Ein wenig enttäuscht war ich vom letzten Kapitel. Da hätte ich mir lieber ein ausführliches Interview mit Eva und Otto John gewünscht, wo er seine Erlebnisse im Osten und seine Einstellung zu seinem Hin- und Herwechseln deutlich macht. Zeitlich vielleicht nach seiner Anklage oder Gerichtsverhandlung oder Verurteilung.
Diesen Versuch, ihn von seinem Wechsel in die BRD abzuhalten, kam mir eher unglaubwürdig vor. Da war auch zu wenig Zeit, um ihm Gelegenheit zu geben, seine Gründe darzulegen.
Selbst wenn Otto John sich ausführlich erklärt hätte, es wäre nur seine subjektive Sicht gewesen. Sind andere LeserInnen auch der Meinung, seine Motivation sei nicht richtig herausgekommen? Ich fand es richtig, ihn im Nebulösen zu lassen, weil wir die ganze objektive Warheit niemals erfahren haben. Ich vermute auch, dass sich in seiner Selbstwahrnehmung vieles erst im Nachhinein zusammengefunden hat. Eine Art Rechtfertigung nach außen, aber eben auch vor sich selbst.