'Das zweite Geheimnis' - Seiten 001 - 108

  • Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass die Einteilung von Streifi von Wolke noch eingetragen wird. :)


    Dank Urlaub konnte ich heute morgen erst mal den ersten Abschnitt durchsuchten. Auch wenn hier einiges eingestreut wird vom ersten Band - so daß mein Spatzelhirn alles wieder rausholen konnte - so ist die Geschichte nichts für Quereinsteiger.


    8 Jahre sind eine lange Zeit. Dass Jens tatsächlich kommt und sie eigentlich genau da wieder anknüpfen konnten, wo sie aufgehört hatten, fand ich schön. Aber wie muss es ihm jetzt gehen? Ria einfach weg und dann wieder dieses Spionageding. Puh. Ria bereut schon ein wenig, dass sie nicht in der BRD geblieben ist, als das ging. Auch wenn sie es für Schwester und Tochter getan hat, so war reicht es nicht als lebenslanger Ersatz für die große Liebe und für die Freiheit. Also alles auf Anfang, wie es scheint. Mit der Liebe zu Jens und mit der Spionage. :/ Nur, dass die jetzt noch gefährlicher sein wird.


    Cool fand ich, wie die Verhörsituation erzählt wird. Wie die zwei sich belauern und Ria versucht, die anderes auszutricksen. Diese Art, die eigenen Bürger zu bespitzeln und zu bedrohen, das konnte doch nicht auf ewig gut gehen. Die Gehirnwäschemethoden erinnern an die, die jetzt wohl auch Putin anwendet. Vom dekantenden kalten Westen sind bei dem jetzt Nazi-Ukrainer und eine bedrohliche EU. Der Mensch wird immer mit den gleichen Methoden verführt, eingeschüchtert, im Ungewissen gelassen.


    Die Details in dieser Geschichte sind echt erschreckend. Wie z.B. mit den Grenzbeamten umgegangen wurde, damit sie keine Freundschaften schließen und jeder jeden verdächtigte. (Wir haben seit kurzem einen jungen Hund in der Familie und deshalb tut mir der Grenzhund doppelt leid. ||) Aber auch die Beschreibungen von Honeckers morgendlicher Fahrt durch die Stadt und dass alle Ampeln da auf grün geschaltet wurden. Finde ich auch nett, dass der persönlich vorkommt. Und man ein wenig schmunzeln muss über seine Vorstellungen und Einwände. (Kürzlich gab es einen Film über Honecker nach dem Mauerfall. Hat den jemand gesehen. Da war er mit seiner Frau wochen- oder monatelang bei einem Pfarrer eingezogen, weil er nirgends anders mehr hinkonnte. Bevor er ins Ausland ging. Da konnte er einem fast leid tun. Auch wenn er natürlich keiner war, der einem leid tun muss.)


    Freu mich schon aufs Debattieren und Weiterlesen.:)

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass die Einteilung von Streifi von Wolke noch eingetragen wird.

    Davon gehe ich jetzt auch einfach mal aus und habe die Einteilung so in meinem Buch markiert.


    Mein erster Gedanke nach dem ersten Abschnitt: Viele, viele Eindrücke!

    Ria ist mir noch sehr vertraut, vor allem ihre Art zu denken. Ich habe mich wieder gefragt, wie sie das aushalten kann. An so viel zu denken!

    Den zunächst unbeschwerten Urlaub in Bulgarien habe ich ihr gegönnt. Trotzdem lässt Ria den Leser spüren, dass sie kaum einen Moment hat, wo sie sich wirklich mal frei fühlt. Klar, sie trifft sich mit Jens, was natürlich sehr gefährlich ist, trotzdem kann ich mir die psychische Dauerbelastung kaum vorstellen.

    Auch ihre ständige Selbstreflektion während des Verhörs ist sehr gut geschildert.

    Ich freue mich darauf, weiter mit ihr mit zu fiebern.


    Die Perspektivwechsel finde ich sehr gelungen. Alle Handlungsstränge finde ich sehr interessant.

    Hennings misslungener Fluchtversuch ist kaum zu ertragen. Beim Lesen musste ich daran denken, wie hoch der innere Leidensdruck sein muss, um so etwas zu riskieren. Sicherlich hat er sich 1000 Mal überlegt, welche Konsequenzen seine Flucht für seine Familie und Freunde haben wird, und wagt es trotzdem. Einen Eindruck davon hatten wir schon, der Familie blüht sicherlich noch mehr.


    @Titus versorgt uns wieder mit viel Wissen, dieses Mal über die Mechanismen der DDR. So ganz nebenbei. :anbet


    Ich greife jetzt einmal den Leistungssport heraus. Natürlich war mir bekannt, dass mit Hormonen nachgeholfen wurde. Aber die psychischen Grausamkeiten des Trainers gingen mir unter die Haut. Wie sehr muss man diesen Siegeswillen in sich tragen, um diese Erniedrigungen auszuhalten. Sehr perfide auch, wie Annie für die Stasi angeworben wird. Marga geht da sehr geschickt vor.

    Auch hier gefällt mir, dass wir sie von zwei Seiten kennenlernen. Die private Marga ist sehr einsam und kann einem fast schon leid tun.


    Ich könnte jetzt noch viel mehr schreiben, so viele Eindrücke und Gedanken schießen mir beim Lesen durch den Kopf. Jetzt warte ich aber erst auf eure Meinungen.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Dass Jens tatsächlich kommt und sie eigentlich genau da wieDader anknüpfen konnten, wo sie aufgehört hatten, fand ich schön. Aber wie muss es ihm jetzt gehen?

    Ich fand das erstaunlich. Die beiden müssen sich schon sehr lieben, um das alles auf sich zu nehmen. Rias Sorgen sind sicherlich berechtigt, dass Jens erneut enttäuscht ist. Spannend, wie diese Beziehung weitergeht.



    Die Gehirnwäschemethoden erinnern an die, die jetzt wohl auch Putin anwendet. Vom dekantenden kalten Westen sind bei dem jetzt Nazi-Ukrainer und eine bedrohliche EU. Der Mensch wird immer mit den gleichen Methoden verführt, eingeschüchtert, im Ungewissen gelassen.

    Darüber habe ich heute morgen auch mit Mr. Regenfisch viel darüber gesprochen. Wir erleben gerade in unserem Bekanntenkreis, wie gut die Gehirnwäsche Putins und das jahrelange ganz bewusste Steuern der Informationen doch funktioniert. Das ist ja hier im Buch auch eindrücklich geschildert.


    Aber auch die Beschreibungen von Honeckers morgendlicher Fahrt durch die Stadt und dass alle Ampeln da auf grün geschaltet wurden. Finde ich auch nett, dass der persönlich vorkommt. Und man ein wenig schmunzeln muss über seine Vorstellungen und Einwände. (Kürzlich gab es einen Film über Honecker nach dem Mauerfall. Hat den jemand gesehen. Da war er mit seiner Frau wochen- oder monatelang bei einem Pfarrer eingezogen, weil er nirgends anders mehr hinkonnte. Bevor er ins Ausland ging. Da konnte er einem fast leid tun. Auch wenn er natürlich keiner war, der einem leid tun muss.)

    Diese Szene fand ich auch großartig.

    Den Film habe ich auch gesehen. Allerdings fand ich, dass die Honeckers doch etwas verharmlost dargestellt wurden.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Den Film habe ich auch gesehen. Allerdings fand ich, dass die Honeckers doch etwas verharmlost dargestellt wurden.

    Da hab ich auch drüber nachgedacht. Für mich kam rüber, dass er am Ende ein kleines Würstchen war. Und ein bisschen auch ein Schreibtischtäter. So kleinkariert und spießig eigentlich. Aber ja, vielleicht auch etwas zu verharmlost.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Ich greife jetzt einmal den Leistungssport heraus. Natürlich war mir bekannt, dass mit Hormonen nachgeholfen wurde. Aber die psychischen Grausamkeiten des Trainers gingen mir unter die Haut. Wie sehr muss man diesen Siegeswillen in sich tragen, um diese Erniedrigungen auszuhalten. Sehr perfide auch, wie Annie für die Stasi angeworben wird. Marga geht da sehr geschickt vor.

    Auch hier gefällt mir, dass wir sie von zwei Seiten kennenlernen. Die private Marga ist sehr einsam und kann einem fast schon leid tun.

    Ja, dass mit dem Sport ist hier auch eindrücklich geschildert. Die armen Kinder. Die hat der Staat einfach vereinnamt und auch körperlich manipuliert. Egal, ob das auf die Gesundheit ging oder anderes. =O

    Ich fürchte ein wenig um Annie. Marga hat sie jetzt im Visier und wird sie sicher nicht mehr aus den Klauen lassen, auch wenn sie offiziell keinen Auftrag mehr dazu hat.

    Leid tut sie mir nicht. Sie ist für mich schon eine Täterin und psychisch sicherlich angeknackst.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Ja, dass mit dem Sport ist hier auch eindrücklich geschildert. Die armen Kinder. Die hat der Staat einfach vereinnamt und auch körperlich manipuliert. Egal, ob das auf die Gesundheit ging oder anderes. =O

    Ich fürchte ein wenig um Annie. Marga hat sie jetzt im Visier und wird sie sicher nicht mehr aus den Klauen lassen, auch wenn sie offiziell keinen Auftrag mehr dazu hat.

    Leid tut sie mir nicht. Sie ist für mich schon eine Täterin und psychisch sicherlich angeknackst.

    Ich fürchte nicht nur um Annie. Die Methoden der Sporttrainer sind ja schon aus Weißensee bekannt. Da hatte der Sohn ja ein Nierenversagen und brauchte einen Spender wegen der Medikamente. Auch die Stasimethoden wurden dort sehr realistisch geschildert.

    Ich finde ja Hennig sehr interessant. Wobei ich mich nicht erinnern kann, weswegen er strafversetzt wurde und seines Ranges enthoben. War das im vorigen Band Thema?


    Jens wird sicherlich enttäuscht und verschnupft sein, dass Ria so plötzlich verschwunden ist. Möglich aber auch, dass ihm jemand eingeflüstert hat, sie hätte ihn verraten. Das würde zu der Methode passen.

    Mit Marga habe ich auch kein Mitleid, auch wenn sie sicher einsam ist und ihre Befriedigung nur noch in der "Über"Erfüllung ihrer Arbeit bezieht. Die Schilderung mit der Auster fand ich ja furchtbar. Das tat mir körperlich weh.


    Ich hoffe wirklich, Ria lässt sich nicht so leicht knacken, wenn es allerdings um Annie geht, befürchte ich Schlimmes.


    Wirklich gelungen, der Auftakt des zweiten Bandes. Man ist gleich mittendrin, fühlt aber den Zwiespalt und die Zerrissenheit der Personen.

  • Leid tut sie mir nicht. Sie ist für mich schon eine Täterin und psychisch sicherlich angeknackst.

    Ja klar, aber ich kann mir vorstellen, dass die Stasi ihre Mitarbeiter ebenfalls enorm unter psychischen Druck gesetzt haben, damit sie dort so gut funktionieren. Ich bin immer wieder erstaunt, wie gut diese Mechanismen ineinander greifen müssen, damit dieses System funktioniert. Jeder misstraut jedem, der Staat setzt alle unter Druck. Marga wird schon als linientreu geschildert, zumindest war sie als Kind ja schon dabei.

    Edit: Ich finde es sehr gut, dass Titus Müller alle Figuren von mehreren Seiten beleuchtet.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Ich finde ja Hennig sehr interessant. Wobei ich mich nicht erinnern kann, weswegen er strafversetzt wurde und seines Ranges enthoben. War das im vorigen Band Thema?

    Das weiß ich leider nicht mehr und kann gerade nicht nachgucken, weil meine Nachbarin das Buch mit in den Urlaub genommen hat.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • so, jetzt habe ich den ersten Teil auch fertig gelesen. Da geht es ja gleich ohne Pause wieder los :-)


    Rias Treffen mit Jens ist ja noch schön, die Verhaftung danach ja eher weniger. Sie muss ja wirklich unter Dauerbeobachtung gestanden haben. Die Methoden im Gefängnis ist schon heftig und auch wenn Ria weiss, wie Verhöre geführt werden ist es doch sehr hart da immer auf Zack zu sein um entsprechend gegenhalten zu können.


    Henning musste ich erst mal wieder einsortieren. Den Grund für seine Degradierung habe ich auch nicht mehr im Kopf. Aber was ist da vorgefallen, dass er trotz der Familie in den Westen will. Ich bin gespannt was wir an der Ecke noch erfahren.


    Und Annie ist im Leistungssport und wird da physisch und psychisch kaputt gemacht. Diese Methoden sind echt heftig, da wurde wirklich nicht mehr der Mensch gesehen, nur das Material, mit dem sich Wettkämpfe gewinnen lassen. Ähnlich wie bei der kleinen Russin bei den olympischen Spielen. Da hat sich nicht viel geändert und ich denke gerade in Ländern mit autokratischen Herrschern ist das auch immer noch so. Lukaschenko brüstet sich ja auch gerne mit seinen Sportlern, genau wie Putin.


    Da sieht man mal, wie wenig sich da auch getan hat. Da bekommt man das Gefühl dass es sich in Russland immer noch so wie vor 50 Jahren lebt. Nur dass sich andere die Taschen voll machen.



    Erich Honecker kann ich so gar nicht einschätzen, der kommt mir immer sehr provinziell vor und klein im Denken. Allein die Sache, dass er zum Staatsbesuch mit nem Teddy als Geschenk anreist und sich erst hinterher Gedanken macht....Absurd.


    Mal schauen, wann ich zum Weiterlesen komme, jetzt darf ich erstmal ne Freundin zum Geburtstag besuchen.

  • Hinweis für 2. Auflage

    S. 22, vorletzte Zeile: „Nacht acht Jahren?“ Nach



    Ich bin sehr gut wieder in die Geschichte reingekommen. Hatte überlegt, ob ich in Band eins noch einmal reinlese, mir dann aber gesagt, es ist eine Testleserunde und jetzt müssen wir mal schauen, wo Titus uns abholt. Kenntnis von Band eins ist aber erforderlich, ein Quereinstieg ist nicht zu empfehlen.


    Das erste Kapitel hat es zwar durch aus in sich, aber es passiert zumindest nicht gleich ein kaltblütiger Mord. Das war für mich im Auftaktband schon ein ungewohnter Einstieg.


    Ich lese bedächtig und auch manche Sätze zweimal, zum einen, um nicht zu verpassen oder zu überlesen, aber auch, weil die Sätze einfach nur wunderschön formuliert sind. So dass man sie am liebsten laut lesen und anstreichen möchte. Die kann man sich richtig von der Zunge fließen lassen. Z.B. der erste Satz vom zweiten Kapitel – das ist doch bildhafte Sprache, die viel Kopfkino bewirkt. Grandioser Lesegenuss!


    Ich benötige ja ohnehin Leseruhe, es stören mich keine Straßengeräusche, aber zu Musik/ Stimmen kann ich nicht parallel lesen. Bei diesem Buch lese ich auch noch mit angehaltenem Atem und flauem Bauch, weil es ein Tanz auf dem Drahtseil ist. Was habe ich um Ria im ersten Band gebangt, auch wenn ich wusste, dass Titus sie noch für die beiden nächsten Bände benötigt.


    Manch ein Leser „stört“ sich vielleicht an der Beschreibung von Honeckers Wagenkolonne – mich erinnerte es an Obamas Besuch vor einigen Jahren, als das Beast 250 m von meinem Zuhause entlang fuhr – oder an den Gastgeschenk- Aufzählungen. Da ich mir sicher bin, dass dies recherchiert ist, finde ich diese Informationen toll und daher sind sie wertvolle Ergänzungen.


    Mich hat auch bei Jens beschäftigt, als er nach Bulgarien reist, um Ria zu treffen und das aufgrund eines kurzen Infotelefonats nach acht Jahren Funkstille, dass sie ihm doch noch sehr nah stehen muss. Und dann können die beiden tatsächlich ganz kurz an früher anknüpfen, bevor sie „entführt“ wird. Das war ja auch mal so nichtsahnend beiläufig beschrieben. Eben noch segeln Möwen mühelos hin und her… ein Auto hält…zwei Männer greifen nach Mias Armen.


    Ich hoffe, Titus hat nicht vergessen aufzuschreiben, wie es Ria gelungen ist zu Annie Kontakt aufzunehmen und wie Annie erfährt, dass Ria ihre Mutter ist. Oder ist das im ersten Band beschrieben? Auch hilft er mir hoffentlich bei Hennings Geschichte auf die Sprünge und erklärt, warum oder wann dieser Fluchtpläne hägt?


    Lernen wir bei der Verhörsituation Marga kennen und hoffen/ glauben mit ihr nichts mehr zu tun haben zu müssen, da setzt uns der Autor mit Marga in ihrer Wohnung ab, wir lesen von einem Selbstgespräch mit Viktor und erleben, wie sie sich an Annie „ranmacht“. Oh nee!


    Während des Lesens, muss ich immer mal unterbrechen, weil mir Fetzen einfallen, auch zur Handlung in anderen Büchern oder filmischen Darstellungen.


    Ich freu mich sehr aufs Weiterlesen!

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Erich Honecker kann ich so gar nicht einschätzen, der kommt mir immer sehr provinziell vor und klein im Denken. Allein die Sache, dass er zum Staatsbesuch mit nem Teddy als Geschenk anreist und sich erst hinterher Gedanken macht....Absurd.

    Das wirkt wirklich absurd und so unglaublich, dass es bestimmt wahr ist. :grin

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Es ist sooo spannend, euch beim Lesen über die Schulter zu gucken! Danke für die interessanten Gedanken und Einschätzungen. Ich bin nach über einem Jahr mit der Geschichte betriebsblind. Sie dank euch nochmal neu sehen zu können, ist lehrreich für mich, und eine Freude.


    Meint ihr, dass man den ersten Band braucht, um den zweiten zu verstehen? Ich wollte den Roman eigentlich so schreiben, dass auch Neueinsteiger ihn genießen können, die den Personen zum ersten Mal begegnen.


    Und noch eine Frage: War es jemandem langweilig zu Beginn bei Ria? Ich war etwas zögerlich, Bulgarien so auszuerzählen, und hatte die Sorge, dass manchem da die Spannung fehlen könnte.

  • Meint ihr, dass man den ersten Band braucht, um den zweiten zu verstehen? Ich wollte den Roman eigentlich so schreiben, dass auch Neueinsteiger ihn genießen können, die den Personen zum ersten Mal begegnen.


    Und noch eine Frage: War es jemandem langweilig zu Beginn bei Ria? Ich war etwas zögerlich, Bulgarien so auszuerzählen, und hatte die Sorge, dass manchem da die Spannung fehlen könnte.

    Also ich für meinen Teil fand es besser, den ersten gelesen zu haben. Du hast schon alles erzählt was vorgefallen ist aber doch so, dass man es sich ein wenig zusammen klauben muss und meiner Meinung nach die Dramatik und die Intensität nicht ganz rüberkamen. Geht ja auch gar nicht. :grin Ich bin froh, dass ich den ersten Teil kenne und ich bin sowieso ein Verfechter der Meinung, dass man Mehrteiler NICHT unbedingt so schreiben muss, dass jeder Quereinsteiger alles versteht.


    Ich fand bis jetzt noch keine Seite langweilig. Durch Bulgarien hatte man erst mal wieder Zeit sich auf Ria und die DDR einzustellen. Und es ging doch alles zügig und ohne Langeweile. Für mich war es genau richtig.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


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    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Meint ihr, dass man den ersten Band braucht, um den zweiten zu verstehen? Ich wollte den Roman eigentlich so schreiben, dass auch Neueinsteiger ihn genießen können, die den Personen zum ersten Mal begegnen.

    Das kann ich nicht komplett neutral einschätzen, weil ich den ersten Band ja kenne. Aber du führst Ria und ihre Vergangenheit ja Stück für Stück nochmal ein, auch über unseren ersten Abschnitt hinaus. Ich denke, man kann die Bücher auch unabhängig voneinander verstehen.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Und noch eine Frage: War es jemandem langweilig zu Beginn bei Ria? Ich war etwas zögerlich, Bulgarien so auszuerzählen, und hatte die Sorge, dass manchem da die Spannung fehlen könnte.

    Ich fand es gar nicht langweilig, sondern du hast de Anfang ja auch mit atmosphärischen Informationen und Zeitcholorid geschwängert. Außerdem spante sich dann der Spannungsbogen ja so richtig straff. Ich fand die ganzen anderen Informationen schon interessant, also wer überhaupt nach Bulgarien reisen durfte, die unterschiedlichen Unterkünfte, woran man Stasi-Spitzel erkennt usw. auch spannend.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Meint ihr, dass man den ersten Band braucht, um den zweiten zu verstehen? Ich wollte den Roman eigentlich so schreiben, dass auch Neueinsteiger ihn genießen können, die den Personen zum ersten Mal begegnen.

    Wenn man nun einmal Band zwei geschenkt bekommt oder nicht von Band eins wissend kauft, denke ich doch, dass diese Leser sich auch gut auf das Buch einlassen können und gespannt mitfiebern. Sie haben dann einige Fragen, aber ängstigen sich anders als wir, die miterlebt haben, was in Band eins passiert ist. Die Fragen, die sich dafür bei uns stellen - warum wurde Henning degradiert? Wie hat Ria Kontakt zu Annie aufgenommen? und was ist in den 12 Jahren passiert? - belastet die Quereinsteiger nicht.


    Was meint Ihr anderen, wäre für Quereinsteiger ein Personenverzeichnis wg. der Familienverhältnisse hilfreich? Henning - Schwager von Ria; Jolanthe - ältere? Schwester von Ria; Annie - Rias Tochter... ach, ich glaube, die Seite kann man sich sparen.



    Natürlich sind wir im Vorteil, weil wir Band zwei schon kennen, aber es ist auch schon wieder fast ein Jahr her und da wir alle "Lesejunkies" sind, haben wir natürlich auch so einiges verdrängt. Ich bin mir sicher, dass ich mich darauf freue alle drei Bücher nacheinander weglesen zu können. Ich hoffe, jeder Quereinsteiger lässt sich Band dann auch nicht entgehen!

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)