Stefan Wollschläger - Friesenstern

  • „Friesenstern“ von Stefan Wollschläger habe ich als ebook mit 211 Seiten gelesen, diese sind in 27 Kapitel eingeteilt. Es ist der neunte Fall für Diederike Dirks.

    Anke und ihr Mann Thomas sind für einen Fotowettbewerb auf Langeoog und genießen das Wochenende sehr. Während Thomas auf Fotojagd geht, sitzt Anke am Strand und liest einen Krimi. Doch Thomas kommt nicht zurück. Die Polizei kann nichts tun. Danach verbringt sie die Zeit erst einmal bei ihrem Sohn Jörg und seiner Familie. Sie versucht selbst, etwas herauszufinden.

    In einem anderen Handlungsstrang findet Laura auf dem Festland die Leiche ihrer Mutter in deren Haus. Das ruft KHK Diederike Dirks auf den Plan. Sie befasst sich mit dem Umfeld, der Familie und der Vergangenheit der Toten und lernt dabei auch Laura’s Familie kennen.

    In der ersten Hälfte wird hauptsächlich über die Mordermittlungen erzählt. Thomas‘ Verschwinden wird immer nur kurz aus Anke’s Sicht dargestellt und erst später wieder thematisiert, als die Handlungen sich treffen. Dabei gibt es immer wieder neue Wendungen und jede Menge Überraschungen. Meistens keine guten. Auch hier geht es um die Familien, die Diederike sehr ausführlich kennenlernt.

    Die Geschichte ist sehr gut, rasant und mitreißend geschrieben. Die Personen sind authentisch dargestellt und alles ist gut vorstellbar. Es gibt Charaktere, die ich im Buch eher amüsant fand, aber im echten Leben wollte ich ihnen nicht begegnen.

    Schön, dass Diederike zwischendurch auch einmal ein Privatleben hat. Nach dem grässlichen Blind Date und der darauffolgenden Rache ihrerseits, hatte sie ihre Bemühungen auf der Dating-App erst einmal auf Eis gelegt. Doch man kann auch im wahren Leben einem sympathischen Menschen begegnen. Ich hoffe, dass es der Richtige für sie ist. Der Beginn war schon mal erfolgversprechend.

    Auch in diesem Buch sind Diederike's ganzes kriminalistisches Können und ihr Scharfsinn gefragt. Sie tritt souverän und autoritär auf, ohne arrogant zu wirken. Sie lässt sich nicht so schnell aus der Ruhe bringen und zieht dann doch die richtigen Schlüsse. Zusammen mit Oskar sind sie ein starkes Team.

    Es ist eine tragische Geschichte, die in die Vergangenheit der Familien zurückreicht und Jahre später ihren traurigen Höhepunkt erreicht. Auch das Cover ist wieder wunderbar, passend zum Ort der Geschehnisse und düster wie die Handlungen.

    Das Buch kann gut unabhängig der Vorgängerbücher gelesen werden. Trotzdem lohnt es sich natürlich, auch diese zu kennen.