Das Brot der frühen Jahre – Heinrich Böll

  • Kurzbeschreibung:

    Walter Fendrich, der sich in der Nachkriegszeit planlos und kurzfristig als Banklehrling, Verkäufer und Tischlerlehrling versuchte, erhält eines Tages einen Brief seines Vaters, der ihn bittet, die Tochter eines Kollegen vom Bahnhof abzuholen. Das Zusammentreffen mit der zwanzigjährigen Hedwig, die er zuletzt nur flüchtig als Kind gesehen hatte, wird für Walter zur schicksalhaften Begegnung.


    Heinrich Böll gelingt es, kleinbürgerliche Schauplätze, die Atmosphäre der Hungerjahre und der Wirtschaftsblüte im Rahmen einer ungewöhnlichen Liebesgeschichte mit sparsamen Mitteln souverän zu vergegenwärtigen.


    Über den Autor:

    Heinrich Böll, 1917 in Köln geboren, nach dem Abitur Buchhandelslehre, 1939-45 Soldat, dann Gefangenschaft; nach dem Krieg Student und Hilfsarbeiter in der Tischlerei des Bruders; seit 1950 freier Schriftsteller in Köln. Böll war Präsident des bundesdeutschen und des internationalen PEN-Clubs. Er starb am 16. Juli 1985.


    Mein Eindruck:

    Heinrich Böll bekam den Literaturpreis 1972. Das Brot der frühen Jahre ist 1955 entstanden und erschien zuerst bei Kiepenheuer&Witsch, später bei Ullstein und dtv. Ich habe die Ullstein-Ausgabe gelesen.


    Bölls Text zeigt eine Haltung, die der Protagonist hat und die sich ändert, als er die junge Christa kennenlernt. Sie stammt aus seinem Heimatort und er soll sie vom Bahnhof abholen. Es wird eine verhalten erzählte Liebesgeschichte.


    Die Dialoge zwischen den Figuren wirken unheimlich hart und direkt.

    Es liegt wohl vor allen daran, dass Walter in seiner Jugend gelitten hat, das Hungern hat ihn beschädigt und Brot wurde das wichtigste für ihn.

    Daher ist die Aussprache zwischen Walter und Ulla, der Tochter seines Chefs, nicht ohne Bitterkeit.


    Das kurze, handlungsarme Buch zeigt die Stimmung der jungen Generation in der Nachkriegszeit in Deutschland. 1961 wurde es übrigens auch verfilmt. Den Film habe ich mir im Zusammenhang mit dem Buch jetzt angesehen und teilweise sind Sätze1 zu 1 übertragen.


    Das Buch schließt mit einem Nachwort von Gerhard Joop.


    ASIN/ISBN: ‎3423013745‎