'Ein Präsident verschwindet' - Seiten 095 - 178

  • Interessanter zweiter Teil, der noch nicht wirklich aufschluss gibt.


    Ich glaube hinter Eva's Motiven zu kommen dauert noch etwas und es kann so oder so laufen. Entweder hängt sie mit drin oder wurde herein gezogen um als Sündenbock zu fungieren.


    Was Eva betrifft wird es auch immer komplizierter. Lebt ihr Vater tatsächlich noch? Wird sie mit ihm erpresst, so nach dem Motto, sie hilft John in den Osten zu schaffen und der Vater kommt frei?

    Das ist eine Möglichkeit, daß man sie mit ihrem Tod geklaubten Vater lockt.


    Ja, sieht ganz nach einem Motiv für Eva aus. Warum sie allerdings Philipp angelogen hat, erschließt sich mir noch nicht.

    Also hier glaube ich das sie zum Zeitpunkt als sie Gerber dies erzählt hat, nicht gelogen hat. Ihr wurde ja bloß erzählt wo und wie ihr Vater gefallen ist. Vielleicht lagen ihr zu diesem Zeitpunkt noch keine weiteren Informationen vor. Dann schau ich mal wie weit ich heute noch komme :lesend

  • Genau das meinte ich! Ich mag keine Bücher (gemeint sind jetzt Romane), die überholte Rollenklischees bedienen und am Ende noch idealisieren.

    Aber das kann, darf und muss jede:r für sich selbst entscheiden.

    Ich kann das gut trennen. Das ist ein historisches Buch, das Rollenbild war damals so. Es muss mir nicht gefallen aber eine Beschönigung wäre gleichzeitig auch eine Verfälschung der Tatsachen und darüber würde ich mich ärgern.

    Witzig, da zapp ich eben durch durchs Fernsehen und da läuft gerade auf Phoenix etwas über die Organisation Gehlen :grin


    Geheimnisse des BND

    Gu scheinst oft mal dasselbe anzusehen wie ich :grin



    :gruebel Ich habe eher den Eindruck, die beiden hatten noch nicht wirklich viel Zeit, sich wirklich kennenzulernen. Philipp hat sich ja so ein wenig schockverliebt. Dann überschlugen sich die Ereignisse im letzten Band, die Liebe war ja noch sehr frisch. Eva musste ja auch erst einmal von den Tabletten runter...

    Ich will die beiden einfach noch nicht aufgeben. Wahrscheinlich hätte Eva Philipp eingeweiht, wenn die zwei Zeit gehabt hätten, sich wirklich kennenzulernen. Ich denke auch, dass Philipp ihr auch nicht alles über sich erzählt hat. Das ist doch auch normal, am Anfang einer Beziehung. Das baut sich ja erst auf.

    Genau, ich denke,hoffe, dass die beiden noch Zeit für sich finden, sofern nicht der nächste Ärger oder Fall ins Haus kommt.


    Dass Evas Vater in Sowjetgefangenschaft ist kann ich mir gut vorstellen. In den Gulags waren deutsche Soldaten sehr sehr lange. Stalin hat sie bewusst vergessen. Ich erinnere mich noch, als Kind waren wir bei Bekannten, denn wir hatten noch keinen Fernseher, und haben dort jeden Sonntag die Folgen von "Soweit die Füße tragen" geguckt. Immer noch eine schlimme Erinnerung für mich.

  • Ich kann das gut trennen. Das ist ein historisches Buch, das Rollenbild war damals so. Es muss mir nicht gefallen aber eine Beschönigung wäre gleichzeitig auch eine Verfälschung der Tatsachen und darüber würde ich mich ärgern.

    Damit kann ich gut leben, wundere mich aber dann, wie schon geschrieben, wie Eva in das Rollenbild passt.

    Freie Journalistin, unverheiratet, mit eigener Wohnung (nicht nur zur Untermiete), die Herrenbesuch (das gab es in Band 1) empfängt, im Jahr 1954 im provinziellen Bonn?

    Das ist eine Beschönigung.

  • Damit kann ich gut leben, wundere mich aber dann, wie schon geschrieben, wie Eva in das Rollenbild passt.

    Freie Journalistin, unverheiratet, mit eigener Wohnung (nicht nur zur Untermiete), die Herrenbesuch (das gab es in Band 1) empfängt, im Jahr 1954 im provinziellen Bonn?

    Das ist eine Beschönigung.

    Stimmt, da muss sie schon sehr tolerante Nachbarn gehabt haben. Würde sie zur Miete wohnen, griffe da noch der Kuppelei-Paragraph.

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend U. T. Bareiss: Green Lies - Tödliche Ernte

  • Dass Evas Vater in Sowjetgefangenschaft ist kann ich mir gut vorstellen. In den Gulags waren deutsche Soldaten sehr sehr lange. Stalin hat sie bewusst vergessen. Ich erinnere mich noch, als Kind waren wir bei Bekannten, denn wir hatten noch keinen Fernseher, und haben dort jeden Sonntag die Folgen von "Soweit die Füße tragen" geguckt. Immer noch eine schlimme Erinnerung für mich.

    Ein beeindruckender Mehrteiler mit Heinz Weiss. Sollte ich mal wieder schauen. :!:

  • Damit kann ich gut leben, wundere mich aber dann, wie schon geschrieben, wie Eva in das Rollenbild passt.

    Freie Journalistin, unverheiratet, mit eigener Wohnung (nicht nur zur Untermiete), die Herrenbesuch (das gab es in Band 1) empfängt, im Jahr 1954 im provinziellen Bonn?

    Das ist eine Beschönigung.

    Wenn ich mich recht an Band 1 erinnere, hat Dr. Neuenhahn bei der Wohnung mitgeholfen. Den hat sie ja dann auch eine Weile empfangen.

  • Damit kann ich gut leben, wundere mich aber dann, wie schon geschrieben, wie Eva in das Rollenbild passt.

    Freie Journalistin, unverheiratet, mit eigener Wohnung (nicht nur zur Untermiete), die Herrenbesuch (das gab es in Band 1) empfängt, im Jahr 1954 im provinziellen Bonn?

    Das ist eine Beschönigung.

    Da kann man durchaus geteilter Meinung sein. Es gab damals sicher auch Menschen, die nicht nur die Nase an der Tür des Nachbarn hatten. Sicher ist es ungewöhnlich für die Zeit aber sicher nicht unmöglich.

  • Da kann man durchaus geteilter Meinung sein. Es gab damals sicher auch Menschen, die nicht nur die Nase an der Tür des Nachbarn hatten. Sicher ist es ungewöhnlich für die Zeit aber sicher nicht unmöglich.

    Da stimme ich zu. Gerade im eher kleinstädtischen Bonn gab es sicher auch viel "olle Miefigkeit," aber durch das rasante Wachstum als Bundeshauptstadt (Beamte, Diplomaten, Journalisten) wohl auch jede Menge "frischen Wind".

  • Es passiert so viel, dass ich prompt über den Abschnitt hinaus gelesen habe. Dabei war ich sicher, ich hätte mir die Abschnittsenden in meinem E-book markiert... jetzt habe ich erst einmal Eure Beiträge gelesen, damit ich nicht spoilere.


    Ich bin ebenfalls ein Anhänger der schon mehrfach geäußerten Theorie, dass Eva sich in den Osten begeben hat, um damit ihrem Vater zu helfen, ich vermute, dass sie in irgendeiner Weise dazu gezwungen, d.h. erpresst wird.


    Warum sie Gerber (an seinen Vornamen kann ich mich nur schwer gewöhnen, vermutlich weil er auch im Buch selten erwähnt wird) nicht ins Vertrauen gezogen hat, verstehe ich allerdings nicht. Aber ich bin auch nicht sicher, wie weit ihre Beziehung sich - von der ersten Leidenschaft abgesehen - schon entwickelt hat

    Ich kann das gut trennen. Das ist ein historisches Buch, das Rollenbild war damals so. Es muss mir nicht gefallen aber eine Beschönigung wäre gleichzeitig auch eine Verfälschung der Tatsachen und darüber würde ich mich ärgern.

    So sehe ich das auch, das Rollenbild sollte der Zeit entsprechen, in der die Geschichte spielt. Eva ist für die Zeit schon sehr emanzipiert, das war sicher nicht Standard, hat es aber bestimmt auch gegeben.


    Auch sprachlich sollte ein Roman sich der Zeit anpassen, in der die Geschichte spielt - manche Ausdrücke sind dann heutzutage nicht mehr politisch korrekt, aber wenn man sich sprachlich verbiegt, um das zu vermeiden, wirkt es weniger authentisch. Schwierig....


    Mir fällt übrigens auf, dass in der damaligen Zeit viel mehr geraucht wurde :rauch

    In der Geschichte raucht (gefühlt) ständig jemand, wobei die Marken häufig wechseln (vermutlich war man zu der Zeit auch nicht wählerisch bzw. auf eine Marke festgelegt, weil es die nicht immer gab). Heutzutage wird ja in Büros oder Besprechungsräumen nicht mehr geraucht, und wenn ich so etwas in Filmen oder Büchern sehe / lese, fällt mir das sofort auf.

  • Das mit dem Rauchen ist mir auch aufgefallen - und dass die Raucher ihre Kippen bedenkenlos in die Gegend schnippen. Das machen die heute zwar oft auch noch, aber das ärgert mich immer.

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend U. T. Bareiss: Green Lies - Tödliche Ernte

  • Ja das mit dem Rauchen hat sich seit dem Rauchverbot massiv geändert. Ich kann mich aber noch erinnern, dass in meiner Kindheit (70er und 80er) auch noch sehr viel mehr geraucht wurde... Und auch getrunken. Gefühlt hat auch das abgenommen.

  • Mir fällt übrigens auf, dass in der damaligen Zeit viel mehr geraucht wurde :rauch

    In der Geschichte raucht (gefühlt) ständig jemand, wobei die Marken häufig wechseln (vermutlich war man zu der Zeit auch nicht wählerisch bzw. auf eine Marke festgelegt, weil es die nicht immer gab). Heutzutage wird ja in Büros oder Besprechungsräumen nicht mehr geraucht, und wenn ich so etwas in Filmen oder Büchern sehe / lese, fällt mir das sofort auf.

    Das wollte ich auch immer schon schreiben. Ich erinnere mich aber an verschiedene Filme, wie "Der Staat gegen Fritz Bauer" oder auch der über Hannah Arendt, in denen auch so viel geraucht wurde.

    Ich glaube, das gesundheitliche Risiko war damals einfach noch nicht bekannt oder erforscht.

  • Das mit dem Rauchen ist mir auch aufgefallen - und dass die Raucher ihre Kippen bedenkenlos in die Gegend schnippen. Das machen die heute zwar oft auch noch, aber das ärgert mich immer.

    In den Jahren gab es auch noch Kippensammler, häufig Kriegsversehrte, die sich so aus den Tabakresten neue Zigaretten drehten. Die Kippen lagen nie lange herrenlos auf der Strasse.

  • Das mit dem Rauchen und dem "Genuss" alkoholischer Getränke war einfach so, da muss man sich nur mal Filme aus der Zeit - oder eben über die Zeit - ansehen. Ich will weder Rauchen noch Trinken propagieren (zumal ich beides nicht tue), aber es wegzulassen, wäre für mich eine grobe Verfälschung der historischen Begleitumstände. Wenn in meiner Kindheit meine Onkels zu Besuch kamen, um sich beim örtlichen Herrenausstatter (Müller-Wipperfürth) neu einzukleiden, rauchte die Bude, gelöscht wurde mit Bier uns Schnaps. Zum Glück Ausnahmefälle, da meine Eltern nicht rauchten und zu einem Glas Bier eher genötigt werden mussten. :bier:rauch:geist

  • Ach ja, das Rauchen............Gerber raucht ja immer noch seine Camel.:lache

    Hab ich früher auch geraucht........


    Klar wurde früher sehr viel mehr geraucht, das hat sich schon krass geändert.

    Ich rauche ja auch seit vielen Jahren nicht mehr, aber manchmal bekomme ich fast wieder Lust auf eine Zigarette. Aber ich bleibe standhaft.;) Vor allem könnte ich nie nur alle paar Wochen mal eine rauchen (wie eine Freundin von mir) - ich wäre sofort wieder richtig dabei, davon bin ich überzeugt.=O