Die Dorfschullehrerin Was das Schicksal will, von Eva Völler

  • Die Dorfschullehrerin

    Was das Schicksal will, von Eva Völler


    Cover:

    Passt von der Kleidung sehr gut in die Zeit, in der das Buch spielt.


    Inhalt:

    1964: Die Dorfschullehrerin Helene kommt wieder an ihre „alte“ Schule nach Kirchdorf zurück. Doch diesmal als Rektorin.

    Ihre Gefühle zu dem Landarzt Tobias flammen wieder auf und wirbeln erneut alles durcheinander.


    Ihre Freundin Isabella hat eine Beziehung zu einem schwarzen GI und sorgt dadurch für Aufregung im Dorf und in ihrem eigenen Leben.


    Auch einige andere größere und kleinere Aufgaben spalten das Dorf und sorgen für Aufregung.


    Meine Meinung:

    Dies ist der 2. Band der Dorfschullehrerin. Ich habe den ersten Teil schon gelesen und ihn geliebt. Ich bin auch sofort gut wieder in diesen nächsten Zeitabschnitt rein gekommen und es war schön all die Bekannten wieder zu treffen.

    Helene zeigt sich wieder als starke Frau, die sich voll und ganz einsetzt und die sich nicht unterkriegen lässt.

    Es gab sehr viele größere und kleinere Problemen und Verwicklungen, die sich im Umfeld abgespielt haben, die es abwechslungsreich machen und sich am Ende alle gut gefügt haben.

    Ich finde es gab nicht die großen Spannungen und die großen Gefühle wie im ersten Band.

    Nichts desto trotz war der Schreibstil wieder perfekt und es war toll mitzuerleben wie die Menschen gedacht und gehandelt haben.


    Autorin:

    Schon als Kind hat sich Eva Völler gern Geschichten ausgedacht. Trotzdem verdiente sie zunächst als Juristin ihre Brötchen, bevor sie ihr Hobby zum Beruf machte. Die Autorin lebt mit ihren Kindern am Rande der Rhön in Hessen.


    Mein Fazit:

    Wieder ein toller Roman, bei dem am Schluss jedes Problem gelöst wird.

    Fast zu „weich gespült“. Deshalb von mir 4,5 Sterne die ich bei vollen auf 5 aufrunde.

    ASIN/ISBN: 3785727828

  • Die Lehrerin Helene erhält 1964 das Angebot Rektorin an der Schule in Kirchdorf zu werden. Sie nimmt das Angebot sehr gerne an, allerdings hat sie auch Bedenken. Dort wird sie wieder auf den Landarzt Tobias treffen, den sie einst verlassen hat. Wie wird er reagieren? Helene hat immer noch Gefühle für Tobias, aber sie will Rücksicht auf ihre Tochter nehmen, Marie hat einfach Vorrang vor einer neuen Liebe. Konflikte sind da vorprogrammiert.


    Meine Meinung:

    Das zweite Buch über die Dorfschullehrerin Helene bietet viel Unterhaltung und Abwechslung.


    Geschickt verbindet die Autorin die vielfältige Handlung mit realen geschichtlichen Details der damaligen Zeit. Themen wie z.B. Rassismus, Ost-West Konflikte, Krankheiten und insbesondere das Schulwesen werden eindrucksvoll beschrieben. Überrascht hat mich z.B., dass es zu der Zeit schon die Bravo gab.

    Ich habe viel über die damalige Zeit gelernt und war manches Mal erstaunt wieviel vorsintflutliche Vorurteile es noch gab.


    Natürlich kommt auch das Liebesleben mancher Personen, insbesondere das von Helene und Tobias nicht zu kurz.

    Eva Völler versteht es, ihre Figuren sehr lebensnah wirken zu lassen. Die meisten habe ich sehr gemocht. Ich werde sie vermissen!


    Fazit: Es ist ein wunderbarer Roman zum Mitfiebern und Mitfühlen, sehr angenehm und flüssig zu lesen. Mein einziger klitzekleiner Kritikpunkt ist, dass es am Ende zu viele Happy Ends gab, das kam etwas kitschig rüber.

  • Meine Meinung zum Buch:


    Titel: Schwächerer zweiter Teil...


    Mit großer Begeisterung hatte ich die Geschichte rund um Lehrerin Helene, die aus der DDR geflohen war, genossen und freute mich nun auf die Fortsetzung.


    In der Geschichte sind nun drei Jahre vergangen und Helene zieht es wieder nach Kirchdorf zurück, bekommt sie doch beruflich die Chance ihres Lebens. Doch was wird sein, wenn sie Tobias wieder begegnet und wie werden die anderen Bewohner sie empfangen?


    Der Einstieg in die Handlung fiel enorm leicht, da man direkt auf alte Bekannte trifft und sich sofort wohlfühlt. Zudem gibt es des Öfteren Rückblicke zu Band eins, so dass jedem die vergangene Handlung wieder vor Augen erscheint, der den ersten Teil gelesen hat.


    Mir hat gut gefallen, dass Freundin Isabella etwas mehr im Fokus steht und auch andere Figuren als nur Helene und Tobias beleuchtet werden. Das Schicksal von Isabella hat mich doch sehr berührt und die ausweglose Situation war gut beschrieben und man konnte mitfühlen.


    An Christa kam man hier endlich mal deutlich näher dran und konnte sie besser einschätzen. Ich habe ihr Heimweh nachvollziehen können und ihre Traurigkeit auch.


    Rund um Helene ging es nur um die Schulentwicklung, was ich sehr schade und etwas fad fand, denn ich hätte gern mehr über ihre Unterrichtsmethoden gelesen, aber eben nicht über die Streiterei rund um die neue Schule.


    Generell konnte mich dieser Band nicht so sehr fesseln wie sein Vorgänger und das Ende kam dann doch sehr plötzlich und für meinen Geschmack leider viel zu kitschig und auch teils unglaubwürdig. Die Lösung, die sich Isabella bietet erscheint zwar sinnvoll zur damaligen Zeit, ist aber für das neue Menschlein in meinen Augen ein Schlag ins Gesicht und ich finde diesen Weg moralisch verwerflich, aber viele Möglichkeiten boten sich eben auch nicht.


    Letztlich haben sich alle Spannungsmomente nur dadurch ergeben, weil die handelnden Akteure nicht miteinander gesprochen haben und zum Ende dann wie von Zauberhand eben doch und plötzlich sind alle Lösungen sehr einfach, was schlichtweg nicht dem echten Leben entspricht. Auch den Unfall hätte es nicht gebraucht wie so vieles andere kurz vor Schluss auch nicht, weil das Ende somit einfach zu überfrachtet war. Weniger wäre hier besser gewesen.


    Fazit: Leider eine deutlich schwächere Fortsetzung des starken ersten Bandes. Ich habe mich gefreut liebgewonnene Figuren wieder zu lesen, mehr aber auch nicht.


    Bewertung: 6/ 10 Eulenpunkten

  • Die Dorfschullehrerin - Was das Schicksal will ist der zweite Band der Reihe um die Protagonistin Helene Werner.

    Helene bekommt ein Angebot, dass sie nicht ausschlagen kann, nicht ausschlagen will. Sie soll die Schulleitung übernehmen. Eine tolle Karrierechance als Frau, dazu noch in ihrem Alter. Dafür muss sie jedoch mit ihrer Tochter Marie zurück an die Schule in dem kleinen Ort Kirchdorf, aus dem Helene mit Marie jüngst weggezogen ist. Beruflich wäre das kein Problem. Wie sieht dann aber das Privatleben aus?



    Helene ist eine taffe junge Frau. Sie sucht keine Auseinandersetzungen, aber sie scheut sie auch nicht. Das gefällt mir sehr an ihr. Helene verfügt über ein gesundes Gespür für Stimmungen und kann sich gut darauf einlassen. Was und wen sie liebt, liebt sie aus tiefstem Herzen.

    Der Roman spielt im Jahr 1964 in Hessen, nahe der Grenze zur DDR. Eva Völler fängt die Begebenheiten in dieser Zeit gut ein. Das Geschehen wirkt sehr stimmig und wird durch den Einsatz der Sprach- und Wortwahl abgerundet. Sehr natürlich ist die Wortwahl vor allem in den Passagen, in denen Dialekt verwendet wird. Um besser verstehen oder erahnen zu können, was dort steht, habe ich die Sätze langsam und laut gelesen. Manches Mal hätte ich sonst sicher nie erfasst, was die Charaktere zum Besten geben.

    Die Charaktere haben sehr unterschiedliche und tiefe Wesenszüge. Ich kann sie gut auseinanderhalten und einander zuordnen. Mir gefällt, wie niemand aus seiner Haut kann und doch jeder im Dorf miteinander auskommen muss. Jeder hat seinen Platz und muss doch auch mal aus seiner Komfortzone.

    Im Lauf der Geschichte entwickeln sich die Charaktere weiter und einige der Nebenfiguren nehmen dabei immer mehr Raum ein. Das macht das Dorfleben bunt und zeigt, dass jeder wichtig ist.

    Es gibt immer wieder Spannungen, die gelöst werden müssen. Auch wenn das Ziel manchmal unerreichbar scheint.

    Mir hat die Geschichte jede Menge Spaß bereitet. Den ersten Band muss man nicht gelesen haben. Es gibt Rückblenden, die den Fortgang der Geschichte nachvollziehbar machen. Dieser zweite Band ist so randvoll mit Ereignissen und tollen Charakteren, da wird der erste Band kaum vermisst. Wer die Charaktere lieber von Anfang an in ihrer Entwicklung erleben möchte, startet mit Band 1.


    Fazit

    Die Dorfschullehrerin - Was das Schicksal will ist für alle, die Romane lieben, die das Dorfleben in Zeiten der Trennung von Ost- und Westdeutschland erzählen.

  • Fortsetzung der Dorfschullehrerin-Reihe


    1964. Helene kehrt nach Kirchdorf zurück, wo sie als Direktorin die dortige Schule leiten soll. Leicht fällt ihr diese Entscheidung nicht, denn sie wird dort wieder auf Landarzt Tobias treffen.

    Und nicht nur die Zusammenlegung der Schulen in der Umgebung bereitet ihr Probleme, auch die ablehnende Haltung ihrer Tochter Marie gegenüber Tobias.



    Meine Meinung:

    Der 2. Teil der Dorfschullehrerin-Reihe überzeugt wieder mit einem lebendigen, mitreißenden Schreibstil. Man trifft wieder alle alten Bekannten: die Lehrerin Helene Werner und ihre Tochter Marie, ihren Vater Reinhold, dessen zweite Frau Christa sowie deren Mutter, die alle im Jahr 1961 in einer dramatischen Flucht vom Osten in den Westen fliehen konnten. Weiters trifft man auf die Hebamme Isabella und den Landarzt Tobias, der mit Helene nicht mehr zusammen ist, da Marie diese neue Familie nicht gefällt und Helene auch Angst vor einer neuen Bindung hat, da ihr erster Mann Jürgen in der DDR in Gefangenschaft tragisch verstorben ist, wofür der Leser auch eine detaillierte Aufklärung erhält (was man sich aber schon denken konnte).

    Die sich wieder langsam entwickelnde Liebesgeschichte von Helene und Tobias ist spannend zu verfolgen, auch Isabellas problematische Beziehung zu einem schwarzen GI.


    Man bekommt einen sehr guten Einblick, wie das Leben damals - v.a. im Zonenrandgebiet - ablief und erhält Einblicke in das Schulwesen.

    Diesen zweiten Teil fand ich nicht ganz so emotional wie Band 1, und für meinen Geschmack war es zu wenig Schule. Ich hätte gerne mehr über das damalige Schulwesen erfahren und über Helenes Probleme mit der Zusammenführung der Zwergschulen.

    Leider war mir Helene diesmal nicht ganz so sympathisch, denn es kam mir so vor, als wäre ihr nur die Schule bzw. ihre Arbeit als Direktorin wichtig. Sie kümmert sich gefühlt überhaupt nicht um Marie, und das konnte ich absolut nicht nachvollziehen, denn im ersten Band hat sie ja noch alles dafür getan, um Marie endlich zu ihr in den Westen zu holen.

    Der Nebenhandlungsstrang um Agnes (und Dieter) gefiel mir gegen Schluss fast am besten. Eine starke, junge Frau, die sich dann endlich durchsetzt und ihren Weg geht.

    Und die Szene an der Grenze war eindrücklich geschildert, man bangt mit und ist unfassbar, wie es damals war. Darüber hätte ich gerne noch mehr und ausführlicher gelesen.

    Was mir nicht so gefiel, waren die vielen Geheimniskrämereien der handelnden Personen. Wenn alle offen und ehrlich ausgesprochen hätten, was ihnen auf der Seele liegt, hätten es alle viel leichter gehabt.


    Interessant waren die vielen Einschübe im Dialekt, die für mich jedoch teilweise eher schwierig zu lesen waren und auch etwas den Lesefluss unterbrochen haben (auch wenn ich alles problemlos verstanden habe).


    Das Ende war ein bisschen zu kitschig und es gab ZU viel Happy-Ends, so wirkte einiges konstruiert und auch etwas unglaubwürdig. Dieses "Weichgespülte" ist jedoch in heutigen Zeiten gut für die Seele.




    Fazit:

    Die Autorin hat es wieder geschafft, geschichtliche Fakten mit einer mitreißenden Fiktiven Story zu verweben. Für meinen Geschmack hätte der Fokus ein bisschen mehr auf dem Schulwesen liegen können; und das Ende war mit zu vielen Happy-Ends etwas unrealistisch, aber gut für die Seele.


    4/5 Sterne

  • Die deutsch-deutsche Grenze im Jahr 1964: Als Lehrerin Helene Werner das Angebot erhält, an die Schule in Kirchdorf in Hessen zurückzukehren, geht sie nur zögerlich darauf ein. Es ist eine Karrierechance. Sie befürchtet aber, dass ihre Gefühle für den Landarzt Tobias Krüger ihr Leben erneut durcheinanderbringen könnten. Das ist allerdings nicht ihr einziges Problem…


    „Die Dorfschullehrerin - Was das Schicksal will“ ist der zweite Band einer Reihe von Eva Völler.


    Meine Meinung:

    Der Roman besteht aus vier Teilen, die wiederum insgesamt 23 Kapitel umfassen. Er endet mit einem Epilog. Die Handlung spielt wenige Jahre nach dem ersten Band. Der Aufbau ist unkompliziert und gut nachvollziehbar.


    Erzählt wird aus wechselnden Perspektiven, vornehmlich aus der von Helene und Tobias. Der Schreibstil ist gewohnt anschaulich, bildhaft und einfühlsam. Sprachlich authentisch wirken die Dialekteinschübe des Rhöner Platts.


    Obwohl die Geschichte an den ersten Band der „Dorfschullehrerin“-Dilogie anschließt, lässt sich der Roman - dank mehrerer Zusammenfassungen - auch ohne Vorwissen verstehen. Ich empfehle jedoch, zuerst den Auftaktband zu lesen.


    Viele der handelnden Personen sind aus dem ersten Teil der Reihe bereits bekannt. Ich habe mich gefreut, die überwiegend sympathischen Charaktere auf ihrem weiteren Weg zu verfolgen. Die Figuren verfügen über ausreichend psychologische Tiefe.


    Auf den fast 400 Seiten hat mich der Roman noch mehr überzeugt als der erste Band. Die Ereignisse wirken größtenteils lebensnah, die Handlung nicht zu übertrieben.


    Gleichzeitig wird der Leserschaft ein ansprechender Themenmix geboten. Wieder einmal gelingt es der Autorin, deutsch-deutsche Geschichte auf unterhaltsame Weise zu vermitteln. Die fundierte Recherche ist dem Roman an mehreren Stellen anzumerken.


    Das Nachwort fällt diesmal, wegen des Kriegsausbruchs in der Ukraine, leider etwas spärlich aus. Es bietet wenig Erhellendes und ist daher eine kleine Enttäuschung.


    Das hübsche, nostalgisch anmutende Cover passt sowohl zum Genre als auch zum ersten Band. Der Titel erschließt sich nach der Lektüre sofort.


    Mein Fazit:

    Mit „Die Dorfschullehrerin - Was das Schicksal will“ hat Eva Völler eine gelungene Fortsetzung geschrieben. Ich bin schon jetzt gespannt, mit was uns die Autorin künftig noch überrascht.


    Ich vergebe 4,5 von 5 Sternen.