Julius Ortloff – Das Leuchten der Gerechtigkeit

  • Konnte meine Erwartungen nicht erfüllen


    Buchmeinung zu Julius Ortloff – Das Leuchten der Gerechtigkeit


    „Das Leuchten der Gerechtigkeit“ ist ein Roman von Julius Ortloff, der 2021 als Eigenveröffentlichung erschienen ist. Dies ist der dritte Band der Berlin-Reihe des Autors.


    Zum Autor:

    Julius Ortloff, geboren in Berlin, ist Autor historischer Romane rund um Berlin und dessen Umgebung. Im Mittelpunkt steht hierbei die Zeit von 1800 bis 1920.

    Klappentext:

    Berlin, Anfang des 20. Jahrhunderts. Trotz blutiger Arbeiteraufstände ist die Stadt noch immer fest in der Hand von Großindustriellen sowie der gefürchteten Berliner Schutzstaffel. Victor Heidenreich, ein junges Mitglied jener paramilitärischen Einheit, steht eigentlich auf der Gewinnerseite, ist jedoch innerlich zerrissen. Tagtäglich kämpft er zur Erhaltung der gesellschaftlichen Ordnung gegen die Männer der unzufriedenen Arbeiterklasse, denen er sich gleichzeitig merkwürdig verbunden fühlt. Als sich die Ereignisse plötzlich überschlagen, muss sich Victor für einen Weg entscheiden – den richtigen oder den seines Herzens.

    Zur selben Zeit leben Carl, Sofia und ihr Sohn Max zurückgezogen in einer kleinen Gemeinde außerhalb der Stadt. Niemand dort ahnt etwas von Carls Vergangenheit in der Schutzstaffel oder den Verstrickungen der Familie in den Berliner Arbeiterkampf. Ihre Bemühungen, sich aus allem herauszuhalten, werden jedoch jäh auf die Probe gestellt, als sich unverhofft die Gelegenheit zur Beendigung des seit Jahren wütenden Kampfes zwischen Arbeitern und Industriellen bietet. Der Preis indes ist hoch und stellt Carl vor die schwerste Entscheidung seines Lebens.


    Meine Meinung:

    Aus meiner Sicht ist dieses Buch kein historischer Roman sondern eher ein Science Fiction Roman auf einer eher wackeligen historischen Basis. Wichtige Themen sind ein bewaffneter Arbeiteraufstand zur Durchsetzung elementarer Arbeiterrente und der massive Widerstand der Arbeitgeber, der bis zum Einsatz der berüchtigten Schutzstaffel geht. Dort gibt es Objekte, denen Recht und Gesetz völlig egal sind und die gerne Gewaltausschweifungen durchleben. Es gibt einige wenige interessante Figuren, während meist eindimensionale Charaktere dominieren. Man merkt schnell, wen die Schutzstaffel abbilden soll, aber gute Absichten bedeuten leider nicht ein gutes Buch. Ein Problem war für mich, dass ich keinen echten Sympathieträger gefunden habe. Carl bot Ansätze, aber die Differenz zwischen Absicht und Tun wurde immer größer. Dazu kamen auch noch unpassende Liebesgeschichten und -abenteuer.

    Der Schreibstil wirkt oft sehr nüchtern und verliert sich in Details. Wenn das Tempo anzog bekam die Geschichte einen Touch Abenteuerroman und wurde durchaus unterhaltsam. Andererseits gab es zu häufig Szenen mit expliziter Gewaltdarstellung.

    Ich hatte mehr oder weniger einen historischen Roman erwartet und konnte mit dem Produkt nur wenig anfangen.


    Fazit:

    Dieser Genremix konnte mich nicht überzeugen und konnte mich trotz einiger spannenden Passagen nur selten gut unterhalten. Deshalb bewerte ich das Buch auch nur mit zwei von fünf Sternen (40 von 100 Punkten).


    ASIN/ISBN: B09NH3VBB2

    :lesend Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit, Agatha Christie - Miss Marple (Kurzgeschichten von 12 erfolgreichen Autorinnen der Jetztzeit mit Miss Marple), Michael Peinkofer - Die steinerne Krone