München 72: Ein deutscher Sommer – Markus Brauckmann; Gregor Schöllgen

  • Produktinformation (Amazon):

    • Herausgeber ‏ : ‎ Deutsche Verlags-Anstalt (9. Mai 2022)
    • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
    • Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 368 Seiten
    • ISBN-10 ‏ : ‎ 3421048754
    • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3421048752


    Kurzbeschreibung (Verlag):

    Die Olympischen Spiele von München in einem allumfassenden Panorama


    Die zweiten Olympischen Sommerspiele auf deutschem Boden sind das erste Weltereignis in der Bundesrepublik: München 72 bietet die einmalige Chance, das moderne Deutschland vorzuzeigen. Für die Bundesbürger ist Olympia, was für die Amerikaner die Mondlandung war – ein Aufbruch in eine neue Zeit, dem die ganze Nation entgegenfiebert. Alle wollen zum Gelingen der Heiteren Spiele beitragen: berühmte Athleten, unbekannte Helfer, eifrige Hostessen. Es ist ihr deutscher »Summer of Love«. »München 72« erzählt die Geschichte und Geschichten hinter dem Sportfest. Von Deutschland West und Ost, von »Willy wählen« und alltäglichem Rassismus, von Mode und Musik, von Aufklärung und Sex. Von Frieden und Krieg – und vom Terroranschlag auf die israelische Mannschaft, der über Nacht die Erinnerung an Berlin 1936, die ersten Olympischen Spiele auf deutschem Boden, wachrief.

    »Mit diesem Buch kommen Sie so nah ran [an die Olympischen Spiele 1972], wie es nur geht.«

    radio eins (12. Mai 2022)


    Zu den Autoren (Verlag):

    Markus Brauckmann

    Markus Brauckmann, Jahrgang 1968, ist Autor und Regisseur. Nach Studien in Berlin und den USA arbeitete der Politologe für RTL und ProSieben sowie in mehreren Bundestagswahlkämpfen. Seine TV-Dokumentationen wurden im In- und Ausland mehrfach mit Preisen ausgezeichnet. Zuletzt gewann er die „Romy“ für einen Film über Niki Lauda. Markus Brauckmann lebt in Köln.


    Gregor Schöllgen

    Gregor Schöllgen, Jahrgang 1952, war von 1985 bis 2017 Professor für Neuere Geschichte an der Universität Erlangen und in dieser Zeit auch für die historische Ausbildung der Attachés im Auswärtigen Amt verantwortlich. Er lehrte in New York, Oxford und London und war unter anderem Mitherausgeber der Akten des Auswärtigen Amtes sowie des Nachlasses von Willy Brandt. Gregor Schöllgen konzipiert historische Ausstellungen und Dokumentationen, schreibt für Presse, Hörfunk und Fernsehen und ist Autor zahlreicher populärer Sachbücher und Biographien.


    Meine Meinung:

    München im Sommer 1972. Vor 50 Jahren begannen dort die zweiten Olympischen Spiele auf deutschem Boden, nach 1936. Für die Veranstalter war es die Herausforderung nach den Propaganda Spielen der Nazis in Berlin einen Gegenpol zu zeigen, heitere Spiele auszutragen und der Welt zu zeigen, wie sehr Deutschland sich gewandelt hat. In diesem Buch erfahren wir als Leser nun w es dazu kam, wer alles mit dazu beigetragen hat und wie die Spiele abgelaufen sind. Die Autoren berichten dabei von prominenten Zeitgenossen, deren Namen man heute noch mit diesen Spielen verbindet, wie Otl Aicher, Blacky Fuchsberger, Ulli Hoeneß und andere. Aber eben auch von Menschen, an die sich heute vielleicht niemand mehr erinnert, wie der Fackelläufer Günther Zahn.

    Wir erleben die Wettkämpfe, die Triumphe und Niederlagen und natürlich auch das Grauen des Attentates auf die israelische Mannschaft.


    In zwanzig Kapiteln, die chronologisch aufgebaut sind, erinnern die Autoren an diese Spiele, die so heiter begannen und so tragisch endeten. Dabei gelingt es ihnen nicht nur den Flair der Spiel einzufangen, sondern auch ein Bild der Bundesrepublik und der Weltpolitischen Lage zu zeichnen.

    Die Leser:innen werden mitgenommen auf eine Zeitreise in die frühen siebziger der Bunderepublik, als Willy Brand noch um seine Annäherungspolitik kämpfen musste und Frauen in Deutschland außer Küche, Kirche und Kinder noch nicht viel zugetraut wurde.


    Mir hat das Buch ausgesprochen gut gefallen. Ich bin selbst in München aufgewachsen und habe von den Neuerungen, die die Spiele der Stadt brachten, profitiert. Die Spiele selbst habe ich nicht miterlebt, dafür bin ich einige Monate zu spät geboren worden. Dieses Buch hat mir meine Geburtsstadt noch einmal nähergebracht. Ich fand es toll von den kleinen und großen Skandalen und Anekdoten der Spiele zu lesen und mich in diese Zeit versetzen zu lassen.


    Der Vergleich zu Berlin 1936 von Oliver Hilmes drängt sich natürlich auf und die Autoren erwähnen auch im Nachwort, dass sie sich durchaus an diesem Buch orientiert haben. Die Aufteilung in Wettkampfstage ist dieselbe und auch der Blick über den Tellerrand hinaus. Allerdings hatten die Autoren hier das Glück noch Zeitzeugen interviewen zu können, die selbst Teil der Spiele waren. Das gibt dem Ganzen noch einmal einen anderen Blick.


    Ich kann das Buch auf jeden Fall empfehlen, er ist eine gelungene Chronik dieser olympischen Spiele und ein gut zu lesendes Sachbuch.


    9 von 10 Punkte


    ASIN/ISBN: 3421048754

  • Das klingt spannend.

    ich hab das ja indirekt miterlebt, auch wenn ich es damals noch nicht richtig verstanden habe.

    Da werd ich auf jeden Fall mal bei der Bücherhalle gucken, ob sie es da haben.