'Das zweite Geheimnis' - Seiten 341 - Ende

  • es gab doch ein Land, in das die DDRler reisendurften ohne visum. Soweit ich mich erinnere war das doch Ungarn, oder?

    Brauchte man da auch eine Erlaubis?

    ich weiß es nicht genau. Vielleicht musste man einen Antrag stellen fürs Reisen ins kommunistische Ausland, aber wenn man Republikflüchtige in der Familie hat, wurden alle Sonderwünsche und Vergünstigungen gestrichen.

  • Ich habe gestern Abend das Buch beendet und kann mich euch nur anschließen, es war mega spannend.


    Rias Flucht in den Westen ein solch turbulentes Abenteuer. Ich habe mich sehr über Hähner gefreut, dass er ihr geholfen hat. Ich wünsche Ria und Jens, aber auch Stefan und Ella alles Glück dieser Welt im Westen.


    Ob Henning je verstehen wird, warum ihn Ria wieder im Gefängnis abgeliefert hat. Ich war im ersten Moment auch geschockt, aber dann war es doch klar, warum sie sich so entschieden hat.


    Annie kann sich noch von ihrer Mutter verabschieden, aber auch die Kinder von Henning können noch einmal mit dem Vater sprechen, bevor dieser hinter Gittern kommt. Ich denke dies war für alle Beteiligten wichtig.


    Was aus Marga geworden ist würde mich auch interessieren, aber ich denke nicht, dass sie wieder so viel Raum bekommen sollte. Bestimmt gibt es 1989 andere Akteure die im Vordergrund stehen, oder? Insgeheim hoffe ich auf eine Familienzusammenführung.


    Vielen Dank für die schönen Lesestunden und die tolle Leserunde :wave

  • Wow, was für ein spannender letzter Leserunden-Abschnitt. Ich habe zwischendurch beinahe die Luft angehalten vor lauter Mitfiebern...


    Als Ria Henning im Gefängnis abliefert war ich ziemlich fassungslos. Damit hatte ich nun wirklich überhaupt nicht gerechnet und ich habe danach eine ganze Weile gerätselt, wie das denn nun noch gut ausgehen können soll... auf den Gedanken mit dem Gefangenenkauf bin ich allerdings nicht gekommen.

    Ja, das war wirklich spannend. Schon Rias Suche nach Henning und dann die gemeinsame Fahrt durchs Land mit Rias Weitblick bei den Straßensperren und ihre Gespräche mit den Soldaten und Polizisten machen einen sehr abgeklärten und überlegten Eindruck. Deshalb dachte ich, sie hat auch einen guten Plan, wie sie ihn zusammen mit sich selbst aus dem Land schmuggeln kann. Dass sie ihn im Gefängnis abliefert, kam echt überraschend. Aber dann erschien mir diese Vorgehensweise auch logisch. Von seinen Reden her hat sie erkannt, dass Henning keinen erfolgversprechenden Plan hat, wie er über die Grenze kommen kann. Deshalb war er wirklich erstmal besser im Gefängnis aufgehoben. Durch die Ermöglichung, seine Kinder zu sehen, hat sie ihm gezeigt, dass sie auf seiner Seite steht und sich um ihn sorgt. Das sollte ihm irgendwann wieder aufgehen, wenn er seine Enttäuschung betrachtet.


    An den Gefangenenfreikauf habe ich da schon gedacht, aber ich dachte es wahrscheinlicher, dass sie Schalck oder den BND bittet, eine Fluchtmöglichkeit einzurichten.

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend U. T. Bareiss: Green Lies - Tödliche Ernte

  • Rias Flucht in den Westen ein solch turbulentes Abenteuer. Ich habe mich sehr über Hähner gefreut, dass er ihr geholfen hat. Ich wünsche Ria und Jens, aber auch Stefan und Ella alles Glück dieser Welt im Westen.

    Ja, das war ein gelungener Showdown mit dem Wechselspielchen im Kaufhaus. Schön, dass es die beiden dann doch so glatt über die Grenze geschafft haben.

    Jens hat natürlich erstmal die Tür zugemacht - Ria hätte ihn schon irgendwie vorwarnen sollen, dass sie wieder da ist und nicht gleich vor seiner Tür auftauchen sollen. Ein wenig Zeit, um seine Gefühle zu sortieren, hat er doch gebraucht. Aber anscheinend sind noch genug davon da, um sich auf eine ernsthafte Beziehung einzulassen. Nettes Happy End - wenn auch nicht ganz so wahrscheinlich.


    Annie kann sich noch von ihrer Mutter verabschieden, aber auch die Kinder von Henning können noch einmal mit dem Vater sprechen, bevor dieser hinter Gittern kommt. Ich denke dies war für alle Beteiligten wichtig.

    Ja, das war berührend und schön geschrieben. Von diesen Begegnungen werden die Kinder lange zehren müssen. Ich kann mir kaum vorstellen, wie Jugendliche mit solchen Geschichten umgehen können. Wird sich Annie ihrem Michael anvertrauen können? Wie wird Jolanthe mit ihren Kindern darüber sprechen?


    Was aus Marga geworden ist würde mich auch interessieren, aber ich denke nicht, dass sie wieder so viel Raum bekommen sollte. Bestimmt gibt es 1989 andere Akteure die im Vordergrund stehen, oder? Insgeheim hoffe ich auf eine Familienzusammenführung.

    Ja, das hoffe ich auch.

    Ich finde, Marga interessiert dann nur noch am Rande. Ihre psychische Störung fällt bald auch ihren Kollegen auf und sie wird in sichere Verwahrung verbracht, wo sieTag und Nacht mit ihrem Jakob reden kann. Das fällt vielleicht auch den behandelnden Ärzten auf und sie kommen dem Mord auf die Spur. Oder sie mischt den mit ihren ganzen anderen Gespenstern und ihrem schlechten Gewissen zu einem wüsten Brei, der für die StaSi untragbar wird und sie wird einfach beseitigt. Keine Ahnung, wie das damals gehandhabt wurde :(



    Vielen Dank für die schönen Lesestunden und die tolle Leserunde :wave

    :wave Dafür möchte ich mich auch bei Titus Müller und den anderen dieser Leserunde bedanken :thumbup:

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    :lesend U. T. Bareiss: Green Lies - Tödliche Ernte

  • Echt? Das kann ich mir bei Ria überhaupt nicht vorstellen. Mutter werden vielleicht, aber ein spießiges Leben passt gar nicht zu Ria. Ich könnte mir vorstellen, dass sie sich politisch engagiert. Oder in einer Menschenrechtsorganisation arbeitet. Eigentlich kann ich mir sehr viel für Ria vorstellen, denn jetzt endlich kann sie über eine selbst bestimmte Zukunft nachdenken. Ihr stehen alle Türen offen. Aber dass sie ein Heimchen am Herd wird, glaube ich nicht.

    So sehe ich das auch. Ich denke, sie hat gute Chancen beim BND weiter als Expertin für Wirtschaftsfragen angestellt zu werden und sich an Rettungsoperationen für DDR-Flüchtlinge zu beteiligen - sogar an solchen, die dem BND nicht ganz geheuer sind ;)...:licht

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  • Das würde ich auch sehr in Frage stellen. Denn wenn einer flüchtet, ist die ganze Verwandtschaft verdächtig und steht unter Beobachtung, darf das Land keinesfalls verlassen.

    Das war gegen Ende der DDR nicht so eng, ich kenne einige Ost/Westlieben, die sich regelmäßig zum Urlaub in Ungarn getroffen haben, mit Doppelbettmitbenutzung und das Schlimmste was passiert ist war eine Tiefensurchsuchung bei der Wiedereinreise ob nicht doch noch ein „Spiegel“ oder sonstiges verbotenes Druckwerk dabei sei.

  • ich weiß es nicht genau. Vielleicht musste man einen Antrag stellen fürs Reisen ins kommunistische Ausland, aber wenn man Republikflüchtige in der Familie hat, wurden alle Sonderwünsche und Vergünstigungen gestrichen.

    Du unterschätzt die Diktatur. Deren deutlichstes Zeichen ist Willkür. Wenn bei uns die Bauherren von der Bürokratie erdrückt werden, trifft das alle. Im der DDR konnte man wegen eines Witzes über Erich über Jahre nach Bautzen geschickt werden, aber unwahrscheinlich viele Menschen haben solche Witze absolut folgenlos erzählt. Deswegen gab es ja den Spruch, der hat seine Verhaftungsquote noch nicht erfüllt. Natürlich war es mit dem individuellen Fortkommen wie Abitur oder Studium schwieriger, aber vielen ist in ihrem Lebensalltag nichts passiert, wenn sie nicht der Beihilfe verdächtig waren. Außerdem hatte die DDR ein seltsames Resozialisierungsverhalten. Nach dem Gefängnis wurde man sofort mit Unterkunft und Arbeit versorgt - und da ist es mal passiert, das ein politischer Häftling nach Haftenlassung Hausmeister in der Deutschen Bücherei wurde. Ein Politischer mit Zugang zum Giftschrank. Konnte alles lesen was verboten war, von Spiegel bis Solschenitzin.


    Dazu empfehlenswert (auch wenn der Autor sich viele Jahre später diskreditiert hat) wenn ihr es noch findet: Faust, In welchem Lande lebt Mephisto.

  • beowulf Das ist ja interessant! Wurden dann solche Wiedereingegliederte von Zeit zu Zeit auf ihre Gesinnung hin befragt oder verschärft bespitzelt?

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  • :) Rezension geschrieben! :brief


    :blume chiclana Weil mir das da gerade aufgefallen ist: vielleicht könntest Du in Deiner Rezension den Titel des ersten Bandes ganz ausschreiben: "Die fremde Spionin" :bluemchen


    :


    Danke! :*

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  • beowulf Das ist ja interessant! Wurden dann solche Wiedereingegliederte von Zeit zu Zeit auf ihre Gesinnung hin befragt oder verschärft bespitzelt?

    Das lässt sich schwer sagen. Bei Sigmar Faust war es so, dass er Student am Literaturinstitut in Leipzig war und SED Mitglied, bevor ihm die Unverschämtheit einfiel sein Hirn einzuschalten und selbst zu denken (bitte, das ist ein Zitat - es liegt mir fern alle ex- DDR Bürger als hirnlos zu bezeichnen und auch er meinte das nur auf sich bezogen) Aber mit der Vergangenheit wurde er eh dicht bespitzelt und nach weiterem Besuch des gelben Elends dann freigekauft. Nach der Wende war er Sachsens erster Stasiunterlagenchef und danach, na ja.

  • Ich habe mir gerade durchgelesen, was Wikipedia zu diesem Mann weiß - er scheint ja überall mitmischen zu wollen :hmm

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  • :) Rezension geschrieben! :brief

    Vielen lieben Dank, auch an hollyhollunder, streifi und chiclana! Eure Rezensionen tun mir gut, gerade jetzt, wo die Lesetour startet, heute ist es die zweite Lesung, bis Ende des Jahres folgen noch rund 35 Lesungen von der Insel Rügen bis in den Süden nach Basel und nach Kärnten. Und ich bin vor allem zu Beginn immer sehr aufgeregt und unsicher. Jetzt, nachdem ich eure Rezensionen gelesen habe, stelle ich mich selbstbewusster auf die Bühne und frage mich nicht ständig: Taugt das Buch überhaupt was? Danke! :knuddel1

  • Das Buch taugt auf jeden Fall etwas!

    Viel Glück bei Deinen Lesungen!

    Wann kommst Du denn in Franken vorbei?

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  • Und wie es was taugt.

    Mir gefiel es sogar noch besser, als der erste Band.

    Und - es ist mir sehr schwer gefallen, mich von den Protagonisten zu verabschieden.


    Auch nach Beendigung des Buches spuken die Leutchen noch in meinem Kopf herum und ich frage mich , wie es weitergeht.


    Für mich ein wahrer Krimi durch die spannenden Spionageszenen - und wie allgemein bekannt ist, liebe ich Krimis :grin

  • Vielen lieben Dank, auch an hollyhollunder, streifi und chiclana! Eure Rezensionen tun mir gut, gerade jetzt, wo die Lesetour startet, heute ist es die zweite Lesung, bis Ende des Jahres folgen noch rund 35 Lesungen von der Insel Rügen bis in den Süden nach Basel und nach Kärnten. Und ich bin vor allem zu Beginn immer sehr aufgeregt und unsicher. Jetzt, nachdem ich eure Rezensionen gelesen habe, stelle ich mich selbstbewusster auf die Bühne und frage mich nicht ständig: Taugt das Buch überhaupt was? Danke! :knuddel1

    Viel Spaß bei den Lesungen!

    Kommst Du auch mal nach Stuttgart oder Umgebung?

  • Ich habe jetzt den Rezithread gesucht, leider nicht gefunden, verlinkt wurde er auch noch nicht.

    Jetzt warte ich eben, bis jemand anderer eine schreibt, damit es wieder hoch ploppt. Die Suche hat auch nichts gebracht :rolleyes: