Originaltitel: „As meat loves salt”
Übersetzerin: Franziska Wirth
606 Seiten
Zum Buch
England 1645: Die Revolution steht vor der Tür. Der vielseitig begabte Jacob Cullen ist ein glühender Anhänger Cromwells. In seiner Freizeit trifft er sich mit seinen Brüdern und anderen Arbeitern auf dem Hof und liest und diskutiert unerlaubte Pamphlete. Obwohl frei geboren, muss er aufgrund der unmenschlichen Gesetze seiner Zeit Frondienste auf dem Hof eines tyrannischen Gutsherren verrichten, um die Schulden seines Vaters abzuarbeiten. Aufrecht hält ihn allein der Gedanke an seine bevorstehende Hochzeit mit der geliebten Caro. Doch eines Abends wird im Dorfteich die Leiche eines Königstreuen gefunden. Jacob wird des Mordes bezichtigt und noch an seinem Hochzeitstag muss er mit seiner Braut und einem seiner Brüder fliehen. Jacob wird Soldat in Cromwells „New Model Army“, mit der Cromwell 1645 König Charles in der Schlacht von Naseby schlug. Dort lernt er auch Ferris kennen…
Ein fesselnde, zutiefst sinnliche Geschichte aus einer Welt, die Kopf steht und geprägt ist von leidenschaftlichen Positionen, religiösem Fanatismus, sexueller Freizügigkeit und hinterhältigen Intrigen. Durch Maria McCanns kraftvolle, intensive Prosa entwickelt die Lektüre dieses Buches einen unwiderstehlichen Sog.
Über die Autorin
Maria McCann wurde 1956 in Liverpool geboren. Sie lebt und schreibt in Irland. Rotes Glas ist ihr erster Roman, der schon vor seiner Veröffentlichung in Großbritannien für Furore sorgte.
Meine Meinung
Der Klappentext ist vielleicht etwas irreführend, es klingt fast so als wäre Jacob zu Unrecht des Mordes bezichtigt worden. Tatsächlich ist er aber gar nicht so unschuldig und seine geliebte Frau spielt nach der Flucht auch erstmal keine große Rolle mehr. Cromwell und der Bürgerkrieg bilden mehr den Hintergrund, man erfährt vielleicht etwas über die Atmosphäre zu der Zeit und die Sicht des einfachen Bürgers, aber der Roman dreht sich hauptsächlich um Jacob und Ferris und ihre Beziehung und da knistert es ganz gewaltig. Wobei ich mich in der ersten Hälfte des Buches gewundert habe, wieso im Klappentext etwas von sexueller Freizügigkeit steht, Jacob braucht nämlich fast die Hälfte des Romans, um überhaupt herauszufinden, dass er verliebt ist und das auch zuzulassen. Aber in der zweiten Hälfte des Buches wird es dann expliziter.
Die Geschichte aus der Sicht von Jacob als Ich-Erzähler in der Vergangenheitsform geschrieben. Ganz so unsympatisch, wie einige Rezensenten es schreiben, fand ich ihn nicht, er eigentlich eher innerlich zerrissen und ziemlich unbeherrscht und verlässt sich sehr auf seine körperliche Stärke. Insgesamt ist er schon kein einfacher Mensch und Ferris auch nicht und in ihrer Beziehung gab es schon einige Abgründe, was mir gut gefallen hat. Überhaupt hab ich das Buch innerhalb weniger Tage verschlungen.
Links
http://de.wikipedia.org/wiki/Englischer_Bürgerkrieg
http://de.wikipedia.org/wiki/Oliver_Cromwell
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