Hier kann zu den Seiten 291 bis Ende (ab "Die Night-Show" - Ende) geschrieben werden.
'Die Anomalie' - Seiten 291 bis Ende
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In den letzten Monaten ist es mir nicht mehr häufig passiert, dass mich ein Buch so fasziniert hat, dass es mich förmlich eingesogen hat. Das ist hier passiert. Ich habe mich beim Lesen wie in einem Strudel gefühlt und war richtig sauer, wenn mich meine Umgebung aus diesem Sog gerissen hat.
Das ist wirklich ein besonderes Leseerlebnis.
Dennoch bleibe ich mit gemischten Gefühlen zurück. Ich habe zum einen ungeheuren Spaß beim Lesen gehabt. Telliers Humor entspricht genau meiner Art Humor, zum anderen habe ich den Eindruck, dass ich nur einen Bruchteil des Romans wirklich fassen konnte.
Das Buch beeindruckt mich. Ich sitze davor und staune, dass sich jemand so eine Geschichte ausdenken kann, die so fein gesponnen und bis ins Detail durchdacht ist. Die fantastische, philosophische, religiöse, politische Themen enthält, ohne langatmig zu sein. Tellier schafft es sogar, sich selbst auf den Arm zu nehmen und mit seinem eigenen Dasein zu spielen. Dass ein doppeltes Buch "Die Anomalie" auftaucht, ist ein genialer Schachzug und unterstützt seine These, dass wir alle nur programmierte Avatare sind. Sein "Klon" produziert ein Buch mit Kalenderweisheiten, und es verkauft sich wie geschnitten Brot - ich musste sehr grinsen.
Das Ende überrascht mich sehr. Das ganze Buch kommt mir wie eine Reduktion vor. Am Anfang erfasst man die Weite. Die Personen werden vorgestellt, das Leben liegt offen vor ihnen. Durch diesen Wirbelsturm oder Zeitenstrom reduziert sich das Danach auf die Gedanken, was macht mein Leben aus, was möchte ich behalten, was verändern? Möchte ich überhaupt leben?
Ich habe jede einzelne Geschichte dazu sehr genossen.
Ganz zum Schluss dampft er die Geschichten der Protagonisten zu einem einzelnen Moment ein, der parallel erlebt wird. Und dann wird die Welt beim dritten Flug in ein Wurmloch (?), Schwarzes Loch eingesaugt oder implodiert.
Blake entkommt.
Ich frühstücke jetzt und lasse den Eindruck mal sacken. Mir fällt bestimmt später noch mehr dazu ein.
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Blake entkommt wahrscheinlich allem
Das hast du gut zusammengefasst, liebe Regenfisch
Kurz gewundert habe ich mich über die zwei Adriaküste in der Talkshow. Habe ich die vergessen? Oder kannten wir sie nicht?
Ich meine, es waren über 200 Passagiere, und nicht an allen Schicksalen konnten wir teilhaben.
Mir gefällt, dass die Geschichten der Figuren weitergeführt wurden, der Marches und Junes, die sich trennen, zusammen bleiben, neues Leben hervorbringen oder sterben.
Und ich mag diesen offenen Schluss. Es ist nicht schwarz, auch nicht weiß, auch nicht grau...Es ist ein Trichter
Ein großartiges Buch!
Ich danke euch für die gemeinsame Leserunde! Das war eine wirkliche Bereicherung
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Über den Schluss denke ich ja immer noch nach. Für mich ist es eine Sanduhr, die abläuft.
Außerdem frage ich mich, ob die Welt nur für einen Moment pulsiert. oder ob es tatsächlich das Ende ist.
Ich bin immer noch nicht zu einer Antwort gekommen.
Für mich ist es wie eine Bewährungsprobe für die Menschheit, die leider nicht bestanden wurde.
Schrecklich, dass trotz aller guten Absichten und Verlautbarungen doch religiöse Eiferer die Gelegenheit zum Morden finden.
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Ich habe vorhin auch das Buch beendet, zugeklappt und saß etwas ratlos da...
Deshalb habe ich diesmal Eure Beiträge gelesen, bevor ich meinen eigenen geschrieben habe - und wie erholsam für mich, dass Euch ähnliche - zwiespältige - Gedanken gekommen sind...
In den letzten Monaten ist es mir nicht mehr häufig passiert, dass mich ein Buch so fasziniert hat, dass es mich förmlich eingesogen hat
Ja, so ging es mir auch, wobei ich den Schluss ganz bewusst etwas langsamer gelesen habe, weil ich immer noch große Sorge hatte, er könne mich enttäuschen... Aber diese Sogwirkung habe ich auch gespürt... Nein, der Schluss hat mich nicht enttäuscht, aber ich muss darüber nachdenken... Ich finde es ein großartiges Buch, gerade UND weil ich darüber nachdenken muss, kein Buch, bei dem ich denke: aha, so war das also...
zum anderen habe ich den Eindruck, dass ich nur einen Bruchteil des Romans wirklich fassen konnte.
Ja, es ist schon klar, dass ich mir das Buch selbst kaufen muss (jetzt ist es aus der Bücherei), um es noch einmal selbst zu lesen. Ich glaube, es ist wie Rumpelstilzchen schon mehrmals geschrieben hat, beim 2. Mal wird einem einiges klarer...
Das Buch beeindruckt mich. Ich sitze davor und staune, dass sich jemand so eine Geschichte ausdenken kann, die so fein gesponnen und bis ins Detail durchdacht ist. Die fantastische, philosophische, religiöse, politische Themen enthält, ohne langatmig zu sein
Und außerdem auch noch richtig spannend!!!
Das Ende überrascht mich sehr
Mich auch aber ich finde, es ist ein "gutes" Ende!
Ich frühstücke jetzt und lasse den Eindruck mal sacken. Mir fällt bestimmt später noch mehr dazu ein.
Ich frühstücke nicht, sondern gehe ins Bett, aber ansonsten: dito...
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Das hast du gut zusammengefasst, liebe Regenfisch
Dem kann ich mich nur anschließen!
Kurz gewundert habe ich mich über die zwei Adriaküste in der Talkshow. Habe ich die vergessen? Oder kannten wir sie nicht?
Nein, ich hatte auch den Eindruck, dass wir noch sie nicht kannten... Ich glaube, der Autor hat sie eingeführt, um noch die Haltung von religiösen Fundamentalisten darzustellen - auch das fand ich ausgesprochen gut dargestellt!
Ein großartiges Buch!
Da stimme ich mit Dir vollkommen überein!
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Über den Schluss denke ich ja immer noch nach
Ich auch - und ich gehe davon aus, dass dieses "Nachhallen" noch etwas andauern wird...
Für mich ist es wie eine Bewährungsprobe für die Menschheit, die leider nicht bestanden wurde.
Hm, da bin ich nicht so negativ und "streng" mit uns Menschen - klar, vieles läuft aus dem Ruder, aber bei einigen haben sich die Ereignisse ins Positive gewandelt, z.B. bei Sophia, ohne Sophia June (ach, Mist, ich komme immer noch durcheinander!) wäre der Missbrauch nicht aufgedeckt worden... Auch Joanna scheint "ihren Frieden" gefunden zu haben - und Victor habe ich im Schlusskapitel zum ersten Mal (etwas) verstanden.... und Blake lebt "sein" Leben weiterhin.
Schrecklich, dass trotz aller guten Absichten und Verlautbarungen doch religiöse Eiferer die Gelegenheit zum Morden finden.
Ja, das stimmt - aber als ich den "Adriana-Abschnitt" beendet hatte (und wirklich entsetzt war!), dachte ich sofort : ja, die haben da noch gefehlt (es war mir bei der "Konferenz" der Religionsführer nicht aufgefallen, dass natürlich die Fundamentalisten fehlten...
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Schrecklich, dass trotz aller guten Absichten und Verlautbarungen doch religiöse Eiferer die Gelegenheit zum Morden finden.Ich fürchte, dass es die immer gibt. Die Eskalation erschreckt mich trotzdem, wenn auch erwartet, wie immer, wenn sich Ignoranz und Intoleranz Bahn brechen. Ich befürchte, dass das in der Natur von uns Menschen liegt und wir Einzelnen sie nur mit unterschiedlichen Willen und Intensität niederhalten.😶
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Nein, ich hatte auch den Eindruck, dass wir noch sie nicht kannten... Ich glaube, der Autor hat sie eingeführt, um noch die Haltung von religiösen Fundamentalisten darzustellen - auch das fand ich ausgesprochen gut dargestellt!
Da stimme ich mit Dir vollkommen überein!
Wie ich vorhin zu Rumpis Beitrag schon schrieb: diese Seite der menschlichen Natur ist immer da. Der Unterschied zwischen uns und diesen Fundamentalisten besteht darin, wie man solche Ideen und Impulse für sich zulässt und inwieweit der Geist auf Grund von Prägung und Erziehung zu solchen Gedanken bereit ist.
Die Adrianas waren uns unbekannt. Wie wir ihr Schicksal empfinden sagt sehr viel per uns aus.
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Ich habe vorhin auch das Buch beendet, zugeklappt und saß etwas ratlos da...
So ging es mir auch. Aber wohl aus anderen Gründen. Ich bin erleichtert, dass das Buch zu Ende ist. Auch wenn es stellenweise wirklich humorvoll war (vor allem der Mittelteil), hat es mich momentan einfach zu sehr mitgenommen. Wahrscheinlich hätte mich in ruhigeren Zeiten diese Art Weltuntergangsszenario mehr fesseln können, aber derzeit brauche ich definitiv was weniger Aufregendes. Hatte heute Nacht sogar Albträume davon (nach der Ermordung der beiden Adrianas).
Die Geschichte ist sehr geschickt konstruiert, allerdings finde ich sie im Nachhinein fast zu überlegt. Da ist alles perfekt austariert, jeder Satz, jede Person, jede Wendung. Für mich fast etwas zu statisch, zu gewollt - einfach zu wenig lebendig. Das ist Jammern auf hohem Niveau, ich weiß, aber mir hat irgendwann das Natürliche gefehlt.
Adriana ist übrigends ganz kurz im Kapitel "Tisch 14" aufgetaucht. Da berichtet Victor von den Personen an seinem Tisch während des Wartens im Hangar und erwähnt eine junge Frau, die die Rolle der Julia lernt. Mir ist das aufgefallen, da sie die einzige war, die im 1. Abschnitt nicht erwähnt wurde und hier plötzlich aufgetaucht ist.
Und ich mag diesen offenen Schluss.
Ich finde es sehr interessant, dass jede in diesen Schluss etwas anderes hineinliest. Für mich ist da gar nichts offen, für mich ist das sehr deutlich: es ist das ENDE! Das Ende unserer Welt. Die Simulation wird abgeschaltet. Steht zum einen ja direkt so drin - siehe die letzten vier Buchstaben - zum anderen erinnert mich die Darstellung an das Beenden alter Fernseh- oder Computerbildschirme. Da schrumpfte das Bild auch zu einem Punkt zusammen und war dann weg.
Dieses Ende mag konsequent sein, abgesehen davon, dass er für mich sehr depremierend ist (siehe oben), finde ich es aber auch aus einem anderen Grund nicht gut. Es macht die ganzen Geschichten, die vorher so überlegt weitergeführt wurden, einfach platt. Es macht jetzt überhaupt keinen Unterschied mehr, ob z. B. Blake doch irgendwann erwischt wird, Sophie über den Misbrauch hinweg kommt oder Adrian mit Meredith glücklich wird - sind ja sowieso alle abgeschaltet und damit tot. Da hätte es viel mehr Spielraum gegeben, wenn die Geschichte wirklich offen z. B. mit dem Auftauchen des dritten Flugzeugs geendet hätte.
Für mich ist es wie eine Bewährungsprobe für die Menschheit, die leider nicht bestanden wurde.
So sehe ich das leider auch. Und entgegen der Beteuerungen, es wäre eine Probe für die Menschheit als Ganzes, hat die Entscheidung eines einzelnen Menschens, nämlich des amerikanischen Präsidenten, dieses Nicht-Bestehen herbeigeführt.
Ich lasse mich gerne von euch von einem positiveren Schluss überzeugen, sehe momentan da aber wenig Spielraum. Eine Frage habe ich an die Hörbuch-Eulen: wie wird denn dieser Schluss vertont??? Das stelle ich mir schwierig vor!
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Ich habe es ja als Hörbuch gehört. Den Schluss habe ich mir dreimal angehört, weil es in stockenden Wortfetzen endet. Schlussendlich habe ich mir die letzte Seite im Buchladen angesehen...
Ich empfinde ihn als ähnlich deprimierend wie Lese-rina und habe das Ende auch als "das Programm wird beendet" interpretiert, trotzdem gefällt mir das Buch sehr gut. Die Gedankenspiele und die Umsetzung finde ich genial. Ein Buch, was auch nach dem Ende noch länger zu Überlegungen einlädt.
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Dieses Ende mag konsequent sein, abgesehen davon, dass er für mich sehr depremierend ist (siehe oben), finde ich es aber auch aus einem anderen Grund nicht gut. Es macht die ganzen Geschichten, die vorher so überlegt weitergeführt wurden, einfach platt.
Das empfinde ich ganz anders. Für mich war der Überraschungseffekt schlechthin, dass die Welt ein einziges riesiges Computerprogramm ist, in dem die Menschen nach einer Programmierung handeln. Ab dem Zeitpunkt habe ich damit gerechnet, dass so etwas in dieser Art des Endes passiert. Eine Welt, die so programmiert ist, ist doch schon irgendwie tot. Wenn alles eine einzige Simulation ist, dann hat derjenige dahinter alle Macht.
Ich fand des Ende eher befreiend. In so einer Welt möchte ich nicht leben und deshalb fand ich das Ende dieser künstlichen Welt gut, weil ich damit abschließen konnte.
Das Buch und die gedanklichen Experimente fand ich großartig, das Ende hat für mich gepasst.
Ich finde es mal wieder sehr spannend, wie unterschiedlich wir alle ein Buch erleben.
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Adriana ist übrigends ganz kurz im Kapitel "Tisch 14" aufgetaucht. Da berichtet Victor von den Personen an seinem Tisch während des Wartens im Hangar und erwähnt eine junge Frau, die die Rolle der Julia lernt. Mir ist das aufgefallen, da sie die einzige war, die im 1. Abschnitt nicht erwähnt wurde und hier plötzlich aufgetaucht ist.
Das stimmt! Jetzt, wo du es sagst, fällt es mir wieder ein, sehr aufmerksam.
Über den Schluss muss ich tatsächlich noch etwas nachdenken.
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Adriana ist übrigends ganz kurz im Kapitel "Tisch 14" aufgetaucht. Da berichtet Victor von den Personen an seinem Tisch während des Wartens im Hangar und erwähnt eine junge Frau, die die Rolle der Julia lernt. Mir ist das aufgefallen, da sie die einzige war, die im 1. Abschnitt nicht erwähnt wurde und hier plötzlich aufgetaucht ist.
Aach jaaa, stimmt - Du hast natürlich vollkommen recht, das hatte ich vollkommen vergessen...
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Und ansonsten merke ich: ich bin mit dem Schluss noch nicht "durch", ich habe heute tagsüber mehrmals darüber nachgedacht...
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Ich habe ja nun lange genug über das Buch und das Ende nachgedacht. Für mich ist es ein Lehrstück darüber, wie schwer es für uns Menschen ist, mit dem Unerklärlichen, mit dem Rätselhaften umzugehen.
Früher haben uns Götter aller Art bei der Erklärung geholfen. Da wurden diverse Mythen und Legenden gebildet und über Generationen erzählt.
Offenbar haben wir eine große Sehnsucht nach, letztlich, Erzählungen, die uns die Welt erklären.
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Die Geschichte ist sehr geschickt konstruiert, allerdings finde ich sie im Nachhinein fast zu überlegt. Da ist alles perfekt austariert, jeder Satz, jede Person, jede Wendung. Für mich fast etwas zu statisch, zu gewollt - einfach zu wenig lebendig. Das ist Jammern auf hohem Niveau, ich weiß, aber mir hat irgendwann das Natürliche gefehlt.
Das ging mir genau anders herum. Der Autor hat ein großes Ensemble gewählt und spielt mit jeder Person eine mögliche Variante durch. Das Problem der Duplizität wird für mich also von jeder nur erdenklichen Art beleuchtet. Es gibt die "Twins", die sich hervoragend verstehen (unsere nigerianischen Sänger) und die, die sich gut arangieren (die zwei Mütter mit dem einen Kind z.B.). Aber auch die, wo einer den andren umbringt (Blake) oder der andre schon tot ist man daraus aber gutes gewinnt (Victor). Schön auch das Paar, dass sich als März-Variante ja schon getrennt hat und als June-Variante daraus lernt und noch die Kurve kriegt. Tragisch der Pilot, der auch beim zweiten Mal stirbt. Und so weiter. Das ist schlau gemacht.
Hier musste ich schmunzeln, dass Victor gebeten wird von seinem Autor, doch nicht so viel Personal für sein neues Buch zu verwenden. Ob das dem realen Autor auch passiert ist.
Und mich hat neben dem Ende - komme ich gleich dazu - noch eine Sequenz total umgehauen. Gerade jetzt in diesen Kriegszeiten.
Dieses Übel das ist Hoffnung. Es ist das schlimmste aller Übel. Denn es ist die Hoffnung, die uns verbietet zu handeln, es ist die Hoffnung, die das Unglück der Menschen verlängert, denn entgegen aller Evidencen "wird schon alles gutgehen". Es kann nicht sein, was nicht sein darf....
So haben wir Europäer gehofft, Putin würde "westlich" denken. Und so hoffen wir jetzt, für die Ukrainer und uns würde schon noch irgendwie alles gut.
Ganz allgemein hatte das Buch wunderbar viele schlaue Stellen über die man nachdenken kann ... muss.
Zum Ende. Schön, dass alle Stränge kurz nochmal erwähnt wurden und man zufrieden sein könnte als Leser. Und dann kommt der dumme Präsident mit einer einsamen Entscheidung. Bei mir kamen Erinnerungen an Filme auf, in denen ein omnipotentes Computerprogramm zum Schluss hin den Geist aufgibt. Meine Erklärung ist also, dass diese Theorie von dem großen Programm gestimmt hat. Und vielleicht war ja dieses widerkehrende Flugzeug ein Programmierfehler. Und der Beschuss mit der Bombe hat es zum Kompettabsturz gebracht. Und der Bildschirm verlöscht.
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Offenbar haben wir eine große Sehnsucht nach, letztlich, Erzählungen, die uns die Welt erklären.
Naheliegend, denn der Mensch sucht ja in seinem Leben immer nach Erklärungen. Warum funktioniert etwas oder funtioniert nicht? Warum tut jemand etwas oder nicht? Aber auch, was kann ich selber tun, um etwas zu ändern, verbessern oder zumindest zu akzeptieren. Geht es darum nicht in allen Büchern?
Mich fasziniert, wenn ein Buch mich wirklich zum Nachdenken bringt und ich merke, dass es mich wirklich auch ganz persönlich betrifft, was der Autor zu sagen hat. Also nicht nur so ein Geplätscher, wie man es bei vielen Romanen hat, einfach um sich die Zeit zu vertreiben. Sondern eines, welches nachhallt, zum Diskutieren anregt, einen Nerv bei mir trifft.
Und das hat die Anomalie gleich mehrfach geschafft. Das perfekte Leserundenbuch, finde ich. Wie herrlich, es mit euch zu genießen.
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Ich fand des Ende eher befreiend. In so einer Welt möchte ich nicht leben und deshalb fand ich das Ende dieser künstlichen Welt gut, weil ich damit abschließen konnte.
Im Buch wird ja die Frage - ich glaube von Victor - aufgeworfen, was sich denn wirklich für einen selber ändert, wenn man weiß, man ist nur ein Programm. Ich stimme ihm zu, dass sich im Grunde nichts ändert. Man verspürt deshalb ja trotzdem Liebe und Hunger und Schmerz und Sehnsucht etc. Und man lebt sein Leben und stirbt seinen Tod. Man hält sicher erst mal inne bei so einer Erkenntnis. Aber am Ende... ist diese Welt besser oder schlechter? Vielleicht wäre ja eine reale Welt die schlechtere. Wer könnte das angesichts dieses Übergroßen Ganzen sagen. Vielleicht haben die Programmierer sich so eine Welt programmiert, die besser, schöner, bunter ist als ihre eigene. Wer weiß.
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Im Buch wird ja die Frage - ich glaube von Victor - aufgeworfen, was sich denn wirklich für einen selber ändert, wenn man weiß, man ist nur ein Programm. Ich stimme ihm zu, dass sich im Grunde nichts ändert. Man verspürt deshalb ja trotzdem Liebe und Hunger und Schmerz und Sehnsucht etc. Und man lebt sein Leben und stirbt seinen Tod. Man hält sicher erst mal inne bei so einer Erkenntnis. Aber am Ende... ist diese Welt besser oder schlechter? Vielleicht wäre ja eine reale Welt die schlechtere. Wer könnte das angesichts dieses Übergroßen Ganzen sagen. Vielleicht haben die Programmierer sich so eine Welt programmiert, die besser, schöner, bunter ist als ihre eigene. Wer weiß.
Der große Unterschied ist für mich die eigene Freiheit. In der realen Welt, oder in der Welt, die ich dafür halte , entscheide ich über mein Tun und Lassen. Wäre ich ein programmiertes Wesen, hätte ja jemand für mich ein Programm geschrieben, dass durch mich "abgespielt" wird. Da gibt es bestimmt Varianten, aber letzten Endes wäre ich fremdgesteuert. Damit könnte ich schlecht umgehen. Das ist eigentlich ganz ähnlich dem Grundgedanken, dass Gott unser Leben vorherbestimmt, und die Menschen nur wie Marionetten den Lebensweg dann gehen. Mit diesem fatalistischen Gedanken habe ich ein großes Problem.
Ob die Welt schlechter wäre, weiß ich nicht. Es ist erschreckend zu sehen, wie grausam Menschen zu anderen Menschen sein können und dies freiwillig tun. Siehe Putin, siehe Hitler und andere. Aber es ist immer Hoffnung da, dass die Menschheit aus ihren Fehlern lernt. Auch jetzt ist wenigstens eine kleine Hoffnung da, dass die Menschen in Russland vielleicht doch eine innere friedliche Revolution anfachen. Immerhin regt sich Protest. Und das finde unfassbar mutig. In einer programmierten Welt wäre das Ende ja schon vorprogrammiert.