'Die Buchhändlerin: Die Macht der Worte' - Seiten 079 - 136

  • Christa lernt Uwe kennen und fühlt sich wohl mit ihm. Doch schon beim ersten Treffen in der Weinstube hatte ich ein schlechtes Gefühl. Er redete so viel über sich und äußerte schon, dass eine Ausbildung für Mädchen eigentlich überflüssig sei, da sie sowieso heiraten und Kinder kriegen. Ich habe einfach nicht begriffen, warum Christa das nicht gesehen hat und sich mit ihm wohlgefühlt hat. Dass Helene begeistert war, verstehe ich, denn er passte zu ihrer Vorstellung.


    Nach der Hochzeit kommt Uwes Einstellung dann richtig zum Vorschein, er erwartet, dass Christa es ihm behaglich macht. Seine Mutter ist auch eine Frau, die man als Schwiegermutter nicht braucht.


    Christa verliert sich selbst immer mehr. Kurz vor Ende gibt sie die Dissertation auf, nur weil es Uwes Ehre kränkt, wenn sie einen Doktortitel hat und er nicht. Auch dass sie ihm die Verwaltung der Finanzen so einfach überlassen hat, kann ich nicht verstehen. Christa war doch immer ein Mensch, der wusste, was er wollte und hat dafür gekämpft. Warum nur gibt sie einfach klein bei?

  • Hallo, liebe Eulen!

    Liebes Buchregal, ich denke, Christa war einfach nach den turbulenten Jahren erschöpft. Sie musste soviel Verantwortung tragen, dass sie zunächst einmal froh war, dass es da einen Mann gab, der ihr ein Teil der Verantwortung abnahm. Außerdem zweifelt sie ab und an an ihrem Weg, der so anders ist als der der anderen Frauen. Anderssein strengt ebenfalls furchtbar an.

  • Und immer wieder schimmerte schon vor der Hochzeit durch, was er so denkt.

    Das schimmert nicht nur, das ist ja fast schon Spotlight.

    Dass Christa sich nach Familie und Kindern sehnt UND nach Studieren und Beruf, war natürlich damals nicht so üblich. Schade dennoch, dass sie so schnell klein bei gibt. Ich hoffe mal, sie stellt sich irgendwann noch auf die HInterfüße und wehrt sich.

    Ich finde es auch schade, dass sie sich so fügt. Wenn man lange sich so zurücknimmt, dürfte es schwer werden, sich für seine eigenen Wünsche und Interessen einzusetzen.

  • Auch Gunda scheint hier keine richtige Hilfe einzufallen...

    Gunda ist zwar Christas Freundin und gibt ihr auch schon mal Ratschläge, aber in die Beziehung will sie sich wohl nicht reinhängen. Das Müxssen Christa und Uwe selbst regeln.

    Jago hätte zwar Christas Karriere unterstützt, aber ich könnte mir auch vorstellen, dass er sie mit Kind und Haushalt ebenfalls allein lassen würde, einfach, weil er es nicht sieht und spürt...

    Genau, zumal Jago ja von Hause aus immer genug Personal um sich hatte. Seine Mutter hat wahrscheinlich auch nicht selbst gekocht, gewaschen usw.

    Ich habe versucht - wir haben versucht - dass bei unseren Jungs anders zu machen.

    Hat's geklappt?

  • Oh je. Mal ehrlich.... ich hab im ersten Abschnitt noch über den guten Jago gewettert. Aber Christas neuer Ehemann ist für mich schlimmer. Ich hatte irgendwie von Anfang an ein komisches Gefühl. Als er mit diesem Männer- und Frauenbücher- Ding anfing. Nicht dass ich nicht auch glaube, dass es so was gibt. Aber es klang bei ihm so absolut. Und immer wieder schimmerte schon vor der Hochzeit durch, was er so denkt. Dumm nur, dass Helene Christa immer wieder zuredet, sich kleiner und willfähriger zu machen.

    Hier erging es mir sehr ähnlich und ich sah Jago plötzlich mit anderen Augen. :-) Er hätte bestimmt Christas Wünsche ernster genommen und sie nach seinen Möglichkeiten unterstützt.


    Dieser Uwe ist einfach nur furchtbar und für Christa wird das auf Dauer bestimmt unerträglich - dafür hat sie einen viel zu starken Charakter, um sich so unterordnen zu können. Wie froh bin ich doch, im Heute leben zu dürfen und einen Mann zu haben, der sich eine eigenständig denkende und handelnde Frau gewünscht hat.

    Hallo, liebe Eulen!

    Liebes Buchregal, ich denke, Christa war einfach nach den turbulenten Jahren erschöpft. Sie musste soviel Verantwortung tragen, dass sie zunächst einmal froh war, dass es da einen Mann gab, der ihr ein Teil der Verantwortung abnahm. Außerdem zweifelt sie ab und an an ihrem Weg, der so anders ist als der der anderen Frauen. Anderssein strengt ebenfalls furchtbar an.

    Das kann ich sehr gut nachvollziehen und kam beim Lesen für mich auch genauso rüber. Christa hadert oft mit ihren eigenen Wünschen und Bedürfnissen und versucht einen Spagat, der unmöglich erscheint. Es sind gerade solchen Frauen, denen ich heute dankbar bin, da sie de facto für uns diese Kämpfe ausgefochten haben. Wie sehr wünsche ich für Christa ein bisschen Glück und dass sie wenigstens einen Teil ihrer Träume leben kann!

    Aber auch hier ist mir wieder alles viel zu schnell gegangen. Ein Kapitel Hochzeit, dann schon ist Viola da. Ich habe da irgendwie das Gefühl was zu verpassen, was die Entwicklung der Figuren angeht....

    Das fand ich in diesem Abschnitt auch zeitweise sehr schade. Dadurch habe ich die Geschichte oftmals weniger intensiv "miterlebt" und mitempfunden als zum Beispiel im ersten Band.