Karl V. - Der Kaiser, dem die Welt zerbrach - Heinz Schilling

  • Karl V.

    Der Kaiser, dem die Welt zerbrach


    Heinz Schilling


    C.H.Beck;

    Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 457 Seiten

    ISBNN-13 ‏ : ‎ 978-3406748998



    Der Autor (Verlagsangabe)


    Heinz Schilling ist em. Professor für Europäische Geschichte der frühen Neuzeit an der Humboldt-Universität zu Berlin. Mit seiner viel gerühmten Biographie "Martin Luther. Rebell in einer Zeit des Umbruchs" und dem Bestseller "1517. Weltgeschichte eines Jahres" bildet die neue Karls-Biographie ein Triptychon der Frühen Neuzeit.



    Inhalt (Verlagsangabe)


    Karl V. ist der mächtigste Herrscher seiner Zeit - und der ohnmächtigste zugleich. In seinem Reich geht die Sonne nicht unter, doch nach seinem Willen formen kann er es nicht. Ebenso wenig gelingt es ihm, die große Kirchenspaltung aufzuhalten, mit der die Einheit der Christenwelt zerbricht. Heinz Schilling schildert in dieser Biographie, wie der Kaiser zwischen den Epochen alles in seiner Macht stehende tut, um dem Lauf der Zeit Einhalt zu gebieten - und sich am Ende gescheitert und gedemütigt aus der Welt zurückzieht in die Einsamkeit der spanischen Estremadura.



    Meine Meinung


    Ein echtes historisches Sachbuch, das sich nicht schnell liest und mit dem ich eine ganze Weile beschäftigt war.

    Karl V. war es nicht von Geburt an bestimmt, Kaiser des heiligen römischen Reiches zu werden. Als Sohn Philipps des Schönen von Burgund und

    seiner Ehefrau Johanna von Kastilien hätte er als Herzog von Burgund eine Rolle bei der Wiedererstarkung des Herzogstums spielen sollen.

    Eine Reihe von unvorhergesehenen Todesfällen bescherten ihm die frühe Nachfolge seines Vaters und später des Großvaters.


    Es ist eine Welt, die heute kaum mehr zu verstehen ist, mit ihren engen Bindungen zwischen Herrscherfamilien, politischen Zwängen und religiösen

    Verpflichtungen. Schilling bringt sie uns in 13 umfangreichen Kapiteln näher. Ein riesiges Reich, in dem "die Sonne nicht unterging".

    Fast unvorstellbar, wie so weit entfernte Gebiete von einem einzigen Menschen (und seinen StatthalterInnen) regiert werden konnten.


    Obwohl Karl V. offenbar ein persönlich sehr verschlossener Mensch war, bringt der Autor ihn uns so nahe, wie es über die vielen vergangenen Jahrhunderte

    möglich ist. Denn er war ein Mensch, der auch bei seinen engsten Vertrauten keine menschliche Nähe zuließ, abgesehen wohl von seiner Ehefrau.

    Auch die immense Bedeutung der Religion und die Macht der Kirchenfürsten spielt eine wichtige Rolle in diesem Buch, ebenso natürlich der Kampf

    Karls gegen die Reformation und der vergebliche Versuch, die Einheit der Kirche zu bewahren.


    Das Buch zeigt uns einen Herrscher, der all seine Kraft und Macht, seine Gesundheit und Intelligenz einsetzte und letztlich scheitern musste, da die

    Zeit andere Anforderungen stellte.

    Interessant fand ich auch, wie anders (und mit mehr Erfolg) sein Bruder Ferdinand I. von Österreich mit den Erfordernissen der neu aufgekommenen geistigen

    und politischen Strömungen zurechtkam.


    Durch dieses Buch habe ich diese aufregende Zeit besser kennengelernt, eine Zeit mit Entwicklungen, die auch unsere heutige Zeit noch beeinflussen.

    Sehr lesenswert.


    ASIN/ISBN: 3406748996


    Fehlende Buchstaben ergänzt.