Morgen werden wir glücklich sein, Lea Korte

  • Morgen werden wir glücklich sein — Inhalt

    Historischer Roman über starke Frauen während der deutschen Besatzung in Paris – für alle LeserInnen von Bettina Storks und Claire Winter
    Marie, Amiel und Geneviève sind seit Kindertagen miteinander befreundet. Als 1940 die Deutschen in Paris einmarschieren, wird ihre Freundschaft jedoch auf eine harte Probe gestellt. Lehrerin Marie geht zur Résistance, um ihre jüdischen Schüler vor den Nazis zu retten. Ärztin Amiel unterstützt sie, obwohl sie selbst Jüdin ist. Die Sängerin Geneviève wiederum lässt sich mit den Deutschen ein, um weiter auf der Bühne stehen zu können. Für Marie ist dies ein verheerender Verrat und sie wendet sich von der Freundin ab, die bisher ›alles‹ für sie war. Als Geneviève sie am meisten braucht, verweigert Marie ihr die Hilfe und löst damit eine Katastrophe aus ...

    „Mich hat die Geschichte tief berührt und sehr nachdenklich zurück gelassen.“ ((Leserstimme auf Netgalley))


    Meine Meinung zur Autorin und ihrem Buch

    Lea Korte versteht es wie immer ihre Leser an der Hand zunehmen und gemeinsam mit ihr und ihren Protagonisten in einer anderen Welt zu versinken. Mich hat die Geschichte der 3 Freundinnen sehr mitgenommen, aufgewühlt und nachdenklich gemacht. Es war wunderschön mit Marie, Amiel und Genevieve durch das Paris des zweiten Weltkriegs zu streifen. Drei die sich für unbesiegbar halten. Es geht um Schuld, Unschuld , den Kampf der Résistance, den Holocaust. Das ganze damalige Zeitgeschehen hat sie sehr gut herausgearbeitet, es in leisen und eindringlichen Tönen erzählt. Ein Mahnmal an eine unserer dunkelsten Epochen.


    Drei Freundinnen die nicht unterschiedlicher sein könnten, aber eines gemeinsam haben, sie sind für einander da, halten zusammen wie Pech und Schwefel und leben zusammen in einer Wohnung. Marie geht ihrem Beruf als Lehrerin nach, sie ist auch die Lebhafte und geht mal gerne mit dem Kopf durch die Wand. Die Jüdin Amiel ist Ärztin , eigentlich die ruhigste und besonnen. Genevieve, ist Pianistin mit Laib und Seele. Nach dem Tod ihres Bruders, tritt Marie in die Résistance ein, sie möchte vielen Jüdischen Kindern zur Flucht verhelfen um sie vor den Nazis zu retten. Sie begibt sich dabei sehr oft in Gefahr, und auch ihre Freundinnen. Sehr zum Verdruss von Genevieve, die um ihren Job bangt, und immer wieder von Marie bedrängt wird auch der Résistance beizutreten. Amiel lässt sich letztendlich überreden, obwohl sie Jüdin ist und dann noch mehr in Gefahr schwebt. Sie haben sich einst geschworen immer unzertrennlich und unbesiegbar zu sein. Bis die Sache eines Tages alles explodiert Genevieve hat einen deutschen Freund Peter Neumann, Marie ist außer sich. Aber was man der kühlen Genevieve nicht zugetraut hätte, sie ist es oft die Marie rettet, im Stillen und heimlichen. Wir lernen auch die zwei Enkelinnen von Marie und Genevieve kennen, die auch voller Hass auf die anderen Familien sind. Langsam kristallisiert sich heraus was damals zwischen Marie und Genevieve geschehen ist. Es war schon erschütternd, was damals alles geschehen ist, es lässt einem nicht Kalt. Hoffen wir das die zwei Enkelinnen es schaffen Ihre Großmütter wieder zu vereinen.

    Diese Sätze von Genevieve fand ich unheimlich treffend:

    „ Zur Unbesiegbarkeit gehört auch, Brüche zu schließen und Brücken zu schlagen. „ Sucht nicht das Trennende, sondern das verbindende .


    „ Eine Geschichte die unter die Haut geht und einem nicht kalt lässt“


    5 Sterne, 10 Eulen 🦉 Punkte

    https://www.facebook.com/group…rmalink/5355392924482417/


    https://www.lovelybooks.de/autor/Lea-Korte/Morgen-werden-wir-glücklich-sein-3311869714-w/rezension/5775907046/


    http://www.lesejury.de/rezensionen/deeplink/616819/Product


    https://www.buecher.de/go/my_my/my_ratings/


    ASIN/ISBN: 3492504558

    „Lesen heißt durch fremde Hand träumen.“ (Fernando Pessoa)

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  • Amiel, eine jüdische Ärztin, die Pianistin Genevieve und die Lehrerin Marie sind seit Kindertagen befreundet und leben zusammen in Paris.

    Es ist der Sommer im Jahr 1940 und die Deutschen marschieren in Paris ein und das bisherige Leben und die Freundschaft der drei Unbesiegbaren sind nicht mehr wie zuvor.


    Jede der drei Frauen versucht ihren Weg in dieser Zeit zu finden und dennoch zu den Freundinnen zu halten - was auf Dauer gar nicht so einfach ist, da die eine viel Kontakt zu den Deutschen pflegt, während die andere sich im Widerstand engagiert und die Dritte als Jüdin besondere Vorsicht walten lassen muss.


    Immer wieder gibt es kurze Kapitel aus der Gegenwart, in der zwei Enkelinnen der drei Unbesiegbaren aufeinandertreffen und von Anfang an deutlich machen, dass die anfänglich innige Freundschaft auf harte Proben gestellt werden wird. Auf diese Kapitel hätte ich gut verzichten können.


    Den Blick auf diese Zeit in Paris fand ich sehr interessant und ich habe die Drei sehr gern durch die Kriegszeit begleitet. Das Buch ist fesselnd und die Seiten fliegen nur so dahin und ich habe bei einigen Szenen ziemlich geschluckt.

  • 3 Freundinnen im Paris des 2. Weltkriegs


    Amiel, Genevieve und Marie - sie nennen sich "die Unbesiegbaren" und könnten unterschiedlicher nicht sein.

    Im von den Deutschen besetzten Paris versuchen sie ihren Weg zu gehen, sich gegenseitig zu helfen und durch diese schrecklichen Jahre zu kommen.

    Dies ist nicht immer einfach, geht nicht ohne Probleme, Missverständnisse und auch teilweises schlimme Folgen.

    Auch für ihre Freundschaft. Es kommt zu Zerwürfnissen, die bis in die Gegenwart reichen.

    In kurzen Zwischenkapiteln treten zwei Enkelinnen auf in denen dies thematisiert wird.

    Wird es gelingen, nach so vielen Jahren wieder aufeinander zugehen zu können?

    Immerhin gibt es noch zwei Überlebende aus der damaligen Zeit denen diese Möglichkeit gegeben ist.


    Das Buch wirft Fragen nach Vergebung und Verzeihung, nach Schuld und Sühne auf und regt zum Nachdenken an.

    Der Schreibstil ist unterhaltsam und kurzweilig.

    Ich habe das Buch sehr gerne gelesen, die Grausamkeit des Krieges wurde deutlich und Ereignisse in der Gegenwart lassen einen befürchten, dass die Menschen leider nichts dazu lernen.

  • "Morgen werden wir glücklich sein" war mein erstes Buch von Lea Korte. Der Erzählstil ist eingängig und nah dran an den Protagonisten. Im Mittelpunkt stehen drei junge Pariserinnen, die vor dem Krieg enge Freundinnen waren, die aber nach der Besetzung durch die Deutschen immer öfters an ihre Grenzen und auch aneinander geraten. Die eine schließt sich der Resistance an und unter Einsatz der eigenen Sicherheit versucht sie, Juden vor dem Abtransport in Lager zu schützen. Auch ihre jüdische Freundin versteckt sie in einer Wohnung. Die Dritte verliebt sich derweilen in einen deutschen Soldaten und kann den Wagemut und den politischen Widerstand ihrer zwei Freundinnen nicht nachvollziehen.


    Über weite Strecken geht es vor allem um die Befindlichkeiten und Streitigkeiten der drei Frauen. Es gibt diverse Streitgespräche und bald schleicht sich die Lüge und das Misstrauen in die Freundschaft. Hier erliegen meiner Meinung nach alle drei dem gleichen Fehler, dass es aus diversen Gründen besser wäre, den anderen das ein oder andere Geheimnis nicht anzuvertrauen. Zum Schutz vor sich selbst, vor anderen oder einfach, weil es bequemer ist. Dadurch kommt es zu teilweise sehr dramatischen Geschehnissen und das Zerwürfnis zweier der Beziehungen wird immer tiefer. Am Ende gib es so schreckliche Erlebnisse, dass der Hass und die Wut noch zwei Generationen später überdauern können und noch die Enkelinnen davon betroffen sind.


    Die realen historischen Fakten der damaligen Zeit werden immer wieder in die Geschichte eingearbeitet auch wenn ich das Gefühl hatte, dass sie manchmal durch den persönlichen Streit der Freundinnen sehr in den Hintergrund geraten. Es gibt einen sehr kurzen Strang in der Gegenwart, der immer wieder mal eingestreut wird und in dem die Enkelinnen sich gegenseitig Vorhaltungen machen. Diese Ebene hätte ich nicht gebraucht. Lange konnte ich sie überhaupt nicht nachvollziehen. Die Personen blieben blass und sollten wohl vor allem das Ende befeuern, welches dann aber schon alle Erklärungen lieferte und einen Bogen zu einem runden Ende machte.


    Schön war das Nachwort, in dem erklärt wurde, wo und wie die Geschichte ganz nah dran an der Wirklichkeit gewesen ist. Ich hätte mir gewünscht, dass die jüdische Freundin und ihr Schicksal noch etwas mehr Raum bekommen und dass die Deutschen für mich am Ende nicht allesamt als die Schlechten dagestanden hätte. Aber zumindest wurde klar, dass auch die französische Regierung große Fehler begangen hatte und dass die Menschen in eine furchtbare Lage gerieten aus der es nur schwer war, zu entrinnen.


    Von mir 7 von 10 Eulenpunkten

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Die drei sehr unterschiedlichen Frauen - Marie, Amiel & Genieviève leben gemeinsam in einer Wohnung in Paris.

    Seit ihrer Kindheit befreundet, nennen sie sich die drei Unbesiegbaren.


    Dann aber kommt der Krieg auch zu ihnen. Die Nazis marschieren in Paris ein und unterwerfen die Stadt.

    Die drei Frauen gehen sehr unterschiedlich mit der situation um. während Marie die deutschen haßt, schließt sie sich der Résistance an. Amiel, die jüdische Ärztin, arbeitet so lange weiter, wie es ihr als Jüdin erlaubt ist, bis dann auch in Paris die Nazis ihre Rassegesetze durchsetzten.


    Geneviève, die als Musikerin arbeitet, hat ihr ganzes Leben daraus ausgerichtet, Klavier zu spielen und paßt sich daher an, um im besetzen Paris ihrer Tätigkeit in Ruhe und mit Erfolg weiter nachgehen zu können.


    Durch die unterschiedlichen Umgehensweisen mit der Nazibesetzung geraten die Freundinnen doch immer häufiger in Streit und können sich oft gegenseitig nicht mehr richtig verstehen....



    Der Schreibstil ist sehr angenehm und sehr flüssig, sprich, das Buch läßt sich wunderbar in einem durchlesen.


    Zwischendurch werden immer wieder kleine kurze Kapitel eingestreut, die die "heutige" Zeit betreffen und die Enkelinnen der Hauptprotagonisten betreffen.

    Hier wird dann in kurzen Sequenzen berichtet, wie es sich nach dem Krieg jeweils weiterentwickelt hat.
    Aber nicht als Spoiler, eher als eine Art Vorbereitung des nächsten Abschnitts in der damaligen Zeit.


    Gut dargestellt ist die damalige tatsächliche Situation, die Beschreibung, wie sich das Leben im besetzten Paris für die Einheimischen angefühlt hat.

    Der Kampf im Widerstand wird gut dargestellt und beruht in vielen Fällen auf wahren Begebenheiten, was mir ja immer sehr gut gefällt.

    Auch der Umgang mit den Besatzern wird anschaulich beschrieben.

    Fazit

    Ein historischer Roman, der in der Zeit der Besetzung von Paris durch die Nazis spielt und in dem drei unzertrennliche Freundinnen doch sehr unterschiedlich mit der Situation umgehen.

    Die Handlung ist sehr gut in tatsächliche Begebenheiten eingebettet und macht so die Zeit damals sehr spürbar.

  • „Morgen werden wir glücklich sein“ war mein erstes Buch von Lea Korte. Bücher über die Résistance habe ich noch nicht so viele gelesen und konnte hier noch ein paar neue Erkenntnisse heraus ziehen.


    „Die drei Unbesiegbaren“ Marie, Geneviève und Amiel leben im Paris der 1940er Jahre. Während Frankreich von den Deutschen besetzt wird, fürchtet die Jüdin Amiel um ihr Leben, Geneviève um ihre Karriere und Marie schließt sich dem Widerstand an. Im zweiten Erzählstrang feinden sich die Enkelinnen von Marie und Geneviève an, weil Marie vor so vielen Jahren einen Fehler begangen hat, den Geneviève ihr nicht verzeihen kann.


    Vorab: Ich habe verstanden, dass die Autorin mit den Szenen in der aktuellen Zeit ausdrücken wollte, dass schlimme Ereignisse sich auch auf die nachfolgenden Generationen auswirken. Allerdings hätte ich trotz allem diesen Erzählstrang nicht gebraucht. Er hat mich sogar teilweise aus dem Lesefluss gebracht.


    Marie ist auf ihre Art extrem. Sie verachtet alles und jeden, der deutsch ist und will Geneviève mit allen Mitteln ihren deutschen Freund ausreden. Alles, was Geneviève will, ist irgendwie den Krieg überstehen und sich selbst ernähren können. Kein Wunder, dass sie ein Problem damit hat, dass Marie sich dem Widerstand anschließt. Schließlich ist es nicht ungefährlich Juden zu verstecken oder aus dem Land zu bringen. Amiel steckt in der Zwickmühle, sie ist Ärztin und will anderen Menschen helfen, muss aber gleichzeitig aufpassen, dass sie nicht in die Fänge der Nazis gerät. Du kannst dir also vorstellen, dass es ständig Reibereien zwischen den Dreien gibt. Ich fand bis auf Maries Hass auf alles Deutsche, der geprägt ist von schwarz-weiß-Denken, die Reaktionen der drei Freundinnen immer nachvollziehbar. Jede hat auf ihre Weise getan was sie konnte. Umso trauriger fand ich, dass sie sich am Ende im Streit getrennt haben.


    Malou und Josephine, die Enkelinnen von Marie und Geneviève, konnte ich hingegen gar nicht verstehen. Sie haben zwar aufgrund der Vergangenheit einige Schicksalsschläge erlitten, aber ich habe einfach nicht nachvollziehen können, warum zwei Menschen sich hassen, die sich nicht mal kennen. Da diese Szenen allerdings immer recht kurz waren, konnte ich gut darüber hinwegsehen.


    Das Buch wurde mir vom Piper Verlag zur Verfügung gestellt. Ich bedanke mich herzlich dafür.

  • Inhalt


    Paris, 1940 – wir lernen die 3 jungen Frauen Marie, Geneviève und Amiel kennen. Obwohl sie aus sehr unterschiedlichen Verhältnissen stammen, sind sie bereits seit ihrer Kindheit eng befreundet, teilen sich eine Wohnung und nennen sich selbst „die Unbesiegbaren“. Doch der Krieg stellt ihre Freundschaft auf eine harte Probe.


    Meine Meinung


    „Morgen werden wir glücklich sein“ war mein erstes Buch von Lea Korte, aber vermutlich nicht mein Letztes. Sie versteht es, den Charakteren in ihrer Geschichte ein Gesicht zu geben, so dass man sich gut in sie hineinversetzen kann, sich mit ihnen freut und mit ihnen mitleidet und so in die Geschichte hineingezogen wird. Die Handlung um die drei Freundinnen ist gut in den historischen Kontext eingebettet, immer wieder finden tatsächliche Ereignisse Erwähnung und beeinflussen das Leben der drei Frauen.

    Diese Einflüsse wirken sich (leider) auch auf ihre Freundschaft aus – während sich Marie der Résistance anschließt, stellt die Pianistin Geneviève ihre Leidenschaft für die Musik in den Vordergrund und geht dafür sogar eine Beziehung zu einem deutschen Soldaten ein.

    Die Jüdin Amiel hingegen lebt in dem ständigen Konflikt, sich vor den Nazis in Sicherheit zu bringen oder weiter als Ärztin zu arbeiten und ihren Mitmenschen zu helfen.

    Diese immer stärkeren Spannungen zwischen den drei Freundinnen hat Lea Korte gut und einfühlsam herausgearbeitet – eine wirklich fesselnde Geschichte.


    Daneben gab es noch einen zweiten Handlungsstrang, der in der Gegenwart spielt. Hier begegnen sich die Enkelinnen von Marie und Geneviève und es wird klar, dass Konflikte auch Generationen überdauern können. Die beiden sind sich ganz und gar unsympathisch und werfen sich gegenseitig das Verhalten ihrer Großmütter vor. Mit diesem Handlungsstrang hatte ich persönlich meine Probleme. Zwar wurde mir schnell klar, was die Autorin damit bezweckte, aber es hat meinen Lesefluss doch ziemlich gestört.


    Fazit

    Eine sehr unterhaltsame und lesenswerte Geschichte – ich persönlich hätte mir gewünscht, dass insbesondere Amiel (meine persönliche Lieblingsfigur) mehr Platz darin eingeräumt worden wäre und ich hätte gut auf die in der Gegenwart spielenden Szenen verzichten können. Trotzdem hat mir der Roman sehr gut gefallen – daher gern eine Leseempfehlung und 8 von 10 Eulenpunkten.

  • Lea Korte hat einen sehr intensiven Roman geschrieben, über Freundschaft, Vertrauen, Schuld und den französischen Widerstand während des zweiten Weltkrieges. Mir hat dieser Roman gut gefallen, weil er sehr deutlich das Schicksal der Franzosen in den Mittelpunkt stellt. Wie lebt es sich in einer besetzen Stadt? Wer ist noch Freund und wer ist der Feind? Sprich wer arbeitet mit den Besatzern zusammen und wer bekämpft sie, um wieder „Herr“ im eigenen Land zu sein?

    Im Mittelpunkt des Romans stehen die drei Freundinnen Marie, Amiel und Geneviève. Marie ist Lehrerin und tut alles für die ihr anvertrauten Kinder. Amiel, Jüdin und Ärztin unterstützt sie, wo sie nur kann. Geneviève ist Pianistin im Chez Lulu und freundet sich mit einem Deutschen an, um weiter auf der Bühne, die ihr Leben ist, stehen zu können.

    Die Zeiten in Paris werden immer schwerer und so wird auch die Freundschaft der drei jungen Frauen auf eine harte Probe gestellt. Letztlich geht es um Leben und Tod.

    Der Roman wird auf zwei Zeitebenen erzählt, im Erzählstrang der Vergangenheit begleiten wir die drei Freundinnen im Paris der 40er Jahre und auf der Erzählebene der heutigen Zeit, lernen wir zunächst ihre Enkelinnen kennen. Die Enkelinnen möchte ihren Großmüttern helfen, die Vergangenheit aufzuarbeiten und zu verzeihen.

    Die Männer in dem Roman spielen eine untergeordnete Rolle und sammeln bis auf Maciej und Arthur, wenig Sympathiepunkte bzw. agieren eher im Hintergrund.

    Die Spannung im Roman nimmt gerade in der zweiten Hälfte Fahrt auf, die wechselnden Erzählperspektiven und die verschiedenen Zeitebenen lassen den Roman nicht langweilig wirken. Der Schreibstil der Autorin ist gut und flüssig zu lesen. In jeder Zeile über Paris kann man die Liebe der Autorin zu Frankreich spüren.

    Als Zielgruppe kommen somit nicht nur Paris-Fans auf ihre Kosten, sondern auch interessierte am Widerstand Frankreichs im zweiten Weltkrieg und solche die gerne Freundinnen-Geschichten lesen.

    Ich bedanke mich sehr für die schönen Lesestunden und werde noch viel über das zentrale Thema Widerstand, Schuld und Unschuld nachdenken. Denn manchmal hat man nur die besten Absichten und die Sache verselbständigt sich, ohne dass man ihr Ende absehen konnte.

    8/10 P.