Und eine Welt ohne Militär wird es nicht geben.
Zu Deinen Lebzeiten sehr wahrscheinlich nicht mehr, aber danach irgendwann schon.
Und eine Welt ohne Militär wird es nicht geben.
Zu Deinen Lebzeiten sehr wahrscheinlich nicht mehr, aber danach irgendwann schon.
Wer wollte wohl nicht in einer friedlichen Welt leben, in der jegliche Rüstung, alles Militär unnötig sind? Doch - auch wenn du das nicht als solche empfindest: Es bleibt eine Phantasterei. Leider.
Wer wollte nicht in einer Welt leben, deren "Werkbank" auch die Menschenrechte respektiert? Wer wollte nicht in einer Welt leben, in der Kinder nicht arbeiten und mit der Hälfte, gar einem Drittel unserer Lebenserwartung auskommen müssen, damit wir Kaffee und Kakao trinken und Bananen essen und Batterien für unsere Autos kaufen können? Wer wollte nicht in einer Welt leben, deren Luft man atmen kann, obwohl wir unsere dicken Ärsche in megatonnenschweren Dampfern durch die Kanäle von Venedig zwängen müssen? Wer wollte nicht in einer Welt leben, in der es noch Tiere und Pflanzen und das sogar in großer Vielfalt gibt? In der wirklich alle Menschen gleich behandelt werden, die gleichen Chancen haben, die gleichen Träume leben können?
Natürlich gibt es auf den Angriffskrieg auf die Ukraine keine andere Antwort als eine militärische, und natürlich betrifft die militärische Bedrohung längst nicht nur dieses Land. Und, ja, mit dem Fall des Eisernen Vorhangs und dem Zerfall der Sowjetunion haben russische Großmachtinteressen offenbar noch längst nicht geendet, ganz im Gegenteil. Aber das kann doch nicht bedeuten, dass das Modell "Wenn Du Dich nicht wehren kannst, erschlage ich Dich" zum Fundament der künftigen Weltpolitik werden muss. Wir befinden uns nicht mehr im Jahr 1962, und auch wenn es im Moment geboten ist, auf die maßlose Aggression mit unbedingter und starker Verteidigungsbereitschaft zu reagieren, sind Waffen - auch Verteidigungswaffen - doch in erster Linie zum Töten und Zerstören gebaut. Ich will einfach daran glauben, dass wir eher das letzte Aufbäumen der brutalen Autokraten, der fundamental Gestrigen, der narzisstischen Diktatoren erleben als die Renaissance einer Weltordnung, die aus guten Gründen gescheitert ist. Weil die Welt inzwischen eine andere ist. Weil die Menschen ein anderes Verständnis von sich selbst und füreinander entwickelt haben.
Okay, dann sind das eben Phantastereien - ist mir eigentlich egal, wer das warum wie nennt. Und das ist sicher auch keine Sache von Jahren oder Jahrzehnten, aber die Angst als Ordnungsinstrument muss und wird ausdienen.
Noch ein Nachsatz: Ich habe damals in Bonn für den NATO-Doppelbeschluss demonstriert.
Alles anzeigenWer wollte nicht in einer Welt leben, deren "Werkbank" auch die Menschenrechte respektiert? Wer wollte nicht in einer Welt leben, in der Kinder nicht arbeiten und mit der Hälfte, gar einem Drittel unserer Lebenserwartung auskommen müssen, damit wir Kaffee und Kakao trinken und Bananen essen und Batterien für unsere Autos kaufen können? Wer wollte nicht in einer Welt leben, deren Luft man atmen kann, obwohl wir unsere dicken Ärsche in megatonnenschweren Dampfern durch die Kanäle von Venedig zwängen müssen? Wer wollte nicht in einer Welt leben, in der es noch Tiere und Pflanzen und das sogar in großer Vielfalt gibt? In der wirklich alle Menschen gleich behandelt werden, die gleichen Chancen haben, die gleichen Träume leben können?
Natürlich gibt es auf den Angriffskrieg auf die Ukraine keine andere Antwort als eine militärische, und natürlich betrifft die militärische Bedrohung längst nicht nur dieses Land. Und, ja, mit dem Fall des Eisernen Vorhangs und dem Zerfall der Sowjetunion haben russische Großmachtinteressen offenbar noch längst nicht geendet, ganz im Gegenteil. Aber das kann doch nicht bedeuten, dass das Modell "Wenn Du Dich nicht wehren kannst, erschlage ich Dich" zum Fundament der künftigen Weltpolitik werden muss. Wir befinden uns nicht mehr im Jahr 1962, und auch wenn es im Moment geboten ist, auf die maßlose Aggression mit unbedingter und starker Verteidigungsbereitschaft zu reagieren, sind Waffen - auch Verteidigungswaffen - doch in erster Linie zum Töten und Zerstören gebaut. Ich will einfach daran glauben, dass wir eher das letzte Aufbäumen der brutalen Autokraten, der fundamental Gestrigen, der narzisstischen Diktatoren erleben als die Renaissance einer Weltordnung, die aus guten Gründen gescheitert ist. Weil die Welt inzwischen eine andere ist. Weil die Menschen ein anderes Verständnis von sich selbst und füreinander entwickelt haben.
Okay, dann sind das eben Phantastereien - ist mir eigentlich egal, wer das warum wie nennt. Und das ist sicher auch keine Sache von Jahren oder Jahrzehnten, aber die Angst als Ordnungsinstrument muss und wird ausdienen.
Noch ein Nachsatz: Ich habe damals in Bonn für den NATO-Doppelbeschluss demonstriert.
Ich möchte auch nicht unseren Sohn, Schwiegersohn, und alle Söhne von Freunden und Männer, einem Krieg opfern , jeder Tote ist Zuviel. Ich wünsche wir wären wie die Schweiz neutral, an den Waffen verdient doch nur die Industrie. Ich kann mich noch gut an die Zeiten erinnern wo auf dem Hunsrück Menschen gegen Atomwaffen demonstrierten . Jetzt schreien vielleicht genau die wir hätten abgerüstet. Ich möchte das die Kinder in einer friedlichen Welt aufwachsen, das aber wahrscheinlich ein Traum bleiben wird.
Ich wünsche wir wären wie die Schweiz neutral
Jetzt im Moment? Nein.
Ich will nicht missverstanden werden. Die Reaktionen der Welt auf das, was in der Ukraine geschieht, sind richtig, und sie müssten eigentlich noch massiver ausfallen. Es ist richtig, Waffen zu liefern, damit sich das Land besser verteidigen kann. Und es ist auch richtig, die Landesverteidigung neu und besser aufzustellen.
Das ändert aber nichts daran, dass das als Perspektive falsch ist.
Okay, dann sind das eben Phantastereien - ist mir eigentlich egal, wer das warum wie nennt. Und das ist sicher auch keine Sache von Jahren oder Jahrzehnten, aber die Angst als Ordnungsinstrument muss und wird ausdienen.
Damit kein Missverständnis aufkommt, Tom: Ich teile alle deine Wünsche und Sehnsüchte, vor allem die nach einer Welt, in der die Menschen ohne Angst vor Gewalt leben dürfen. Was wären wir, wenn wir solche Träume nicht hätten?
Nur: dreams are ten a penny ...
Als Offizier habe ich meinen Soldaten immer gesagt, wir alle dürften, ja, sollten durchaus von einer besseren Welt träumen, einer Welt, in der wir und unser Auftrag obsolet geworden seien - solange wir unseren Job so gut machen, dass bis zur Verwirklichung dieses Traums kein böser Nachbar auf gefährliche Gedanken kommt. Das könne allerdings noch einmal so lange dauern, wie es bisher schon Menschen gebe ...
Der Leitspruch der NATO lautet: Si vis pacem para bellum.
Danach zu handeln, hat die NATO zur erfolgreichsten Friedensorganisation der Menschheitsgeschichte gemacht, was man leider von keiner einzigen pazifistischen Organisation auf der Welt behaupten könnte.
Und welchen Schaden Merkel und Steinmeier angerichtet haben, wird erst jetzt so richtig deutlich. Und es war ein "alter weißer Mann" der die Westbindung der Bundesrepublik Deutschland vorgenommen hat. Konrad Adenauer von der CDU. Übrigens haben auch Willy Brandt und Helmut Schmidt diese Westbindung nie infrage gestellt und sie hätten Putin nie die Tür aufgemacht wie es Merkel und Steinmeier gemacht haben.
Es ist erschütternd wie die Menschen in diesem Land die ehemalige FDJ-Funktionärin Merkel haben machen lassen. Die Folgen sieht man jetzt.
Ich bin in Ostdeutschland aufgewachsen, mit den Jungen Pionieren, der FDJ und dem ganzen Programm. Von der staatlich verordneten Deutsch-Sowjetischen-Freundschaft hatte ich aber damals schon nichts gehalten, bin da ausgetreten. Meine Einstellung hat sich auch die letzten Jahre nicht geändert.
Wer in einer Diktatur (mit der ständigen Präsenz der Sowjetarmee) aufgewachsen ist, hat einen anderen Blick auf die Demokratie. Der Großteil der Ostdeutschen hoffe ich auch.
Und ja, ich kann die Entscheidungen von Merkel und Steinmeier verstehen, wenn diese auf Gespräche und Verhandlungen gesetzt haben. Wäre auch meine bevorzugte Vorgehensweise. Den Gegner mit einbinden, nicht bekämpfen. Die Gefahr der Gegenwehr ist zu groß. Noch mehr Waffen und immer mehr Waffen haben in Zeiten des Kalten Krieges schließlich auch nicht geholfen.
Allerdings habe ich Putin nie über den Weg getraut. Stasi und KGB haben mich da geprägt.
Um Frieden auch erhalten zu können, muss ich eine gute und schlagkräftige Armee halten.
Die anfänglichen Aussagen von Merz zur Russlandpolitik gingen gar nicht. Merz ist für mich eine Fehlbesetzung. Den würde ich in der Tat in die Kategorie: Alter, weißer Mann einordnen.
Alles anzeigenIch bin in Ostdeutschland aufgewachsen, mit den Jungen Pionieren, der FDJ und dem ganzen Programm. Von der staatlich verordneten Deutsch-Sowjetischen-Freundschaft hatte ich aber damals schon nichts gehalten, bin da ausgetreten. Meine Einstellung hat sich auch die letzten Jahre nicht geändert.
Wer in einer Diktatur (mit der ständigen Präsenz der Sowjetarmee) aufgewachsen ist, hat einen anderen Blick auf die Demokratie. Der Großteil der Ostdeutschen hoffe ich auch.
Und ja, ich kann die Entscheidungen von Merkel und Steinmeier verstehen, wenn diese auf Gespräche und Verhandlungen gesetzt haben. Wäre auch meine bevorzugte Vorgehensweise. Den Gegner mit einbinden, nicht bekämpfen. Die Gefahr der Gegenwehr ist zu groß. Noch mehr Waffen und immer mehr Waffen haben in Zeiten des Kalten Krieges schließlich auch nicht geholfen.
Allerdings habe ich Putin nie über den Weg getraut. Stasi und KGB haben mich da geprägt.
Um Frieden auch erhalten zu können, muss ich eine gute und schlagkräftige Armee halten.
Die anfänglichen Aussagen von Merz zur Russlandpolitik gingen gar nicht. Merz ist für mich eine Fehlbesetzung. Den würde ich in der Tat in die Kategorie: Alter, weißer Mann einordnen.
Politiker sind früher wegen weitaus geringeren Dingen zurückgetreten, aber die hatten auch Anstand im Gegensatz zu diesem selbstgerechten Steinmeier und der Putina Merkel.
Friedrich Merz macht bis dato einen ordentlichen Job.
Vielleicht schafft er es ja, die CDU wieder in das richtige Fahrwasser zu bringen.
Ja, die "alten weißen Männer". Da ich aufgrund Lebensalter und Hautfarbe wohl auch dazu gehöre, sollte ich wohl besser diesem Forum fernbleiben, denn diese Spezies ist hier offensichtlich nicht wohlgelitten.
Die meisten "alten weißen Männer" bringen mein Blut derzeit in Wallung, allerdings nur aus Wut.
Ich war kurz davor aus der CDU auszutreten, als Merz zum Parteivorsitzenden gewählt wurde. Einen kann dieser Mann die Partei nicht. Er sollte allerdings zeitnah dafür sorgen das die CDU auch wieder für die Mehrheit der Wähler, auch jüngere, wählbar wird. Sehe ich derzeit nicht.
Jetzt muss ich mal einhaken und fragen: Wie kommt eigentlich wieder der uralte Gegensatz zwischen Pazifis- und Militarismus zustande? Der ist doch längst passe, spätestens seit den ersten Einsätzen der BW Ende der 90er. Worum es geht, ist eher, welche Art Diplomatie man bevorzugt und welche Rolle das Militär dabei spielt. Und die Diplomatie ohne latente oder auch direkte Waffenbedrohung, also die auf Zusammenarbeit und Frieden abzielende Diplomatie, hat sich insgesamt als tragbarer erwiesen, hat unter anderem Europa geeint und gewissermaßen sogar geschaffen, auch wenn es natürlich Schwächen gibt.
Merkel und Steinmeier sind eine andere Nummer. Die haben mit dieser Diplomatie, wie sie Willy Brandt oder auch Helmut Kohl geprägt hatten, nichts zu tun. Was die beiden (und andere) in punkto Russland gemacht haben, ist, das wirtschaftliche Interesse Deutschlands (und allein Deutschlands) gegen jede Warnung und gegen jeden europäischen Nachbarn total in den Vordergrund zu rücken. Aus geschäftlichen Gründen haben sie die Augen verschlossen, nicht, weil sie sich mit ihrer Brandt'schen Diplomatie eventuell "geirrt" hätten, wie jetzt von Steinmeier behauptet. Es ging um Kohle, ganz einfach, weshalb Putin wahrscheinlich denkt, dass wir jetzt halt bisschen mucken, uns am Ende aber doch wieder kaufen lassen. Mal sehen ...
Zur Bundeswehr: Ja, kaputtgespart, würde ich auch sagen. Genauso, wie praktisch jede andere Infrastruktur unter der Regierung Merkel substanziell kaputtgespart bzw. nicht erhalten, geschweigedenn ausgebaut wurde (Windkraft abgemurkst, Ökowende abgemurkst). Während der sogenannten "Flüchtlingskrise" gesehen (Verwaltung), während der Coronakrise bemerkt (Verwaltung, Schulen, Gesundheitsämter), und jetzt im Krieg (alles+Militär). Können wir uns bei der großen schwarzen Null bedanken, Freunde, und bei der Rentnerpartei CDU.
(In guter Zusammenarbeit mit der SPD, klar, aber die steht mir näher und wenn ich mich da jetzt aufrege, wird der Beitrag zu lange )
Und, weggetreten!
Grüße, Jo
Wartet doch erst einmal ab, was noch passiert. Putin ist noch nicht am Ende, wenn der Angreifer sich plötzlich um Kiew herum zurückzieht, muss das ja nicht unbedingt bedeuten, er hätte eingesehen, sich übernommen zu haben.
Und warum wollte der Papst von Malta am liebsten direkt nach Kiew reisen? Wenn ich als alter Stratege mich in Putin hineinversetze, und dabei berücksichtige ich, dass nach offizieller Regierungsmeinung Russlands es eine "totale Säuberung" in der Ukraine geben muss, dann komme ich zu dem Schluss, dass in Kürze eine niedliche kleine Atombombe auf Kiew niedergehen wird.
Also deshalb sind die Russen in einer Rückwärtsbewegung und Franziskus als Lebender Schild wäre vielleicht auf dem Weg gewesen, ein neuer Märtyrer und Heiliger zu werden.
Während des Krieges vom Pazifismus zu träumen ist okay, wenn ich im brennenden Haus sitze träume ich auch von einem kühlenden Swimmingpool.
Es hat nie wirklichen Frieden auf der Erde gegeben:
https://dewiki.de/Lexikon/List…achten_im_20._Jahrhundert
Wir leben in einer Illusion, wenn wir glauben, alles ist gut, auch wenn um uns herum alles schlecht ist.
Wenn alte weiße Männer mit dem Satz zuschlagen "dann komme ich nicht mehr", wäre statt eines Besuches im Eulennest ein Gang zum Urologen angeraten.
Merz ist für mich persönlich ein NoGo - wegen seiner früheren (ja jeder kann sich ändern - aber ich glaube auch nicht mehr an den Weihnachtsmann) Ausagen und Handlungen.
Ich bin auch kein Scholzfan und auch Herrn Lindner mag ich nicht - auch wenn ich mich selber (oder diejenigen die mich kennen eher noch mehr als ich selbst, für recht liberal halten).
Aber ich vermisste lange Politik mit Rückrat in unserem Lande und Leuten die einen "Popes in der Hose" haben auch mal unbeliebte Entscheidungen zu treffen. Gestern erst beim TV schauen der aktuellen Stunde und der Energieversorgung und den Problemen wenn Herr Putin den Hahn zu dreht für die Hochöfen diese weiter zu betreiben, habe ich (aber die Fernbedienung lag beim Gatten - also hatte er die TV Auswahl) den nur noch wieder den Drang gehabt in ein einfaches Unterhaltungsformat zu schalten.
Soviel Palaver, soviele Fachleute (genau wie in der Pandemie - alle haben auf einmal Ahnung wissen und hätten es besser gemacht) aber wo waren sie und sind sie wenn es drauf ankommt? Hinterm Stein weggeduckt?
Weißer, alter Mann ist rassistisch, ableistisch und misandrisch. Es ist ein Feindbild, eine dieser Vereinfachungen, mit denen man Schuldzuweisungen verbindet. Als hätte nie ein Nichtweißer irgendeine Untat begangen, als hätte niemals irgendein junger Mensch irgendwas Unrechtes getan, als wären alle Frauen strahlende, altruistische, unterwürfige und unterworfene Heldinnen. Es soll sagen: Deine Meinung zählt nicht mehr. Du hast die Welt kaputtgemacht. Schwarze alte Frauen oder weiße junge Frauen oder wieauchimmerfarbige wieauchimmeraltrige Nichtbinäre oder oder oder haben demgegenüber immer nur hingenommen, wozu ganz alleine Du sie gezwungen hast. Dein Schicksal, Deine Biografie ist egal. Du kommst aus prekären Verhältnissen? Du bist misshandelt worden? Du hast Schicksalsschläge ohne Ende einstecken müssen? Du hast Dich immer für andere eingesetzt und um jeden Scheiß gekämpft? Scheißegal! Wir brauchen Feindbilder, weil komplexe Fragen simple Antworten benötigen, weil wir nur mit Monokausalitäten umgehen können, und weil Du und Deinesgleichen jetzt mal die Fresse halten.
Zum Kotzen.
Weißer, alter Mann ist rassistisch, ableistisch und misandrisch. Es ist ein Feindbild, eine dieser Vereinfachungen, mit denen man Schuldzuweisungen verbindet. Als hätte nie ein Nichtweißer irgendeine Untat begangen, als hätte niemals irgendein junger Mensch irgendwas Unrechtes getan, als wären alle Frauen strahlende, altruistische, unterwürfige und unterworfene Heldinnen. Es soll sagen: Deine Meinung zählt nicht mehr. Du hast die Welt kaputtgemacht. Schwarze alte Frauen oder weiße junge Frauen oder wieauchimmerfarbige wieauchimmeraltrige Nichtbinäre oder oder oder haben demgegenüber immer nur hingenommen, wozu ganz alleine Du sie gezwungen hast. Dein Schicksal, Deine Biografie ist egal. Du kommst aus prekären Verhältnissen? Du bist misshandelt worden? Du hast Schicksalsschläge ohne Ende einstecken müssen? Du hast Dich immer für andere eingesetzt und um jeden Scheiß gekämpft? Scheißegal! Wir brauchen Feindbilder, weil komplexe Fragen simple Antworten benötigen, weil wir nur mit Monokausalitäten umgehen können, und weil Du und Deinesgleichen jetzt mal die Fresse halten.
Zum Kotzen.
Diesen Beitrag hatte ich schon vor langer Zeit schreiben wollen.
Bis auf die letzten zwei Wörter, die ich durch einfache Wort abgegriffen ersetzen würde.
Weißer, alter Mann ist rassistisch,
Nachdem was ich bisher über Rassismus gelesen habe, gibt es keinen Rassismus gegen Weiße...
Für mich Alter Weisser Mann mittlerweile eigentlich eher das Synonym für Menschen, die der Meinung sind, sie hätten die Weisheit mit Löffeln gefressen und wüssten alles. Da ist es mir egal ob da eine junge farbige Frau steht, die sich so verhält, ein alter, Schwarzer Mann, oder eine diverse Transperson.....
Deswegen hatte ich geschrieben, dass Merz sich in diese Ecke gestellt hat.
Ich mag übrigens auch keine Feministinnen (oder Menschen, die sich als solche bezeichnen) die andere Menschen ausgrenzen, weil sie der Meinung sind, dass nur ihre Meinung zählt und alle anderen sich gefälligst ihrem Menschenbild anzupassen haben....
Nachdem was ich bisher über Rassismus gelesen habe, gibt es keinen Rassismus gegen Weiße...
chiclana, hast Du schon einmal Rassismus gegen Dich erfahren?
Vor sehr vielen Jahren nahm ich an einem Projekt der Volksgräberfürsorge in Norwegen teil; drei Wochen im Sommer Kriegsgräber von Soldaten unterschiedlichster Nationen pflegen, alles unter dem Motto "Verständigung über den Gräbern". Ich kann mich sehr gut an den latenten Rassismus gegenüber uns deutschen Jugendlichen als Nachkommen von Kriegsrteibern durch norwegische Jugendliche erinnern. Spurlos ist das an mir nicht vorüber gegangen.
Ein anderes Mal habe ich meinen Urlaub auf einer Mittelmeerinsel verbracht. Als ich eines Abends nicht den Werbeflyer für eine Disco annehmen wollte, wurde ich von einer Niederländerin als Nazi beschimpft. Vergessen habe ich auch das keinesfalls.
Keine unerhebliche Zeit habe ich in Seoul verbracht und so manche U-Bahnfahrt wurde für mich zum Horrortrip, weil ich den mehr als feindlichen Blicken älterer Koreanerinnen ausgessetzt war.
Alles ganz simple Situationen, die ich als hellhäutige Frau erlebt habe und der Rassismus nicht von weißen, alten Männern ausging.
Doch vielleicht bilde ich mir das alles nur ein und ich sollte mir ein dickeres Fell zulegen, damit dieser unterschwellige Rassismus an mir abprallt.
In diesem Zusammenhang weise ich auf ein Buch von Helmut Schmidt hin "Strategie des Gleichgewichts".
von 1899?
Da hatten wir noch einen Kaiser.
Dieses Buch wurde 1969 geschrieben, da gab es noch eine andere Weltordnung.
Ein Jahr vorher war z.B. der Einmarsch in Prag.
Interessant wäre es zu erfahren wie er die Situation ab 1990 beurteilt hätte.
Alles anzeigenchiclana, hast Du schon einmal Rassismus gegen Dich erfahren?
Vor sehr vielen Jahren nahm ich an einem Projekt der Volksgräberfürsorge in Norwegen teil; drei Wochen im Sommer Kriegsgräber von Soldaten unterschiedlichster Nationen pflegen, alles unter dem Motto "Verständigung über den Gräbern". Ich kann mich sehr gut an den latenten Rassismus gegenüber uns deutschen Jugendlichen als Nachkommen von Kriegsrteibern durch norwegische Jugendliche erinnern. Spurlos ist das an mir nicht vorüber gegangen.
Ein anderes Mal habe ich meinen Urlaub auf einer Mittelmeerinsel verbracht. Als ich eines Abends nicht den Werbeflyer für eine Disco annehmen wollte, wurde ich von einer Niederländerin als Nazi beschimpft. Vergessen habe ich auch das keinesfalls.
Keine unerhebliche Zeit habe ich in Seoul verbracht und so manche U-Bahnfahrt wurde für mich zum Horrortrip, weil ich den mehr als feindlichen Blicken älterer Koreanerinnen ausgessetzt war.
Alles ganz simple Situationen, die ich als hellhäutige Frau erlebt habe und der Rassismus nicht von weißen, alten Männern ausging.
Doch vielleicht bilde ich mir das alles nur ein und ich sollte mir ein dickeres Fell zulegen, damit dieser unterschwellige Rassismus an mir abprallt.
Ja, ich verstehe schon, was Du meinst und ich kenne auch das Gefühl, im Ausland als Deutsche nicht mit offenen Armen empfangen zu werden.
Und ob das nun Rassismus oder Diskriminierung ist, macht das unangenehme Gefühl selbstverständlich für die einzelne Person nicht besser.
Und ob es nun Rassismus gegen Weiße geben kann oder ob nur Rassismus ist, was auf jahrhundertealten Strukturen basiert, vermag ich nicht zu entscheiden. Ich stelle nur fest, dass diese Unterscheidung häufig getroffen wird.
Heute war wieder das Sozialamt geöffnet. Bereits kurz nach 8 Uhr warteten die ersten Ukrainer vor dem Eingang. Mittlerweile gibt es Stühle zum Sitzen, nicht mehr nur die nackten Treppen in dem alten und häßlichen Büroebäude als Sitzgelegenheit. Jeden Dienstag warten hunderte ukrainische Flüchtlinge, meist Frauen und Kinder, um ihre Anträge abgeben zu können. Ich muss zum Feierabend durch die Traube an Menschen gehen, um das Büro zu verlassen. Ich sehe diese Menschen, mit müden, mit sorgenvollen Gesichtern. Heute kam ich an einer alten Frau, vielleicht 80 Jahre, vorbei. Sie saß mit leerem Blick einfach nur da, fernab der Heimat, entwurzelt. In einem Land, dessen Sprache sie nicht einmal versteht.
Diesen Menschen wird in Deutschland erst einmal geholfen. Nicht gerade unbürokratisch, aber sie bekommen Hilfe und viel Unterstützung aus großen Teilen der Bevölkerung. Und das ist es doch, was zählt. Egal welcher Politiker Fehler in der Vergangenheit gemacht hat, egal wie weit unsere Bundeswehr kaputt gespart wurde. Hier zeigt sich, was in einem demokratischen Land möglich ist. Und darauf können wir auch mal Stolz sein, anstatt immer nur das ganze Für und Wider zu diskutieren und Fehler zu suchen.