Andreas Winkelmann - Das Letzte, was du hörst

  • Kurzbeschreibung (Quelle: Verlagsseite)

    Ein Podcast, der Tausende begeistert. Der süchtig macht. Der den Tod bringt …

    Lehn dich zurück. Höre diese Stimme. Vergiss deinen Alltag, den Job, den Ärger, die Sorgen. Vertrau dich den Worten an. Sie sind nur für dich. Aber Vorsicht: Wenn du einmal gefangen bist in dieser Welt, kommst du nicht mehr hinaus. Diese Stimme – sie ist das Letzte, was du hörst.

    Sarah ist süchtig nach dem Podcast «Hörgefühlt». Die Stimme von Podcaster Marc Maria Hagen ist wie ein seidiges Kissen, seine Worte sind Trost für die Seele. Doch Sarah ahnt nicht, was hinter den Kulissen vor sich geht. Dass hinter den weichen Worten der Tod lauert.


    Autor (Quelle: Verlagsseite)

    Andreas Winkelmann, geboren 1968 in Niedersachsen, ist verheiratet und hat eine Tochter. Er lebt mit seiner Familie in einem einsamen Haus am Waldrand nahe Bremen. Wenn er nicht gerade in menschliche Abgründe abtaucht, überquert er zu Fuß die Alpen, steigt dort auf die höchsten Berge oder fischt und jagt mit Pfeil und Bogen in der Wildnis Kanadas.


    Allgemeines

    Erschienen am 14.06. 2022 im Rowohlt Verlag als TB mit 368 Seiten

    Gliederung: Thriller in fünf Hauptkapiteln, jeweils mit nummerierten Abschnitten

    Erzählung in der dritten Person aus wechselnden Perspektiven

    Handlungsort und -zeit: Ein fiktiver(?) Ort namens Feldkirchen, November 2021 mit Rückblenden um 30 Jahre und 8 Jahre


    Inhalt

    Die Journalistin Roya Mayer hat im Rahmen von Recherchen Martina Spiekermann kennengelernt, die psychisch instabil zu sein scheint. Als Martina tot aufgefunden wird – es sieht nach einem Selbstmord aus – ist Roya, die versucht hatte, ihr zu helfen, erschüttert, aber nicht überrascht. Doch dann wird der Ehemann der Verstorbenen bestialisch abgeschlachtet in seinem Haus aufgefunden. Roya teilt der zuständigen Kommissarin Carola Barreis ihre feste Überzeugung mit, dass entgegen dem Augenschein Martina niemals eine solche Tat begangen hätte. Wenig später kommt noch ein Paar ums Leben, der Mann wird ebenfalls mit Messerstichen hingerichtet, die Frau jedoch auf wenig brutale Art getötet. Bei den polizeilichen Ermittlungen und Royas eigenmächtigen Recherchen fallen zwei Gemeinsamkeiten bei den Getöteten auf: Beide Männer neigten zu unbeherrschtem Auftreten und Dominanzgebaren in der Partnerschaft, beide Frauen waren Abonnentinnen eines Podcasts namens „Hörgefühlt“, in dem ein sehr auf seine Privatsphäre bedachter „Frauenflüsterer“ namens Marc Maria Hagen mit einschmeichelnder Stimme Lebensweisheiten (Lifecoaching) zum Besten gibt. Roya beschließt, unter falschem Namen an einem Wochenendseminar des Podcasters in einer renovierten Mühle auf dem Land teilzunehmen…


    Beurteilung

    Die Handlung des Thrillers spielt sich auf drei Zeitebenen ab, wobei die übergeordnete Handlung in der Gegenwart (2021) angesiedelt ist. Es sind Kapitel eingeschoben, die auf Ereignisse aus der Vergangenheit Bezug nehmen, in einem der Handlungsstränge geht es um das Leben eines Jungen in einer dysfunktionalen Familie vor ca. 30 Jahren, im anderen um die Entführung eines Mannes im Jahr 2013.

    Für den Leser ist es zunächst nicht absehbar, wie diese Handlungsstränge zusammenhängen. Theorien, die anfangs naheliegend wirken, müssen wiederholt verworfen werden, weil sehr relevante Informationen zurückgehalten und erst fast am Ende des Romans gegeben werden.

    Die ganze Geschichte erweist sich dadurch als wesentlich komplexer und verwickelter als erwartet. Dabei sind einige Details allerdings zu konstruiert, um glaubwürdig zu sein.

    Wie immer versteht es der Autor, den Leser mit seinem überaus spannenden Erzählstil mitzureißen, einige Szenen treiben den Blutdruck in die Höhe und auch die überraschenden Wendungen erschweren es, das Buch aus der Hand zu legen.

    Die Charakterisierung der Hauptfiguren ist individuell gut ausgestaltet, Roya Mayer ist eine zähe, couragierte Frau, die sich von ihren Vorhaben durch nichts abbringen lässt und Carola Barreis ist eine Kommissarin mit Ecken und Kanten, nicht unbedingt eine Sympathieträgerin, aber letztendlich doch mit dem Herzen auf dem rechten Fleck.


    Fazit

    Ein Thriller, bei dem einige Details zu konstruiert sind, um glaubwürdig zu wirken, der aber extrem spannende, wendungsreiche Unterhaltung bietet!

    7 Punkte

    ASIN/ISBN: 3499007517

  • Tödlicher Podcast


    Erst einmal vorweg: Ich liebe die Thriller von Andreas Winkelmann - Sein Schreibstil, die unerwarteten Wendungen und die spannenden, außergewöhnlichen Plotting-Ideen, sind jedes Mal einfach toll. Sehr gespannt war ich daher auf sein neuestes Buch "Das letzte was du hörst", welches das aktuell sehr beliebte Thema Podcasts auf die Thrillerbühne hebt. Ich höre selber gerne Podcasts, daher war ich von Anfang an total gehyped, zumal Winkelmann zu meinen absoluten Lieblingsautoren zählt.

    Der Plot ist wie gesagt schon gewohnt spannend: Es geht um einen ziemlich bekannten Podcast namens 'Hörgefühl', der für Sarah einen zentralen Bestandteil ihres Lebens einnimmt. Er gibt ihr Kraft und Inspiration und einfach ein gutes Gefühl. Als sich jedoch nach dem Hören des Podcasts jemand das Leben nimmt und schnell auch ein zweites Opfer mit dem Podcast zusammenzuhängen scheint, wirft das einige Fragen auf.

    Der Schreibstil ist gewohnt toll und flüssig, der Spannungsbogen einfach gut und des Rätsels Lösung am Schluss unerwartet - genau das was ein guter Thriller sein und tun soll. Daumen hoch für einen super spannenden Thriller von Andreas Winkelmann, auf dessen nächstes Buch ich mich jetzt schon freue!

  • Gefährlicher Podcast


    Ich habe bereits mehrere Bücher von Andreas Winkelmann gelesen und wurde noch nie enttäuscht, auch bei seinem neuesten Thriller nicht. Mir gefällt, dass der Autor in seinen Werken aktuelle Themen, in diesem Fall Podcasts, aufgreift und so seinen Stories einen modernen Touch verleiht.

    Die Faszination der weiblichen Charaktere für den Podcast "Hörgefühlt" konnte ich aufgrund der aufgegriffenen Themen persönlich nicht nachvollziehen, Winkelmann hat aber die Person Marc Maria Hagen sehr glaubhaft und überzeugt dargestellt. Der Workshop, zu dem ausgewählte Zuhörerinnen eingeladen werden, hat für mich beinahe etwas Sektenähnliches. Besonders sympathisch war mir die Ermittlerin Carola Barreis, die auf den ersten Blick eher unsympathisch erscheinen mag. Auch Roya, die alles daran setzt, Marc Maria Hagen das Handwerk zu legen, hat mir gut gefallen, da sie zwar mutig und unnachgiebig ermittelt, aber nicht die typische "nervige" Journalistenrolle inne hat.

    Bei den kurzen Rückblenden, in denen ein Mann in einem Keller gefangen gehalten wird, erscheint der Zusammenhang mit der Haupthandlung zunächst unklar, am Ende ergibt aber alles einen Sinn.

    Wer ein spannendes Buch rund um ein aktuelles Thema sucht, für den ist "Das Letzte, was du hörst" genau das Richtige!

  • Das letzte, was du hörst ist ein spannender und zugleich fesselnder Thriller. Die junge Frau Sarah zweifelt an der Richtigkeit ihrer Entscheidung bezüglich ihrer Beziehung zu Björn. Sie versucht ihre Meinung zu analysieren während sie dem - vor allem bei den weiblichen Hörern - beliebten Podcastserie Hörgefühlt lauscht. Ihrem Lebensgefährten Björn fällt die schleichende Entzweiung auf und ist entsprechend übellaunig, wenn die Sprache auf den Podcast-Guru Marc Maria Hagen kommt.



    Während Sarah auf Distanz geht und förmlich von der Bildfläche verschwindet, versucht Roya rund um den Podcast und Marc Maria Hagen eine Geschichte aufzudecken. Als Journalistin arbeitet sie an einem Artikel, der sich mit dem Podcastsprecher auseinandersetzen soll und die "Nebenwirkungen" solcher Podcasts, wie Hörgefühlt.

    Während ich noch die Zusammenhänge ergründe, nimmt die Geschichte schon Fahrt auf. Von einer Zeile zur nächsten möchte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Die Geschichte ist spannend erzählt. Die Charaktere vielschichtig. Und: die Charaktere haben nicht nur Sonnenseiten.

    Mit der leicht genervten Polizeiermittlerin an meiner Seite ermittle ich, sammle Informationen und erfreue mich abwechselnd an ihrem Humor und ihrer schroffen Art. Roya macht es ihr anfangs nicht gerade leicht. Und nach ein paar Seiten weiß ich, dass hier nicht nur eine Person etwas zu verbergen hat und mit Informationen geizt.


    "Ich schaue, was ich tun kann", sagte Carola. Zwar hatte sie wegen der Entführung ein schlechtes Gewissen, aber nicht stark genug, um ernsthaft in Erwägung zu ziehen, den Hamster, der jetzt einen Namen hatte, zurückzugeben." - Seite 153


    Andreas Winkelmann erzählt die Geschichte sehr eindrücklich und bildhaft und ehe ich mich versah, war ich auch schon mitten im Geschehen, in den Ermittlungen und konnte und wollte das Buch nicht mehr aus der Hand legen.


    Fazit

    Wer spannende Thriller mag, in denen munter mitermittelt werden kann, wird Das letzte, was du hörst lieben. Mir hat der Thriller super gefallen.