'Todeslied' - Kapitel 11 - 20

  • Das muss nicht Inzucht/Missbrauch gewesen sein, ein 15jährige Schwangere ist in den meisten Familien peinlich. Und hier scheint ja noch ein gewisser Stammbaum vorhanden zu sein...

    Mein Gefühl (keine Ahnung, warum) sagt mir auch, dass es vermutlich nicht Inzucht/Missbrauch gewesen ist (vielleicht auch, weil der "Grauhaarige" aus dem Prolog denkt, dass seine Tochter bald über den Verlust hinwegkommen wird) ,das hört sich zumindest für mich mehr nach einer "Liebesbeziehung" von Seiten der Tochter an...

    aber ich habe so den Eindruck, dass Susanna gar kein Interesse hatte, sich selbst um die Verwaltung der Immobilien etc. und die Anlage des Geldes zu kümmern.

    Den Eindruck hatte ich - zumindest etwas - auch...

  • Sorry ich hinke mal wieder mächtig hinterher. Leider kommt bei mir mal wieder der altbekannte Katastrophen Alltag dazwischen. Im Moment kann ich mir nur morgens eine halbe Stunde zum lesen klauen und das auch nicht immer ...


    Aber nun zum Buch! Ich fand den zweiten Abschnitt interessant, fand aber leider auch das zu wenig Informtionen über den Fall und das drumherum preisgegeben wurden. Kann aber auch an meiner Ungeduld liegen.


    Meine Spekulation aus dem ersten Abschnitt ist also gesichert. Folgt Spekulatius No. 2. Das Kind heißt heute Mads und der weiß wer er ist.

    Der Gedanke ist mir tatsächlich auch gekommen. Allerdings stört mich daran, daß er partout nicht auf das Landgut fahren will. Warum? Wenn er das verschollene Kind ist dürfte ihn da keiner kennen, selbst wenn er Mutter oder Vater sehr ähnlich sieht. Ich trau ihm allerdings nicht, ich glaube da steckt noch mehr dahinter.


    Klamroth selber ist hochunsympathisch.

    Die Schwester scheint ja auch ein Drachen zu sein. Ich kann das so gar nicht nachvollziehen, wie eine Tante zu ihrem Neffen so garstig sein kann, daß der nix mit ihr zu tun haben will.

    Ja seh ich auch so. Aber Klamroth vermute ich nicht als Täter. Der hat jetzt eher Schiss das seine Veruntreuung des Erbes ans Tageslicht kommt.

    Der furchtbaren Schwester, diesem Drachen, der würde ich das durchaus zutrauen, um ihrem geliebten Bruder zu helfen und selber "Herrin" eines Guts spielen zu können.


    Susannas Vater ist der Grauhaarige aus dem Prolog, aber wer war der rothaarige Mann, der das Kind in Empfang genommen hat?

    Ja den weiß ich auch noch nicht unter zu bringen. Ich spekuliere aber auch, daß der "Vater" des Babys im Prolog Mitglied aus dem Chor ist.

  • Huhu - ich bin auch noch dabei. Diesen Abschnitt hab ich bereits in der vergangenen Woche gelesen, bin aber leider noch nicht dazu gekommen, meinen Senf beizusteuern. Aber bevor ich mich gleich mal an den dritten Abschnitt mache, muss ich erst noch ein paar Gedanken loswerden...


    Bei Klamroth kann ich mir immer weniger vorstellen, dass er seine Frau umgebracht hat. Im Gegenteil - ich denke, dass sein Kartenhaus, auf dem er seinen Erfolg bzw. sein Vermögen aufgebaut hat, nun einfach in sich zusammenfallen wird. Er wird schon sehr genau wissen, was im Testament steht.

    Ich frag mich ja, wie er es geschafft haben will, ein Architekturbüro zu führen, dazu noch den Überblick über Gut Hohenmarschen zu behalten und nebenher noch ein Ferienhäuschen in Griechenland zu bauen und seine Liebschaft so häufig zu besuchen.
    Und Susanne bekommt von alldem nichts mit?

    Okay, beim Architekturbüro scheint es Partner zu geben - wie hängen die denn da mit drin?


    Die Begegnung zwischen Kira und Lene war ja auch ein wenig seltsam. Aber ein Quäntchen Wahrheit schwingt auf jeden Fall mit. Auch wenn es den "Fluch" wohl nur im übertragenen Sinne geben dürfte. Aber dass Susannes Vater Dreck am Stecken hatte und dieser "Dreck" eng mit Susanne zu tun hat, ist nicht von der Hand zu weisen. Vielleicht war das Kind sogar von ihm? :gruebel


    Und eure Spekulationen zu Mads als derjenige, der damals weggegeben wurde, finde ich sehr stimmig. Nur - wie soll er in diesem Mord mit drinhängen? Als leiblicher Sohn hätte er doch eher weniger Interesse, seine Mutter umzubringen. Und falls es ihm um ein potentielles Erbe gehen sollte, wäre es doch schlauer, zuerst mal Tatsachen zu schaffen (mal davon abgesehen, dass wohl kaum wer weiß, was testamentarisch geregelt wurde),


    Es ist auf jeden Fall spannend und ich finde, die auflockernden Landschaftsbeschreibungen und das Alltagsgeschehen geben einen guten Kontrapunkt zur Krimihandlung. Gefällt mir gut!

  • Ich finde das spannend wie sehr sich in den letzten Jahren unsere Weltsicht geändert hat Vor dreißig Jahren wäre der Vater als Erzeuger seines „Enkels“ undenkbar gewesen. Es wäre wirklich niemand auf so einen Gedanken gekommen. Heute widerspricht dem niemand mehr als Denkansatz.

  • Ich finde das spannend wie sehr sich in den letzten Jahren unsere Weltsicht geändert hat Vor dreißig Jahren wäre der Vater als Erzeuger seines „Enkels“ undenkbar gewesen. Es wäre wirklich niemand auf so einen Gedanken gekommen. Heute widerspricht dem niemand mehr als Denkansatz.

    Zumindest ist man heute so frei, eine solche absolut ekelhafte Straftat offen in Erwägung ziehen zu dürfen. Wenngleich ich in diesem Falle sagen muss, dass ich das nie im Hinterkopf hatte beim Schreiben - nicht einmal als vage Möglichkeit zur Verwirrung der LeserInnen.


    Ich war selbst ziemlich erschrocken, als diese Spekulation hier zum ersten Mal auftauchte. Aber was soll´s - da ich die Vaterschaft völlig offen gelassen habe, ist es durchaus legitim, auch solch eine Scheußlichkeit in Erwägung zu ziehen. Als Autor kann ich nur sagen: Ich weiß nicht, wer die damals Fünfzehnjährige geschwängert hat, weiß nicht einmal, ob es sich um einverständlichen GV gehandelt hat, und es interessiert mich auch nicht, weil das für die Geschichte, die ich erzählen wollte, nicht relevant ist. Mehr noch: Hätte ich das zusätzlich thematisiert, wäre ich nicht umhin gekommen, Mads auch noch nach seinem Vater suchen und sich ggf. an ihm rächen zu lassen o.ä. Dann wäre aus einem Spannungsroman ein (allzu schmieriges) Familiendrama geworden, und das war nicht beabsichtigt.

  • Was nicht heißt, dass es vor 30 Jahren nicht vorgekommen ist... So gesehen ist es gut, dass heutzutage weniger vertuscht wird.

    Ganz sicher hat es das früher auch gegeben - wahrscheinlich sogar öfter, als wir ahnen. Gerade unter der Decke der prüden Sexualmoral, des heuchlerischen Umgangs mit Sexualität - gefördert und überwacht (und permanent selbst verbrecherisch unterlaufen und gebrochen) von den Kirchen - blühte und blüht bis heute Bigotterie bis hin zu Sexualverbrechen der schlimmsten Art.

  • Wenngleich ich in diesem Falle sagen muss, dass ich das nie im Hinterkopf hatte beim Schreiben - nicht einmal als vage Möglichkeit zur Verwirrung der LeserInnen

    Ich habe die Spekulationen auch gelesen, aber sie auch nicht ernsthaft in Erwägung gezogen, zumal ich die Gedanken des Vaters auch so verstanden hatte, dass seine Tochter sich "hysterische Anfälle leistete", da er ihr das Kind weggenommen habe, also war ich von einer wie auch immer gearteten "Liebes"beziehung zwischen der 15-jährigen und wem auch immer ausgegangen...