Fischers Frau - Karin Kalisa

  • 256 Seiten


    Von Teppichgarnen, Erzählfäden und dem sagenhaften Grün der Baltischen See.

    In »Fischers Frau« lässt Karin Kalisa die Geschichte der Pommerschen Fischerteppiche lebendig werden.


    Südliche Ostsee, 1928: Ein dreijähriges Fangverbot macht die Fischer arbeitslos – statt hinaus aufs Meer zu fahren, setzen sie sich an Webstühle und knüpfen Teppiche, die die Welt der See zeigen – oder der Welt die See, wie man es nimmt. Ein österreichischer Tapisserist lehrt sie die Knoten, auf die es ankommt: Senneh und Smyrna. Die "Perser von der Ostsee" entwickeln sich europaweit zum Verkaufsschlager. Fast einhundert Jahre später wird der zurückgezogen lebenden Kuratorin Mia Sund ein sehr seltsames Exemplar auf den Tisch gelegt: In seinem Flor irrlichtern Hunderte von Grüntönen, segeln Koggen unter mysteriösen Flaggen, tanzen kleine Wellen in den Augen der Fische und eine ornamentale Borte entpuppt sich als vieldeutige Chiffre. Zum ersten Mal nach zwölf Jahren beantragt Mia eine Dienstreise und macht sich quer durch Europa auf die Suche nach der Knüpferin und ihrer Botschaft, die die alte Erzählung vom Fischer und seiner Frau auf den Kopf stellt.



    Über die Autorin


    Karin Kalisa, geboren 1965, lebt nach Stationen in Bremerhaven, Hamburg, Tokio und Wien seit einigen Jahren im Osten Berlins. Sowohl als Wissenschaftlerin als auch mit dem Blick einer Literatin forscht sie in den Feldern asiatischer Sprachen, philosophischer Denkfiguren und ethnologischer Beschreibungen. Nach Karin Kalisas erstem Roman "Sungs Laden" erschienen ihre Wintererzählung "Sternstunde" und ihre weiteren Romane "Radio Activity" und "Bergsalz".


    Meine Meinung


    "Nicht, dass es eine Fälschung ist". Da war er wieder, dieser Satz, der Mias Vergangenheit geprägt hatte. Dieses Mal kam er von einem Kollegen, der ihr einen außergewöhnlichen Teppich zur Prüfung übergeben hatte. Als Faserarchäologin waren ihr die alten Fischerteppiche vertraut und sie erkannte sofort, dass sie ein besonderes Stück vor sich hatte und begab sich auf Spurensuche.

    Karin Kalisa hat einen eigenwilligen Schreibstil, den ich recht gern gelesen habe. Der grüne Teppich kombiniert mit Mias Vergangenheit versprach eine spannende Geschichte und bis zu einem gewissen Punkt habe ich Mias Geschichte auch sehr gern verfolgt.

    Doch im letzten Drittel wechselt die Erzählperspektive und die Geschichte der Teppichknüpferin wird erzählt und ab da lag mir das Buch leider nicht mehr. Zum Schluss habe ich es nur noch quergelesen, für mich war dieser Teil einfach nicht mehr wirklich stimmig und leider auch irgendwann langweilig.

    Und die spannenden Hinweise auf Mias Vergangenheit vom Anfang wurden leider auch nicht mehr weiterverfolgt.

    So habe ich das Buch letztlich enttäuscht beendet.


    ASIN/ISBN: 3426282097

  • Fischers Frau, von Karin Klisa


    Cover:

    Es gefällt mir sehr gut und von der Farbgestaltung passt es gut zum Buch.


    Inhalt und meine Meinung:

    Museumskuratorin Mia Sund bekommt einen Fischerteppich zur Begutachtung vorgelegt, der total faszinierend in seine Farbgebung und den Motiven ist und dadurch aus der Reihe fällt.

    Der Satz: „Nicht dass es eine Fälschung ist“ fällt und rollt mehr auf, als die Vergangenheit des Teppichs. Auch Mia hat Geheimnisse.


    Der Schreibstil ist sehr eigenwillig/mühsam zu lesen, hier ist jederzeit volle Konzentration nötig. Viele außergewöhnliche Vergleiche und immer mit einer gewissen Vorsicht/Distanz. Oft sehr lange und gestelzte Schachtelsätze.

    Z.B.: Als wäre die Möglichkeit einer unmittelbaren Aufkündigung eine, vielleicht sogar die entscheidende Ermöglichungsbedingung für ihr freiheitlich-kollektives Glück gewesen, hatte man sich auf Jamme ohne Verzweiflung, ohne Lamento, ohne Nostalgie, dafür mit Effizienz und Grazie davongemacht.

    Es gibt viele Wortspielereien.

    Z.B.: Ein Noch-nicht-Germanist und eine Nicht-mehr-Bandagistin. Etwas nicht werden und etwas nicht bleiben hatte eine gewisse Ähnlichkeit.

    Oder

    …eine bestimmte Schönheit oder eine schöne Bestimmtheit…


    In der Mitte wird es etwas langatmig.


    Das Ende ist ja dann mehr die (Märchen)Erzählung von Mia über Nina. Ja ok, es werden einige Fakten eingebaut, aber trotzdem bin ich hin und her gerissen.

    Die Geschichte von Nina (der Fischerin/Knüpferin) wir einmal zum Teil recherchiert erzählt und dann wieder als Geschichte die Mia schreibt. Irgendwie schwierig.


    Bei den Liebesgeschichten (egal ob von Mia oder Nina) die eigentlich sehr romantisch und liebevoll sind, kommen bei mir die Emotionen nicht rüber und es bleibt alles sehr steif. – Finde ich schade.


    Autorin:

    Karin Kalisa, geboren 1965, lebt nach Stationen in Bremerhaven, Hamburg, Tokio und Wien seit einigen Jahren im Osten Berlins.


    Mein Fazit:

    Das Buch finde ich mehr verwirrend als dass es mir Lesefreude gebracht hat.

    Von mir 3 Sterne.

  • Der Kuratorin Mia Sund wird ein ganz besonderer Wandteppich auf den Tisch gelegt. Obwohl sie sich eigentlich mit Fasern beschäftigt, die tausende Jahre als sind und dieser Teppich mit seinen vielen Grüntönen eher nur hundert Jahre ist, beschäftigt sie sich damit und macht eine Reise durch Europa, um die Muster zu entschlüsseln. Sie begibt sich damit zurück in eine Zeit, als die Fischer ihre Netze nicht mehr auswerfen durften und um ihre Familien durchzubringen an die Webstühle gingen und stattdessen Teppiche knüpften. Dass ihre Arbeiten so nachgefragt würden, ahnten sie nicht.

    Das Cover hat mich angezogen und auch der Klappentext klang vielversprechend. Doch der Erzählstil war so gar nicht meins, er war ausschweifend, voller Bilder und Metaphern. Das Lesen strengte mich an und doch wollte ich wissen, wie es weitergeht und so habe ich doch viel gelernt über Pommersche Fischerteppiche.

    Mia Sund ist Faserarchäologin und arbeitet an der Uni Greifswald. Sie lebt zurückgezogen und wirkt fast ein wenig weltfremd. Doch als sie sich auf die Suche nach der Knüpferin des Teppichs macht, entdeckt sie die Welt und auch sich selbst. Ich konnte mit dieser Protagonistin nichts anfangen.

    Daneben lernen wir noch Nina kennen, die den Teppich erstellt hat. Die Verknüpfung der beiden Geschichten kam mir etwas zu konstruiert vor.

    Die Geschichte verläuft zäh und ergibt für mich kein vollständiges Gesamtbild. Schade, konnte mich nicht überzeugen!


    6/10