'Morgen werden wir glücklich sein' - Seiten 177 - 257

  • Das fürchte ich auch.

    Obwohl ich mich auch ab und an mal ertappe so zu denken.

    Ich habe kürzlich an der Arbeit in mein Auto steigen wollen. Das Viertel ist sehr ausländerlastig und auch ein wenig asozial. Als mich ein Jugendlicher mit offensichtlich nicht deutschen Wurzeln und schlechtem Deutsch ansprach, war mein erster Impuls mein Auto direkt abzuschließen und zu flüchten. Ich habe mich dann gezwungen stehen zu bleiben und siehe da, er wollte nur wissen, wo der Eingang zum Park ist. Ich habe mich hinterher vor mir selber geschämt. Aber man wird auch so beeinflusst durch die Medien, dass es manchmal schwierig ist, dagegen anzugehen. Vor allem waren es mehrere Jugendliche und ich hatte direkt Kopfkino, was die alles machen könnten mit mir.

    Wir haben hier an der Mosel keine Brennpunkte, es gibt viele Menschen die ihre Wurzeln in der Türkei, Italien, Polen , Asiaten und Amerika haben, aber man kennt sich, spricht miteinander.

    Geht dorthin essen. Unsre Bekannte ist Polin, die mittlerweile die deutsche Staatsbürgerschaft hat. Unsere Asiaten aus Vietnam sind unheimlich nett, die Kinder unheimlich gut erzogen, sie haben ein Restaurant und Café im Ort.

    Mir sind Hautfarbe, Religion und Herkunft egal, es kommt auf das Menschliche an.

  • Marie hat mich in diesem Abschnitt ziemlich genervt, auch wenn ich trotzdem um sie gebangt habe, als sie angeschossen wurde. Aber dieses Schwarz-Weiß-Denken ist echt anstrengend.


    Geneviève ist auch ziemlich stur, aber irgendwie kann ich sie besser verstehen, vielleicht hängt das mit ihrer Vorgeschichte zusammen. Dass sie eine Affäre mit Peter beginnt, ist auch nicht ganz einfach. Ob das wirklich Liebe ist? Von Peters Seite aus kann ich mir das schon vorstellen, aber bei Geneviève könnte es auch sein, dass sie einen Vorteil aus der Beziehung ziehen möchte - diese Vermutung ist natürlich nur ein Vorurteil. Klar hat sie materielle Vorteile durch die Beziehung, aber sie scheint Peter wirklich gern zu haben.


    Amiel ist mir immer noch die Liebste von den Dreien, und ich hoffe sehr, dass es einen Ausweg für sie gibt - bei der Razzia sind sie und ihr Freund noch mal ganz knapp davon gekommen, aber es wird danach sicher nicht einfacher werden für sie.


    Maciej ist mir sehr sympathisch. Und dass er so souverän und geistesgegenwärtig reagiert hat während der Razzia, das hat mich wirklich beeindruckt.