Hier kann zu den Seiten 079 - 136 (Teil 2) geschrieben werden.
'Die Buchhändlerin: Die Macht der Worte' - Seiten 079 - 136
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Oh je. Mal ehrlich.... ich hab im ersten Abschnitt noch über den guten Jago gewettert. Aber Christas neuer Ehemann ist für mich schlimmer. Ich hatte irgendwie von Anfang an ein komisches Gefühl. Als er mit diesem Männer- und Frauenbücher- Ding anfing. Nicht dass ich nicht auch glaube, dass es so was gibt. Aber es klang bei ihm so absolut. Und immer wieder schimmerte schon vor der Hochzeit durch, was er so denkt. Dumm nur, dass Helene Christa immer wieder zuredet, sich kleiner und willfähriger zu machen. Ja, er ist auf der einen Seite liebevoll - aber nur, wenn es ihm passt. Nach der Geburt ist er ein richtiger Trampel. Und das kann man nicht damit rechtfertigen, dass Kinder und Haushalt ja Frauensache waren. Wenn die Frau signalisiert, dass sie Hilfe braucht und überfordert ist, dann muss er doch mithelfen.
Mein Vater war ungefähr diese Generation und wirklich gar kein Hausmann. Aber wenn Not am Mann war, dann hat er immer versucht auf seine Weise meine Mutter zu unterstützen.
Dass Christa sich nach Familie und Kindern sehnt UND nach Studieren und Beruf, war natürlich damals nicht so üblich. Schade dennoch, dass sie so schnell klein bei gibt. Ich hoffe mal, sie stellt sich irgendwann noch auf die HInterfüße und wehrt sich. Ich finde ihn mit wachsender Geschichte übergriffig. Das hat natürlich auch die Mutter mit zu verantworten. Aber er ist doch noch nicht zu alt, um was dazu zu lernen. Vor allem wenn ihm Frau und Beziehung wichtig sind.
Das mit dem Geld wird sicher auch noch ein Problem.
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Ohne den Abschnitt zu Ende gelesen zu haben muss ich doch was loswerden.
Das mit Uwe wird nicht gut gehen….. Sobald sie verheiratet sind, wird er ihr die Arbeit verbieten, den Doktor wird sie nicht machen können und er wird sie als Hausmütterchen haben wollen.
Interessant fand ich ja, wie er mit ihr über Sprache als Machtinstrument diskutiert und dann das Radio abdreht mit dem Hinweis, dass man diese Hottentottenmusik doch nicht hören könnte….
Im Prinzip entspricht er dem typischen deutschen Mann der damaligen Zeit. Dass er mit ihrem Doktortitel nicht klar kommt und auch mit ihrem Vermögen, wird noch ein großes Problem, befürchte ich. Und auch das Thema Sprache wird bei ihnen zum Machtfaktor werden.
Schlimm ist eigentlich nur, dass Christa tatsächlich damals nur wenig Chancen hatte, jemanden zu finden, der sie ihrem Tun auch wirklich unterstützt hätte. Werner war da ja schon fast perfekt. Selbst Martin meint ja, sie würde am Ende ja doch als Hausmütterchen enden, wozu also der ganze Aufwand mit dem Studium….
Ich würde es Christa so sehr wünschen, dass sie jemanden findet, der sie so nimmt wie sie ist.
Dass Männer es nicht abkönnen, wenn eine Frau mehr weiss als sie, ist heute noch so. Wir haben jemanden im Bekanntenkreis, der es überhaupt nicht abkann, wenn ich mal wieder klugscheisse. Er meint dann immer, ich würde das machen um ihn dumm darstellen zu lassen. Dabei hat das ja tatsächlich nicht mal was mit ihm zu tun, ich bin halt so Aber ich soll mich doch bitte verbiegen, wenn er in der Nähe ist, weil er das ja nicht abkann… Da habe ich auch für mich beschlossen, den Kontakt da möglichst klein zu halten.
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Urgs, die Schwiegermutter ist ja auch ein Drachen…. Wie ich das hasse, dieses „Du hast deinen Haushalt nicht im Griff“ Und wie kann es sein, dass man in der Sekunde, in der das Kind gespuckt hat nicht gleich ne frische Bluse an hat…. Und der Mann bricht sich sicher was ab, wenn er den Kaffee kocht und den Tisch denkt. Können tut er es ja, hat er ja bewiesen, als er sich den Kaffee früh selbst gekocht hat….
Was bin ich froh, nicht in dieser Zeit leben zu müssen. Mittlerweile kann ich auch nachvollziehen, dass meine Großmutter es verhindern wollte, dass meine Mutter meinen Vater heiratet. Sie hatte wohl auch Angst, dass meine Mutter dann unglücklich wird, weil sie dann nicht mehr frei entscheiden kann. Nur dass meine Mutter eigentlich ganz glücklich war und auch noch ist, in ihrer Rolle als Hausfrau und Mutter (wobei sie bis heute trotz Hauswirtschaftsschule im landläufigen Sinn keine richtig gute Hausfrau ist, aber ich habe immer das Gefühl gehabt, dass sie machen konnte was sie wollte und mein Vater sie darin unterstützt hat.)
Ach, Viola ist ein toller Name Meine Mutter heisst so und meine eine Tochter mit zweitem Namen.
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Ja, Uwe ist tatsächlich ein Mann seiner Zeit. Für die damaligen Verhältnisse war er sogar ein guter Fang. Und ich glaube, dass Christa seine Übergriffigkeit anfangs ein wenig genießt. Endlich mal jemand, der sich kümmert, der ihr Verantwortung abnimmt. Das geht natürlich nicht lange gut.
Ich mag den Namen Viola auch so sehr.
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dass man diese Hottentottenmusik doch nicht hören könnte….
Ja, das war bezeichnend.
Wobei ich kurz lächeln musste, denn mein Vater machte das auch immer, wenn meine Diskomusik im Radio lief und sagte "Bärentreibermusik" dazu. Mit einem Augenzwinkern natürlich.
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Ich bin ja regelrecht entsetzt über Uwe... Gestern Abend bekam ich fast meine roten "Entsetzens-Post-It" gar nicht so schnell in das Buch rein, wie er Klischees bediente... Und das Schlimme ist wohl: er hat durchaus die gängige Meinung vertreten, denn auch Helene vertritt diese Meinung, etwas moderater zwar, aber auch sie bremst Christa aus. Auch Gunda scheint hier keine richtige Hilfe einzufallen...
Aber so bitter es ist: ich glaube, mit der Situation ist genau der damalige Zeitgeist getroffen: der Mann fährt das Auto, der Mann bestimmt über die Finanzen, er ist der Alleinverdiener... Nicht umsonst wurde gesagt, dass den Frauen für die drei Ks zuständig sind: Kinder, Küche, Kirche. Mir geht gerade ein Spruch durch den Kopf, den ich vor vielen, vielen Jahren mal gehört habe: "Vor der Hochzeit schenkt er Rosen, nach der Hochzeit flickst Du Hosen" - der wird wohl so ungefähr aus der Zeit stammen.
Und die Schwiegermutter setzt dem Ganzen noch die absolute Krone auf...
Ich halte mich jetzt nicht damit auf, Uwes "Verfehlungen" zu kommentieren, der Mann ist eine einzige Katastrophe - aus unserer heutiger Sicht! Denn eines halte ich ihm etwas (aber nur etwas!) zugute, ich glaube, er merkt nicht mal, wie sehr er Christa entmündigt, sondern sieht es als sein verbrieftes Recht, so zu handeln / zu denken / zu fordern...
Arme Christa, wie kann sie aus diesem Schlamassel nur herauskommen, denn - hier brauche ich keine Wahrsagerinnenkenntnis - sie wird auf Dauer verdammt unglücklich werden... Ich kann mir absolut nicht vorstellen, dass Christa in Haushalt und Mutterschaft ihr Glück findet!!!
Leider werde ich heute im Laufe des Tages / Abends nicht so zum Lesen kommen, wie ich es gern möchte.... denn ich erwarte demnächst einen großen Knall, ich bin ganz gespannt, wann und warum Christa der Kragen platzt - hoffentlich kommt sie noch so einigermaßen glimpflich aus der Angelegenheit raus....
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. ich hab im ersten Abschnitt noch über den guten Jago gewettert.
Ich habe zuerst auch gedacht, dass dann Jago doch der "bessere Mann" gewesen wäre - aber bei genauem Nachdenken bin ich mir nicht so sicher... Jago hätte zwar Christas Karriere unterstützt, aber ich könnte mir auch vorstellen, dass er sie mit Kind und Haushalt ebenfalls allein lassen würde, einfach, weil er es nicht sieht und spürt... Er schien mir etwas vergeistigt und in seiner Welt lebend und durchaus seine Vorteile nutzend (denn warum zieht er in sein Elternhaus zurück?)
Ich hoffe mal, sie stellt sich irgendwann noch auf die HInterfüße und wehrt sich.
Ich bin sicher, dass wird kommen...
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Dass Männer es nicht abkönnen, wenn eine Frau mehr weiss als sie, ist heute noch so.
Im entfernteren Bekanntenkreis haben wir auch ein Paar, wo sie einen Doktortitel hat und er nicht... Er schreibt seit mehreren Jahren verbissen an seiner Dissertation...
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Endlich mal jemand, der sich kümmert, der ihr Verantwortung abnimmt
Ja, sie auch beschützt... Sie hat ja immer nur kämpfen müssen... Ich vergesse immer wieder, wie jung Christa eigentlich ist... Ich glaube, sie hat die "Übergriffigkeit" anfangs auch gar nicht gesehen / gespürt, sondern wir waren es mit unseren kritischen Blicken aus unserer heutigen Zeit...
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Und die Schwiegermutter setzt dem Ganzen noch die absolute Krone auf...
Ich finde es ja so schlimm, dass es gerade auch Frauen waren, die andere Frauen klein gehalten haben. Anstatt sie zu ermuntern und ihnen beizustehen.
Wenn Frauen sich einfach mal solidarisch verhalten würden, wären wir viel weiter mit der Emanzipation.
Immer dieses Zickentheater!
Ja, sie auch beschützt... Sie hat ja immer nur kämpfen müssen... Ich vergesse immer wieder, wie jung Christa eigentlich ist... Ich glaube, sie hat die "Übergriffigkeit" anfangs auch gar nicht gesehen / gespürt, sondern wir waren es mit unseren kritischen Blicken aus unserer heutigen Zeit...
Braucht das nicht jeder auch einmal? Einen Menschen, der für einen da ist und auch mal die Unbilden des Lebens von einem weghält, wenn es nötig ist. Das muss halt ausgewogen sein, was es bei Uwe und Christa definitv nicht ist.
Damals wurde halt immer über die Köpfe hinweg bestimmt, was wem zuzumuten ist. Frauen können nicht Auto fahren (ich sag nur der 7. Sinn ), Männer nicht Kochen, Staubsaugen oder Wäsche machen.
Ich bin auf ein Sozialwissenschaftliches Gymnasium gegangen, das nur für Mädchen zugelassen war. Weil man da zwei Jahre lang Hauswirtschaftsunterricht hatte. Und das Abi wurde immer ein wenig abfällig "Knödel-Abitur" genannt. Dabei haben wir , wie der Rest in Bayern ja auch, das für alle gültige Zentralabitur gemacht.
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Braucht das nicht jeder auch einmal? Einen Menschen, der für einen da ist und auch mal die Unbilden des Lebens von einem weghält, wenn es nötig ist. Das muss halt ausgewogen sein
Ja, definitiv.... maaaal ist es auch wunderschön, aber wie Du schon sagst: ausgewogen sollte es sein und auch in beiderseitigen Einverständnis...
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Ich finde es ja so schlimm, dass es gerade auch Frauen waren, die andere Frauen klein gehalten haben. Anstatt sie zu ermuntern und ihnen beizustehen.
Wenn Frauen sich einfach mal solidarisch verhalten würden, wären wir viel weiter mit der Emanzipation.
Immer dieses Zickentheater!Und es waren ja Frauen, die Männer erzogen haben. Im Endeffekt waren/sind sie Mitschuld, dass die Emanzipation und Gleichberechtigung so langsam voran schreitet.
Ich habe versucht - wir haben versucht - dass bei unseren Jungs anders zu machen.
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Guten Morgen, liebe Eulen,
Es ist mir an manchen Stellen schwer gefallen, mich in die damalige Zeit hinein zu versetzen. Für uns ist es heute selbstverständlich, einen Beruf zu haben. Damals benötigte man dafür noch die Erlaubnis des Mannes. Unglaublich für die heutige Zeit.
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Guten Morgen, liebe Eulen,
Es ist mir an manchen Stellen schwer gefallen, mich in die damalige Zeit hinein zu versetzen. Für uns ist es heute selbstverständlich, einen Beruf zu haben. Damals benötigte man dafür noch die Erlaubnis des Mannes. Unglaublich für die heutige Zeit.
Ich kann mir so manches auch nur schwer vorstellen. Vor allem kann ich mir schwer vorstellen, dass ich das alles so geschluckt hätte. Meine Eltern führten ja auch lange eine Ehe nach "altem " Schema. Wobei man Vater ein Gentleman und sehr liebevoll war und meine Mutter gerne Hausfrau und Mutter. Sie hat erst spät wieder arbeiten angefangen. War aber kein Problem für meinen Vater und ich würde sagen, er hat sie auf Händen getragen sein Leben lang.
Wenn alle Männer noch heute wie Uwe wären, dann hätte ich nie geheiratet.
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Ich denke, für uns ist es auch schwer, weil wir ja schon anders erzogen wurden. Mir ist als Kind nicht eingebläut worden, dass ich nichts technisches kann und nicht Autofahren soll. Ich bin von meinen Eltern immer unterstützt worden. Daher kann ich mir es auch nicht vorstellen, wie es ist, wenn man den Drang hat, etwas zu tun und dann kommt jemand und sagt mir: Das darfst du aber nicht, weil du eine Frau bist.
Ist mir in meinem Leben nicht passiert.
Ich könnte mit einem Mann wie Uwe nicht glücklich werden, der mich wegen seines Egos klein halten muss. Allerdings müsste ich ihn heute ja auch nicht heiraten, das würde ja niemand erwarten, wenn ich das nicht will
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Ich denke, auch Uwe wäre heute ein anderer.
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Ich denke, auch Uwe wäre heute ein anderer.
Âch es gibt auch heute noch so Exemplare… Bei Bekannten von uns bekommt sie monatlich HAusHaltestelle und muss mit ihrem Mann abrechnen. Andererseits war sie bei ihm auch noch angestellt, hat die Buchhaltung der Fahrschule gemacht und Gehalt von ihm bezogen. Wie da die Gehaltsverhandlungen ablaufen will ich gar nicht so genau wissen.
Er kommt auch nicht damit klar, wenn Frauen vermeintlich schlauer sind als er….
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Damals benötigte man dafür noch die Erlaubnis des Mannes. Unglaublich für die heutige Zeit.
Ich habe mit meinem Studium Ende der 70-er Jahre begonnen, da war gerade die BGB-Reform durch: Frauen brauchten nicht mehr die Erlaubnis, ihres Mannes, um arbeiten zu dürfen... Hatte ich bisher gar nicht mitbekommen, "die Kreise", in denen sich meine älteren Verwandten aufhielten, waren anscheinend fortschrittlich geprägt... Allerdings hatte ich vorher in einer Kleinstadt die "Mittlere Reife" gemacht, da war es zwar klar, dass die Mädchen einen Beruf erlernen sollten, aber eben nur bis zur Eheschließung und dann eben zu Hause der Kinder wegen...
Meine "Sturm- und Drangzeit" fiel also in die 70-er Jahre, da habe ich schon z.B. die Frauen sehr bewundert, die öffentlich verkündeten: "Ich habe abgetrieben" und natürlich habe ich ""Der kleine Unterschied und seine Folgen" genauestens gelesen... Ja, vieles ist unglaublich, kann man sich wirklich kaum vorstellen, dass es erst 50 Jahre her ist...
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Ich denke, auch Uwe wäre heute ein anderer.
Ja, nicht mehr ganz so offensichtlich, aber ich glaube, viele Ehen basieren noch auf diesen Grundzügen... Ich habe beruflich viel mit "Gewalt in der Ehe" zu tun, da herrschen manchmal noch die absurdesten Vorstellungen, wie eine "Partnerschaft" zu funktionieren habe...