Zwischen zwei Sternen – Becky Chambers

  • Produktinformation (Amazon):

    • Herausgeber ‏ : ‎ FISCHER Tor; 2. Edition (25. Januar 2018)
    • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
    • Taschenbuch ‏ : ‎ 464 Seiten
    • ISBN-10 ‏ : ‎ 3596035694
    • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3596035694
    • Originaltitel ‏ : ‎ A Closed and Common Orbit


    Kurzbeschreibung (Verlag):

    »Zwischen zwei Sternen« ist Becky Chambers zweiter Science-Fiction-Roman aus dem Wayfarer-Universum – eine optimistische Space Opera mit High-Tech-Städten auf fremden Planeten, künstlichen Intelligenzen, außergewöhnlichen Aliens und einer gehörigen Portion Tiefgang.

    Früher hatte Lovelace ihre Augen und Ohren überall. Als KI-System der Wayfarer bekam sie alles mit, was auf ihrem Raumschiff passierte, und sie sorgte für das Wohlbefinden der Crew, für die Lovelace immer mehr eine Freundin war als nur ein System.

    Dann kam der totale Systemausfall. Ihre Crew sah nur eine Möglichkeit, Lovelace zu retten: ein Reboot all ihrer Systeme. Als sie aufwacht, ist sie in einem Bodykit gefangen, eingeschränkt auf modifizierte menschliche Körperfunktionen – in einer Gesellschaft, in der eine solche Umwandlung verboten ist.

    Doch Lovelace ist nicht allein: Pepper, eine chaotische Technikerin, die ihr Leben riskiert hat, um die Künstliche Intelligenz zu retten, hilft Lovelace, ihren Platz in der Welt zu finden. Denn Pepper weiß selbst nur zu genau, wie es ist, ganz auf sich allein gestellt zu sein und das Universum neu kennenzulernen …

    Für Fans von Firefly, Mass Effect, Joss Whedon und Star Wars.

    »Herzerwärmend, nachdenklich und echte Science Fiction!« The Guardian


    Zur Autorin (Verlag):

    Becky Chambers ist als Tochter einer Astrobiologin und eines Luft- und Raumfahrttechnikers in Kalifornien aufgewachsen. Die Zeit zum Schreiben ihres ersten Romans hat sie sich durch eine Kickstarter-Kampagne finanziert. Das Buch wurde prompt zu einem Überraschungserfolg. Seitdem wurde sie für zahlreiche Preise nominiert und hat einige davon gewonnen, u.a. den Hugo Award für die beste Serie.


    Meine Meinung:

    Zwischen zwei Sternen ist der zweite Band der Wayfairer-Reihe von Becky Chambers und knüpft lose an den ersten Band „Der Weg zu einem kleinen zornigen Planeten“ an. Die KI der Wayfarer steckt nun in einem Bodykit, was an sich streng verboten ist. Pepper hilft ihr in dieser Situation und nimmt sie bei sich auf. Gemeinsam versuchen sie Lovey ein neues Leben aufzubauen, was für die KI gar nicht so einfach ist, da sie sich in dem Bodykit sehr eingeengt fühlt.


    Parallel dazu erfahren wir die Geschichte von Pepper, wie sie zu der wurde, die sie heute ist und warum ihr KIs besonders am Herzen liegen.

    Mir hat dieses Buch wieder unglaublich gut gefallen. Wie schon im ersten Band stehen auch hier wieder die Beziehungen der Charaktere zueinander im Vordergrund. Es geht um das Miteinander, das zulassen von anderen Lebensentwürfen und um die Frage, ob KI einen eigenen Charakter ausbilden kann.


    Was mich sehr fasziniert hat, war in diesem Fall auch die Sprache. Ich habe noch kein Buch gelesen, in dem auch die Sprache die Diversität der Gesellschaft ausdrückt. Es gibt eine Genderfluide Spezies, bei der nicht immer klar ist, welchem Geschlecht sie gerade angehört und es werden, für mich eine absolute Neuheit beim Lesen, diverse Pronomen genutzt (also Pronomen für Diverse, nicht viele unterschiedliche Pronomen ;-) ).


    Alles in allem war auch dieses Buch wieder ein Wohlfühlbuch, auch wenn man das im Genre Science Fiction so nicht erwarten würde. Daher von mir wieder eine ganz klare Leseempfehlung!


    10 von 10 Punkte


    ASIN/ISBN: 3596035694

  • English Edition: A Closed and Common Orbit


    (Amazon)

    The stand-alone sequel to the award-winning The Long Way to a Small, Angry Planet.


    Lovelace was once merely a ship's artificial intelligence. When she wakes up in an new body, following a total system shut-down and reboot, she has to start over in a synthetic body, in a world where her kind are illegal. She's never felt so alone.

    But she's not alone, not really. Pepper, one of the engineers who risked life and limb to reinstall Lovelace, is determined to help her adjust to her new world. Because Pepper knows a thing or two about starting over.

    Together, Pepper and Lovey will discover that, huge as the galaxy may be, it's anything but empty.


    Meine Meinung:

    In dieser Multi-Spezies-Gesellschaft reicht die gegenseitige Toleranz, um die jeder Spezies eigenen körperlichen Evolutionsergebnisse zu akzeptieren und wie selbstverständlich im Alltag einzuplanen und zu beachten. Man hat sich auf eine für alle verständlich und praktikable Sprache geeinigt, ist aber auch bemüht die Sprachen und Ausdrucksformen der jeweils anderen Spezies zu lernen und die fremden Lebensentwürfe und Gebräuche in die eigenen Umgangsformen einzubauen. Das wird eingehend und in bunten Farben geschildert, was mir gut gefallen hat. Natürlich deutet es auf unsere von Vorurteilen und Rassismus geprägte Gesellschaft hin. Diese Mahnung muss man sich schon gefallen lassen, wenn man sich selber für offen halten will.


    Trotzdem gibt es Abwertungen und Ausgrenzungen, die sich hier besonders auf Künstliche Intelligenz beziehen. KI wird von der herrschenden Meinung nur als Werkzeug betrachtet, die zwar überall im Alltag eingesetzt wird, bei der aber eine Ausbildung von Persönlichkeitsmerkmalen skeptisch gesehen wird. Ihr ein menschliches Gesicht oder gar einen ganzen Körper zu geben ist verpönt und innerhalb der Spezies-Gemeinschaft-Ordnung sogar verboten. Da das halbe Buch aus der Sicht einer ganz besonders weit entwickelten KI geschrieben ist, wird die Problematik deutlich, die sich aus zu viel Bewusstein ergibt. Die Frage, ob erst ein Körper eine Person ausmacht oder ob die Intelligenz ausschlaggebend sein sollte, wird in verschiedene Richtungen hin gestellt.

    Leider wird nur von KI fertigenden Menschen berichtet, die in dieser Spezien-Gemeinschaft relativ neu sind und dort selber Akzeptanzprobleme haben. Interessant hätte ich gefunden, wenn auch von der Entwicklung bei anderen Spezies erzählt worden wäre, die sich teilweise um so viel fortschrittlicher als Menschen einschätzen. Hier stimmt für mich die Logik nicht.


    Ein besonders dunkles Kapitel (aufgeteilt in immer wiederkehrenden Abschnitten) wird durch Peppers Leidensweg geschrieben. Die menschlichen Abgründe von Klonen, Kindesmisshandlung und Sklawentum ist stellenweise schon schwer erträglich. Leider bietet die Geschichte keine andere Lösung als die Flucht aus dem unmenschlichen System. Menschenverachtung, Umweltverschmutzung und Wegwerfgesellschaft werden hier drastisch und überdeutlich thematisiert. Das fand ich teilweise echt frustrierend und ekelhaft. Deshalb kann ich das Ganze auch nicht als "Wohlfühlbuch" bezeichnen.


    Die Autorin versteht es Spannung aufzubauen und liebenswerte Charaktere zu erschaffen. Sie hat deutlich ein Message und Mahnung zu Toleranz, gegenseitiger Wertschätzung und vernünftigen Umgang mit Technik und Umwelt.

    Interessant sind auch ihre philosophischen Fragen, wie der nach dem Zweck des Lebens und dessen Abstufungen nach Bewusstseinsgrad.


    ASIN/ISBN: ‎ 147362147X

    - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend U. T. Bareiss: Green Lies - Tödliche Ernte

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von Tante Li ()