Gerlinde Friewald – Sie müssen sterben

  • Nur der zweite Teil konnte gefallen


    Buchmeinung zu Gerlinde Friewald – Sie müssen sterben


    „Sie müssen sterben“ ist ein Kriminalroman von Gerlinde Friewald, der 2021 bei Thalia Bücher GmbH erschienen ist.


    Zum Autor:

    Mit ihrer Familie lebt Gerlinde Friewald im Süden Wiens in Österreich, genau zwischen „dem Land“ und „der Stadt“. Sie ist in verschiedenen Genres der Unterhaltungsliteratur beheimatet. Besonders wichtig sind für sie – ob Thriller oder Liebesroman – die Spannung und das Gefühl für die Menschen in der Geschichte.

    Klappentext:

    Grausame Morde und Mauern aus Schweigen …

    Die spannenden ersten Fälle von Profiler Nick Stein

    Eigentlich wollte Nick Stein, Profiler und bester Mann beim BKA, seine Heimatstadt Mödling so weit wie möglich hinter sich lassen. Doch wegen des Mordes an einer alten Schulkollegin, die er damals verspottete, kehrt er zurück. Genau genommen müsste er den Fall abgeben, denn die Ermittlungen führen mitten hinein in seine alte, feierfreudige Clique, die mittlerweile zur Mödlinger Elite gehört. Als sich auch noch der Bürgermeister einmischt und ein zweiter Mord geschieht, beginnt der Wettlauf gegen die Zeit …

    In einer Villa findet Nick Stein die Leichen mehrerer Personen vor. Sie wurden unter schrecklichen Bedingungen gefangen gehalten, gefoltert und schließlich gekreuzigt. Einige von ihnen waren schon seit längerer Zeit als vermisst gemeldet - doch was verbindet die Opfer noch? Bei den Ermittlungen stößt Nick auf eine Mauer aus Schweigen und Ablehnung …


    Meine Meinung:

    Beide Bände haben mir sehr unterschiedlich gefallen. Zunächst meine Meinung zum ersten Band „Narbenfrau“:

    Selten habe ich ein Buch gelesen, bei dem mir der Protagonist so wenig sympathisch war. Der Rechtspsychologe Nick Stein arbeitet als Profiler beim BKA in Wien, ist ein Meister seines Fachs und schläft mit jeder Frau, die es zulässt. Obskure Sexualpraktiken spielen auch im Fall eine wesentliche Rolle. Zu Nicks Team gehört seine Kollegin Samantha, die einen rauen, aber herzlichen Umgangston mit Nick pflegt und vom Büro aus überaus kompetent arbeitet. Nick arbeitet mit dem besten Pathologen der Stadt zusammen, auch wenn ihr Umgang miteinander nicht einfach ist. Meist wird die Geschichte aus der Perspektive des Profilers geschildert, der trotz diverser Frauengeschichten noch Zeit für die Auflösung des Falls findet. Erst als sich die Geschichte mehr auf den Fall konzentriert kommt ein wenig Spannung auf.

    Meine zweite Begegnung mit Nick Stein im Buch „Stille Schuld“ war weitaus erfreulicher, denn dieses Werk empfand ich durchaus als Kriminalroman mit Thrillerelementen. Zwar sind Nick Stein und und Teile seines Teams immer noch als die Spitzenermittler schlechthin beschrieben, aber sie ermitteln und psychologische Elemente spielen eine große Rolle. Nick Stein ist mir immer noch nicht sonderlich sympathisch, aber Sam und die beiden Laufermittler sind mir sympathisch. Man spürt den Einsatz der Ermittler und ihre Hartnäckigkeit, denn Ermittlungserfolge stellen sich erst spät ein. Dann aber wächst die Spannung mit dem Schließen des Netzes um die Täter. Nick Stein hat es mit einem nahezu gleichwertigen Gegenspieler zu tun, der mich sehr beeindruckt hat. Die Schlusspointe hat mir sehr gefallen.

    Das Thema ist sehr dunkel und man spürt, wie die Opfer gelitten haben und für ihr weiteres Leben gezeichnet worden sind. Diese Darstellung fand ich gelungen.



    Fazit:

    Zwei Bände, die mir sehr unterschiedlich gefallen haben. Ein Stern für Narbenfrau und vier Sterne für Stille Schuld führen zu einer Gesamtbewertung von drei von fünf Sternen (60 von 100 Punkten). Für Stille Schuld kann ich eine Leseempfehlung aussprechen.

    :lesend Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit, Agatha Christie - Miss Marple (Kurzgeschichten von 12 erfolgreichen Autorinnen der Jetztzeit mit Miss Marple), Michael Peinkofer - Die steinerne Krone