Der kleine Raubdrachen, von Dagmar H. Mueller

  • Der kleine Raubdrachen, von Dagmar H. Mueller


    Cover:

    Schon mal klasse.


    Inhalt und meine Meinung:

    Drachen müssen Prinzessinnen rauben, das war schon immer so. Warum eigentlich, wird uns hier erklärt.

    Und trotzdem hat der kleine Drache hier in der Geschichte keine Lust darauf.

    Und als er es dann doch plötzlich tun „muss“, geht einfach alles nur schief.


    Lustig und liebevoll wird hier erzählt warum man sich nicht immer an altes vorgegebenes Rollendenken halten sollte. Wie man über seinen Tellerrand hinaus schaut und auch Veränderung anstreben sollte.


    Der Schreibstil gefällt mir gut. Es gibt einiges zum Lachen.

    Der Umweltgedanke wird aufgegriffen, es gibt tolle neue Wortkreationen und gelungene Wortspielereien.


    Die Illustrationen gefallen uns sehr gut und mit seinen gut 170 Seiten ist es sehr umfangreich.


    Mein einziger Kritikpunkt: Ich weiß nicht auf welchem Papier oder mit welcher Farbe das Buch gedruckt ist, es riecht sehr chemisch.


    Mein Fazit:

    Ein wunderschönes Buch über Drachen und Prinzessinnen, dass die alten Klischees in Frage stellt und sogar umdreht und am Ende sind alle glücklich.

    ASIN/ISBN: 3649636120

  • Der kleine Drache sitzt in der Drachenschule im Drachendorf hinter den gewaltigen Drachenbergen und hat so überhaupt keine Lust zu lernen, wie man vorschriftsmäßig Prinzessinnen rauben muß.

    Er will das eigentlich gar nicht, hat aber nun mal keine Wahl - schließlich besteht diese Ordnung seit Jahrhunderten.

    Die Drachen müssen schließlich ausgebildet werden, Prinzessinnen zu rauben, damit der Prinz kommen kann, sie zu befreien.

    Wie sollten Prinz & Prinzessin denn sonst überhaupt zusammen kommen.


    Also fügt er sich erst einmal, läßt sich mit der Klasse zeigen, wie der große Drachenlehrer es ihnen vormacht, ihnen eine echte Prinzessinnenrauberei zu präsentieren.

    Gemeinsam sitzen sie auf dem Berg, warten auf eine Prinzessinnenkutsche und dann zeigt der alte Drachenlehrer ihnen, wie es funktioniert.

    So kommt dann Prinzessin Poppy in das Drachendorf und der kleine Drache bekommt den Prinzessinnenhöhlen Dienst aufgebrummt - muß sich ordnungsgemäß um die Prinzessin kümmern, die, ganz den Vorschriften nach, ihr Taschentuch zerknüllt und gar lieblich schluchzt und auf ihren Prinzen wartet.


    So weit, so vorschriftsmäßig.


    Allerdings kommen dann langsam Probleme auf die Drachen zu. Der Prinz erscheint nicht am nächsten Tag, zudem muß der kleine Drache auch noch selber seine erste Prinzessin rauben und hat dann ein richtiges Problem. Diese Prinzessin will überhaupt nichtgerettet werden, weil sie nicht daran denkt, zu heiraten und gar noch auf einen Prinzen zu warten.

    Ne, das will sie nun überhaupt nicht und die Drachen wissen nicht, wie sie sie wieder loswerden können, ohne Drachengesichtsverlust.


    Denn Drachen sind eigentlich ganz liebe und friedliche Wesen, müssen aber natürlich immer sehr böse tun und mit Feuer speien, weil das eben einfach ihre Rolle ist.



    Mir hat das Buch einfach sehr gefallen. So humorvoll, mit dem Klischees spielend, einfach herrlich.

    Der Schreibstil ist eine Nummer für sich. richtig schön, spritzig und so kindersprachlich - besser kann ich es nicht beschreiben - aber er ist einfach nur witzig und schön zu lesen.


    Hinterfragt wird auf sehr humoristische und liebevolle Art, muß denn alles immer und ewig seinen gleichen Gang gehen? Auch wenn das große, jahrhundertealte, Drachenhandbuch das vorschreibt.

    Sollte man dich dem Wandel der Zeit verschließen oder vielleicht doch mal gucken, ob ein paar positive Änderungen nicht so ganz verkehrt sind?


    Wunderbar wird deutlich, was eigentlich wirklicher Mut ist. Ist es starke Prinz, der sturmvoll auf den Drachenberg hinaufreitet für dem Kampf mit den Drachen bereit oder gar doch der vor Angst vor den gefährlichen Drachen schlotternde kleine Prinz?



    Ich bin sicher, meine kleinen Damen haben sehr viel Spaß an dem herrlichen Drachenabenteuer. Selber lesen halte ich für 7 Jahre doch noch zu früh, aber so muß halt die große Schwester ran und vorlesen - so bekommt auch sie ein tolles Buch zu lesen.



    Fazit

    Ein wunderbar humorvolles, fast herzerwärmendes, Buch über das vorschriftsmäßige Rauben von Prinzessinnen und wie kleine Raubdrachen das nach Lehrbuch zu bewältigen haben.

    Ein spritzig und lustig geschriebenes Buch über die Probleme jahrhundertealter Traditionen und die problem, die diese mit sich bringen können.


    Sehr empfehlenswert als Vorlesebuch für kleiner und Selbstlesebuch für etwas größere Kinder.

    Aber auch ganz große Kinder haben ihren Spaß dabei, so wie ich ihn beim Lesen hatte.




    ASIN/ISBN: 3649636123

  • Der kleine Drache hat es nicht leicht. Er will keine Prinzessinnen rauben, weil das eine undankbare Aufgabe ist. Aber er hat keine Wahl und daher schlechte Laune. Und dann läuft auch noch alles schief…


    „Der kleine Raubdrache - Das vorschriftsmäßige Rauben von Prinzessinnen“ ist ein Kinderbuch von Dagmar H. Mueller, geeignet für Jungen und Mädchen ab fünf Jahren.


    Meine Meinung:

    Die Geschichte besteht aus 18 Kapiteln mit einer angenehmen Länge. Zeit und Ort bleiben unklar, sind aber fürs Verständnis irrelevant.


    Die Sprache ist auf die Altersgruppe abgestimmt. Die Beschreibungen sind anschaulich und gut verständlich. Der Text eignet sich gut zum Vorlesen. Einzelne Wörter wie „mucksch“ sind allerdings schon recht speziell.


    Der kleine Drache ist ein sympathischer Protagonist. Auch die frechen Prinzessinnen sind interessante Charaktere.


    Auch in inhaltlicher Hinsicht hat uns das Buch überzeugt. Die Geschichte um Drachen und Prinzessinnen, die sich gegen Rollenerwartungen, Klischees und Zwänge auflehnen, ist nicht nur ein amüsantes Lesevergnügen. Sie liefert auch Gesprächsstoff und vermittelt begrüßenswerte Botschaften.


    Die Illustrationen von Sabine Rothmund gefallen uns ebenfalls sehr gut: zeitgemäß, mit Liebe zum Detail und lustigen Elementen. Sie ergänzen die Geschichte perfekt.


    Die Covergestaltung spricht uns ebenso sehr an. Der Titel ist recht lang und etwas redundant, aber passt zum Inhalt.


    Mein Fazit:

    Mit „Der kleine Raubdrache - Das vorschriftsmäßige Rauben von Prinzessinnen“ ist Dagmar H. Mueller ein witziges Vorlesebuch gelungen, das auf liebevolle Weise mit Geschlechter- und Rollenklischees spielt. Pädagogisch sinnvoll und zugleich unterhaltsam. Wir freuen uns schon jetzt auf die angekündigte Fortsetzung.


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