Ingeborg Bachmann-Preis 2022

  • Edit: Auch der zweite Text, Der Körper meiner Großmutter, von Eva Sichelschmidt hat gewisse Qualitäten. Dass der Text aber direkt radikal ist, weiß ich nicht.

    Der Text war für mich angenehm nachvollziehbar und hatte vieles, was mich an meine Pflegesituation, das Sterben und den Tod meines Vaters erinnert hat.

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend MZB: Darkover-Universum

  • „Abwechslungsreich“ kann man das natürlich auch nennen. 😎 Bulucz fand ich großartig, den Rest eher mäßig und Moster voll doof.

    Moster war in gewisser Hinsicht schon auch interessant - besonders das Gefühlsleben eines alleingelassenen Mannes, der sich um seine Tochter kümmern und auf seine Sportlerkarriere verzichten muss. Da hätte ich natürlich schon wissen wollen, warum die Frau und Mutter weg war.

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  • „Einige Landesgrenzen weiter östlich, von hier aus gesehen“

    Diese ständige Wiederholung hat mich eher gestört.

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  • Den Text von Andreas Moster sehe ich zwiespältig.

    Interessant ist, die Hauptfigur, ein Leistungsportler, der bei einer Olympiade war und dort knapp scheiterte. Auch die Vater-Kind-Beziehung hat Ansätze. Da denke ich an Kindergeschichte von Peter Handke.

    Leider sind aber einige von Moster entworfene Sprachbilder dann zu putzig und klischeehaft. Das schwächt den Text.

  • Mag sein, aber ich fand Moster macht damit das Dilemma des Sportlers deutlich. Ein Schwanken zwischen Ablehnung, Verantwortungsgefühl, Wut, Hilflosigkeit und Zärtlichkeit.

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  • Ich kännte mri auf jeden Fall vorstellen, Mosters früheren Roman "Wie leben hier, seit wir geboren sind" mal zu lesen.


    Kurzbeschreibung bei Amazon:

    Ein Fremder kommt in das abgelegene Dorf in den Bergen, das vom Kalkabbau lebt. Fünf Freundinnen beobachten Georg Musiel dabei, fünf Mädchen, die kein Kind mehr sind und noch nicht Frau. Musiel soll die Leere des Kalksteinbruchs bestätigen - doch mit dem Steinbruch stirbt das Dorf, und deshalb wird Musiel argwöhnisch beobachtet. Als ein Unfall geschieht, kommen Ereignisse ins Rollen, ein Mädchen verschwindet und die Dorfbewohner müssen sich entscheiden: Folgen sie den Vätern oder wagen sie den Schritt in eine unbekannte Welt?


    Eine archaische Geschichte vom Ende einer Ordnung, riskant und intensiv erzählt.

  • Wie findet Ihr diese neue Aufteilung? Die Jury von Autor*in und Publikum getrennt :gruebel

    Das Publikum darf es sich in den Liegestühlen bequem machen und die Vortragenden müssen stehen! Oder dürfen die sich auch einen Stuhl wünschen?


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    Anscheinend doch! Gerade in der Zusammenfassung von gestern gesehen, hatte zumindest Bulucz einen Stuhl.

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  • Ana Marwan war für mich akustisch schwer zu verstehen - da habe ich die Jury zum Verständnis gebraucht.

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  • Den Text von B. K. Khan fand ich schon glaubhaft (weil sich da die Jury nicht einig war). So stelle ich mir auch die Befindlichkeiten im Knast vor.

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  • Der Text von Mara Genschel hätte mir gefallen können.

    Aber die Vortragsart mit aufgeklebten Schnurrbart fand ich nur bedingt witzig.


    Sand von Barbara Zeman hatte einige sprachlich schöne Momente, aber die Jury-Bemerkungen von Referenzen an andere Autoren bis hin zum latenten Vorwurf des Abschreibens irritierte mich,


    Behzad Karim Khani las mit Vae victis einen geradlinigen, direkten Text. Das kann ich durchaus schätzen.


    Schöner Großmuttertext von Usama Al Shahmani. Ich denke, es wird für den 3-Sat-Preis reichen.


    Ana Marwans Text fand ich beeindruckend. Vielleicht sollte ich mehr von ihr lesen.

  • Schöner Großmuttertext von Usama Al Shahmani. Ich denke, es wird für den 3-Sat-Preis reichen.

    Mir war der Text etwas zu schlicht geschrieben, aber die Erinnerungen und der Verlust der Freiheit durch die Khomeini-Herrschaft und dann der Exil-Schmerz waren schon gut erkennbar.

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  • Sand von Barbara Zeman hatte einige sprachlich schöne Momente, aber die Jury-Bemerkungen von Referenzen an andere Autoren bis hin zum latenten Vorwurf des Abschreibens irritierte mich,

    Die schönen Momente habe ich auch wahrgenommen, aber mir blieb unklar, ob und was da eigentlich passiert, oder ob das alles Traum oder Metapher sein soll.


    Wie viel von dem Text von anderen Autoren übernommen oder regulär zitiert ist, kann ich nicht beurteilen. Das Bild von dem "Gerümpel von Bildung" (Klaus Kastberger), der da haufenweise angeschwemmt sei, fand ich recht hart - auf diese Provokation wurde kaum reagiert. War vielleicht unter der Würde der anderen Juroren :gruebel

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  • Der Text von Mara Genschel hätte mir gefallen können.

    Aber die Vortragsart mit aufgeklebten Schnurrbart fand ich nur bedingt witzig.

    Diese Performance war schon teilweise witzig, nur als die Autorin dann während der Diskussion bestritten hat, dass es eine sei, kam es mir mehr wie eine Verhöhnung der Jury oder vielleicht des gesamten Literaturbetriebes vor :gruebel Weiß nicht, ob das von jemanden klug ist, der da ernst genommen werden will - falls es so gemeint war.

    Spannend fände ich nur den Schluss des Textes, wo der Cowboy verschwindet und über die verschiedenen Gründe dafür spekuliert wurde.

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  • Leona Stahlmanns Text fand ich interessant mit starken Bildern.

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  • das war auch eine ansprechende Lesungskulisse, wie sie im Garten neben den Büchern auf einem großen Kissen im Schneidersitz sass und las.

    So ganz konnte ich dem Text aber nicht folgen. Da werde ich das pdf, das auf der bachmannpreis-website zu finden ist, noch lesen.


    https://bachmannpreis.orf.at/stories/3156053/



    Von Clemens Bruno Gatzmaga fand ich schon seinen Roman Jacob träumt nicht mehr - Clemens Bruno Gatzmaga

    gut.

    Den hier gelesenen Text „Schulze“ kommt mir etwas schlichter vor, dennoch lesenswert.

  • Schlicht und ergreifend - vielleicht etwas langweilig in seiner Alltäglichkeit, aber ein guter Kontrast zu den mit Bildern und Metaphern überfrachteten Texten.

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


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