Gunnar Schwarz - Braves Kind

  • Im Internet geht ein Video viral, in dem ein totes Mädchen und eine blutverschmierte Puppe zu sehen sind. Die Kommissarin Sina Classen und ihr Kollege Eric Bartels finden dort allerdings nur die Puppe, aber kein totes Kind. Auf ihrer Brust steht ein Datum. Kurz darauf wird aber an der gleichen Stelle die gefolterte Leiche des hiesigen Bausenators gefunden. Gleichzeitig hat Sina aber auch an anderen Fronten zu kämpfen: ihr Mann möchte, dass sie ihren gefährlichen Job aufgibt und ihre Schwester hat einem Gangsterboss, mit dem sie zusammen ist, ein Paket Koks gestohlen.

    Das Cover des Buches ist ein echter Hingucker und passt auch zum Buch, auch wenn die Abbildung und die Beschreibung der Puppe im Buch doch deutliche Unterschiede aufweisen.

    Der Schreibstil des Autors ist ausgezeichnet; Orte und Charaktere werden bildhaft beschrieben.

    Der Spannungsbogen ist von der ersten bis zur letzten Seite auf sehr hohem Niveau. Auch wenn geübte Krimi-Leser einen Teil der Auflösung wohl spätestens bei der Hälfte kombinieren und erraten können.

    Die beiden neuen Protagonisten sind ebenfalls ein echter Volltreffer geworden: Auf der einen Seite Sina, die Draufgängerin, die allerdings in ihrem privaten Umfeld Probleme von mehreren Seiten hat, und auf der anderen Seite der etwas besonnenere Eric, der ein Flirt-Weltmeister ist.

    Auch mit dem weiteren Umfeld (Maya, Wolfgang, Sörensen, Finn, …) wurden interessante Charaktere geschaffen. So steht einem weiteren Band um die beiden Ermittler eigentlich nichts mehr im Wege.

    Fazit: Spannender und emotionsgeladener Thriller um ein neues Ermittlerpaar. 5 von 5 Sternen


    ASIN/ISBN: 3949221182

  • Vielschichtiger Thriller


    Zum Inhalt:

    Ein Video, das ein totes Mädchen mit furchtbar verunstalteter Stoffpuppe in der Hand zeigt, hält das Ermittlerduo Sina Claassen und Eric Bartels auf Trab. Schon bald erkennen die beiden, was hinter den Videos zu stecken scheint, und machen sich auf die Jagd nach dem Täter – die Uhr tickt nämlich.


    Mein Eindruck:

    Positiv gefallen haben mir die Hauptcharaktere, sie waren sehr authentisch geschildert, sodass ich mir en gutes Bild von ihnen machen konnte. Der Spannungsbogen war von der ersten Seite an da und hat auch nie nachgelassen. Gut gefallen hat mir auch, dass es viele Nebenhandlungen gab, die allerdings einen Bezug zur Hauptstory hatten, sodass die Geschichte sehr vielschichtig war. Der Schluss war für mich nicht unbedingt überraschend, aber sehr stimmig.


    Was mich gestört hat, waren die vielen Alleingänge der Ermittlerin, die nicht immer nachvollziehbar waren.

    Das Cover passt ausgezeichnet zum Inhalt, es fasst Inhalt und Atmosphäre gut zusammen und fällt sofort auf.

    Ich würde das Buch jenen Lesern empfehlen, die spannende Thriller lieben, bei denen es auch mal brutaler zugehen darf.

  • Ein Video geht online, in dem anscheinend eine Kinderleiche zu sehen ist, neben der eine selbstnähte Stoffpuppe liegt. Wenig später wird am selben Ort die Leiche eines kürzlich entführten Politikers gefunden. Sina Claasen und Eric Bartels ermitteln, müssen aber schnell feststellen, dass ihnen Steine in den Weg gelegt werden.


    Vor einiger Zeit las ich einen anderen Roman des Autors, der mir gut gefiel, so dass ich mich auf diesen freute – wie man an meiner Bewertung sehen kann, wurde ich hier aber leider enttäuscht.


    Das lag zu einem nicht unwesentlichen Teil an den Charakteren, die mir fast durchweg sehr unsympathisch waren, vor allem die Protagonistin, die viele Vorurteile hat und sehr von sich eingenommen ist, zudem gerne Alleingänge macht und dabei oft jenseits des Gesetzes handelt. Gut dass wenigstens ihr Kollege Eric eher zu den sympathischen gehört. So konnte ich letztlich mit keinem der Charaktere mitfühlen.


    Zu einem großen Teil lag es auch daran, dass der Roman voll ist mit Klischees, manches unlogisch ist, und vieles nicht echt wirkt. Normalerweise mag ich es z. B. gerne, wenn auch das Privatleben der Ermittler Einzug in den Roman hält. Aber hier wirkt das übertrieben und aufgesetzt. Natürlich hat Sina ein problematisches Eheleben, bei dem man sich fragt, warum die Ehe überhaupt noch besteht, noch schlimmer ist aber der Handlungsstrang um ihre Schwester Maya, hier kam ich aus dem Kopfschütteln nicht mehr heraus – ich empfand diesen als unnötig, völlig übertrieben und einfach schrecklich. Auch Erics Privatleben wirkt leider aufgesetzt, er ist Junggeselle und wir erleben mit, wie er mit zwei potentielle Partnerinnen Umgang hat, nun, ich hätte darauf verzichten können. Unlogisch finde ich u. a. die Entführung des dritten Opfers. Insgesamt scheint mir einfach der Plot zu schwach gewesen zu sein, um einen ordentlichen Roman zu tragen, so dass aufgefüllt werden musste.


    Je weiter ich gelesen habe, desto mehr musste ich mit dem Kopf schütteln und die Augen verdrehen, vor allem wenn dann noch alle Frauen „stöckelten“ – natürlich nicht Sina, weil die ja Doc Martens trägt.


    Die Auflösung konnte man sich dann schon fast denken, es gibt nur einen kleinen Twist, der mich aber auch nicht mehr packen konnte. Auch das Ende ist in meinen Augen einfach nur übertrieben, ich kann das alles nicht ernst nehmen.


    Tja, dann hoffe ich mal, dass mir der nächste Roman Gunnar Schwarz‘ besser gefällt, denn einen weiteren habe ich noch auf dem Reader. Diesen hier kann ich leider nicht empfehlen und vergebe 3 Punkte, weil ich letztlich die Plotidee, sieht man einmal von all dem unnötigen Drumherum ab, gar nicht so schlecht finde.