Hier kann zu den Seiten 206 - 274 (Teil 3, Kapitel 21 - 27) geschrieben werden.
'Die Buchhändlerin: Die Macht der Worte' - Seiten 206 - 274
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Nun ist ja doch alles halbwegs glücklich ausgegangen, Uwe hat sich tatsächlich einfach zurück gezogen. Und sich gut dafür bezahlen lassen. Wobei die Aktion zum Schulanfang schon recht heftig war. gut dass sie die Polizei schon gerufen hatten und es diesen Eintrag gab.
Und auch mit Jago scheint es zu laufen, auch als Christa sich beschwert, dass alles an ihr hängen bleibt. Wobei ich mir schon gedacht habe, dass Gunda nicht so unrecht hat. Christa hat sich immer gekümmert, warum sollte Jago denn auf die Idee kommen zu sagen: hey pass mal auf, ich schmeiß jetzt den Haushalt und du kannst machen, was du gerne möchtest. Vor allem wo sie ja gar nicht weiss, was sie noch will. Am Ende hat sie sich in ihrem Leben dann doch so eingerichtet und jetzt fehlen die Träume. Und ganz frei machen von dem was die Leute sagen kann sie sich auch nicht.
Aber sagen wir es mal so, ich habe das Gefühl, dass ihr ungewöhnliches Umfeld sie doch unterstützen wird.
Jago hat sich gemausert und wohl auch sein Glück gefunden. Prinzipiell hätten er und Christa das alles schon früher haben können, aber manches braucht wohl einfach seine Zeit. Ich hoffe mal sehr, dass der alte von Prinz nicht noch einen großen Auftritt bekommt.
Ich bin auch darauf gespannt, ob Heinz noch sein Glück finden wird. Doro ist ja ganz ok, allerdings finde ich ihr Verhalten Christa gegenüber schon sehr herablassend. Übrigens ähnlich herablassend wie den Artikel in der Zeit Ines Diese Geringschätzung anderen gegenüber, weil sie nicht das tun was „man“ oder in dem Fall ja Frau am besten tun soll, finde ich sehr daneben. Soll doch jeder sein Leben so leben, wie er es möchte.
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Ja, der Artikel in der "Zeit". Mich hat daran am meisten gestört, dass er von einer Frau stammte. Wir müssen endlich aufhören, uns gegenseitig zu bewerten und niederzumachen.
Die Ehe von Uwe und Christa habe ich von seiner Seite aus als Machtkampf erlebt. Es fällt Männern ja bis heute nicht leicht, Macht abzugeben oder gar zu teilen. Die Trennung wird er zunächst als große Demütigung erfahren haben, doch seine Umwelt wird ihm rasch bescheinigt haben, dass mit ihm alles in Ordnung ist und etwas bei Christa nicht stimmt.
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Ja, der Artikel in der "Zeit". Mich hat daran am meisten gestört, dass er von einer Frau stammte. Wir müssen endlich aufhören, uns gegenseitig zu bewerten und niederzumachen.
Ich hab es ja schon in einem anderen Abschnitt geschrieben, wir wären viel weiter, wenn wir Frauen uns auch mal unterstützen würden, anstatt uns anzuzicken.
Was ich übrigens schön finde ist, dass August sich der Familie so zugehörig findet und dass er auch anbietet die Kinder zu nehmen. Er könnte ja auch ein Mann wie Uwe sein, aber er hat sich in dieses doch ungewöhnliche Familiengefüge eingefunden und scheint zufrieden mit seinem Leben zu sein. Das ist eine Entwicklung, die ich nach seinem ersten Auftritt so nicht erwartet hätte.
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Guten Morgen, liebe Eulen,
Ich habe August eigentlich vom ersten Moment an gemocht. Er war sehr unsicher beim ersten Aufeinandertreffen. Heinz war ihm so fremd mit den Büchern und dem Klavierspiel. Er hatte sich in der Gefangenschaft immer vorgestellt, sein Sohn wäre wie er. Und ich finde es großartig, dass die such beiden ein neues Verhältnis bemühen.
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Ich bin auch darauf gespannt, ob Heinz noch sein Glück finden wird. Doro ist ja ganz ok, allerdings finde ich ihr Verhalten Christa gegenüber schon sehr herablassend. Übrigens ähnlich herablassend wie den Artikel in der Zeit Ines Diese Geringschätzung anderen gegenüber, weil sie nicht das tun was „man“ oder in dem Fall ja Frau am besten tun soll, finde ich sehr daneben. Soll doch jeder sein Leben so leben, wie er es möchte.
Das war genau auch mein Empfinden. Es gibt ja durchaus Frauen, die gerne NUR Hausfrau und Mutter sind. Und Männer die KEINE Karriere machen wollen und gerne irgendwo eine ruhige Kugel schieben. Und auf beide wird dann ein gleich scheeler Blick geworfen, weil sie NICHT erfolgreich sein wollen, weil sie kein Projekt am Laufen haben wollen (außer dem Kinderprojekt), weil sie auf ihre Art glücklich sind.
Ist ungefähr genauso doof wie das was Frauen erleben, die sagen, sie wollen keine Kinder kriegen.
Die Gesellschaft oder engagierte Menschen wie Doro geben eine Norm vor und an die muss man sich gefälligst halten, sonst wird man geringschätzig angesehen.
Ich hab es ja schon in einem anderen Abschnitt geschrieben, wir wären viel weiter, wenn wir Frauen uns auch mal unterstützen würden, anstatt uns anzuzicken.
Das war in diesem Abschnitt ja doch ganz schlimm. Im Grunde gab es keine einzige Frau, die sich für mich so verhalten hat, dass es passte. Außer vielleicht Helene - die ist immer so schön klar und ihre etwas veralteten Ansichten gestatte ich ihr, weil sie immer zu Christa hält, wenn es drauf ankommt. Eigentlich merkt man doch, dass es für die Frauen und ihr Selbstverständnis eine Zeit des großen Umbruches ist. Da sind Unsicherheiten natürlich normal. Das kommt sehr gut rüber.
Und erneut interessant, was über das Literaturgeschäft rüberkommt. Gab es so eine Bücherverbrennung von solchen Büchern wirklich? Oder was wurde mit diesen Büchern wirklich gemacht? Sind die alle verschwunden und nur Gerüchte?
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Guten Morgen, liebe Eulen! Nein, so eine Bücherverbrennung gab es nicht und ich habe lange mit dieser Szene gekämpft. Darf man dieselben Dinge machen wie die Nazis oder stellt man sich damit in eine Reihe mit ihnen?
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Guten Morgen, liebe Eulen! Nein, so eine Bücherverbrennung gab es nicht und ich habe lange mit dieser Szene gekämpft. Darf man dieselben Dinge machen wie die Nazis oder stellt man sich damit in eine Reihe mit ihnen?
Hab ich auch drüber nachgedacht. So wie du es erklärt hast war es für mich dann okay. Eine Art Feuerbestattung sozusagen. Ein sehr schwieriges Thema und das kommt bei den Reaktionen der Leute danach auch gut rüber.
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Ich wollte den "Spendern " der Menschenhaut unbedingt so etwas wie Gerechtigkeit verschaffen und ihnen ihre Würde zurückgeben. Ist mir das gelungen?
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Ich wollte den "Spendern " der Menschenhaut unbedingt so etwas wie Gerechtigkeit verschaffen und ihnen ihre Würde zurückgeben. Ist mir das gelungen?
Ich denke, die Frage müssten Betroffene beantworten. Für mich hat es schon funktioniert, denn es wurde etwas verbrannt, was nicht sein darf. Und nur durch das Verbrennen war das wirklich möglich.
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Ach, ich bin die letzten Tage nicht so zum Lesen gekommen, wie ich es gern gewollt hätte, aber nun bin ich mit diesem Leseabschnitt auch durch...
Ich muss sagen, ich habe mich auch lange mit der Bücherverbrennungsaktion beschäftigt: ich habe so ganz tief in meinem Inneren bemerkt, dass ich die Idee nicht so großartig fand - Bücherverbrennungen gab es bei den Nationalsozialisten und was soll daran gut sein, "Gleiches mit Gleichem" zu vergelten? Gerade wenn man weiß, dass die Menschen ebenfalls verbrannt wurden? Nee, mir fällt auch nicht Gescheites ein, welche Aktion man mit den Büchern hätte machen können... Etwas sperrt sich in mir, mich ganz bedingungslos hinter diese Aktion zu stellen... Es ist ok, es ist spektakulär, es erzeugt Aufmerksamkeit alles vollkommen richtig und wichtig, aber...(so ein kleines "aber" bleibt bei mir).
Doro fällt für mich etwas in die Kategorie, von der eine von Euch schrieb, warum können Frauen sich nicht gegenseitig so akzeptieren, wie sie sind? Sondern müssen einander immer kritisieren? Wie groß mag der Altersunterschied zwischen Christa und Doro sein? Doch höchstens 15 Jahre, d.h. Doro ist im Nachkriegsdeutschland und im "Wirtschaftswunderland" aufgewachsen... Irgendwie bin ich spontan auf Christas Seite gesprungen - obwohl Gunda (ja, dafür sind gute Freundinnen da!) schon recht mit ihrer Frage nach den Träumen und der Arbeitsteilung im Haushalt hat...
Aber es ist, dass jetzt mal durch Heinz alles auf den Tisch kommt und dass Christa auch mal wieder über ihre Träume nachdenkt / nachdenken muss - und ich finde es keineswegs zu spät, auch noch mal über die Doktorarbeit nachzudenken...
Ach, und noch etwas: ich finde es erstaunlich, wie schnell Uwe von der Bildfläche verschwunden ist, da hatte ich mir einen längeren Kampf vorgestellt! Seine Aktion beim Schulbeginn könnte so auch heutzutage in tausenden von Haushalten stattfinden, die Kinder nach Besuchskontakten verspätet wiederzubringen, ,geschieht aus Gedankenlosigkeit oder Machtgefühlen unheimlich häufig...
Und noch etwas hatte ich fest vergessen: August hat mir auch gut gefallen mit seinem Angebot, auch mal auf die Kinder aufzupassen - sehr schön!
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Am Ende hat sie sich in ihrem Leben dann doch so eingerichtet und jetzt fehlen die Träume. Und ganz frei machen von dem was die Leute sagen kann sie sich auch nicht.
Da war sie eben auch ein Kind ihrer Zeit, bzw.: da schlägt Helenes Erziehung durch... Aber ich finde es nicht zu spät, wenn sie jetzt darüber nachdenkt...
Aber sagen wir es mal so, ich habe das Gefühl, dass ihr ungewöhnliches Umfeld sie doch unterstützen wird.
Jago hat sich gemausert und wohl auch sein Glück gefunden
Ja, ich bin auch guter Dinge, dass die beiden es gut hinbekommen werden...
Diese Geringschätzung anderen gegenüber, weil sie nicht das tun was „man“ oder in dem Fall ja Frau am besten tun soll, finde ich sehr daneben. Soll doch jeder sein Leben so leben, wie er es möchte.
Finde ich auch!
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Ich hab es ja schon in einem anderen Abschnitt geschrieben, wir wären viel weiter, wenn wir Frauen uns auch mal unterstützen würden, anstatt uns anzuzicken.
Ach, Du warst es, ich wusste vorhin bei meinem Beitrag nicht mehr, wer es geschrieben hatte... Sorry!
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weil sie kein Projekt am Laufen haben wollen (außer dem Kinderprojekt), weil sie auf ihre Art glücklich sind.
Ist ungefähr genauso doof wie das was Frauen erleben, die sagen, sie wollen keine Kinder kriegen.
Ich finde aber, es wird heutzutage schon etwas besser, man ist bereiter auch Lebensformen zu akzeptieren, die nicht gerade dem "Mittelweg" entsprechen...
Eigentlich merkt man doch, dass es für die Frauen und ihr Selbstverständnis eine Zeit des großen Umbruches ist. Da sind Unsicherheiten natürlich normal. Das kommt sehr gut rüber
Ich finde auch, dass man die innere Zerrissenheit gut nachvollziehen kann, ein wirklich schöner Aspekt an diesem Buch (hoffentlich fällt er mir wieder ein, wenn ich meine Rezi schreiben!)
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Guten Morgen und Danke schön für eure Gedanken.
Ein längerer Kampf mit Uwe? Nein, das ging aus dramaturgischen Gründen nicht. Er stand ja nie im Mittelpunkt und ich muss ja die Handlung um die Hauptfiguren voran treiben. Ein Battle mit Uwe hätte da abgelenkt, denke ich.
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Für mich war dieser Abschnitt auch ein Wechselbad Gefühle.
Gefreut habe ich mich darüber, dass Christa wieder mehr zu sich selber findet und für die Dinge einsteht, die ihr wichtig sind. Dies sollte jeder Mensch tun, niemand sollte gegen seine Überzeugungen und Träume handeln.
Bei der Bücherverbrennung hatte ich einen ganz schon dicken Stein im Magen. Ich kann zwar die Argumentation nachvollziehen, ABER sind nicht Bilder gewaltiger, als eine Begründung? Wenn man die Begründung nicht hat, könnten die Bilder vollkommen falsch verstanden werden und die Bilder könnten missbraucht werden, obwohl ihre Intention eine andere war. Versteht ihr was ich meine?
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Ich verstehe gut, was Du meinst, liebe Eliza. Ich hatte gehofft, dass die neuen Bilder die alten überschreiben können, denn bei der neuen Bücherverbrennung ging es nicht um Autoren und Inhalte, sondern um die Hülle. Aber Du hast recht. Vielleicht hätte es gereicht, nur den Einband zu verbrennen. Damit hätte man sich besser von der Bücherverbrennung abgegrenzt.
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Ich hatte gehofft, dass die neuen Bilder die alten überschreiben können, denn bei der neuen Bücherverbrennung ging es nicht um Autoren und Inhalte, sondern um die Hülle.
Obwohl ich ja schon mehrmals geschrieben habe, dass mir bei diesen Bücherverbrennungen auch nicht so ganz wohl war, finde ich es im Nachhinein gar nicht so schlecht: ich denke, Handlungen in Büchern sollten immer ein Nachdenken, ein Auseinandersetzen mit der Thematik anregen... Und hier haben sich die Protagonisten (sprich die Autorin) für eine Bücherverbrennung entschieden, um die Öffentlichkeit "aufzurütteln" - und das ist ihnen gelungen! Mir ist ja auch nichts besseres eingefallen, denn hinter dem Prinzip: Öffentlichkeit herstellen stehe ich ja...
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Uwe und Christa lassen sich tatsächlich scheiden. Ich hatte gedacht, dass Uwe sich schlimmer verhält. Nun also ist Christa mit Jago glücklich, aber irgendwie auch unzufrieden, denn auch Jago ist nicht die große Unterstützung für sie. Aber er bemerkt auch nicht, wo Hilfe vonnöten ist und Christa pocht auch nicht auf Hilfe. Sie ist unzufrieden und weiß gleichzeitig nicht, was sie machen möchte. Sie muss erst einmal mit sich selbst ins Reine kommen.
Heinz hat sich Hals über Kopf in Doro verliebt. Doro ist eine selbstbewusste junge Frau, die mir aber auch zu sehr vorprescht. Eigentlich ist Heinz ein ganz anderer Typ, aber er lässt sich mitreißen. Das Christa mit all ihren Zweifeln nicht gut auf Doro zu sprechen ist, ist klar. Eigentlich möchte sie auch so frei sein, doch ihr fehlt ein Stück weit der Mut und außerdem das Ziel.
Die Idee von Heinz, die Bücher in der Öffentlichkeit zu verbrennen, finde ich gut.
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Liebe Eulen, Ich bin sehr froh, dass euch die Bücherverbrennung nicht sauer aufgestoßen ist.