Riley Sager - Home-Haus der bösen Schatten / Home before Dark

  • Riley Sager ist ein Pseudonym. Der Autor, in Pennsylvania geboren, ist Schriftsteller, Redakteur und Grafikdesigner und lebt in Princeton, New Jersey.


    Unheimliches Haus voller finsterer Geheimnisse


    "Es gehört Mut dazu, sich seiner Angst zu stellen und sie auszuhalten." (Hoimar v. Ditfurt)

    Vor 25 Jahren flieht Maggie Familie Hals über Kopf aus ihrem damaligen Haus und kehrt nie wieder zurück. Stattdessen schreibt ihr Vater einen Horrorroman über das Haus und die damaligen Ereignisse. Jahrelang wird Maggie von Albträumen geplagt und sie ist sich nicht sicher, was an dem Buch wahr oder unwahr ist. Ihre Eltern schweigen vehement, erst als ihr Vater stirbt, sieht Maggie eine Chance herauszufinden, was damals wirklich geschah. Alleine reist sie nach Baneberry Hall, um das Haus vor dem Verkauf zu renovieren. Sie erkundet die Geschichte des Hauses und entdeckt, das darin schon einige Menschen ums Leben kamen. Wird sie das Geheimnis um Baneberry Hall entdecken?


    Meine Meinung:

    Das düstere Cover zeigt schon, dass dieses Buch eindeutig etwas Unheimliches und Gruseliges hat. Der Schreibstil ist locker, unterhaltsam und bemerkenswert fesselnd geschrieben. Bis zum Schluss dominieren Drehungen und Wendungen den Plot, sodass es wirklich spannend ist und mir mitunter Gänsehaut beschert. Wenn ein Vater zu seiner Tochter sagt, dass sie dieses Haus niemals mehr aufsuchen soll, fragt man sich schon, warum. Und wie immer macht gerade so etwas Verbotenes erst richtig Lust, dass man dahinter kommen möchte. So geht es Maggie, sie möchte nach 25 Jahren endlich wissen, ob der Roman ihres Vaters wahr oder schlicht weg erfunden ist. Besonders, wenn die Eltern über diese Ereignisse von damals nicht reden möchten. Das Buch von Riley Sager erinnert mich ein wenig am Amityville Haus von 1979. Allerdings in dieser Geschichte stören mich die Gruselelemente, die sich eindeutig zu oft wiederholt werden. Zudem sind manche Dinge zwar unheimlich, jedoch schon etwas fragwürdig. Wie zum Beispiel die vielen Schlangen, die aus der Decke fallen. Spannend hingegen fand ich den Wechsel zwischen Vergangenheit, Buchausschnitten und der Gegenwart, dadurch ist die Geschichte permanent fesselnd. Obwohl mich einiges beklemmt, glaube ich nicht, dass es dem Autor alleine darum ging, den Leser zu ängstigen. Ich denke viel mehr, das er aufzeigen möchte, wie schnell Menschen eine Geschichte für glaubhaft finden. Bedrückender hingegen wurde für mich im Laufe des Lesens das Haus und ich wüsste ehrlich gesagt nicht, ob ich so viel Mut hätte wie Maggie. Anderseits, wenn man die Wahrheit wissen will, dann sollte man sich seinen Ängsten stellen. Dass immer wieder Dinge aufklären wurden, wovon Maggie zuvor nichts wusste, fand ich gut. Nicht nur die Nebencharaktere waren etwas blass, sondern ebenfalls Maggie. Hier hat sich meiner Ansicht nach der Autor zu wenig Mühe gemacht, damit wir sie noch besser kennenlernen. Selbst von Vater Ewan erfahren wir nur das Nötigste. Ich fand die Auflösung am Ende nicht störend, sondern brillant geschrieben, auch wenn es den Grusel etwas relativiert. Maggie selbst ist eine mutige, toughe junge Frau, die inzwischen als Innenarchitektin arbeitet und mit ihrer Freundin zusammen Häuser renoviert. Vater Ewan ist ein gewissenhafter, fürsorglicher Mensch, der alles für seine Familie tun würde. Nachbar Dane fand ich etwas eigenartig, ebenso wie Familie Ditmer und Maggies Mutter. Über die Familie Carver hätte ich gerne noch mehr erfahren. Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 4 von 5 Sterne. :thumbup:


    ASIN/ISBN: 3423219882

    "Lebe jeden Tag so, als ob du dein ganzes Leben lang nur für diesen einen Tag gelebt hättest."

  • Nach dem Tod ihres Vaters erbt Maggie Holt das Haus ihrer Kindheit, dem man unheimliche Dinge nachsagt. Vor fünfundzwanzig Jahren floh die ganze Familie eines Nachts Hals über Kopf aus dem Haus und kehrte nie zurück. Maggie selbst hat keine Erinnerung an die Geschehnisse dieser Zeit und auch nicht an die Nacht selbst. Nun stellt sich die Frage, was sie mit dem Haus tun soll. Behalten oder verkaufen? Nachdem sie sich für das zweite entscheidet, steht allerdings fest, dass sie Baneberry Hall noch einmal sehen muss. Vielleicht kann sie so ihre verschütteten Erinnerungen wach rufen und endlich herausfinden, ob die Geschichte über das "Haus der Schrecken" wahr ist. Denn so nannte Maggies Vater das Buch, das er nach ihrer Flucht schrieb. Eine Geistergeschichte, von der er behauptet, sie wäre genau so passiert. Und die ihre gesamte Kindheit und Jugend geprägt hat, sie oft zur Außenseiterin und zum Freak machte.


    "Home - Haus der bösen Schatten" ist mein erstes Buch von Riley Sager. Und ich muss sagen, ich fand es richtig gut. Spannend von Anfang bis Ende, sowohl Maggies Geschichte, als auch die Kapitel aus dem "Roman." Seite für Seite wird eine bedrohliche Atmosphäre aufgebaut, Geheimnisse kommen ans Licht und die Vergangenheit des Hauses tut sein Übriges dazu.

    Ich wusste bis zum Schluss nicht, wo die Reise hingeht. Ist doch alles so passiert wie in Ewans Buch? Waren tatsächlich Geister am Werk in Baneberry Hall? Oder steckt etwas ganz Anderes dahinter?


    Die Beschreibung des Hauses, die beklemmende Atmosphäre, der emotionale Druck, all das ist sehr gut dargestellt. Auf der einen Seite ist Maggie davon überzeugt, dass es keine Geister gibt und die Handlung im Roman unmöglich wahr sein kann. Aber das würde wiederum bedeuten, dass ihr Vater vielleicht ein Mörder ist. Was wäre schlimmer?


    Der Schreibstil hat mir gut gefallen, besonders in den Kapiteln, die aus dem Roman sind. Alles lief wie ein Film vor meinen Augen ab. Und ich könnte mir das gesamte Buch auch sehr gut als Film vorstellen. Ebenfalls sehr gelungen fand ich den Mix zwischen Maggies Geschichte in der Gegenwart und dem Roman ihrer Familie. Ich habe mich immer gefragt, ob das wirklich alles erfunden ist und wenn ja, warum?


    Eine fesselnde Geschichte mit Gruselfaktor, die perfekt in diese Jahreszeit passt.

  • Mein Leseeindruck:


    Auch für mich war es das erste Buch von Riley Sager und ich kann mir gut vorstellen, noch weitere von diesem Autoren zu lesen.


    Die Geschichte wird auf zwei Ebenen erzählt:

    Einmal erleben wir in der Heute-Zeit, wie Maggie in das Haus zurückkehrt, um es zu renovieren und auch, um zu klären, warum sie sich an gar nichts mehr erinnern kann, was mit ihrem Leben als Kind in dem Haus zusammenhängt.

    In einer anderen Ebene lesen wir Auszüge aus dem Buch von Maggies Vater Ewan, der die Ereignisse der drei Wochen schildert, in denen die Familie in Baneberry Hall wohnte.


    Gut gemacht fand ich, wie der Autor mit der Wahrheit spielt. Was ist erfunden, was ist wahr? Da Maggies Vater bereits zum Anfang der Geschichte gestorben war (was auch der Ausgangspunkt und der Auslöser für Maggies Rückkehr ist), hat man als Leser nur die Beschreibungen im Buch von Maggies Vater zur Verfügung. Und da weiß man nie, was Wahrheit und was Fiktion ist. Und auch manche von Maggies scheinbar logischen Schlussfolgerungen erweisen sich als Holzweg. Erst ganz am Ende klärt sich die Geschichte auf und das fand ich dann sehr gut gemacht.


    Obwohl am Ende alles befriedigend erklärt wird, bleiben für mich ein paar Kleinigkeiten offen - ich hoffe, ich habe da nichts überlesen. Z. B. die Sache mit dem Plattenspieler und mit dem elektrischen Licht in der Eingangshalle? Ich habe zwar die letzten Buchseiten zweimal gelesen, für diese Punkte aber keine Erklärung gefunden.


    Die Figuren selbst sind nicht besonders tief charakterisiert, auch Maggie nicht. Am besten ist noch das Haus Baneberry Hall beschrieben, es ist quasi die Hauptperson der Geschichte. Aber das ist für einen Gruselthriller um ein vermeintliches Geisterhaus ja völlig in Ordnung.


    Am Anfang habe ich die Abschnitte, die im Heute spielen, lieber gelesen als die Auszüge aus Ewans Buch. Aber das hat sich mit der Zeit geändert, denn auch das Buch wurde im Lauf der Zeit immer spannender.


    Ich spreche gerne eine Leseempfehlung aus.

  • Zudem sind manche Dinge zwar unheimlich, jedoch schon etwas fragwürdig. Wie zum Beispiel die vielen Schlangen, die aus der Decke fallen.