Eingefroren am Nordpol - Markus Rex

  • Markus Rex - Eingefroren am Nordpol


    Kurzbeschreibung von Amazon:

    Am 20. September 2019 startete die größte Arktisexpedition aller Zeiten: Die »Polarstern« verließ den Hafen von Tromsö, um sich am Nordpol einfrieren zu lassen. An Bord hat sie Wissenschaftler aus 20 Nationen, die in der Arktis ein Jahr lang die Auswirkungen des Klimawandels untersuchen werden. Markus Rex, der Leiter der »MOSAiC« genannten Forschungsmission, erzählt in seinem Buch die Geschichte dieser einmaligen Expedition: Er berichtet vom Alltag unter den extremen Bedingungen der Arktis, von den logistischen und planerischen Herausforderungen und von den wissenschaftlichen Erkenntnissen, die die Forscher im Eis sammeln konnten. »Eingefroren am Nordpol« ist die Geschichte eines großen Forschungsabenteuers und zugleich ein eindringlicher Blick auf die dramatischen Folgen des Klimawandels.


    Meine Meinung:

    Das Buch ist sozusagen das Tagebuch von Markus Rex zu seinen Anteilen an der MOSAiC-Expedition. Es war spannend zu lesen, erst unwirklich sich in den Begrifflichkeiten und den einzelnen Stationen zurechtzufinden, aber am Ende wurde sehr deutlich, wie routiniert trotz der Umstände diese Forschungsarbeiten abliefen. Es zeigt auch, dass das Leben dort von Eisbären-Wache und der Lösung technischer Probleme auf kreative Art und Weise bestimmt ist, für mich war es authentisch, auch wenn ich verstehen könnte, wenn andere das sicher als ermüdenden Leseeindruck empfinden.


    Die Fotos im Buch sind interessant und beeindruckend und Markus Rex' Appell, dass wir vielleicht die letzte Generation von Menschen sind, die eine Arktis erleben, die ganzjährig eisbedeckt ist, kommt durch die Wiederholungen sehr eindringlich daher. Die Fotos sind allerdings auf "normalem" Papier wie der Rest des Buchs gedruckt, dadurch geht sicherlich noch ein wenig mehr "Effekt" verloren, aber ich fand sie dennoch beeindruckend.


    Ich fand es interessant, auch die Einblicke in die landseitige Logistik und schließlich auch in das poltische Werben zu bekommen, was mit angerissen wurde.


    Im Buch sind immer wieder farblich unterlegte Infoboxen enthalten, in denen spannende Fragen beantwortet wurden - leider tauchen die allerdings auch mal mitten in einer Textpassage auf, was ich nicht so schön empfand. Ich hätte sie lieber immer nach einem Tages- und/oder Kapitelabschnitt gelesen. Das Buch folgt dem Verlauf der Jahreszeiten und damit ja auch dem Expeditionsverlauf und es wird auch beschrieben, welchen Einfluss das Corona-Virus am Ende auf das Gelingen - oder besser gesagt, welchen Einfluss es auf das Scheitern der Mission beinahe gehabt hätte.


    Es handelt sich um eine eindringliche Schilderung der Situation in der Aktis, die mir an manchen feinen Stellen einen Hauch zu ich-bezogen geschrieben war, aber nichts von ihren mahnenden Worten eingebüßt hat.


    Spannend fand ich den Vergleich oder auch den Rückbezug zu den Forschungen Fridtjof Nansens, wie viel und wie wenig Zeit zugleich dazwischen lag und welche Eindrücke sie gemein hatten und auch nicht teilten.


    Leider bleiben einem die eigentlichen Forschungsaktivitäten verborgen, es wird nur gestreift, was dort getan wurde, was ich persönlich sehr schade fand, da ich mir mehr Einblicke in die Wissenschaft gewünscht hätte.


    8 Punkte.


    ASIN/ISBN: 3570104141