Krieg und kein Frieden in Sicht

  • Nicht, daß ich dem russischen Agressor nur noch ein Wort glauben würde, aber hätten da selbst nicht die Russen zu viel Respekt vor, Rettungsflugzeuge anzugreifen?

    Putin und seine Verbrecherkumpels haben vor nichts und niemand Respekt. Allenfalls vor einem Machtverlust.


    Wer bewusst zivile Ziele angreift, der hat sich aus der Gesellschaft verabschiedet. Der Angriff auf zivile Ziele gilt völkerrechtlich als Kriegsverbrechen, selbst dann wenn gesagt wird diese Ziele seien nur Tarnung für irgendwelche Kriedgshandlungen.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • selbst dann wenn gesagt wird diese Ziele seien nur Tarnung für irgendwelche Kriedgshandlungen.

    Ich würde mal behaupten wer das ins Feld führt, schliesst von sich auf andere....


    Die Ohnmacht nichts tun zu können fühle ich auch, daher muss ich tatsächlich um mich selbst zu schützen die Informationsflut sehr klein halten. Ich halte das sonst nicht aus.

  • Die Ohnmacht nichts tun zu können fühle ich auch, daher muss ich tatsächlich um mich selbst zu schützen die Informationsflut sehr klein halten. Ich halte das sonst nicht aus.

    Ich denke, das ist ein guter Weg. Soweit es geht, auf "Doomscrolling" verzichten, vielleicht nur noch eine Nachrichtensendung am Tag anschauen, und ansonsten helfen, wo Hilfe gebraucht wird und wo man helfen kann. Bei Demos mitlaufen. Arschlöchern energisch widersprechen, die rumrennen und erklären, die NATO-Osterweiterung hätte diesen Krieg provoziert und Putin hätte keine andere Wahl. In Communities wie "nebenan.de" und ähnlichen schauen, was wo zur Versorgung privat untergebrachter Flüchtlinge gebraucht wird, das funktioniert gut, auch in kleineren Städten, und man lernt auch gleich noch nette Leute kennen (okay, einige schräge Vögel sind da auch unterwegs, aber so ist das halt in der Nachbarschaft). Und, falls möglich, auch Geld spenden, aber gezielt und an die richtigen Organisationen. Bei betterplace.me findet man einige private Initiativen, die beispielsweise an den Ankunfts- und Transitorten die Versorgung organisieren und dafür Geld brauchen.


    Es hilft nicht, wenn man sich den ganzen Tag lang zerreißt. Aber es darf natürlich auch nicht zur Normalität werden. Krieg ist nicht normal, und dieser erst recht nicht. Wir müssen uns das vergegenwärtigen, wir dürfen nicht zum Alltag übergehen. Aber das heißt ja nicht, dass man sich rund um die Uhr sensations- und katastrophengeile Angebote wie "n-tv" (RTL-Gruppe) reinziehen muss. Etwas Besonnenheit und Zurücknahme sind da echt okay.

  • Die Ohnmacht nichts tun zu können fühle ich auch, daher muss ich tatsächlich um mich selbst zu schützen die Informationsflut sehr klein halten. Ich halte das sonst nicht aus.

    streifi Diesen Weg habe ich auch für mich gewählt, aus genau dem gleichen Grund.


    Und ich habe beschlossen zu helfen, wo es mir möglich ist, um dieses Gefühl der Hilflosigkeit wenigstens etwas zu begrenzen und etwas Sinnvolles zu tun, um nicht den ganzen Tag wie paralysiert auf irgendwelche Kriegsnachrichten zu schauen.


    An meinem Arbeitsplatz hat sich eine Art Mini-Netzwerk entwickelt, wo wir uns gegenseitig auf dem laufenden halten, welche Kollegin, welcher Kollege z.B. jemanden kennt, der Flüchtlinge aufgenommen hat und was dort gerade benötigt wird und alle Kollegen unterstützen dann so gut sie können (Kinderkleidung, Schlafsäcke, Bettwäsche etc.)


    Der kleine Verein, in dem ich schon lange ehrenamtlich unterwegs bin, hat am Wochenende Lebensmittel, Hygieneartikel und Bekleidungsgutscheine gekauft, die wir jetzt in einer Sammelstelle abgeben, die die Spenden dann weiterverteilt.


    Tom hat ja auch schon Möglichkeiten genannt, wie man helfen und sich engagieren kann.


    Es bringt nichts, wenn wir uns den ganzen Tag mit nichts anderem beschäftigen als Herrn P. Momentan ist eben nichts "normal", so wie wir es vielleicht gewohnt sind. Wir dürfen aber trotzdem nicht wegschauen, wie viel Leid dieser Mann anrichtet. Das das nur begrenzt erträglich ist, kann ich voll und ganz verstehen und daher sollte jeder für sich selbst entscheiden, wie viel davon er ertragen kann.

    "Drei Dinge sind uns aus dem Paradies geblieben: die Sterne der Nacht, die Blumen des Tages und die Augen der Kinder!" (Dante Alighieri)

  • Es ist wirklich zum Verzweifeln.

    Und ich bekomme echte Hassgefühle..... auf wen, brauche ich wohl nicht zu schreiben.


    Ich habe vorhin die Aufrufe von Klitschko auf Insta gesehen...............so furchtbar schlimm ist das.:(

    so geht es mir auch. Ich muss meinen Nachrichtenkonsum, vor allem den mit Bildern sehr zurückschrauben, in den ersten Tagen des Krieges habe ich nichts anderes gemacht.


    Ich bin wütend, ich mache mir Sorgen, ich bin verzweifelt, das man kaum etwas tun kann, um dieses sinnlose Sterben und Zerstören zu beenden. :(

  • Gestern haben wir auf def Autobahn Richtung Polen zweimal je zwei Kleinbusse voll mit Hilfsgütern für die Ukraine gesehen. Zwei kamen aus der Schweiz, zwei Kleinbusse sogar aus Portugal.

    Es gibt weder moralische noch unmoralische Bücher. Bücher sind gut oder schlecht geschrieben, sonst nichts.


    Oscar Wilde (1854 - 1900)

  • Aus unserem Ort sind auch schon mehrere Transporte in die Ukraine durchgeführt worden. Unsere Samtgemeinde hat eine Partnerschaft mit Truskavets, die nächstgrößere Stadt mit Sumy. Stand letzter Woche leben hier 85 Flüchtlinge. Wir haben auch schon gespendet und machen Friedensversammlungen, aber es ist einfach zu wenig. ;(

  • Ich hab vorhin von einem vereitelten Anschlag auf Selensky gelesen, war ja wohl nicht der erste. Ob sein Tod zum Kriegsende führen würde?

    :( Putin hat seine Getreuen sicher schon länger in Selenskyjs Nähe platziert. Ich fürchte, wenn Selenskyj fällt, wird sein Nachfolger ein "großer Friedensbringer" von Putins Gnaden.

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend MZB: Darkover-Universum

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  • Heute ist wieder Sprechtag im Sozialamt der Stadt. Das ist bei uns den Gang runter.

    Seit dem frühen Morgen harren die ukrainischen Flüchtlinge aus, einschließlich deren Kinder, die sie mitbringen müssen. Es dreht mir regelrecht das Herz um, wenn ich das so sehe. Wobei die kleinen Kinder ständig die Treppen hoch und runter flitzen. Irgendwie müssen sie sich ja die vielen Stunden beschäftigen.

    Sicher, die Frauen, Kinder und Senioren sind erst einmal in Sicherheit, aber ...

    Mein Mann und ich haben uns gemeldet Ukrainer aufzunehmen. Zwei Zimmer sind ja mehr oder weniger frei.

    Es gibt weder moralische noch unmoralische Bücher. Bücher sind gut oder schlecht geschrieben, sonst nichts.


    Oscar Wilde (1854 - 1900)

  • Ich fürchte, wenn Selensky fällt, wird sein Nachfolger ein "großer Friedensbringer" von Putins Gnaden.

    Ich weiß, das ist nicht leicht, aber mit dieser Kaffeesatzleserei, mit all diesen Spekulationen tut man sich wirklich keinen Gefallen, und es hat wirklich keinen Sinn, sich das zu geben. Schon die so genannten Experten sind damit heillos überfordert, die diversen "What if"-Szenarien durchzukauen, und keine zwei davon kommen zum gleichen Ergebnis. Und wir Kriegs-Putin-Ukraine-Krisen-Laien haben nichts weiter als das, was uns die unterschiedlichen Newsportale aus unterschiedlichen Gründen vor die Füße werfen, oder was wir irgendwo online aufschnappen. Ich weiß nicht, wer das (sinngemäß) gesagt hat, aber es stimmt: "Die meisten Sorgen, die ich mir gemacht habe, sind nie passiert." Damit will ich nicht diesen schrecklichen Wahnsinn kleinreden, der acht Autostunden östlich von uns gerade stattfindet, und mit dem umzugehen schon schwer genug ist. Wenn wir da jetzt noch pausenlos Spekulationen drauftun, drehen wir alle noch durch.


    Und der Mann heißt Selenskyj. Wolodymyr Selenskyj. Mit einem J hinter dem Y. 8)

  • Ich weiß, das ist nicht leicht, aber mit dieser Kaffeesatzleserei, mit all diesen Spekulationen tut man sich wirklich keinen Gefallen, und es hat wirklich keinen Sinn, sich das zu geben. Schon die so genannten Experten sind damit heillos überfordert, die diversen "What if"-Szenarien durchzukauen, und keine zwei davon kommen zum gleichen Ergebnis. Und wir Kriegs-Putin-Ukraine-Krisen-Laien haben nichts weiter als das, was uns die unterschiedlichen Newsportale aus unterschiedlichen Gründen vor die Füße werfen, oder was wir irgendwo online aufschnappen. Ich weiß nicht, wer das (sinngemäß) gesagt hat, aber es stimmt: "Die meisten Sorgen, die ich mir gemacht habe, sind nie passiert." Damit will ich nicht diesen schrecklichen Wahnsinn kleinreden, der acht Autostunden östlich von uns gerade stattfindet, und mit dem umzugehen schon schwer genug ist. Wenn wir da jetzt noch pausenlos Spekulationen drauftun, drehen wir alle noch durch.


    Und der Mann heißt Selenskyj. Wolodymyr Selenskyj. Mit einem J hinter dem Y. 8)

    Diese Dauerpanikmache hilft nichts und niemand. Und für mich ist das Wort "Experte" schon seit vielen Jahren das utimative Unwort. Und manche Spekulationen wirken einfach nur lächerlich.

    Und unsere Medien gefallen sich in der Rolle der Dauer-Alarmisten. Nachschub für Karl Lauterbachs Panikorchester.;)

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Diese Dauerpanikmache hilft nichts und niemand. Und für mich ist das Wort "Experte" schon seit vielen Jahren das utimative Unwort. Und manche Spekulationen wirken einfach nur lächerlich.

    Und unsere Medien gefallen sich in der Rolle der Dauer-Alarmisten. Nachschub für Karl Lauterbachs Panikorchester.;)

    Ja, diese Dauerpanikmache von Experten nervt wirklich. Es gibt z.B. welche, die schaffen es ohne weiteres irgendwie Bezüge zwischen dem Krieg in der Ukraine und dem deutschen Gesundheitsminister herzustellen, werfen nun schon seit einigen Jahren Angela Merkel Verfassungsbruch vor und sehen die deutschen Parlamente als reine Abnickerinstitutionen.
    Wo liegt überhaupt noch der Unterschied zwischen Deutschland und Putins Russland? Viel fehlt da nicht mehr... ;)

  • Ja, diese Dauerpanikmache von Experten nervt wirklich. Es gibt z.B. welche, die schaffen es ohne weiteres irgendwie Bezüge zwischen dem Krieg in der Ukraine und dem deutschen Gesundheitsminister herzustellen, werfen nun schon seit einigen Jahren Angela Merkel Verfassungsbruch vor und sehen die deutschen Parlamente als reine Abnickerinstitutionen.
    Wo liegt überhaupt noch der Unterschied zwischen Deutschland und Putins Russland? Viel fehlt da nicht mehr... ;)

    Florence Gaub hat gestern am Abend bei Lanz es sehr gut ausgedrückt:

    "Nicht die Bombe ist die Waffe, sondern die Angst davor"


    Offensichtlich hat der Verfasser des vorgenannten Beitrages wenig Ahnung vom Verfassungsrecht. Zur Lektüre sei daher SEDAN - Kommentar zum Grundgesetz empfohlen.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Ich bin gestern aus allen Wolken gefallen. Telefonat mit der Familie.

    O-Ton der anderen Seite der Leitung : In der Ukraine sitzen doch nur Nazis an der Macht, das sollten wir nicht vergessen.

    Ich war so geplättet und sprachlos, aber ich denke auch, dass es nichts bringen würde, da zu diskutieren

  • Mein Mann hat mit einem Sportkameraden russischer Herkunft gesprochen, der Pro-Putin eingestellt ist, der ist etwa 40 Jahre alt, lebt seit Ewigkeiten in Deutschland. Das haben wir auch nicht verstanden. Man sollte doch meinen, dass gerade jemand, der aus guten Gründen in Deutschland lebt, einen Sinn für Demokratie hat.


    mazian : Ein jüdischer "Nazi", nicht zu vergessen... *kopfschüttel*

  • Es ist schon interessant wie in anderen Sprachen oder Kulturkreisen mit dem Begriff "Nazi" umgegangen wird. Das erinnert mich an eine Folge in der Roswell-Serie, in der die allseits beliebte Jugendliche "Christmas-Nazi" genannt wird, weil sie ihr Umfeld sanft terrorisiert, um ein möglichst perfektes Weihnachten zu bekommen.

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