Kvandal Hanne H. - 13° – Tödlicher Sommer: Ein Spitzbergen-Krimi (Spitzbergen-Reihe 2)

  • Herausgeber ‏ : ‎ dtv Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG; 1. Edition (18. Mai 2022

    Taschenbuch ‏ : ‎ 320 Seiten

    ISBN-10 ‏ : ‎ 3423219904

    ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3423219907

    ASIN ‏ : ‎ B09JWZNJ86



    Kurzbeschreibung


    Sommer auf Spitzbergen. Das bedeutet Dauerhelligkeit und Höchsttemperaturen von 13 Grad. Die 2.300 Inselbewohner sind äußerst aktiv, keiner denkt an Schlaf – auch nicht das Verbrechen. Eines Tages wird in der Tiefkühltruhe des einzigen Hotels der russischen Geisterstadt Pyramiden ein toter Asiat gefunden. Zur selben Zeit verschwindet der philippinische Koch Patrick Cruz aus Longyearbyen. Die asiatische Community ist beunruhigt und Ex-Kommissar Trond Lie und die junge Holländerin Frida ermitteln wieder! Verdächtig ist auch Fridas dubioser Vater, der auf Spitzbergen den Massentourismus einführen will. Auch Pfarrer Hagebak weiß mehr, als er zugibt. Im Licht der Mitternachtssonne verfolgt das Ermittlerduo eine lebensgefährliche Spur …



    Autorin


    Hinter dem Pseudonym Hanne H. Kvandal verbirgt sich die deutsche Autorin und ehemalige Rundfunk-Journalistin Hannelore Hippe. Als Hannah O’Brien hat sie ihre erfolgreiche irische Krimireihe um die Ermittlerin Grace O’Malley geschrieben. Zuletzt erschien unter ihrem Klarnamen bei dtv der Roman ›Die verlorenen Töchter‹ (dtv 21835), der als Vorlage für den Oscar nominierten deutsch-norwegischen Film ›Zwei Leben‹ (2012) diente. Die Autorin lebt in Köln und an der Mosel.



    Meine Meinung


    Es ist Sommer in der Arktis, mit 13 Grad sowie Dauerhelligkeit startet die Saison mit der Ankunft des ersten Kreuzfahrtschiffes mit asiatischen Touristen. Das Leben der 2300 Bewohner ist dadurch geprägt, daß es keinen Tag-/Nachtrhythmus im herkömmlichen Sinne gibt, alle sind immer aktiv und unterwegs. In Pyramiden, einer früheren Bergarbeitersiedlung im russischen Teil, wird in einer Hotelkühltruhe eine Mumie gefunden und von den dort ursprünglich gelagerten Lebensmittel fehlt jede Spur. Im Hauptort Longyearbyen wird der Koch vermißt. Ob es da wohl einen Zusammenhang gibt? Der pensionierte, norwegische Kommissar, Trond Lie, der eigentlich auf Spitzbergen ist, um den Enkel Bjarne zu hüten, und die junge holländische Musherin Frida van Namen nehmen sich der Sache an. Und es soll noch ein ganz persönlicher Fall für Trond werden. Die Gouverneurin stammt aus Finnland, der stellvertretende Leiter des Fremdenverkehrsamtes ist ein Afghane, Laden-/Hotelbesitzer aus Thailand, Billigarbeitskräfte stammen aus Asien, eine Journalistin aus Deutschland und der Vater von Frida ebenfalls aus Holland, also alles in allem eine multikulti Truppe.


    Außer dem Kriminalfall werden verschiedene Themen eingewoben, so z.B. Massentourismus, Menschenhandel, aber auch asiatische Triaden, dadurch blieb die Spannung durchgängig erhalten und es war stets interessant. Aber darüber hinaus gibt es auch durchaus Action-Szenen bis am Ende wird alles aufgeklärt werden kann.





    Es war mein erstes Buch der Autorin und für mich als Neueinsteigerin war es aber überhaupt kein Problem in die Geschichte zu finden. Bemerkenswert ist intensive Recherche der Autorin, deshalb konnte sie die Atmosphäre samt Wettergefühl, Dauerhelligkeit etc. derart authentisch und lebendig beschreiben – Chapeau! Toll fand ich dabei z. B. auch die Beschreibung des Flaschenhauses. Als Leser lernt man zuerst sehr viele Figuren kennen, die man für sich zuordnen muß. Ich habe sie bereits zu Beginn in Schubladen für sympathisch/unsympathisch bzw. gut/böse gesteckt und daran hat sich bis zur Auflösung nicht viel geändert. Zwischentöne gab es für mich keine. Die Story wird spannend und anschaulich erzählt, so daß ich immer Bilder vor Augen hatte. Das fand ich sehr beeindruckend, denn dieser Teil der Welt ist mir absolut unbekannt. Das Nachwort der Autorin fand ich nochmals sehr informativ und sollte unbedingt gelesen werden.


    Ich werde auf jeden Fall Band 1 noch lesen und bin schon jetzt auf einen Nachfolgeband gespannt, denn sie hat bestimmt noch viel zu erzählen.


    ASIN/ISBN: 3423219904

  • Es ist Sommer auf Spitzbergen und so ist es ständig hell und 13° warm. Das erste Kreuzfahrtschiff mit asiatischen Touristen legt an und die Bewohner von Spitzbergen sind sehr aktiv. Der der Kühltruhe des einzigen Hotels der russischen Geisterstadt Pyramiden wird ein toter Asiat gefunden. In Longyearbyen verschwindet der philippinische Koch Patrick Cruz. Wieder einmal muss der pensionierte Kommissar Trond Lie ermitteln und auch dieses Mal wird er von der Musherin Frida van Namen unterstützt.

    Das Leben auf Spitzbergen verläuft doch ziemlich anders als bei uns. Wie das in der dunklen Jahreszeit abläuft, konnten wir im Vorgängerband „78° tödliche Breite“ erfahren. Nun ist es Sommer und das Leben ist ganz anders, viel aktiver. Nun gibt es auch Tourismus, doch das ist vielen noch nicht genug, denn von mehr Touristen erwartet man sich gute Geschäfte.

    Trond Lie wollte nach seiner Pensionierung seine alleinerziehende Tochter unterstützen und sich um deren Kind kümmern. Daher ist der Norweger nach Spitzbergen gekommen und prompt wurden seine Ermittlerfähigkeiten wieder benötigt. Die Hilfe der Musherin Frida nimmt er gerne an, da sie sich besser auskennt. Fridas ist eine durchsetzungsstarke Frau. Als Fridas Vater unerwartet auftaucht, behagt das weder Frida noch Trond. Aber auch die anderen Charaktere sind individuell und authentisch dargestellt.

    Das Verbrechen macht sich überall breit und auf Spitzbergen bieten sich Möglichkeiten, weil die Insel relativ wenige Bewohner hat. Diese sind beunruhigt, doch Trond und Frida sind ein gutes Team und sie verfolgen eine Spur, die gefährlich für sie wird.

    Dieser Spitzbergen-Krimi ist spannend bis zum schlüssigen Ende.

    Mir hat dieser spannende und atmosphärische Krimi gut gefallen.


    10/10

  • Im direkten Vergleich zu Band 1 fand ich dieses Buch einen Ticken schlechter, die Handlung hatte sehr viele Stränge und dadurch manchmal auch sehr viele "stolpernde Hopser", um es mal so zu nennen. Deswegen spiegelt sich dieser Eindruck bei mir auch in der Wertung wieder und ich ziehe einen Punkt gegenüber dem Auftaktband ab.


    Für mich hat auch die Atmosphärenbildung etwas gedauert, den Anfang fand ich holprig, danach kam ich auch durch Trond als sehr lieb gewonnene Konstante in die Handlung rein.


    Natürlich hatte ich einen oder mehrere Täter in Verdacht, am Ende war ich nur teilweise von den Handlungstwists überrascht und ich fand manches leider sehr an der Oberfläche gelassen. Mein heimlicher Held in diesem Band ist Pastor Hagebak, dessen Hintergrundgeschichte mich auch sehr interessiert hat.


    8 Punkte.