Natasha Brown - Zusammenkunft

  • Inhalt / Klappentext

    Nach oben kommen. Das war immer der Plan. Seit Jahrhunderten. Dafür hat sie, dafür haben alle vor ihr gekämpft. Und als Schwarze Frau stand ihr letztlich nur ein Weg offen: Völlige Verausgabung, Oxbridge, Londoner Hochfinanz, ein Freund mit Geld so alt und dreckig wie das Empire. Doch als sie endlich eingeladen wird, Mitglied einer Familie, Angehörige einer Klasse, Teil eines Landes zu werden, muss sie am eigenen Körper erfahren, dass die erlittenen Ungerechtigkeiten tiefere Wurzeln geschlagen haben. Wie kann sie sich retten? Wie mit dem Erbe der Geschichte leben?


    Über die Autorin

    Natasha Brown arbeitete nach ihrem Mathematikstudium an der Universität Cambridge für zehn Jahre im Londoner Finanzsektor. 2019 gewann sie den London Writers Award und konzentriert sich fortan auf das Schreiben. Zusammenkunft gilt in England als das erfolgreichste literarische Debüt 2021. Zum Erscheinen zierte Natasha Brown das Cover des Vogue Magazine, hymnische Besprechungen folgten in allen namhaften Zeitungen.

    Mein persönliches Fazit

    Die Protagonistin des Buches ist eine junge afrobritische Frau, die sich eine Karriere in der Finanzbranche erarbeitet hat. Ihr begegnen fast täglich Anfeindungen. Beginnend bei der Frage, ob sie ihren Arbeitsplatz nur ihrer Hautfarbe zu "verdanken" hat oder ob sie in der Gesellschaft allgemein überhaupt akzeptiert wird. Sie wird von ihrem Freund zu einem Familienfest eingeladen und erkennt dort für sich, dass sie niemals von bestimmten Gesellschaftsschichten angenommen werden wird, egal wie sehr sie sich anpasst, wie viel Geld sie verdient, wie gut ihr Bildungsabschluss ist oder wie gewählt sie sich ausdrückt.


    Es fällt mir etwas schwer das Buch zu bewerten, denn es hat für mich einige Stärken aber auch Schwächen.

    Es ist ein schmales Buch und ich tendiere ein wenig dazu es schon fast als Kurzgeschichte einzuordnen. Davon sollte man sich allerdings nicht täuschen lassen, denn es beinhaltet verschiedene und sehr interessante Themenbereiche. Rassismus, Sexismus, soziales Ungerechtigkeiten (ob gefühlt oder real), kämpfen um die eigene Identität und Zugehörigkeit.


    Es gibt einige wirklich gelungene und sehr starke Passagen, die das Buch sehr interessant machen. Allerding springt die Autorin zwischen den einzelnen Themankomplexen hin und her. Mir ist bewusst, dass man das eine Thema nicht zwangsläufig vom anderen trennen kann und die Übergänge oftmals fließend sind. Hier fehlt mir allerdings der rote Faden. Es gibt keinen konkreten Plot, die geschilderten Szenen bilden eher einen losen Rahmen und stehen nur bedingt miteinander in Zusammenhang. Der Aufbau wirkte auf mich zu wild und unkoordiniert. Auch hätte ich mir gewünscht, den Namen der jungen Frau zu erfahren. Es geht vielleicht nur mir so, aber irgendwie hat mich das gestört.

    Bei mir entstant der Eindruck, dass es sich bei dem Buch um ein sehr ambitioniertes Projekt handelt. Es wurde viel gewollt, aber es hinterlässt auch einen konfusen Eindruck.


    ISBN: 978-3518430460

    O-Titel: "Assembly"


    ASIN/ISBN: 3518430467

  • Zusammenkunft, von Natasha Brown


    Cover:

    Das Cover und der Titel sind für mich völlig willkürlich und ich kann keinen Bezug zum Buch finden.


    Inhalt:

    Eine dunkelhäutige Frau (die namenlos bleibt) erzählt in der ICH Perspektive von ihrem Leben in der Londoner Oberschicht. Von ihrem Kampf nach oben. Von Rassismus und sonstigen „Anfeindungen“.


    Meine Meinung:

    Ein Buch mit nur 114 Seiten, mit dem ich überhaupt nicht klar gekommen bin.

    Vor allem der Schreibstil macht mir zu schaffen. Kurze abgehakter Sätze, Zeitsprünge, konfus aneinander gereihte kleine Abschnitte, einzelne Tatsachen für mich ohne Zusammenhang, vieles wird angedeutet, aber nicht zu Ende erzählt – klar, es geht um Rassismus, trotzdem Frage ich mich am Ende des Buches: was wollte de Autorin mir sagen?


    Meine Distanz und mein Unverständnis, auch der Protagonistin gegenüber, sind beim Lesen immer größer geworden. Die Protagonistin blieb für mich immer „gesichtslos“. Ich habe keinen Zugang gefunden.


    Absolut nicht mein Buch.


    Autorin:

    Natasha Brown arbeitete nach ihrem Mathematikstudium an der Universität Cambridge für zehn Jahre im Londoner Finanzsektor. 2019 gewann sie den London Writers Award und konzentriert sich fortan auf das Schreiben.


    Mein Fazit:

    Ein Buch mit einem wichtigen Thema.

    Aber es erreicht mich nicht und lässt mich ratlos und verwirrt zurück.

    Deshalb von mir (fürs wichtige Thema) 2 Sterne.

  • 113 Seiten Gesellschafts-, System- und Vergangenheitskritik - da lässt sich trotz der Kürze wirklich viel herauslesen. Vielleicht muss man es sich auch sogar zweimal vornehmen; ich kann jetzt nur hoffen, dass ich wirklich alles verstanden habe, was die Autorin sagen wollte, alle Metaphern als Metaphern erkannt habe, Entscheidungen so gemeint waren, wie sie da standen.


    Vielleicht ein ganz gutes Buch für eine Leserunde - und heisse Diskussionen.


    7,5 Eulenpunkte würde ich geben.

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“

  • Das Buch interessiert mich sehr, einmal vom Thema her und andererseits freue ich mich, wenn Autor:innen es schaffen, eine Geschichte zu erzählen, ohne 800 Seiten lang zu labern. ;)

    Am 5.7. wird das Buch in der Sendung Literaturclub besprochen, danach werde ich mich entscheiden, ob ich es kaufe oder lieber doch nicht.


    Die Beschreibung erinnert mich an eine Figur aus "Mädchen Frau etc." von Bernadine Evaristo. Das war auch eine erfolgreiche schwarze Frau, die gerade deswegen einige Kämpfe ausstehen musste.

  • Inhalt:

    Eine dunkelhäutige Frau (die namenlos bleibt) erzählt in der ICH Perspektive von ihrem Leben in der Londoner Oberschicht. Von ihrem Kampf nach oben. Von Rassismus und sonstigen „Anfeindungen“.

    Huhu,


    kannst du mir kurz erklären, was du mit "Anfeindungen" meinst? So, wie du es schreibst klingt das gelesen so, als würdest du albern finden, was sie als Anfeindung empfindet.

  • Das Buch interessiert mich sehr, einmal vom Thema her und andererseits freue ich mich, wenn Autor:innen es schaffen, eine Geschichte zu erzählen, ohne 800 Seiten lang zu labern. ;)

    Am 5.7. wird das Buch in der Sendung Literaturclub besprochen, danach werde ich mich entscheiden, ob ich es kaufe oder lieber doch nicht.


    Die Beschreibung erinnert mich an eine Figur aus "Mädchen Frau etc." von Bernadine Evaristo. Das war auch eine erfolgreiche schwarze Frau, die gerade deswegen einige Kämpfe ausstehen musste.

    Als Geschichte würde ich das gar nicht so richtig benennen wollen...


    Im Lesenswert-Quartett wurde das Buch schon im April besprochen. Falls du Lust hast, kannst du online beim swr reinschauen, ich verlinke es dir mal:


    Lesenswert Quartett vom 13.04.2022


    Da kannst du weiter unten auch nur den Abschnitt zu dem Buch schauen. Wenn du magst ;)

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“

  • killerbinchen

    Danke für den Link, habs mir gerade angeschaut.

    Ich dachte noch, ich hätte die Sendung gesehen, aber diese Besprechung kam mir überhaupt nicht bekannt vor. :/ Und sie war jetzt auch nicht so, dass ich mir das Buch gleich kaufen müsste, ich warte also mal noch die Literaturclub-Besprechung ab.

    Ich behalte das Buch im Kopf.