Tad Williams - Shadowmarch: Die Grenze

  • Zitat

    Original von Manuela2205
    Nee, oder?


    In der englischen Ausgabe von »Shadowmarch« wird der geplante dritte Band in zwei Bänden erscheinen. Das wird in der deutschen Ausgabe ebenso sein.
    Der dritte der vier Bände wird dann voraussichtlich im Herbst 2010 bei Klett-Cotta erscheinen.


    Ist doch Geldschneiderei *grummel*


    Ich weiß nicht, ich kenne Tad Williams, der schreibt ohne allzufesten Plot und da kann es halt passieren, daß man sich in der Geschichte verliert. Und ehrlich gesagt, im Vorwort zu Teil 3 steht jetzt, daß er nach 1500 Manuskriptseiten einfach teilen mußte, wer kauft denn sonst so ein Monsterbuch???


    Und als Versprechen, daß der vierte Teil nicht so lange auf sich warten läßt, weil er ja schon größtenteils geschrieben ist.


    Also stell ich jetzt Teil 3 zu den beiden anderen und warte mal noch weiter, auf Englsich erscheint der vierte Teil im November laut Amazon. Da besteht ja noch Hoffnung, daß es nicht allzulange dauert mit der Übersetzung. Wobei ich immer denke, lieber ein paar Wochen länger warten und eine vernünftige Übersetzung als so ein schnell zusammengeschustertes Werk...

    :lesend Anthony Ryan - Das Heer des weißen Drachen; Navid Kermani - Ungläubiges Staunen
    :zuhoer Tad Williams - Der Abschiedsstein

  • Es gibt Bücher, die kann man einfach nicht beschreiben. So ging es mir mit dem neuesten Epos von Tad Williams, sowieso seit der Osten Ard Saga mein erklärter Lieblingsfantasyautor.


    Aber mit Shadowmarch habe ich mich schwergetan. Aus einem einfachen Grund: Ich war beim ersten Lesen dieses Buches permanent zwiegespalten, ob ich es nun zur Seite legen sollte, um auf die folgenden Teile zu warten oder es trotzdem zu Ende lesen sollte.


    Schlußendlich habe ich es beiseite gelegt.


    Nun erschien vor Kurzem der vierte (und wirklich letzte) Teil dieser Saga und damit war für mich der Starschuß gefallen, dieses Werk zu inhalieren.


    Williams entwirft wieder mal eine Welt, die zwar gewissen Ähnlichkeiten mit Osten Ard hat, aber trotzdem so viele Unterschiede, daß man doch wieder ein völlig neues Universum entdeckt (schließlich ist auch das All der Highfantasy irgendwie begrenzt…). Wir befinden uns in Südmark. Nördlich von der Festung (die hier nur den Namen Südmarkfestung trägt, Hochhorst gefiel mir irgendwie besser) verläuft die Schattengrenze. Niemand weiß, was sich dahinter verbirgt, aber das Volk ist unruhig: Nachdem der König von den südlichen Xixiern entführt worden ist, regiert sein Sohn Kendrick als Prinzregent, während gleichzeitig die Schattengrenze beginnt, sich südlich zu verschieben. Der Norden von Südmark versinkt im Nebel der Qar, jener Wesen, die hinter der Schattengrenze leben.


    Als dann noch Prinzregent Kendrick unter dubiosen Umständen ermordet wird, fällt die Regentschaft den jugendlichen Zwillingen Barrick und Briony zu - und damit haben wir unser Heldenpaar, das sich neben dem Abenteuer des Erwachsenwerdens auch noch dem der Regentschaft stellen muß.


    Eine zauberhafte, ja, verzauberte Welt tut sich dem Leser auf, Williams Fantasie kennt scheinbar keine Grenzen und die Sprache ist einfach nur ein Zuckerschlecken - in diesem Zusammenhang mal ein Lob an den meiner Meinung nach grandiosen Übersetzer!


    Auch führt Williams Figuren ein, die bisher noch überhaupt nichts mit der Geschichte um die Südmark zu tun haben, die in völlig anderen Teilen des Landes spielen, aber wie ich ihn kenne, werden sich die Wege aller Protaognisten in einem der folgenden Bände mindestens ein-, eher mehrmals kreuzen…


    Alles in allem hat sich das Warten auf den vierten Teil jedenfalls gelohnt, ich kann gleich mit dem zweiten Teil weiterlesen!

    :lesend Anthony Ryan - Das Heer des weißen Drachen; Navid Kermani - Ungläubiges Staunen
    :zuhoer Tad Williams - Der Abschiedsstein

  • Mit Otherland hatte mich Tad Williams begeistert, trotz der Längen. Aber die Aufteilung auf viele Plots, die zusammengeführt, in anderer Konstellation wieder auseinandergerissen und sich letztendlich doch alle auf einen Punkt bewegen, das hat mir richtig viel Spaß gemacht. Der Blumenkrieg als Stand Alone hat mich dann richtig gepackt. Trotzdem habe ich dann ewig nichts mehr von ihm gelesen. Vor 5-6 Jahren habe ich Shadowmarch dann gebraucht bei einem Bücherflohmarkt gekauft, bis dieses Jahr stand es aber ungelesen im Regal - auch im Hinterkopf die weiteren drei Teile und die Erinnerung an Otherland (das ich letztes Jahr nochmals gehört habe).


    Dieses Jahr im September war es dann soweit, ich habe mit Shadowmarch begonnen. Die Geschichte um Southmarch, Briony und Barrick, Chert, Opal und Flint, Chaven, Ferras Vansen, Lord Brone, aber auch die anderen Gebiete hat mich in seinen Bann gezogen. Wir erleben ja den gesamten Kontinent. Persönlicher Liebling ist Beetledown. Auch hier spielt Williams wieder mit vielen Erzählsträngen, die einen sicherlich besser als die anderen, um eine wahnsinnig detaillierte Welt zu erschaffen. Dazu gehören natürlich auch detaillierte Charaktere, insbesondere in die beiden Hauptcharaktere Briony und Barrick wird viel Erzählzeit gesteckt, auch um die Geschichte in Form von Rückblenden zu erzählen. Manche Wesenszüge und Entscheidungen werden einfach getroffen, ohne dass man das Handeln direkt nachvollziehen kann, aber teilweise kommt eine Erklärung später, teilweise wird es sicherlich später von den Charakterzügen erklärt.


    Für mich ein grandioser Einstieg in eine riesiege, faszinierende Welt. Für diese Welt benötigt man jedoch einen langen Atem und Zeit. Neben der Arbeit konnte ich teilweise nur am Wochenende lesen, für 20 Minuten muss man Shadowmarch nicht in die Hand nehmen. Laut Read Tracker habe ich 23,5 Stunden in 18 Leseabschnitten benötigt.