Es muss sich aber doch um ein anderes Flugzeug gehandelt haben?
Ja, hat es. Da waren ja weniger Amerikaner an Bord. Ich meine es waren 15, aber ich müsste nachschauen. Chinas Staatsoberhaupt wunderte sich noch, dass die Amerikaner bisher keiner vermisste. Wie auch, wenn die gleichen Personen zeitversetzt angekommen waren, wahrscheinlich zum richtigen Termin.
Mittlerweile ist das Buch so geworden, wie ich erwartet/erhofft hatte: skurill mit eigenwilligem Humor. Bei der Befragung der Passagiere musste ich öfters schmunzeln und sogar laut lachen, vor allem als Miesel feststellt, dass die Fragen aus einem Science Fiction geklaut sind . Das Buch hat sich jetzt total gedreht, ist größtenteils weg von den Einzelfiguren aus Abschnitt 1 und nimmt vielmehr das "große Ganze" in den Blick. Ich bin am Überlegen, warum der Autor mit den Einzelschicksalen angefangen hat, aber vielleicht brauchen wir ein Bild von zumindest einigen Personen im Kopf, damit dieser Rundumblick wie z. B. die Befragungen oder Miesels Überlegungen funktioniert.
Das freut mich, mir gefällt es auch sehr gut. Der Stil ist sehr gelungen. Die Mixtur der Textsorten, die Tellier verwendet, ist gut komponiert.
Ich musste herzhaft lachen, als ich an dieser Stelle angekommen bin. Mein Mann hat Physik studiert. Es gab in einem bestimmten Zeitfenster an der Uni keine Vorlesungen und Seminare, da im Fernsehen "Star Trek" zu dieser Zeit lief. Das haben ALLE geschaut. Daran musste ich denken. Ich konnte das damals gar nicht fassen. 
Ich denke, der Leser bekommt die Personen am Anfang ganz klassisch vorgestellt, damit man in seinem Kopf eine Verbildlichung bzw. eine Verbindung zu den Personen aufbauen kann. Dadurch finde ich die Theorie, dass alle nur programmierte Avatare sind, noch absurder.
Gerade angesichts des Kriegs in der Ukraine wäre es schön, man könnte glauben, dass Putin nur eine Fehlprogrammierung ist. Es musste sich nur jemand finden, der auf den "ERROR"-Knopf drückt, um ihn zu stoppen.
Die Thesen der WissenschaftlerInnen - puh, ob sie wohl wirklich zu dieser Schlussfolgerung kommen würden, wenn sowas passieren würde? Die Idee der "simulierten Wirklichkeit" ist literarisch nicht neu, ich finde es trotzdem immer wieder schwierig zu begreifen. Da fände ich die Wurmloch-Theorie oder die des Kopierers noch sympathischer. Ob sich der Autor in der Frage wohl von Physikern beraten lies? Die Theorien nehmen ja doch großen Raum ein.
Tja, ich kann mir alle drei Theorien nur schwer vorstellen. Ich würde gerne meinen Mann dazu befragen, er möchte das Buch aber auch noch lesen. Wir haben schon öfter über die Theorie gesprochen, dass es parallele Universen geben könnte. Aber irgendwie sind mir diese Gedanken alle sehr fern...
Blake ist weg und auch sämtliche Spuren von ihm. Heißt aber auch, das FBI war es wohl nicht, dass ihn am Ende von Kapitel 1 beobachtet. Ob er es selber ist? Und was macht er dann, wenn Blake June feststellt, dass es Blake March gibt? Nachdem er Profikiller ist, könnte es durchaus sein, dass er sich selbst beseitigt. Aber wäre das nicht zu naheliegend?
Ich bin sehr gespannt, wie sich dieser Handlungsstrang auflöst bzw. weitergesponnen wird. Mit seinen vielen Doppelleben führt Blake ja schon ein Leben mit mehreren Existenzen. Das wird jetzt noch einmal potenziert. Ich bin sehr gespannt, wen und in welchem Zustand er in seiner Pariser Geheimwohnung vorfindet und wie er dann reagiert.
Auf alle Fälle bin ich sehr froh, dass mir das Buch jetzt richtig Spaß macht. Es ist auch definitv einmal ganz was anderes .
Die Befragung der kleinen Sophia bestätigte meinen bösen Verdacht.
Ich habe schon während der Badewannen-Szene gedacht, dass der Vater sich an der kleinen Sophia vergreift. Ganz klassisch auch, dass die Mutter mit dem Bruder zum Einkaufen geschickt wird, damit er zu Hause freie Bahn hat. Ich hoffe, dass diese ganze Aktion wenigstens für die kleine Sophia etwas Positives hat und jemand auf ihr Leiden aufmerksam wird.
Ich denke, es ist auch wichtig, uns Leserinnen einige Personen vorzustellen, damit sich die Probleme, die die Doppelgänger zwangsläufig auslösen, überhaupt verstehen lassen. So abstrakt ist das alles gar kein Problem.
Ja, hat es. Da waren ja weniger Amerikaner an Bord. Ich meine es waren 15, aber ich müsste nachschauen. Chinas Staatsoberhaupt wunderte sich noch, dass die Amerikaner bisher keiner vermisste. Wie auch, wenn die gleichen Personen zeitversetzt angekommen waren, wahrscheinlich zum richtigen Termin.
Die ursprünglichen Passagiere leben ihr normales Leben und die anderen sind dann einfach "überzählig" und wer weiß, was aus ihnen werden wird.
Regenfisch , ach so ein "error button" , der fehlt!
Richtig interessant fand ich die Zusammenkunft von Jamy Pudlowski mir den Vertretern der Religionen der USA. Das ist doch die große Frage, die große Unsicherheit, auf die die Behörden eine Antwort suchen: Sind die "Duplikate " Menschen, Gottes Schöpfung, was entscheidend dafür sein wird, was sie mit ihnen anfangen, wie sie mit ihnen weiter verfahren.
Mein derzeitiger Stand ist, dass sie es sind, ja dass sie sogar die selbe Person sind, nur aus der Zeit gefallen.
Na, und wer der Präsident ist, der sich da ahnungs- und verständnislos durch die Diskussionen lasiert, ist wohl mehr als eindeutig
"Der Präsident verharrte offenem Mund, weißt starke Ähnlichkeit mit einem fetten Barsch unter blonder Perücke auf." ( Le Tellier, "Die Anomalie", Rowohlt Verlag, S. 168 unten)
Das war wirklich eine spannende Szene. Die "Zusammenfassung", die alle Religionen verbindet, hat mein Herz erwärmt. Es könnte doch so einfach zugehen in der Welt.
Auf das Kapitel "Descartes 2.0" habe ich mich schon die ganze Zeit gefreut. Nicht, dass ich bei all den Theorien so wirklich folgen könnte, aber dieser amerikanische Präsident und sein General sind doch ein großartiges Gespann. Und dazu der gütig lächelnde Logiker, der wie der nette Märchenonkel auftritt - wenn das keine großartige Szene ist,
Köstlich, wie er Trump auf den Arm nimmt. Offenbar hat Tellier damit gerechnet, dass Trump wiedergewählt wird. Das Buch wurde in Frankreich im August 2020 veröffentlicht. Kein anderer Präsident wäre annähernd so komisch gewesen. Wenn man daran denkt, dass man sich sehr gut vorstellen kann, dass Trump Telefonate mit den Mächtigen der Welt auf diesem Niveau geführt hat, ist es kaum vorstellbar, dass er nur annähernd ernst genommen wurde.
Die Herren Religionsvertreter waren recht treffend beschrieben und ich fand es sehr vorausschauend, ihr Urteil einzuholen.
Ich freue mich gerade diebisch über den letzten Satz des Kapitels: "Ein paar Präsidenten", in dem der Protokollchef unseren Professor darauf hinweist, dass die eigenhändige Widmung des Präsidenten mit wasserlöslichem Stift geschrieben ist.
Interessant, dass die Chinesen vor dem gleichen Probleme stehen und selber schon lange ein doppeltes Flugzeug nebst Passagieren verstecken.
Auf die Idee, die Vertreter der Religionen an einen Tisch zu bringen. wäre ich nicht gekommen. Um so schöner zu lesen, dass es im Buch funktioniert hat.
Die Szene mit dem wasserlösliche Stift ist klasse. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass die Angestellten im Weißen Haus permanent den Kopf geschüttelt haben, als sie ihren Dienst versehen haben. Klasse, dass Tellier das so auf die Schippe nimmt.
Die Vorstellung der ganzen Einzelschicksale zu Beginn wird später wieder wichtig, da ja jeder anders mit dem Problem umgeht. Was für den einen eine Chance ist, ist für den nächsten ein Problem. Und neben den offensichtlichen Problemen kommen noch einige, an die ich auf den ersten Blick nicht gedacht hatte.
Es wird doch gar keiner mit seinem anderen Ich konfrontiert. So, wie ich das verstanden habe, ist nur Blake entkommen. Die anderen werden alle festgehalten.
Da du aber diese Fragen stellst, nimmst du schon vorweg, dass die Passagiere irgendwann freigelassen werden. Das finde ich schade.
Habt ich euch schon überlegt, wie ihr vermutlich reagieren würdet? Getrennte Wege, gute Freunde, eine WG mit dem Doppelgänger? Und wer kriegt was?
Diese Frage stellt sich doch gar nicht. Die Passagiere sind doch alle auf dem Militärstützpunkt festgehalten.
Das FBI könnte die Passagiere "June" doch auch einfach umbringen oder "verschwinden lassen". Das wäre eine einfachere Lösung. Ich traue dem FBI nicht...
Ich habe schon während der Badewannen-Szene gedacht, dass der Vater sich an der kleinen Sophia vergreift. Ganz klassisch auch, dass die Mutter mit dem Bruder zum Einkaufen geschickt wird, damit er zu Hause freie Bahn hat. Ich hoffe, dass diese ganze Aktion wenigstens für die kleine Sophia etwas Positives hat und jemand auf ihr Leiden aufmerksam wird.
Der Gedanke kam mir auch bei den Bild, was Sophia malt. Für das Kind hoffe ich doch, dass sich das nicht bestätigt.
Da hast du Recht. Trotzdem fand ich bemerkenswert, wie sehr sie um Sachlichkeit bemüht waren. Das hätte noch ganz anders eskalieren. Vielleicht war es einfach die gute Moderation durch Jamy P.
Ehrlich gesagt, finde ich die Vorstellung, dass sich die Vertreter aller Religionen friedlich an einen Tisch setzen und übereinkommen, dass die Maxime "Liebet einander" und "Tuet Gutes" eine Quintessenz aller Religionen sind, noch unrealistischer als die Vorstellung, ein Flugzeug könnte aus der Zeit fallen oder die Menschheit könnte programmiert sein. Wenn dann noch die Mächtigen der Welt dazukämen, würde "Give Peace a chance" endlich vielleicht umgesetzt werden. Dieser Song geistert seit Tagen in meinem Kopf herum. Irgendwie kann ich doch die aktuellen Ereignisse nicht ausblenden. Sorry!
Diese Frage stellt sich doch gar nicht. Die Passagiere sind doch alle auf dem Militärstützpunkt festgehalten.
Das FBI könnte die Passagiere "June" doch auch einfach umbringen oder "verschwinden lassen". Das wäre eine einfachere Lösung. Ich traue dem FBI nicht...
Der Gedanke ist mir auch gekommen, spätestens nachdem die Religionsvertreter befragt wurden, ob sie einen solchen Doppelgänger, ein Duplikat, für eine Schöpfung Gottes halten, für einen wirklichen Menschen.
Clare Ich "zaungaste" nur. Ich hatte das Buch letztes Jahr als Hörbuch von NetGalley bekommen und für mich wares eines meiner Lesehighlights 2021. Für Leserunden finde ich es super geeignet, weil es viel Stoff für Diskussionen und Spekulationen bietet.
Breumel : Es wäre toll, wenn du durch dein Vorwissen uns "Unwissende" nicht beeinflusst. Vielleicht stellst du deine Fragen im letzten Leserunden-Abschnitt? Es ist doch ein großer Teil des Lesevergnügens, dass das Geheimnis, das hinter dieser Flugzeug-Doppelung steckt, nach und nach gelüftet wird. Zumindest geht mir das so.
Danke!
Für mich war die Frage "was würde ich tun wenn es einen Doppelgänger von mir gäbe" eine der ersten Fragen, die ich mir gestellt habe, schon gleich nach dem Lesen des Klappentextes. Ich sehe allerdings alles, was im Klappentext steht, auch nicht als Spoiler, da ich bei einer Leserunde davon ausgegangen war dass den alle gelesen haben...
Für mich war die Frage "was würde ich tun wenn es einen Doppelgänger von mir gäbe" eine der ersten Fragen, die ich mir gestellt habe, schon gleich nach dem Lesen des Klappentextes. Ich sehe allerdings alles, was im Klappentext steht, auch nicht als Spoiler, da ich bei einer Leserunde davon ausgegangen war dass den alle gelesen haben...
Die Diskussion haben wir doch schon im letzten Abschnitt geführt. Es gibt tatsächlich Leser*innen, die das nicht tun, sondern nur das gelesen haben, was auch in dem jeweiligen Abschnitt steht. Ich gehöre dazu.
Ich fand es für mich sehr hilfreich, dass ich schon einige Personen "kannte", sie haben für mich einen gewissen "Wiedererkennungscharakter" in diesem riesengroßen Hangar (das meinst Du doch mit "Rundumblick?).
Ja genau. Wenn wir keine der Passagiere näher kennengelernt hätten, würden auch z. B. die Befragungen viel weniger Sinn ergeben. Das ganze Problem muss sich an Einzelnen zuspitzen, um greifbar zu sein.
Ich habe schon während der Badewannen-Szene gedacht, dass der Vater sich an der kleinen Sophia vergreift. Ganz klassisch auch, dass die Mutter mit dem Bruder zum Einkaufen geschickt wird, damit er zu Hause freie Bahn hat.
Der Gedanke ist mir leider auch gekommen, die Vorkomnisse bei der Befragung von Sophia bestätigen es 
. Ja, bleibt nur zu hoffen, dass jetzt jemand draufkommt!
Die "Zusammenfassung", die alle Religionen verbindet, hat mein Herz erwärmt. Es könnte doch so einfach zugehen in der Welt.
Ich war sehr erstaunt, dass sich die Religionsvertreter nach zwei Stunden auf so eine umfassende gemeinsame Erklärung einigen konnten. 
Das ist doch schon mal was. Die Leiterin hat wirklich einen sehr guten Job gemacht!
Ja genau. Wenn wir keine der Passagiere näher kennengelernt hätten, würden auch z. B. die Befragungen viel weniger Sinn ergeben. Das ganze Problem muss sich an Einzelnen zuspitzen, um greifbar zu sein.
Das hast du gut auf den Punkt gebracht!
Momentan weiß ich nicht, ob wir die Geschichten weiter verfolgen dürfen, denn eigentlich sind die Leben der Passagiere nicht im Detail das Thema. Einige wäre es aber schon wert gewesen weiter erzählt zu werden, finde ich. Blakes Doppelleben mit Frau und Kind und daneben als Killer oder Lucie und André, um mal zwei der Romane zu nennen, die lesen würde.
Der Gedanke kam mir auch bei den Bild, was Sophia malt. Für das Kind hoffe ich doch, dass sich das nicht bestätigt.
Ich zitiere mich mal selbst
Mir fiel gerade ein, dass Sophias Vater im ersten Abschnitt verhaftet wurde, als das FBI sie geholt hat. Weil die Bilder von Sophia June auf Missbrauch hindeuten? Das wäre eine Erklärung für die Verhaftung, die mich zu dem Zeitpunkt noch gewundert hat.
Die Bilder hatte das Kind damals noch nicht gemalt. Ich denke, schon da kam der Beamtin die Situation verdächtig vor. Vermutlich haben sie den Vater aber als Angehörigen auch einfach mit "einkassiert", damit er nichts an die Öffentlichkeit bringt.
Ein richtig schönes Kapitel ist "Merediths Fragen", in dem sie so richtig ausrastet, ich hätte sie umarmen und mit ihr durch den Hangar tanzen mögen. Wie schön, dass auch Adrian lebendig wird - auch wenn es nicht lange dauert.
Ergänzung
Meint ihr nicht, dass sich allein aus der Tatsache, dass sie die march Personen einsammeln, dafür spricht, dass sie nicht vorhaben, die "Doppel" einfach umzubringen?
Das war mir irgendwie nie in den Sinn gekommen, dass das zur Debatte stehen könnte. Aber vielleicht bin ich ein wenig naiv?
Vermutlich haben sie den Vater aber als Angehörigen auch einfach mit "einkassiert", damit er nichts an die Öffentlichkeit bringt.
Genau so hatte ich es damals verstanden... Die Situation mit der Badewanne war zwar etwas grenzwertig und merkwürdig, aber an eine Verhaftung hatte ich da nicht gedacht...
Die Bilder hatte das Kind damals noch nicht gemalt. Ich denke, schon da kam der Beamtin die Situation verdächtig vor. Vermutlich haben sie den Vater aber als Angehörigen auch einfach mit "einkassiert", damit er nichts an die Öffentlichkeit bringt.
Nicht?
Ich denke, dass Sophia June das Bild gemalt hat und dass daraufhin, als Sophia March und ihre Mutter und ihr Bruder vom FBI abgeholt wurden, der Vater gleich verhaftet wurde wegen des Verdachtes des Missbrauchs.
Die Verhaftung war am 25. Juni. Die Passagiere wurden am 24. Juni aus dem Flugzeug gelassen, könnte also schon sein, oder?
