Die Fabrikantinnen: Schwesternbande – Sarah Lindberg

  • Produktinformation (Amazon):

    • Herausgeber ‏ : ‎ Rütten & Loening; 1. Edition (11. April 2022)
    • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
    • Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 408 Seiten
    • ISBN-10 ‏ : ‎ 3352009759
    • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3352009754
    • Reihe: Die Fabrikantinnen-Saga 1



    Kurzbeschreibung (Verlag):

    Von Liebe und Leid – die Geschichte zweier sehr verschiedener Schwestern

    Norddeutschland, Anfang der dreißiger Jahre. Die Schwestern Emmi und Anni könnten nicht unterschiedlicher sein – zurückhaltend und strebsam die Ältere; lebensfroh und übermütig die Jüngere. Bei einem Fest lernen sie den Fabrikantensohn Emil kennen. Für die ruhige Emmi ist es Liebe auf den ersten Blick, aber der junge Mann hat nur Augen für ihre Schwester Anni. Die beiden heiraten, und auf einmal ist Anni die wohlhabende Gattin eines reichen Zuckerfabrikanten. Doch die Geschäfte könnten besser laufen, so dass Emil kaum Zeit für sie hat. Schonungslos ist Anni den Gehässigkeiten ihrer Schwiegermutter ausgesetzt. Als Anni dann ein Kind erwartet, scheint alles gut zu werden – bis ein Unglück über die Fabrikantenfamilie hereinbricht. Emmi ahnt, nun muss sie alles tun, um ihrer Schwester beizustehen und ihre kleine Nichte zu retten.

    Eine mitreißende Familien-Saga über die Frauen einer Zuckerfabrik, die sich in schweren Zeiten behaupten müssen.


    Zur Autorin (Verlag):

    Sarah Lindberg ist das Pseudonym der Bestseller-Autorin Antje Szillat, aus deren Feder zahlreiche Kinder- und Jugendromane sowie Erwachsenenbücher stammen. Die Gesamtauflage der Autorin liegt bei 1.5 Millionen Exemplaren. Ihre Bücher wurden in mehr als dreißig Sprachen übersetzt und mehrfach ausgezeichnet.

    Als Aufbau Taschenbuch sind von Antje Szillat bereits die Romane „Nimm das Glück in beide Hände“ und „Ab heute seh ich bunt“ erschienen.


    Meine Meinung:

    Emmi und ihre Schwester Anni haben es nicht leicht. Nach dem Tod des Vaters ist es schwer über die Runden zu kommen und Emmis Traum eines Studiums scheint nicht mehr zu verwirklichen. Bei einem Tanzvergnügen lernen die beiden Emil Wagner kennen und dieser verliebt sich in Anni. Emmi, die sich Hoffnungen gemacht hat, steckt zurück und unterstützt ihre Schwester, soweit sie kann.

    Mehr will ich zum Inhalt des Buches nicht schreiben, meiner Meinung nach verrät der Klappentext eigentlich schon zu viel vom Buch. Mir hat die Geschichte der beiden Engel-Schwestern gut gefallen. Ich war schnell in die Geschichte eingetaucht und konnte mit Emmi, Anni und ihrer Mutter Thea mitfühlen. Das Kopfkino lief eigentlich auch vom ersten Moment an, ich hatte die Szenen direkt vor Augen.


    Emmi und ihre Mutter Thea haben mir gut gefallen, wie sie ihr Leben trotz aller Schicksalsschläge immer wieder in den Griff bekommen. Anni hingegen hat mich ziemlich genervt. Ihre Egoistische Art und die Art und Weise, wie sie sich oft auch gegenüber eigentlich geliebten Personen verhalten hat, fand ich teilweise sehr anstrengend. Die Männer der Familie Wagner fand ich beide sehr gelungen beschrieben, Mutter Gerlinde ist eine Frau ihrer Zeit, die sich schwer damit tut, auch eine andere Meinung gelten zu lassen.


    Alles in allem hat mir ein wenig Tiefe in der Geschichte gefehlt. Ich hatte mehr das Gefühl, dass einige Ereignisse schlaglichtartig beleuchtet wurden, man aber den Alltag und die Entwicklungen in der Familie und vor allem auch in der Zuckerfabrik der Wagners nicht wirklich erlebt hat.


    Trotzdem habe ich das Buch gerne gelesen und bin gespannt, wie es der Familie Wagner in Band zwei, der die Nachkriegszeit beleuchten wird, ergehen wird.


    8 von 10 Punkte

    ASIN/ISBN: 3352009759

  • Zwei ungleiche Schwestern als Fabrikantinnen einer Zuckerfabrik mit allen privaten und geschäftlichen Höhen und Tiefen - das war in etwa das, was ich nach Titel und Klappentext erwartet hatte.


    Bekommen habe ich eine eher langatmige Geschichte über die jungen Jahre zweier ungleicher Schwestern, die früh ihren Vater verlieren: die rationale und vernünftige Emmi und die kindische und nervige Anni. Obwohl beide ganz unterschiedlich ticken, sind sie innig miteinander verbunden.

    Bei einer Tanzveranstaltung lernen sie den Fabrikantensohn Emil kennen, den Anni später heiratet.

    Damit sind die ersten zwei Drittel der Geschichte eigentlich auch schon erzählt, es passiert nicht viel und wenn was passiert, erfährt man es leider nur in einem Nebensatz. Zu lesen gibt es vorallem lange Dialoge mit vielen Wiederholungen. Die Figuren sind allesamt sehr schwarz-weiß gezeichnet und mir hat der Bezug zu Zeit und Ort gefehlt.

    Ich erwarte gar keine großartige Action oder x Skandale, aber einfach mehr über den Alltag der Figuren, was machen die den ganzen Tag, warum ticken sie wie sie ticken, wovon leben sie, wovon träumen sie, ein wenig Bezug zum Schauplatz und zum Zeitgeschehen...

    Ich fand das alles ziemlich zäh und öde und wenn ich es das Buch nicht in einer Leserunde gelesen hätte, hätte ich es abgebrochen.


    Zum Ende hin nimmt die Handlung endlich Fahrt auf und es geht wirklich um die im Titel genannten Fabrikantinnen und die Fabrik, man erfährt endlich etwas über die Zeiten, in denen das Buch spielt und alles wird lebendiger und interessanter. So in der Art hätte ich mir das von Anfang an gewünscht. Kritikpunkt in diesem letzten Teil: es ging alles rasend schnell. Kaum hat der 2. Weltkrieg begonnen, war er auch schon wieder vorbei. Dennoch war ich zum Ende wieder versöhnt mit dem Buch.


    Gewünscht hätte ich mir die Story um Anni und Emmi als kurze Einführung und dann in aller Ausführlichkeit den Rest des Buches über die Zuckerfabrik und die private Geschichte.

  • Die beiden Schwestern Emmi & Anni leben in einer dörflichen Gemeinschaft mit ihren Eltern, so um 1927 verändert sich das Leben der Familie.

    Die Mädels werden älter und später bei einem Tanzvergnügen verliebt sich Emmi in Emil. Dieser aber hat nur Augen für Anni...

    Trotzdem bleiben die Schwestern verbunden.


    Dann ein Schicksalsschlag und Emmis ganze Kraft wird gefordert.

    Soweit inhaltlich.



    Im Prinzip hat mir das Buch sehr gefallen, der Schreibstil und die Geschichte als solches mochte ich.


    Nur muß ich gestehen, es ging mir nachher einfach zu schnell.

    Anfangs noch das Kennenlernen der Schwestern mit ihrer Familie in den 20ger Jahren. Da gefiel mir das Tempo.

    Auch noch bis 1934 - aber ab dann ging es mir definitiv zu schnell. Dadurch wirkte es ein wenig "abgehandelt", so daß das mitfühlen erschwert wurde.


    Gerade die Zeit von 1933 bis 1945 hätte ich gerne länger, bzw. ausführlicher erzählt bekommen.

    Gerne auch Kleinigkeiten, die ja auch gerade in dieser Zeit nicht unwichtig waren.

    Die Verhältnismäßigkeit war für mich so nicht richtig stimmig.

    Die erste Zeit bis zum Beginn der Nazis hat lange gedauert - was auch in Ordnung war, nur eben die dann beginnende Zeit empfand ich als zu kurz dargestellt.

    Plötzlich war schon 1945


    Gefallen hat mir das Buch trotzdem, nur eben hätten es - um die Schnelligkeit abzufedern - dann gerne auch ein paar mehr Seiten haben können.


    Interessant ist, daß das Buch eine reale Lebensgeschichte nacherzählt, die so ähnlich tatsächlich passiert ist, das finde ich dann doch sehr spannend und dadurch sind die Figuren auch etwas näher gekommen, da der Gedanke, - das war ja wirklich so - dann doch etwas ausmacht, als wäre es ein rein fiktionaler Roman.


    Auf den zweiten Teil bin ich dennoch sehr gespannt, da ich ja auch wissen möchte, wie es der Familie weiter ergeht.


    Fazit

    Eine Art biographischer Roman über eine Famlie in den 20gern bis in die 45ger Jahre des letzten Jahrhunderts.

    Interessant erzählt, nur für meinen Geschmack fiel der zweite Teil, der in der Nazi-Zeit spielt, doch etwas zu kurz aus. Da hätte ich mir durchaus mehr Seiten gewünscht, die auch die Familie in dieser Zeit detaillierter darstellen.

  • Im ersten Band der „Fabrikantinnen“ erzählt Sarah Lindberg von Leben ihrer Großmutter Emmi. Leider wird im viel zu ausführlichen Klappentext bereits zwei Drittel der Geschichte erzählt. Dass sie sich unsterblich in den Zuckerfabriksohn Emil verliebt, dieser aber ihre Schwester Annie heiratet. Und dass ein großer Schicksalsschlag alles ändert. Schade, dass dem Leser dadurch einiges an Spannung schon mal weggenommen wurde, aber das ist nicht der Hauptgrund, warum mich das Buch enttäuscht zurücklässt.


    Die Autorin hat es leider nicht geschafft, dass mir die Darsteller mit ihren Gefühlen nahe gekommen sind. Annies penetrant naives und nerviges Getue, das rüde Verhalten der Schwiegermutter, Emmis eigentlich kluge und mutige Art… alles bleibt oberflächlich und ich habe keine Empathie entwickeln können. Ich mache das z.B. daran fest, dass Emils Schicksal so beiläufig kommt und mich gar nicht arg berührt. Oder die Veränderungen der Schwiegermutter, die es wohl gab, die aber nicht herausgearbeitet wurden, so dass sie für mich einfach ein fürchterlicher Mensch blieb, auch, wenn sich das am Ende doch wohl gebessert hatte.


    Viele wichtige Geschehnisse werden im Nachhinein in wenigen Sätzen abgehandelt. Diverse Zeitsprünge unterbrechen den Handlungsfluss und sind dem stringenten Spannungsaufbau nicht förderlich gewesen. Über weite Strecken ist der Plot lediglich eine Art Liebesgeschichte und erst im letzten Drittel erfährt man ein wenig über die Geschehnisse in und um den Krieg. Aber das liest sich eher wie eine kurzer Schnelldurchlauf und über die Zuckerfabrik erfährt man rein gar nichts. Ja, man ist kein einziges Mal wirklich vor Ort.


    Das Buch beruht auf wahren Begebenheiten der Großmutter der Autorin. Aber ich finde, man hätte dem Ganzen mehr Leben einhauchen müssen. Mehr Dialoge, mehr Erklärungen und Beschreibungen.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Die Hexenholzkrone 2 - Tad Williams

    Foundation - Isaac Asimov

    ab 10.2. LR - Fernwehland - Kati Naumann



    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

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  • Die Handlung des Romans beginnt im Jahre 1927. Emmi und Anni sind zwei Schwestern, die unterschiedlicher nicht sein können. Emmi, die Ältere ist zurückhaltend, schüchtern und sehr strebsam. Sie möchte unbedingt einen guten Schulabschluss erreichen und danach vielleicht sogar studieren. Anni hingegen ist einfach nur übermütig und lebensfroh. Sie denkt nicht viel über die Zukunft nach und möchte immer nur Spaß haben. Beide Schwestern lernen den Fabrikantensohn Emil kennen. Die ruhige Emmi verliebt sich auf der Stelle in Emil. Aber Emil hat nur Augen für Anni und die beiden heiraten. Anni ist nun die Gattin eines reichen Zuckerfabrikanten und freut sich auf eine ungetrübte Zukunft. Doch bald ändert ein großes Unglück alles in der Familie.


    Dieses Buch wird als "mitreißende Familien-Saga über die Frauen einer Zuckerfabrik" beworben. Leider hat mich die Geschichte aber eher enttäuscht zurückgelassen.

    Zum Einen fand ich es als Leser äußerst unglücklich, dass im Klappentext des Romans schon sehr viel vorweg genommen worden ist. Man hat bis über die Hälfte hinaus das Gefühl, dass man schon alles weiß was passiert und es passiert überhaupt nichts Überraschendes.


    Zum Anderen waren mir die meisten Personen in der Geschichte viel zu blass, oberflächlich und eindimensional. Einzig alleine mit Emmi konnte ich ein wenig mitfühlen und mich in sie hineinversetzten. Viele der anderen Figuren fand ich sehr anstrengend und zu Schwarz-Weiß gezeichnet.


    Auch hat mir fast das gesamte Buch hindurch der Geschichtskolorit gefehlt. Man erfährt zwar durch die Zeitangaben in welchem Jahr die Geschichte spielt, aber man erlebt es nicht wirklich mit. Man erfährt nichts, über das eigentliche Leben in dem Dorf, über die Geschehnisse im Alltag oder wie es in der Zuckerfabrik wirklich zugeht. Erst ganz zum Schluss des Romans, als der zweite Weltkrieg anbricht, wird mehr über die Geschehnisse in der Zuckerfabrik und die geschichtlichen Ereignisse berichtet. Allerdings ist mir dann der letzte Teil, der eigentlich der für mich Interessanteste war, viel zu schnell abgehandelt worden.


    Leider war der Roman für mich keine mitreißende Geschichte. Ich habe vieles nur aus sehr großer Distanz gelesen und habe mit den Figuren nicht mitfühlen können.

    Der Schreibstil der Autorin ist sehr ansprechend und das Buch lässt sich sehr schnell und flüssig lesen. Allerdings ist es für mich keine Geschichte, die ich länger im Gedächtnis behalten werde.


    Ich bewerte den Roman mit 5-6 von 10 Eulenpunkten.