Arbeiten in Angst - Die häufigste Angst im Westen ..

  • http://www.orf.at/050928-91748/index.html


    Das ist doch unfassbar!


    Ein Extrembeispiel dafür, wie Angst Arbeitnehmer heute haben, weil der Mensch in der Wirtschaft nichts mehr zählt.


    Was sagt ihr dazu?


    Habt ihr auch Angst um euren Arbeitsplatz?


    Im Grunde genommen ist das doch ein Schuss nach hinten für die Unternehmen:


    Wer arbeitet denn unter Angstzuständen eigentlich produktiv?

    Die Geschichte lehrt die Menschen, daß die Geschichte die Menschen nichts lehrt.


    Mahatma Gandhi, indischer Freiheitskämpfer

  • Zitat

    Original von Alexx61
    Naja...Schlecker ist ein Extrembeispiel und bekannt für seine Firmenpolitik
    Ich gehe aus diesem Grund schon lange nicht mehr bei denen einkaufen.


    :write

    Du mögest arm sein an Unglück und reich sein an Segen, langsam im Zorn, schnell in der Freundschaft. Doch ob arm oder reich, langsam oder schnell, nur das Glück sei dein Begleiter von heute an
    Irisch

  • Wir kennen eine junge Frau, die ebenfalls bei Sch. in Deutschland gearbeitet und uns genau das gleiche berichtet hat.
    Klar, dass jemand seinen auch noch so schlecht bezahlten Job behalten will und Angst vor dem Verlust hat.
    Aber wo bleibt der Stolz?
    Ich würde einfach die Tür zusperren, ein Schild an die Tür "Bin auf Toilette" und fertig. Würde man mich deswegen kündigen, ginge ich vors Gericht.
    Dieser Weg steht jedem offen. Ich verurteile niemanden, der sich das nicht traut, aber nur so kann man etwas verändern.

    Schon der weise Adifuzius sagte: "Das Leben ist wie eine Losbude, wenn Du als Niete gezogen wurdest, kannst Du kein Hauptgewinn werden.":chen

  • Zitat

    Original von Perseus
    Im Grunde genommen ist das doch ein Schuss nach hinten für die Unternehmen:


    Wer arbeitet denn unter Angstzuständen eigentlich produktiv?


    Das müßtest Du doch als ausgewiesener Freund der Geschichte und besonders der Antike am Besten wissen, oder ging Sklaverei und Leibeigene an Dir vorbei.


    Im Gegensatz dazu möchten scheinbar viele Unternehmen diese Verhältnisse wieder, mit einer Ausnahme - sie verweigern die Unterhaltspflicht


    LG Dyke

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

  • Das kannst du machen, Marlowe. Aber jeder Mensch ist nun mal anders gestrickt und mit dem gewonnen Arbeitsgerichtsprozess allein ist das doch nicht getan. Wenn jemand zart besaitet ist, dann reicht der anschließende Stress am Arbeitsplatz auf jeden Fall aus, dem Arbeitnehmer nicht nur Angst, sondern auch ihn auch krank zu machen. Mit Psychoterror wird man prima unliebsame Mitarbeiter los und das sind in meinen Augen noch nicht unbedingt verachtenswerte Menschen.

  • Hey Idgie, lies meinen Text: Ich verurteile niemanden, der das nicht macht....
    Ich verstehe diese Ängste und Sorgen ja. Aber eben deshalb wird sich nichts ändern, weil der Mut (Stolz) fehlt. Stell Dir mal vor: 2.500 Schl.-Filialen und niemand sperrt auf!! Das wäre doch was. :-)

    Schon der weise Adifuzius sagte: "Das Leben ist wie eine Losbude, wenn Du als Niete gezogen wurdest, kannst Du kein Hauptgewinn werden.":chen

  • Na, Kinners...ganz so einfach ist es nun doch nicht!


    Die Arbeit liegt nirgends mehr einfach so auf der Straße.
    Schaut Euch doch mal genau um, wer meistens in Unternehmen wie Schlecker, Penny und wie sie alle heißen arbeitet?


    Oder wer zum Beispiel abends um 21:00 Uhr die Busse und U-Bahnen von großen Städten bevölkert?


    Das sind meist Frauen in meinem Alter, die - seien wir doch mal ehrlich - keinen adäqaten anderen Job mehr bekommen. Wenn die den Mund aufmachen und nicht manche Arbeitsbedingungen einfach schlucken, die bestimmt nicht koscher sind, stehen zehn andere da, die es sich gefallen lassen (müssen), weil sie sonst stempeln gehen müssen...oder die Familien einfach total im AUS sind.


    Wir haben 5 Millionen Arbeitslose...die Grauzone nicht mitgerechnet.


    Also...mit dem Stolz und dem Mut eines Märtyrers bekomm ich jedenfalls keine Familie über die Runden.


    Sorry, aber das sind einfach Fakten...und die drücken manchmal recht heftig auf`s Gemüt! Ich hab noch zwei Söhne, die durchs Studium müssen, auch nebenbei noch jobben usw....nur vom fröhlichen Rebellenliedchen-Singen ihrer Mutter werden die nicht satt!


    Und noch was: nicht nur im Westen geht die Angst um...im Osten ist es doch noch schlimmer!


    :wave
    Ikarus

  • Das ist nicht neues.
    Viele andere Handelsketten arbeiten mit dem Billigprinzip.( Walmat, Lidl, Norma, Penny).Die Zeiten wo die Arbeitskraft im Handel etwas wert war, sind schon lange vorbei.
    Und pro Jahr gehen bis zu 20.00 Stellen weg.
    Aus Erfahrung kann ich sagen das viele Frauen fast gar nichts vom Arbeitsrecht wissen. Meistens ist es ein Zuverdienst, und nach der langen Familienpause unterschreiben sie so ziemlich alles was im Vertrag steht, ohne nachzufragen oder sich bei den Gewerkschaften zu erkundigen.Ich habe so manchen haarsträubenden Vertrag gesehen.
    Und in Zeiten von hoher Arbeitslosigkeit ist jeder kleine Verdienst ein Mittel um die Löcher zu stopfen.
    Und der Kunde ist heute so auf die geizMasche trainiert wurden, das irgendwo gespart werden muß, meist bei den Personalkosten.
    Desweiteren ist der Beruf im Einzelhandel einer der höchsten Berufskrankheiten (Schlaflosigkeit, Rückenbeschwerden, Wasser in den Beinen, usw.)
    Der Artikel ist einer von vielen kleinen Puzzlesteinen.


    Zofie :-(


  • Zofie , muß ich Dir recht geben. Allerdings mit der Einschränkung, dass es auch nicht viel nützt, wenn man das Arbeitsrecht kennt...die Pausenregelungen usw.


    Ich weiß selbst von einigen Bekannten und auch aus eigener Erfahrung, dass eben die Zuverdienste meist keine mehr sind - wenn mit Zuverdienst gemeint ist, dass eine Familie sich irgendwelche Luxusgüter leisten möchte.


    Die Leute arbeiten doch nicht aus Jux und Tollerei 10 Stunden am Stück und lassen sich noch vom Chef runterputzen, wenn mal doch eine Zigarettenpause eingelegt wird?


    Wer heutzutage Kinder hat und nicht gerade das Glück hat, als Sohn oder Tochter reicher Eltern geboren worden zu sein, wo noch irgendeine Finanzspritze zu erwarten ist, der arbeitet eben wirklich, um die Familie zu ernähren und zu kleiden - und nimmt, bei genügend Kenntnis der tatsächlichen Arbeitsmarktlage in Kauf, nicht auf der Pausenregelung zu bestehen, die körperlichen Beschwerden ertragen zu müssen usw... weil man halt einfach eben weiß, dass man sonst auf der Straße steht und gar nichts mehr ins Portemonaie kommt.


    Vielleicht sollte man den Gewerkschaften und allen, die sich mit Arbeitsrecht beruflich befassen, mal vorschlagen, eine Umschulung zum Lehrer zu machen, damit Deutschland wenigsten den nächsten Notstand, der bald ansteht, in den Griff bekommt...*grummel*


    LG
    Ikarus

  • Ich komme gerade von der Schleckerverkäuferin meines Vertrauens ;-) und habe mit ihr einen kurzen Plausch zu diesem Thema gehalten.
    Echt! Die konnte sich das leisten und trauen!! :grin


    Sie hatte den Artikel auch gelesen (kurvt auch hin und wieder im Net umher) und sagte, man soll nicht immer alles glauben was geschrieben steht. Wie es in Ö aussieht, kann sie nicht sagen. Aber in D ist das SO nicht die Regel. Ja, es gäbe Filialen, wo es solche Vorkommnisse auch gegeben hat. Aber längst nicht überall und zumeist abhängig vom jeweiligen Chef.


    Sie steht nie generell, sondern stundenweise allein im Laden. Raucherpausen oder mal der Gang zum Klo ist möglich, weil nicht ständig der Laden voll ist und irgendwann ja auch die nächste Kollegin da ist.
    Telefon gibt es, mit eben den besagten Rufnummern. Da ist Polizei, Chef, Verwaltung, für Bestellungen feste Nummern eingespeichert. Privatgespräche sind nicht möglich. Ein Handyverbot gibt es nicht.
    Vor längerer Zeit hatten die Filialen wirklich kein dienstliches Telefon, da war das private Handy unerlässlich. Nun ist beides möglich.
    Angst vor Arbeitsplatzverlust hat sie nicht mehr als jede andere Verkäuferin im Supermarkt. Da weiß man nie ob wieder eine Einsparung an steht.


    Was die Überstundenbezahlung betrifft, da kamen wir nicht mehr dazu, da waren dann wieder Kunden im Laden und sie musste sich auch denen widmen. ;-)



    Wenn ich jetzt so von mir aus gehe.......richtig Angst habe ich nicht um meinen Job, aber auf Dauer bin ich auch nicht sicher. Man weiß nie wo der Sparhammer zu schlägt und wo man dann landet. Geht mir also wie die Schleckerverkäuferin. Wenn ich Frühschicht habe, bin ich auch bis 14 Uhr allein. EIGENTLICH auch keine Zeit aufs Klo zu gehen, weil das Haus sonst offen steht, jeder rein und an die Schlüssel kann, garantiert ein wichtiger Anruf kommt wenn man auf dem Klo sitzt...... Eine Kollegin nimmt es schon immer mit. :grin
    Raucherpause kann ich EIGENTLICH auch keine machen, weil auf allen Berliner Schulgeländen das Rauchen strikt verboten ist. Müsste also auch alles verriegeln und vom Gelände runter. Ist aber nicht möglich. Naja, und richtig Pause habe ich auch nicht, wo ich mal eben kurz einkaufen oder weg kann. Ist ja kein Kollege da der für mich einspringt. Aber Möglichkeiten finden sich eben immer. ;-)


    Ich will das Problem nicht als unwichtig oder völlig falsch bezeichnen, aber so wie denen gehts doch vielen anderen auch und da kräht kein Hahn nach.


    Heaven, die vom ÖD in D ausgebeutet wird ;-)

    _______________________
    Grüßle, Heaven


    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Goethe) ;-)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Heaven ()