Leopoldstadt - Sabina Naber
Herausgeber : Emons Verlag (22. April 2021)
Sprache : Deutsch
Taschenbuch : 320 Seiten
ISBN-10 : 3740811366
ISBN-13 : 978-3740811365
Inhalt:
Tödliche Hitze in Wien Wien 1966: Ein ehemaliger Besatzungssoldat wird ermordet aufgefunden. Die US-Botschaft will ihn nicht kennen. Wurde er wegen seiner Hautfarbe umgebracht? Oder haben die geheimnisvollen Treffen in einem Hotel etwas mit seinem Tod zu tun? Auf der Suche nach Hinweisen begegnet Chefinspektor Wilhelm Fodor ehemaligen Kämpfern im Spanischen Bürgerkrieg, deutschen Nazis, Südtirol-Aktivisten und liebenden Frauen. Die entscheidende Frage aber ist: Verfolgt ihn der schwarze Mercedes tatsächlich, oder leidet er unter Paranoia?
Meine Meinung:
Die Geschichte um den Kriminalfall herum ist sehr gut und spannend aufbereitet. Man erhält eine Ahnung, wie schwierig das Leben werden konnte, wenn man im Kalten Krieg mit den Weltmächten auch nur als kleines Licht zu tun bekam. Chefinspektor Fodor hat jedenfalls ganz schön bei seinen Ermittlungen zu kämpfen. Das Durcheinander, das Misstrauen fand ich wirklich gut beschrieben.
Einige Figuren im Buch sprechen im Wiener Dialekt, das machte die Atmosphäre noch "wienerischer". Ich habe nicht alle Ausdrücke gekannt, aber der Zusammenhang erschließt sich auch so - Kraftausdrücke versteht man in jeder Sprache. Im Nachwort erklärt die Autorin, dass sie versucht hat, sich an das Wienerische der 60er Jahre zu halten und deswegen auch Wörter verwendet werden, die heute nicht mehr gebräuchlich sind.
Von der Atmosphäre her hat mich das Buch an den Film "Der dritte Mann" erinnert. Ein sehr spannender Krimi, aber mir - zumindest in dieser Zeit - einen Tick zu düster, zu "noir".
ASIN/ISBN: 3740811366 |