Fünf Jahreszeiten - Meral Kureyshi

  • Verlag: Limmat, 2020

    200 Seiten


    Kurzbeschreibung:

    Sie hat ihren Master in Filmwissenschaften abgebrochen und arbeitet im Kunstmuseum als Aufseherin. Während ihr Arbeitskollege Nikola unter der Treppe schläft, beobachtet sie den Staub im Sonnenlicht, lauscht den Stimmen der Kunstvermittlerinnen, wartet, dass die Zeit vergeht. In der Stille werden ihre Gedanken laut, die weissen Wände füllen sich mit Erinnerungen, an Manuel, ihren Freund, an Adam, ihren Geliebten. Apathisch wandelt sie durch ihr Leben, streift durch die Stadt, trifft den alten Paul, lässt sich treiben zwischen Resignation und Hoffnung, trauert um den verstorbenen Vater und vermisst die Mutter, die nicht anwesend ist. «Fünf Jahreszeiten» erzählt eine Episode aus dem Leben einer jungen Frau, in der nichts und alles möglich scheint und sich doch Entscheidungen aufdrängen


    Über die Autorin:

    Meral Kureyshi, geboren 1983 in Prizren im ehemaligen Jugoslawien, kam 1992 mit ihrer Familie in die Schweiz und lebt in Bern. Sie studierte Literatur und Germanistik, gründete das Lyrikatelier und arbeitet als freie Autorin.


    Mein Eindruck:

    Fünf Jahreszeiten ist Meral Kureyshis zweiter Roman. Schon ihr Debüt „Elefanten im Garten“ hatte mir gut gefallen.

    Die Protagonistin des neuen Buches ähnelt sehr der Figur aus dem ersten Roman, vielleicht ist es sogar die selbe.

    Auch dieser Roman ist sprachlich fein gearbeitet. Der Stil ist so, das man sich dem langsamen Erzähltempo beim Lesen anpassen muss.


    Die Icherzählerin dieses Buches arbeitet in einem Museum in der Schweiz.

    Sie lebt mit ihrem Freund Manuel zusammen, denkt aber auch viel an Adam. Mit ihrem Kollegen Nikola ist sie befreundet. So wechseln die Passagen zwischen den Szenen mit 3 Männern.

    Sie ist auch geprägt durch den frühen Verlust ihres Vaters, nachdem die Mutter zurück in die Heimat im ehemaligen Jugoslawien ging. Das führte bei ihr zu einer gewissen Introvertiertheit und daher spielt sich vieles in diesem Buch vor allen innerlich ab.

    Die Figur ist eine, die die Stille sucht, sie auch im Museum findet, sich dann aber auch von ihr gefangen genommen fühlt.


    Auch wenn ich die „Heldin“ nicht in Gänze verstehe, ist ihre emotionale Schieflage doch interessant und nicht zuletzt aufgrund so einiger fabelhaft gestalteter Sätze, halte ich den Roman für lesenswert.



    ASIN/ISBN: 3857918578