Hier kann zu den Seiten 246 - Ende (Kapitel 23 - Ende) geschrieben werden.
'Mehr als die Finsternis' - Seiten 246 - Ende
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Kommt da noch einTeil drei? Da sind doch noch sehr viele Türen offen Ganz davon an, dass man(n) auch Frau Doktor noch ein neues bisschen Liebe und Glück wünscht. Das Problem ist ja, dass wir wissen, was da bald kommt. Wenn Maurice das Grundschulalter erreicht ist die Zeit so braun wie seine Haut.
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Kommt da noch einTeil drei? Da sind doch noch sehr viele Türen offen Ganz davon an, dass man(n) auch Frau Doktor noch ein neues bisschen Liebe und Glück wünscht. Das Problem ist ja, dass wir wissen, was da bald kommt. Wenn Maurice das Grundschulalter erreicht ist die Zeit so braun wie seine Haut.
Es kommt noch ein Teil 3 und ein Teil 4
Wie gefiel dir denn dieser Teil?
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Super. Ich habe auch nicht prinzipiell was gegen offene Enden, aber hier erschien es mir zuviel ungeklärtes. Wie schon gesagt, das ist die Generation die ich noch kennengelernt habe, die als alte Damen die Generation meiner Großmütter waren und die alle dafür gesorgt haben, dass ihre Töchter zwei Schritte weiter zur Freiheit kamen. Frauen die noch über ihre Männer definiert wurden. Frau Professor war immerhin MTA von Beruf, Frau Doktor hatte direkt nach dem Abitur einen solchen geehelicht. Aber die Töchter haben trotz Krieg studiert und ihren Doktor selbst gemacht. Die Oeganisation der Polizei fand ich ganz interessant. Der Polizist war nicht beim Land, sondern beim Landkreis? Ich kenne aus den 50igern/ sechzigern noch städtische Polizei, aber ansonsten war das Ländersache.
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Was blieb für dich denn ungeklärt? Bei der Mohlenberg-Reihe ist es so, dass immer eine Episode über einen überschaubaren Zeitraum erzählt wird. Keine Epen, wie bei meinen anderen Buchreihen, die dann über Jahre andauern
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So, ich habe das Buch dann gestern Abend auch noch beendet. Für mich ist nicht viel offen geblieben, aber ich würde mich freuen, in Band drei auch nochmal von Louise zu hören und vielleicht auch von der Familie Pietsch. Die sind mir dann doch alle ans Herz gewachsen. Und natürlich Frau Wermut. Tante Vera war ja auch ganz interessiert an ihr.
Und Friederike hat ja scheinbar auch gut von ihr gelernt, den Einsatz des Stocks z.B.
Der Auftritt der Räuberbande war ja wirklich spektakulär da hat Herr Wenzel seinen Schwager definitiv unterschätzt. Das hat sich der feine Herr Beamte wohl nicht vorstellen können.
Das Luises Situation mit ihrem Bruder zu tun hat, hatte ich schon vermutet. Es ist schon krass, wie die Eltern die Schuld einfach auf ihr zweites Kind abwälzen. Ich kann ja verstehen, dass sie ihren Sohn nicht gehen lassen wollten, aber einem Kind vorwerfen, dass es nicht wusste, dass Krieg eben nicht nur Heldentum bedeutet, ist schon heftig.
Ich hoffe sehr Louise findet ihren Weg, ein Anfang bei Tante Vera ist ja schon gemacht.
Ein schönes Netzwerk, dass sich da aufbaut
MIr hat das Buch wieder ausgesprochen gut gefallen und ich freue mich, dass es noch zwei Bände geben wird. Ich würde mich auch freuen, wenn wir hier dann wieder eine Leserunde dazu machen würden.
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Ich freue mich sehr, dass es dir gefallen hat.
In Band 3 kommt Fräulein Wermut noch mal vor und spielt eine wichtige Rolle. Da gibt es dann eine Szene, die ich hier mal als Schnipsel reinstelle:
ZitatFräulein Wermuts Gesichtsausdruck wurde nachdenklich. „Das könnte tatsächlich funktionieren“, meinte sie schließlich. „Ich habe vor etlichen Jahren schon einmal eine ähnliche Rolle gespielt, um für einen meiner Schützlinge das Beste zu erreichen.“
„Sie sollten mal Ihre Memoiren schreiben, Fräulein Wermut.“
„Oh, lieber nicht.“ Fräulein Wermut lachte. „Die würden bei unserer gegenwärtigen Regierung mit Sicherheit verboten werden.“
Und daraufhin meinten meine Testleserinnen, die würden sie gern lesen. Und ich habe das meiner Lektorin dann vorgeschlagen, die darüber nachdenkt. Ich habe jetzt aber noch ein anderes Buch zu Schreiben.
Fräulein Wermut war für mich beim Schreiben wie ein Joker - ich wollte eine Figur haben, die man anfangs komplett falsch einschätzt - die zickige Gouvernante - aber dann erkennt, dass dem gar nicht so ist. Sie ist dadurch letztlich zu einer ganz wichtigen Schlüsselfigur geworden, die die Entwicklung der Menschen in Zeitraffer darstellt. Sie ist ja keine Rassistin. Im Gegenteil, sie wollte ja als Missionsschwester den in ihren Augen unterbemittelten Afrikanern helfen, auf einen höheren Stand zu kommen. Das ist ja erst einmal was Positives - man sah das ja auch noch Jahrzehnte später bei den Entwicklungshelfern, bis man endlich begriffen hat, dass das gar nicht gut ist, weil es im Grunde etwas von Außen aufgezwungenes ist und man Völker auch mal so akzeptieren sollte, wie sie sind.
Fräulein Wermut will also für alle eigentlich das Beste. Aber in der damaligen Zeit gab es eben sehr unterschiedliche Vorstellungen, was das "Beste" ist.
Übrigens dieser Blödsinn mit dem "Imprägnieren" stammt tatsächlich aus einem uralten Lexikon. Weil die Menschen zu der Zeit eben noch nicht viel über die Fortpflanzung wussten.
In diesem Buch geht es ja um Toleranz und Intoleranz. Aber es soll zugleich zeigen, dass es Nuancen gibt. Es gibt echte Rassisten - wie Annemaries Vater oder ihre Tante und deren Sippschaft - und es gibt jene, die wissenschaftliche Überzeugungen teilen, ohne zu begreifen, dass die rassistisch sind. Deshalb ist es m.E. auch nicht richtig, wenn man alte Literatur umschreibt oder den Begriff "Neger" aus alter Literatur streicht. Wichtiger wäre es, die Umstände deutlich zu machen.
Mein Lieblingsbeispiel ist dabei Pipi Langstrumpf. Ihr Vater ist im Buch ursprünglich "Negerkönig" geworden. Da das N-Wort inzwischen geächtet ist, machte der Verlag daraus einen Südseehäuptling.
Aber das Grundproblem des kulturellen Rassismus, das damals herrschte (Pipi Langstrumpf wurde 1946 geschrieben), wird damit übertüncht und der Diskussion enthoben. Denn das eigentlich Rassistische ist ja gar nicht das Wort, sondern die Tatsache, dass ein weißer Schiffbrüchiger sofort von den Eingeborenen zu ihrem König oder Häuptling gewählt wird. Also dass sie ihn als überlegen ansehen und den weißen Eindringling prompt zum Chef machen. Wenn wir das nun "Südseehäuptling" nennen, kriegt der Rassismus, der nach wie vor da ist - Überlegenheit der weißen Rasse - nur ein Deckmäntelchen, weil man ein tabuisiertes Wort vermeidet. Aber man vermeidet nicht das Grundproblem, weshalb das Wort tabuisiert ist. Man nimmt viel mehr die Möglichkeit der Diskussion. Wenn dort noch "Negerkönig" stünde, könnten Eltern, die es ihren Kindern vorlesen, erklären, dass man das heute nicht mehr sagt, weil die weißen Menschen die schwarzen Menschen damals für minderwertig hielten und glaubten, ein Weißer dürfe dann gleich über sie herrschen.
Der Südseehäuptling wird einfach überlesen, aber die Vorstellung, dass der Weiße der geborene König ist, selbst wenn er zu blöd war, sein Schiff als Kapitän sicher durch den Sturm zu bringen, bleibt im Unterbewusstsein hängen. Aber man kann sich dann stolz einen Antirassisten nennen, weil man bestimmte Worte vermeidet, ohne zu begreifen, dass man die Denkweise noch immer pflegt.
In der letzten Leserunde habe ich das ja auch anhand der Begriffe für geistig Behinderte erklärt. Hier ist es dasselbe. Wir können Wortkosmetik betreiben, aber dann laufen wir immer hinterher, oder wir belassen Worte, wie sie sind, aber geben ihnen einen anderen Sinn bzw. nutzen sie als Denkanstoß.
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Ich finde ja das Ändern von älterer Literatur auch schwierig. Das sind Formulierungen, die damals so verwendet wurden, teilweise auch ohne etwas Böses dabei zu denken.
Ich finde das heute schon schwierig, teilweise wird das ja auch schon total überspitzt. Da dürfen im Film oder Theater Schwule nur noch von Schwulen gespielt werden.
Oder es wird diskutiert, ob jemand der sich selbst als queer bezeichnet und weiß ist, Gedichte einer Schwarzen Frau übersetzen kann / darf. So bei Amanda Gormans Gedichten passiert.
Schwierig wird es ja immer dann wenn man Gruppen von Menschen eben nur noch als Gruppe wahrnimmt und nicht mehr als einzelne Individuen. Egal ob es um Mitglieder der LBGTQ+ Szene geht, um Schwarze, Weisse oder Asiaten. Alles Gruppen von Individuen die bestimmt einiges gemein haben, aber sicher nicht über einen Kamm geschert gehören.
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Ich finde das heute schon schwierig, teilweise wird das ja auch schon total überspitzt. Da dürfen im Film oder Theater Schwule nur noch von Schwulen gespielt werden.
Oder es wird diskutiert, ob jemand der sich selbst als queer bezeichnet und weiß ist, Gedichte einer Schwarzen Frau übersetzen kann / darf. So bei Amanda Gormans Gedichten passiert.
Das Problem ist, dass bei solchen Dingen mit genau den gleichen Mechanismen gearbeitet wird, die man eigentlich ablehnt - mit Ausgrenzung. Wenn man sagt, Schwule dürfen nur noch von Schwulen gespielt werden, weil nur die sich in die Rolle hineinfühlen könnten, bedeutet das im Umkehrschluss ja auch, dass Schwule keine Heterosexuellen mehr spielen dürften, weil sie sich dann ja auch nicht in die hineinversetzen können. Dabei ist es ja der Job des Schauspielers, sich in andere Rollen hineinzuversetzen.
Oder Schwarze dürften dann im Umkehrschluss keine "Weiße" Literatur übersetzen, weil sie, wenn man die Argumentation auf die Spitze treibt, nicht in der Lage wären, sich in deren "Kolonialgeschichte" hineinzuversetzen und damit nicht in der Lage wären "weiße" Worte zu finden.
Was natürlich alles Blödsinn ist.
In einer echten Demokratie sollte der Schauspieler die Rolle bekommen, der sie am besten verkörpern kann und derjenige den Übersetzungsauftrag, der die meiste Erfahrung mit dem Genre und der Kultur hat. Wenn das dann zufälligerweise der homosexuelle Schauspieler oder die Schwarze Übersetzerin ist, passt es. Falls sie es aber nicht sind, ist das dadurch noch lange keine Diskriminierung. Hautfarbe und sexuelle Identität haben nämlich nichts mit beruflichen Talenten zu tun.
Das Problem ist doch, dass man damit Leuten grundsätzlich Empathie abspricht und neue Gräben schaufelt, wo es eigentlich doch darum geht, zusammenzuhalten.
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Was blieb für dich denn ungeklärt?
Das ist eher so ein emotionales Ding. Die Geschichten sind nicht zu Ende erzählt.
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Das ist eher so ein emotionales Ding. Die Geschichten sind nicht zu Ende erzählt.
Na ja, wenn es danach geht, sind Geschichten immer erst vollendet, wenn alle Beteiligten tot sind
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Für mich sind die Geschichten das wenn ich die Figuren loslassen kann. Das merkt man am deutlichsten bei so Endlosdingern wie Gabaldon. Da bin ich irgendwann ausgestiegen weil ich der Meinung war da kommt nichts gescheites mehr.
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Für mich sind die Geschichten das wenn ich die Figuren loslassen kann. Das merkt man am deutlichsten bei so Endlosdingern wie Gabaldon. Da bin ich irgendwann ausgestiegen weil ich der Meinung war da kommt nichts gescheites mehr.
Loslassen kannst du Annemarie und Adnan dann nach Band 4 - solange sind sie nämlich auch noch dabei
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So, das Buch ist zugeklappt, beendet... Ein gelungener und runder Abschluss... Natürlich sind mir alle Beteiligten mittlerweile so ans Herz gewachsen, dass ich sie nur schwer "in die Welt ziehen" lassen kann... Aber da ich weiß, dass es von Mohlenberg (mindestens ?) noch einen dritten und vierten Band geben wird (und auch schon netterweise gelesen habe, dass Luise in Band 4 als 51-jährige einen "Auftritt" haben wird und wir auch von Fräulein Wermut noch hören - lesen - werden) gestaltet sich mein Abschiedsschmerz einigermaßen erträglich...
Das Drama um Annemarie, gemeint ist der Auftritt von Herrn Wenzel, seinem Schwager und den Knechten (oder waren es Söhne?) war ja regelrecht filmreif, da hätte ich gern Mäuschen gespielt. Fräulein Wermut
als senile ältere Dame, die dann das "Mannsbild" ausknockt - grandios... Und Friederike schießt... Auch Kommissar Lechner fand ich hier bedeutend sympathischer als in vorherigen Band, auch ihn würde ich mittlerweile gern wieder treffen... Adnans Ängste und Befürchtungen kann ich gut nachvollziehen, aber ich finde, Friederike hat ihn mit guten Argumenten etwas beruhigen können... Natürlich ist uns allen klar, dass das zukünftige Leben dieser kleinen Familie nicht einfach sein wird (ja, ich kenne "Neger, Neger, Schornsteinfeger" und kann es wirklich allen empfehlen, die sich eine ungefähre Vorstellungen darüber machen wollen, wie es mit Maurice evtl. weitergehen könnte) und ich kann ihnen nur aus vollem Herzen viel Glück wünschen!
Luises Geschichte habe ich dann als relativ unspektakulär empfunden, aber wahrscheinlich lag es auch daran, dass ich zwischendurch dramatische Phantasien hatte und sogar mal die Vermutung, der Bruder könne homosexuell (ich glaube, ich der damaligen Zeit, für die Familie eine Katastrophe!) gewesen sein, Luise das gewusst habe, aber den Eltern verheimlichen wollte oder dafür die Schuld bekommen habe... Deshalb hatte ich mich auch so an der Formulierung "ist im Krieg geblieben" so festgebissen... So schon ist es für Luise ja alles nur sehr schwer zu ertragen / zu verarbeiten, aber ich bin sicher, Tante Vera wird es richten - ich habe es jetzt nicht mehr im Kopf, aber hatte Tante Vera nicht auch schon in vorhergehenden Band einen "Auftritt"? Irgendwie kam sie mir bekannt vor... Die Lösung, dass Luise jetzt zu Tante Vera zieht, erscheint mir als sehr glücklich - und obwohl ich sie mir gut als Rechtsanwältin vorstellen könnte (habe ich ja schon immer gesagt) könnte ich auch befürworten, dass sie Journalistin wird - meinen Segen hat sie!
Auch die Übelregungen des Nachworts, dass jede Epoche die Wissenschaft hatte, an die sie geglaubt hat, fand ich sehr nachdenkenswert, auch den Vergleich von Missionaren und Entwicklungshelfern sollten wir alle noch einmal näher betrachten... Denn wir sind alle Kinder unserer Zeit und so sehe ich auch die Rassismus-Diskussion (ja, ich finde richtig, dass sie geführt wird, aber... ), denn ich sehe den allgemeinen Aufschrei über Astrid Lindgren (Pippi Langstrumpf) und Michael Ende (Jim Knopf) etwas mit Vorbehalten... Aber das ist ein großes Thema...
Zusammenfassend: ein gutes Buch, interessant und wichtig - und ich freue mich auf die weiteren Bände!
So. für heute mache ich Schluss, die vorhergehenden Beiträge lese ich morgen!
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In diesem Buch geht es ja um Toleranz und Intoleranz. Aber es soll zugleich zeigen, dass es Nuancen gibt. Es gibt echte Rassisten - wie Annemaries Vater oder ihre Tante und deren Sippschaft - und es gibt jene, die wissenschaftliche Überzeugungen teilen, ohne zu begreifen, dass die rassistisch sind. Deshalb ist es m.E. auch nicht richtig, wenn man alte Literatur umschreibt oder den Begriff "Neger" aus alter Literatur streicht. Wichtiger wäre es, die Umstände deutlich zu machen.
Das spricht mir aus der Seele. Ich fand dass deine Einlassungen über dieses Thema - vor allem auch im Nachwort - zielgenau das sagen, was auch ich so empfinde. Auch für mich war als junger Mensch, der ich wenig mit Dunkelhäutigen Menschen zu tun hatte, der Begriff "Neger" nicht per se negativ besetzt. Im Gegenteil ging es mir - ähnlich wie bei den "Indianern" - so, dass mich die Kultur und das Leben dieser Menschen immer sehr fasziniert hat und ich überhaupt nicht verstehen kann wieso man zu solchen wissenschaftlichen Erkenntnissen kommen konnte und ihnen so schreckliche Dinge antun konnte und noch immer antut. Um die damalige Situation einzuschätzen, muss man die heute Gott sei Dank verpönten/verbotenen Worte benutzen. Und wenn Pipi Langsttrumpf von ihrem Papa als "Negerkönig" in Takatukuland spricht, dann ist das keineswegs abwertend für mich und wenn man den Kindern erklärt, was damit gesagt werden sollte, dann nimmt man dem Wort auch die Macht, die es damals über Menschen hatte und nicht mehr haben sollte. Denn für mich sind nicht die Worte das Problem sondern das, was dahinter steht.
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Was blieb für dich denn ungeklärt? Bei der Mohlenberg-Reihe ist es so, dass immer eine Episode über einen überschaubaren Zeitraum erzählt wird. Keine Epen, wie bei meinen anderen Buchreihen, die dann über Jahre andauern
Für mich blieb nichts ungeklärt. Alle wichtigen Fragen wurden geklärt. Die jungen Frauen haben beide die Möglichkeit, aus ihrem Leben etwas zu machen. Mit ein wenig Anstrengung und Unterstützung könnten sie glücklich werden. Sie wissen ja noch nicht um die nahe Zukunft, die lasse ich jetzt mal aussen vor.
Nichts zu sagen gegen gute Epen. Auch schön. Und hier bei dieser Reihe gefällt mir schon, dass wir die Guts-Bewohner immer wieder treffen und Neues über sie erfahren.
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Das Problem ist, dass bei solchen Dingen mit genau den gleichen Mechanismen gearbeitet wird, die man eigentlich ablehnt - mit Ausgrenzung. Wenn man sagt, Schwule dürfen nur noch von Schwulen gespielt werden, weil nur die sich in die Rolle hineinfühlen könnten, bedeutet das im Umkehrschluss ja auch, dass Schwule keine Heterosexuellen mehr spielen dürften, weil sie sich dann ja auch nicht in die hineinversetzen können. Dabei ist es ja der Job des Schauspielers, sich in andere Rollen hineinzuversetzen.
Der Blödsinn ist wohl bei Amazon-Filmen angedacht und in den Statuten irgendwie drin. Aber völlig hirnrissig, da es ja das Gegenteil von dem sagt, was den Schauspielberuf eigentlich ausmacht. Außerdem könnte man das beliebig fortführen. Diese Richtlinie führt sich selbst ad absurdum.
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Das Problem ist doch, dass man damit Leuten grundsätzlich Empathie abspricht und neue Gräben schaufelt, wo es eigentlich doch darum geht, zusammenzuhalten.
Und dass man die Leute auf ihre Hautfarbe, ihre Sexualität, ihre Religion, ihr Geschlecht reduziert.
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Loslassen kannst du Annemarie und Adnan dann nach Band 4 - solange sind sie nämlich auch noch dabei
Oh, das ist ja cool. Das freut mich total.
Aber ich kann die Personen gerade sehr gut loslassen - und sie in ein paar Jahren (also ein paar Jahre im Buch nicht im realen Leben) widertreffen.
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Luises Geschichte habe ich dann als relativ unspektakulär empfunden,
Ich weiß, was du meinst. Aber das geht einem doch relativ oft so. Dass Kindheitserlebnisse einen Menschen sehr beeinflussen und formen, wohingegen der Außenstehende oft Schwierigkeiten hat, die Dramatik und Dynamik ganz nachzuvollziehen. Also wenn man keine Psychologin ist. Aber im Buch wird das Meiste ja fachlich richtig erklärt, so dass auch ich es nachvollziehen konnte. Luise hat sich die Umstände um den Tod des Bruders und die gehässigen Vorwürfe der Eltern sehr zu Herzen genommen und auf ihre eigene Art darauf reagiert. Ich freue mich, dass Friedrike ihr so eine tolle Möglichkeit eröffnet hat, sich ohne ihre Eltern weiterzuentwickeln und einen eigenen Weg zu finden. Ich bin gespannt, ob und was sie studiert und gehe einfach mal davon aus, wir treffen sie als resolute Kämpferin um die Gerechtigkeit wieder.