Hiho,
das ist wieder eine Kritik in dem Stil "ein Protagonist sei hilfreich und gut, damit man sich mit ihm identifizieren kann" und außerdem "sei dem Leser bitte stets erklärt, warum wer was macht, und das bitte ausführlich, damit auch der dümmste Leser nichts verpasst". Es gibt da in der Al'Anfa-Spielhilfe (Das Schwarze Auge, Fantasy-Rollenspiele) eine Beschreibung der dortigen Theaterform, ein Typentheater, bei dem ein etwas dumber Sklave namens Bombo (oder so) eine wichtige Rolle einnimmt: Da er nie versteht, was gerade geschieht, wird ihm alles erklärt, damit auch das unaufmerksame Publikum nichts verpasst. Daran erinnert mich diese Form der Kritik, die in der Rezension geübt wird.
Ich persönlich lese lieber Bücher ohne einen Bombo, weil ich mich nicht gerne von einem Autoren bevormunden lasse, wie ich etwas zu verstehen habe, aber der Rezensent scheint ihn nötig zu haben.
Und Protagonisten, mit denen man sich identifizieren muss - ich stehe immer schon auf dem Standpunkt, dass ein interessanter Protagonist mit Ecken und Kanten sehr viel netter zu lesen ist als ein Mister Perfekt (ein Grund, weshalb ich in vielen Büchern und Filmen eher den Bösewicht bevorzuge )
Viele Grüße
Heike