'Das unsichtbare Leben der Addie LaRue' - Teil 2

  • Vielleicht spielt der Dämon manchmal mit ihr.

    Mittlerweile habe ich den Eindruck, der Dämon hat zwar die groben Eckpunkte festgelegt, aber die Details sind dann doch manchmal schwammig oder im Graubereich. Mich stört das nicht weiter, so lange es im Rahmen bleibt und nicht plötzlich was geht, was vorher nicht ging.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Ehrlich gesagt hat das Buch mich bisher nicht gepackt. Vor allem die Szenen in der Vergangenheit führen bei mir einfach nur dazu, dass ich mich traurig fühle, mehr nicht. Und auch Henrys Szenen sind irgendwie so. Es scheint ihn ja keiner zu verstehen. Keiner scheint das zu wollen, das er will.

    Das in Paris ist hart, aber sie braucht auch offenbar ne Weile bis sie besser zurecht kommt und dann scheint es ja irgendwie zu gehen, wenn auch mühsam. Der Fokus liegt aber sehr auf allem, was ihr zu schaffen macht. Es wird wenig darauf eingegangen was toll in ihrem neuen Leben ist. Immerhin überlegt sie sich ja, dass sie trotz allem nicht zurück in ihr altes wollen würde! Ich mein, das muss ja was heißen...

    Warum manche Dinge wie das mit dem Haus und den Kleidern etc dann doch geht, hab ich nicht verstanden. Hatte nicht das Gefühl, dass die Dunkelheit da direkt Einfluss nimmt, sondern eher, dass es halt von dem Deal kommt. Aber gerade dann versteh ich nicht, wieso das nun auf einmal ging.

    Warum bei Henry jetzt alles anders sein soll interessiert mich aber auch. Was macht ihn so besonders? Er scheint schon ein normaler Mensch zu sein? Vll aus einer besonderen Familie? Kam mir so vor...

    Das mit der Zuneigung von anderen ist mir auch aufgefallen...

  • Mir gefällt das Buch nach wie vor gut, aber ich komme sehr schleppend voran… generell ist mein Leben momentan irgendwie so gar nicht Leserunden- geeignet, da ich meist vor dem Schlafen ein wenig lese und dann sind die Gedanken dazu meist am nächsten Tag nicht mehr ganz greifbar. Ich versuche mich mal zu ordnen. Henry gefällt mir als neuer Charakter gut.
    Die Geschichte um Addie fasziniert mich nach wie vor, ich finde es so interessant wie sie immer diese Déjà Vus bei den Leuten auslöst, finde generell die Idee, dass Déjà Vus durch „unsichtbare Leben“ entstehen spannend. Wer weiß, vielleicht haben wir manchmal Déjà Vus, weil wir blind durchs Leben gehen und uns an das Erahnte erinnern, wenn wir diesem erneut begegnen?
    Haben eigentlich Addie und Henry beide bisexuelle Tendenzen, oder habe ich mich da verlesen?

  • Mir geht es ein bisschen wie Oonalaily

    Das Buch gefällt mir sehr gut, nur leider fehlt mir ein bisschen die Lesezeit.

    Paris fand ich Anfangs schrecklich für Addie. Aber sie hat sich ja mehr und mehr die Stadt zu Eigen gemacht.

    Warum kann sich aber Henry an sie erinnern ? Und wie kommt es, dass der Fluch kurzzeitig gebrochen ist, denn schliesslich kann sie ihm ihren Namen nennen. Henry als Charakter mag ich gern, auch wenn ich ihn noch nicht ganz einordnen kann. Ich muss eben einfach weiter lesen :wave

  • Die Geschichte um Addie fasziniert mich nach wie vor, ich finde es so interessant wie sie immer diese Déjà Vus bei den Leuten auslöst, finde generell die Idee, dass Déjà Vus durch „unsichtbare Leben“ entstehen spannend. Wer weiß, vielleicht haben wir manchmal Déjà Vus, weil wir blind durchs Leben gehen und uns an das Erahnte erinnern, wenn wir diesem erneut begegnen?
    Haben eigentlich Addie und Henry beide bisexuelle Tendenzen, oder habe ich mich da verlesen?

    So habe ich es zumindest auch verstanden. Addie hatte ja was mit Sam, der Malerin und Henry war mit Robyn zusammen.


    Deine Idee zum Déjà Vus finde ich spannend. Das kann ich mir gut so vorstellen. Wir bekommen irgendwas nicht richtig mit, weil wir in Gedanken ganz woanders sind und ahnen mehr das Erlebte, als das wir es wissen. Wobei Addie die Situation tatsächlich fast genauso schon erlebt hat, nur alle anderen noch nicht bzw. die wissen das nicht mehr. Ich glaube aber auch, als Mensch fallen einen in ähnlichen Situationen die gleichen Worte immer wieder ein, einfach, weil wir es so abgespeichert haben.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021