Juan Guses absurde Geschichte hat mir Spaß gemacht und er scheint selber viel Spaß an der Diskussion der Jury gehabt zu haben.
Warum meinst Du, hat er keine Chance auf einen der Preise?
Juan Guses absurde Geschichte hat mir Spaß gemacht und er scheint selber viel Spaß an der Diskussion der Jury gehabt zu haben.
Warum meinst Du, hat er keine Chance auf einen der Preise?
Doch, ich denke schon, dass er eine gute Chance hat. Es war ein guter Text!
Mir fehlen glaube ich noch drei Texte, aber meine Favoriten sind:
Juan S. Guse (mir gefällt die Originalität des Textes, die Absurdität/Fantastik kombiniert mit einem erzählerischen Ton ist genau mein Ding - ich weiß nicht, ob die mögliche Klagenfurt-Metaebene unbedingt sein musste).
Elias Hirschl hat mir auch gut gefallen, ebenso Ana Marwan und für mich potentiell unterschätzt Hannes Stein.
Sonst so:
Alexandru Bulucz war gut, aber für mich zu abstrakt und zu wenig erzählerisch. Starke Themen und Metaphern (auch wenn manchmal wie bei Prousts Madeleines vielleicht zu putzig), aber für mich zu fragmentarisch und, ja, beliebig.
Usama Al Shamani: ein mir ansatzweise sympathischer, erzählerischer Text, aber insgesamt mit zu viel Pathos erzählt, was aber eher der arabischen Erzählweise geschuldet. Gut, schlüssig, aber am Ende eben nicht so mein Ding.
Stahlmann: wird mit J.G. Ballard verglichen, huch, ging aber vollkommen an mir vorbei.
Sichelschmidt: zu sehr auf Thema geschrieben (wo dann Vea Kaiser wieder in den emotional manipulativen "ach so wichtig und unantastbar"-Rausch verfällt), erzählerisch aber viel zu konventionell und irgendwie langweilig.
Leon Engler habe ich noch während des Vorlesens vergessen.
Andreas Moster: Vollkatastrophe.
Mara Genschel: ebenso, stimme mit Tingler da überein. Performative Kleinkunst. Der Einwurf von ihr auch eher peinlich.
Den Rest noch nicht gelesen (Karim Khani, Zeman und Gatzmaga).
Ich denke mal die insgesamt starken Texte der Nicht-Muttersprachler, also die Internationalität der diesjährigen Beiträge, wird sich in den Preisentscheidungen widerspiegeln. Vermutlich wird es Bulucz. Guse wäre schön, kann ich mir aber irgendwie nicht vorstellen.
Elias Hirschel habe ich mir gerade angeschaut. Sein Text hat absurde Übertreibungen, macht mir aber weniger Spaß, weil sich unsere Arbeitswelt tatsächlich in diese Richtung entwickelt, fürchte ich.
Alles anzeigenMeine Vermutung für die morgige Preisvergabe (ohne Gewähr)
Bachmannpreis:
Alexandru Bulucz
Deutschlandfunkpreis:
Eva Sichelschmidt
Kelag-Preis:
Anna Marwan
3-Sat-Preis:
Usama Al Shahmani.
Publikumspreis:
Mara Genschel
Bin gespannt, ob es so kommt und wer die Preise letztlich bekommt. Hast Du mit abgestimmt?
Ich fühle mich nicht berufen oder kompetent ein Urteil zu fällen.
Hast Du mit abgestimmt?
nein, aber bei Literaturcafe kann man den besten Juror wählen.
Da habe ich für Michael Wiederstein gestimmt.
nein, aber bei Literaturcafe kann man den besten Juror wählen.
Finde ich witzig. Wird das dann auch den Juroren mitgeteilt?
ja, sicher
In den beiden letzen Jahren 2021 und 2020 gewann Insa Wilke den Titel, im Jahr 2019 gewann ihn Michael Wiederstein, 2018 war es die damalige Jury-Neueinsteigerin Insa Wilke, in den drei Jahren 2017, 2016 und 2015 trug Klaus Kastberger den titel.
Wolfgang Tischer (der das Literaturcafé macht) ist auch in Klagenfurt.
Wolfgang Tischer (der das Literaturcafé macht) ist auch in Klagenfurt.
Hast Du auch abgestimmt?
Hast Du auch abgestimmt?
Nein. Ich habe den Juroren und -innen auch nicht besonders intensiv zugehört. Und ich mag "Votings" nicht.
Ich höre Leute, die etwas von der Materie verstehen, gerne klug oder/und leidenschaftlich darüber reden.
Die Gewinner:
Bachmann-Preis 2022:
Ana Marwan
Deutschlandfunk-Preis:
Alexandru Bulucz
KELAG-Preis:
Juam S.Guse
3-Sat-Preis:
Leon Engler
Publikums-Preis:
Elias Hirschl
Gratulation an die Gewinner!
Schade natürlich für alle, die leer ausgegangen sind
Beste Jurorin wurde Brigitte Schwens-Harrant.
Preisträgerin Ana Marwan wird am Sonntag, 28.08.22, auf dem Erlanger Poetenfest lesen.
Außerdem sind Alexandru Bulucz und Behzad Karim Khani dort zu Gesprächen.