Schuh. Den Hype darum mag ich auch nicht. Die Filme mag ich auch nicht besonders, aber die Bücher finde ich toll.

  • Zitat

    Original von MaryRead


    Pssst.... @BJ....



    Das ist eine sehr gute Idee.... allerdings wirst du morgen nicht nur Harry Potter in den Händen halten.....*schnell die Piratinnen Wunschliste und die Amazonseite schließt und hofft, daß der Postbote morgen pünktlich ist* :lache

  • Zitat

    Original von Callabluete
    Sein Kumpel stirbt auf nicht ganz so tolle weise. Für meine kleine Cousine war das echt schlimm. Sie ist 8Jahre und hatte danach Panik auf einen Friedhof zu gehen!


    Naja, also ich finde ja Kinder sollen sich auch mal fürchten dürfen....auf einen Friedhof hättest du mich mit 8 Jahren zähneklappernd gesehen.


    Fakt ist, dass H.Potter ein Kinderbuch ist...Thomas Mann hat so weit ich weiß keine Kindergeschichten geschrieben, also ist der Vergleich dämlich.


    Ne wir sind alle irgendwie dämlich, hier über ein Kinderbuch zu lästern...sollen doch die Kids selbst tun :grin

  • Zitat

    Original von Voltaire



    Thomas Mann ist in meinen Augen einer der meistüberschätztesten Schriftsteller. Es gibt in meinen Augen keine objektiv guten oder keine objektiv schlechten Autoren. Es ist alles Ansichtssache.
    Manche schwören auf HP, manche schwören auf Thomas Mann.


    In deinen Augen. In den Augen vieler Männer und Frauen, die sich wissenschaftlich mit Literatur beschäftigen, in den Augen vieler Leser und Leserinnen weltweit gehört er zu den besten Romanciers und Erzählern, die das Licht der Welt erblicken durften.


    Ich wehre mich oft gegen den Vorwurf, Literatur (oder Kunst) sei eine Frage des Geschmacks und damit über jeden Vergleich erhaben. Thomas Manns Sprache ist unendlich kunstfertiger, seine Arbeit weitaus feingliedriger, geschliffener als das ein "Harry Potter" je sein könnte.


    Dafür gibt es natürlich Kriterien, die einen Vergleich "Harry Potters" mit jedem Klassiker für sinnlos erklären, weil "Harry Potter" diesem Vergleich niemals standhalten würde.


    Von daher teile ich Toms Einschätzung, daß die Potter-Manie in zehn Jahren verschwunden ist. Sicherlich: Potter wird noch lange auf den Verkaufslisten und in Bücherregalen auftauchen. Für eine weitergehende Beschäftigung ist er unerheblich, seine gesellschaftliche und metaphysische Relevanz geht gegen null. Und ich behaupte mal ganz frei, ohne den Schinken gelesen zu haben, er ist in künstlerisch-handwerklicher Sicht vollkommen vernachlässigbar.

  • Ich bin zwar kein HP-Hasser, möchte mich aber trotzdem mal hier zu den Büchern äußern. Bei Band 1 hatte ich diverse Anlaufschwierigkeiten bei den ersten 150 Seiten. Aber dann las ich die Bände mit wachsendem Vergnügen. Ich bin nicht mit der Erwartung an die große Literatur rangegangen, sondern wollte mich einfach beim Lesen entspannen und gut unterhalten.
    Für Kinder sind die Bücher (meiner Meinung nach) nicht geeignet, zumindest ab Band 4 nicht mehr. Die ersten 3 Bände sind eigentlich mehr witzig und amüsant geschrieben, aber ab dem 4. Buch wird's schon gewaltig düster. Absolut gräßlich fand ich das Ende dieses Buches, das war ja die Szene auf dem Friedhof, als Voldemort einen neuen Körper erhält.
    Bei dieser Beschreibung kamen mir wirklich große Zweifel, ob die Geschichte für Kinder (auch wenn sie schon 12 oder 13 sind) geeignet wäre. Meine Tochter (13) mag HP und das ganze Drumherum gar nicht.
    Den Halbblut-Prinz habe ich schon länger vorbestellt, denn darüber urteilen möchte ich erst, wenn ich das Buch gelesen habe.

  • Zitat

    Original von Alexx61


    Fakt ist, dass H.Potter ein Kinderbuch ist...Thomas Mann hat so weit ich weiß keine Kindergeschichten geschrieben, also ist der Vergleich dämlich.


    Na, genügend Erwachsene lesen doch Potter? Die Frage war, warum man "statt dessen" nicht Thomas Mann (setze beliebige hochwertige Literatur ein) liest?


    Im übrigen ist ein Vergleich zwischen Potter und den Klassikern nicht so abwegig wie es zunächst scheint.


    Potter ist Schullektüre, wird an den Hochschulen behandelt und taucht nahezu überall in den mehr als dämlichen Bücherhitlisten auf. Wegen keinem anderes Buch unserer Zeit wird ein größerer Scheißhaufen gelegt.

  • Zitat

    Original von Grizzly
    Na, genügend Erwachsene lesen doch Potter? Die Frage war, warum man "statt dessen" nicht Thomas Mann (setze beliebige hochwertige Literatur ein) liest?


    Warum? Ich glaub es kommt nicht darauf an, dass man ein literarisch hochwertiges Buch liest, sondern das man ein Buch liest an dem man Freude hat.


    Zum Glück gibt es so viele Bücher, dass jeder sich die aussuchen kann, die er lesen will. Ob das jetzt Harry Potter oder Thomas Mann ist, ist im Endeffekt egal.

  • 100.000.000 Millionen Fliegen können sich nicht irren!Sch**e ist schön ! -
    Nein - soweit gehe ich nicht. Aber mir geht die ganze HP-Hysterie mächtig auf den Geist.
    Fast genauso, wie bei Bohlens "Biografie"....
    Ich habe Band 1 und Band 2 "angelesen" - und nach den ersten 100 Seiten zur Seite gelegt, weil ich sie gähnend langweilig fand.
    Sorry Leute, aber ich stimme Tom voll und ganz zu. Besonders komisch finde ich, wenn Erwachsene sich wieder zu Kindern machen lassen (völlig kritklos!) nur weil es "trendy" ist.

  • Zitat

    Original von Grizzly
    [
    In deinen Augen. In den Augen vieler Männer und Frauen, die sich wissenschaftlich mit Literatur beschäftigen, in den Augen vieler Leser und Leserinnen weltweit gehört er zu den besten Romanciers und Erzählern, die das Licht der Welt erblicken durften.


    Ich wehre mich oft gegen den Vorwurf, Literatur (oder Kunst) sei eine Frage des Geschmacks und damit über jeden Vergleich erhaben. Thomas Manns Sprache ist unendlich kunstfertiger, seine Arbeit weitaus feingliedriger, geschliffener als das ein "Harry Potter" je sein könnte.


    Ja sicher in meinen Augen. Noch entscheide ich für mich ganz allein was mir gefällt und was mir nicht gefällt. Ich lese auch kein Buch aus wissenschaftlichen Gründen, ich lese ganz einfach aus dem Grunde, weil mir das Lesen Freude bereitet.
    Ich finde dein Posting unendlich arrogant!
    Du äußerst nicht anderes als eine Meinung über Thomas Mann. Auch ein literarisches Urteil ist alles andere als objektiv. Es ist Ansichtssache, nicht mehr und nicht weniger.
    Wenn ich dich richtig verstanden habe, dann kann nur der über ein Buch oder über einen Schrifsteller richtig urteilen, wenn er es mit wissenschaftlichen Hintergrund liest.
    Dein Verhalten ist pseudoelitär und arrogant.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von Voltaire
    Ja sicher in meinen Augen. Noch entscheide ich für mich ganz allein was mir gefällt und was mir nicht gefällt. Ich lese auch kein Buch aus wissenschaftlichen Gründen, ich lese ganz einfach aus dem Grunde, weil mir das Lesen Freude bereitet.
    Ich finde dein Posting unendlich arrogant!
    Du äußerst nicht anderes als eine Meinung über Thomas Mann. Auch ein literarisches Urteil ist alles andere als objektiv. Es ist Ansichtssache, nicht mehr und nicht weniger.
    Wenn ich dich richtig verstanden habe, dann kann nur der über ein Buch oder über einen Schrifsteller richtig urteilen, wenn er es mit wissenschaftlichen Hintergrund liest.
    Dein Verhalten ist pseudoelitär und arrogant.


    Fertig mit der Schimpfkanonade?


    Nein, ich habe gesagt - bitte genauer hinschauen - daß es Kriterien gibt, anhand derer man literarische Qualität konstatieren kann.


    Nehmen wir Komplexität und Wohlklang der Syntax, nehmen wir Hinweise auf eine ausgesprochene Kunstfertigkeit des Sprachgebrauchs, nehmen wir die Verwendung von Stilmitteln (Metaphorik, Tropen und Figuren), nehmen wir die logisch-konsequente Vernetzung der Handlungsebenen, nehmen wir die Stringenz der Handlung und ihre Kohärenz, ihre Mehrdimensionalität und Vielschichtigkeit, nehmen wir metaphysische Fragestellungen, Gesellschaftskritik und die gesellschaftliche Relevanz, nehmen wir die Bedeutung des Stoffs über sich selbst und seine Zeit hinaus (= Klassiker), nehmen wir Symbolik und zuletzt die Fähigkeit des Autors, eine Geschichte zu erzählen - siehe da, schon haben wir einen (unvollständigen) Katalog, mit dem man literarische Qualität zumindest erahnen kann. Es geht hier im übrigen nicht um eine strenge Bewertung.


    Wie du Potter wahrnimmst, ist völlig unerheblich. Wie die Gesellschaft Potter wahrnimmt, ist völlig unerheblich. Wie ich Potter wahrnehme, ist völlig unerheblich. Was ich über Mann sage, ist unerheblich.


    Allerdings gibt mir die Literaturgeschichte in meiner Einschätzung recht. Potter wird im übrigen durch den Hype an den Schulen und Hochschulen nicht gerettet werden: Qualität setzt sich durch. Spätestens wenn es in der Oberstufe für die Englisch-Leistungskursler wieder "Macbeth" oder "King Lear" heißt, ist die Welt wieder in Ordnung. :-)


    Ich bin müde und habe getrunken. Ich gehe jetzt in mein Bett. Gute Nacht allerseits.

  • So, nun ist der Tag von HP angebrochen und das Wetter spielt auch noch mit. Ein Lesewochenende!
    Jeder hat ein Buch ich seh alle rumfahren und meine Bäckerin liest schon!
    Ha ha ha
    Ich werde erst mal arbeiten und dann lesen, denn ich hab es mir auch bestellt!
    "duck und weg!"

  • Zitat

    Nein, ich habe gesagt - bitte genauer hinschauen - daß es Kriterien gibt, anhand derer man literarische Qualität konstatieren kann.


    :write :write :write

    Die Geschichte lehrt die Menschen, daß die Geschichte die Menschen nichts lehrt.


    Mahatma Gandhi, indischer Freiheitskämpfer

  • Zitat

    Original von Grizzly



    Nein, ich habe gesagt - bitte genauer hinschauen - daß es Kriterien gibt, anhand derer man literarische Qualität konstatieren kann.



    Das es gewisse Kriterien gibt stimmt sicher, wobei die wiederum nichts über das Lesevergnügen aussagen, das ist von Mensch zu Mensch verschieden. Aber als leidgeprüfter Mensch mit der Einstellung, dass man nur über Sachen urteilen soll, die man auch kennt, (das leidgeprüft hat damit zu tun, dass ich mir dafür auch schon einmal ein Nitsch "Bild" angeschaut hab) finde ich immer noch, dass man die Qualität eines Buches nicht "aus der Ferne" bewerten kann.


    Also wer darüber maulen will, muss es vorher lesen.