Krieg und kein Frieden in Sicht

  • ich bin Jahrgang 52, geheizt wurde nur die Küche, Bad und zum Wochenende auch mal das Wohnzimmer. Im Winter lag die gute Wärmflasche, damals aus Eisen mit einem Tuch umwickelt im Bett. Ich habe längst die Heizung nur noch im Wohnzimmer und Küche an, im Bad auf 1,5 das Thermostat, Küche 2, und Wohnzimmer 2, sind 20 Grad im Wohnzimmer…..

    Gut unser Sohn ist auf das Auto angewiesen, er fährt um 5 Uhr zur Arbeit ca. 40 km ein Weg, sind schon heftig die Benzinpreise. Aber Privat sollte man aufs Auto im Moment verzichten, als Kinder sind wir auch zu Fuß überall hin.
    Wir werden uns sehr einschränken müssen, aber das wäre mir ein Frieden wert.

    Unser restlichen Garten wird zu einem Nutzgarten umfunktioniert, Kartoffeln, Gemüsse usw.


    Ein kleines Stück Rasen vor dem Garten lassen wir.

    Mein Mann und ich verzichten schon immer auf ein Auto und machen alles mit Öffis, zu Fuß und per Fahrrad. Geht alles, wenn man sich gut organisiert. Manchmal denke ich auch, dass ein Auto vieles leichter machen würde, aber bei den aktuellen Benzinpreisen bin ich froh, keins zu haben und es anders zu schaffen. Und ja, wir arbeiten beide Vollzeit.

    Gemüse anbauen hatte ich auch schon überlegt, allerdings haben wir den Wald direkt hinterm Haus, was vieles schwieriger macht dabei. Wahrscheinlich werde ich mein kleines Hochbeet mal wieder aktivieren.

    Vorräte haben wir immer für 1-2 Wochen da.

  • Kleine Auswirkung des Krieges: Hier kochen viele ihr Kaffee- oder Teewasser mit so kleinen Gaskochern mit Gaskartuschen. Ich habe mir das auch angewöhnt, geht rasend schnell und spart Strom.

    So eine Kartusche kostete im Viererpack vorige Woche Stück € 1,50.

    Jetzt gibt es erstens mal keine mehr, sind alle ausverkauft und wenn neue kommen, wird der Preis pro STück bei 8 bis 10 Euro liegen.

    Ich habe mal bei Amazon geguckt, da wird einem schwindlig.

    mazian Du hast doch geschrieben, Du heizt mit Gas, wie sieht denn die Entwicklung in Frankreich damit aus?

    Schon der weise Adifuzius sagte: "Das Leben ist wie eine Losbude, wenn Du als Niete gezogen wurdest, kannst Du kein Hauptgewinn werden.":chen

  • Wie ist das bei Euren Kindern in der Schule? Ist der Krieg da Thema im Unterricht?

    Kommende Woche ist hier Friedenswoche und das wird in einigen Fächern Thema, auch z.B. Erkennen von Fake News in Deutsch. Bin gespannt.

    In der Klasse meiner Tochter (6. Klasse) wurde der Krieg im Politikunterricht an- und besprochen, weil die Kinder wohl auch viele Fragen hatten. Die Lehrerin hat mit den Kindern auch die

    Kindernachrichtensendung logo! des ZDFtivi angesehen. Da unsere Tochter auf Grund einer Knie-OP zur Zeit nicht zur Schule kann, haben wir das über eine E-mail der Klassenlehrerin erfahren. Die Kinder haben auch einen Zettel mit Hilfsangeboten bei Sorgen und Ängsten bekommen. U.a. steht da z.B. die Nummer gegen Kummer drauf, etc.

    Fake News und das erkennen von welchen ist gerade Thema im Deutschunterricht.

    Es geht uns mit den Büchern wie mit den Menschen. Wir machen zwar viele Bekanntschaften, aber wenige erwählen wir zu unseren Freunden, unseren vertrauten Lebensgefährten.
    Ludwig Feuerbach (1804-1872)

  • Wie ist das bei Euren Kindern in der Schule? Ist der Krieg da Thema im Unterricht?

    Kommende Woche ist hier Friedenswoche und das wird in einigen Fächern Thema, auch z.B. Erkennen von Fake News in Deutsch. Bin gespannt.

    Oh ja.

    Die Klassenlehrerin meiner Kleinen möchte keinen Sexualkundeunterricht machen, da es ihr unangenehm ist, darüber vor der Klasse zu sprechen.

    Aber den Krieg und das ganze Thema weidet sie so richtig aus (4. Klasse) und erzählt gern in allen Details davon.


    Meine Ältere (7. Klasse) hat das Thema jeden Tag im Geschichtsunterricht/NaWi mit dem KL besprochen. Es gab auch eine große Spendenaktion, von den Schülern der 10. Klasse selbst organisiert.

    Außerdem würden sie auch frei bekommen, um zu Demos zu gehen.

    Als letzte Woche in unserer Region eine halbe Stunde der Strom ausfiel, hatte ein Dreiviertel der Klasse Panik und Schnappatmung.

    Da kann man sich jetzt die Frage selbst beantworten, wieviele Infos für 12-13 Jährige gut sind.

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“


  • Meine Ältere (7. Klasse) hat das Thema jeden Tag im Geschichtsunterricht/NaWi mit dem KL besprochen. Es gab auch eine große Spendenaktion, von den Schülern der 10. Klasse selbst organisiert.

    Außerdem würden sie auch frei bekommen, um zu Demos zu gehen.

    Als letzte Woche in unserer Region eine halbe Stunde der Strom ausfiel, hatte ein Dreiviertel der Klasse Panik und Schnappatmung.

    Da kann man sich jetzt die Frage selbst beantworten, wieviele Infos für 12-13 Jährige gut sind.

    Es ist völlig in Odnung wenn man die Kinder mit der Reaität konfrontiert. Kinder sind ja auch nicht zimperlich wenn sie ihre brutalen Videospiele spielen - und das wird dann von den Eltern toleriert. Krieg gehört zu unserem Leben eben dazu. Und das sollte man auch den Kindern verklickern. Die Kinder sollten begreifen, das ein Videospiel eben nicht die Realität darstellt. Und ein "Game over" und einen Neustart gibt es im realen Leben eben nicht. Und je schneller die Kurzen das begreifen - umso besser.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • 12-13jährige bekommen die Realität so oder so mit. Gut, wenn Lehrer*innen diese mit ihnen auf einigermaßen vernünftige Art besprechen. Dafür ist doch Schule da. Auch um evtl. tendenzielles Gerede der Eltern und Verwandten zu relativieren und so Panikausbrüche zu vermeiden.

    Wie sinnvoll es ist, mit Kindern so Schutzübungen zu veranstalten (wie damals in den 1970/80er Jahren die Vorbereitung auf einen Atomkrieg) - Papiertüte über den Kopf und unter den Tisch hocken - weiß ich nicht, aber vielleicht wären vermehrt Erste-Hilfe-Kurse nützlich. :gruebel

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend U. T. Bareiss: Green Lies - Tödliche Ernte

  • Da kann man sich jetzt die Frage selbst beantworten, wieviele Infos für 12-13 Jährige gut sind.

    Aber in dem Alter bekommen sie doch eh alles mit?

    Ich finde es gut, wenn das auch im Unterricht thematisiert wird und sowohl Raum für inhaltliche Hintergründe als auch für persönliche Sorgen da ist.

    Hier wurde gestern Kuchen gebacken für den Spendenverkauf von der SMV, natürlich rettet das die Welt nicht, aber es hilft ein bisschen mit der Situation umzugehen.

  • ... Schutzübungen zu veranstalten (wie damals in den 1970/80er Jahren die Vorbereitung auf einen Atomkrieg) - Papiertüte über den Kopf und unter den Tisch hocken ...

    Gab es das wirklich? Ich bin von 1966 - 1978 in BaWü zur Schule gegangen und kann mich an keine einzige solche Übung erinnern. Nur an Sirenenproben - aber da wurde gewartet, bis das Geheule vorbei war und danach ging der Unterricht einfach weiter.

  • Ich war von 1970 bis 1985 in Bayern in verschiedenen Schulen und wir hatten einmal so eine Übung (weiß jetzt nicht mehr in welcher Schule oder Stunde).

    Vertrauter sind mir solche Sachen aus Dokumentationen und Spielfilmen, die von der Zeit handeln.


    Aber gefühlt bin ich mit der permanenten Bedrohung aufgewachsen. Wir hatten eine dominierende Kaserne in der Stadt und die Panzer rollten durch den Wald kaum 500 m von unserem Haus entfernt, wo auch Waffendepots versteckt waren.

    Geschützfeuer und Explosionen waren oft mein "Schlaflied" in der Nacht von den Truppenübungsplätzen.

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  • Ich kenn auch nur die Sirenenübungen und halt die Üblichen Feueralarme in der Schule, wenn am Anfang des Schuljahres mal wieder geübt wurde.

    Allerdings bin ich in den 80ern in die Schule gegangen.


    Diese Atomkriegsübungen kenn ich nur aus Dokus über die USA in den 50ern. Ich denke in den Siebzigern war allen schon klar das die Papiertüte und der Tisch nicht hilft. Ich kann mich erinnern einmal The Day After gesehen zu haben und danach wochenlang Alpträume gehabt zu haben. Ansonsten war der Ami immer der Gute und der Russe der Böse für mich. Klassisch westliche Konditionierung halt, München war ja amerikanische Besatzungszone.


    Ich finde es gut, wenn mit den Kindern in der Schule auch mal intensiver gesprochen wird. Bei Viertklässlern würde ich das aber anders dosieren als bei Schülern der Mittel und Oberstufe. In manchen Elternhäusern werden keine Nachrichten gekuckt und über solche Dinge gar nicht gesprochen, da ist es doch sinnvoll, wenn die Schule gesicherte Informationen geliefert werden, bevor dann im Netz irgendwelche absurde News als bare Münze genommen werden.

  • Aber in dem Alter bekommen sie doch eh alles mit?

    Ich finde es gut, wenn das auch im Unterricht thematisiert wird und sowohl Raum für inhaltliche Hintergründe als auch für persönliche Sorgen da ist.

    Hier wurde gestern Kuchen gebacken für den Spendenverkauf von der SMV, natürlich rettet das die Welt nicht, aber es hilft ein bisschen mit der Situation umzugehen.

    Was du von mir zitiert hast, bezog sich nur auf die Reaktion der Klasse auf den Stromausfall.

    Ich finde es auch gut, wenn sie die Hintergründe besprechen. Unsere Große wacht nämlich jeden Tag zu NDR Info auf und hat jede Menge Fragen...


    Aber das lief in der Grundschule leider nicht so. Da wurde vor den Kindern zusätzlich zu den schlimmen Bildern noch die eigene Angst (also die der Lehrerin) davor thematisiert, wenn nun Flüchtlingskinder in ihre Klasse kämen... Da wäre es mir lieber, sie würde es nicht großartig thematisieren.


    Meine Kinder wachsen informiert auf, ja, aber ich will hier keine blinden Panikanfälle.

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“

  • Aber das lief in der Grundschule leider nicht so. Da wurde vor den Kindern zusätzlich zu den schlimmen Bildern noch die eigene Angst (also die der Lehrerin) davor thematisiert, wenn nun Flüchtlingskinder in ihre Klasse kämen... Da wäre es mir lieber, sie würde es nicht großartig thematisieren.

    Angst vor Flüchtlingskindern?! Der Lehrerin würde ich was erzählen!


    Bei meinem Kleinen (2. Klasse) kam das Thema wohl noch gar nicht auf den Tisch.

    Beim Großen in der 4. gucken sie mehrmals die Woche Logo Nachrichten und reden dann über das Gesehene, finde ich sehr gut.

  • Wow, endlich gibt es Widerstand. Auch wenn er klein beginnt.


    Habt Ihr das eben gesehen - im russischen Fernsehen, zur besten Sendezeit der Hauptprogapandanachrichten, kommt eine ehemalige Mitarbeiterin mit einem Schild vor die Kamera und schreibt das Volk direkt an.

    Stoppt den Krieg.


    Der Sender hat zwar sofort auf einen anderen Beitrag gescahltet, sie wurde festgenommen - aber dieser Mut dieser Frau - Bewundernswert. Gerade weil ihr die Konsequenzen bewußt waren.

    Ihr Twitteraccount läuft heiß mit positiven Statements aus aller Welt.


    Es kam eben sogar hier in den Tagesthemen.


    Das sind die kleinen Momente der Hoffnung.



    Hier auch noch mal ein Link

    Marina Ovsyannikova

  • Proteste gab es ja von Anfang an auf der Straße, die alle recht schnell von den "Ordnungskräften" aufgelöst wurden.

    Ich fürchte Russland hat noch immer Platz in seinen Straflagern :( Wobei ich mich schon frage, was es da mit tausenden politischen Häftlingen eigentlich macht :gruebel Ist doch auf Dauer kein Zustand!

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    :lesend U. T. Bareiss: Green Lies - Tödliche Ernte

  • Leider steht da nicht, welche Erfahrung Musk in einem Kampfsport hat.

    Bessere Chancen hätte wohl einer der Klitschko-Brüder (und eine ernsthaftere Motivation).

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend U. T. Bareiss: Green Lies - Tödliche Ernte

  • Ich weis nicht ob ich darüber lachen oder weinen soll - ich finde es komisch - das man über einen "Zweikampf" dieses Regeln will - von einem Ami an einen Russen - über ein fremdes Land... also ich mein Herr Musk ist ja bekannt für manchmal sonderbare Gedankengänge und Vorschläge aber dieser ist, bei allem guten Willen dem ich Ihm unterstelle, dann doch daneben in meinen Augen.

    Muff Muff Muff dat Muffelinchen


    Leben ist was uns zustößt, während wir uns etwas ganz anderes vorgenommen haben. (Henry Miller)