Dort, wo die Feuer brennen - Astrid Töpfner

  • Seiten: 372

    Erscheinungsdatum: 15. Juli 2020

    Herausgeber: Nova MD (Astrid Töpfner)

    ISBN: 978-3966983884

    Preis: 11,99 € (Taschenbuch), 4,49 € (E-Book)



    Meine Meinung:


    Für 2022 habe ich mir vorgenommen mehr Bücher von Selfpublishern zu lesen. Ein wenig habe ich damit schon in 2021 angefangen, obwohl ich zugeben muss, dass ich trotz der vielen guten Erfahrungen, die ich bisher gemacht habe, doch noch etwas skeptisch war. „Dort, wo die Feuer brennen“ hat mich allerding sehr positiv überrascht.


    Soledad, genannt Sol, lebt in Berlin und versucht ihre Familienprobleme durch übermäßigen Alkoholkonsum, Party und viel Arbeit zu vergessen. Nach einem Autounfall, der Sol zum Innehalten zwingt, kehrt sie nach Spanien zu ihrer Familie zurück und erfährt Dinge über sich und ihre Familie, die sie so niemals geahnt hätte.


    Anfangs habe ich gar nicht verstanden, warum die Autorin Sols Oberflächlichkeit so stark betont. Ich dachte, dass es wieder eine dieser Frauenromane ist, deren Figuren nur Wert auf schön sein und jemanden darstellen legen, aber das hat sich glücklicherweise als Trugschluss und als wirklich fieses Vorurteil herausgestellt. Ich gelobe hiermit Besserung! Tatsächlich ist es nämlich so, dass die Handlung so sehr in die Tiefe geht, dass ich nicht nur ins Buch gesogen wurde und unfähig war mit dem Lesen aufzuhören, sondern ich habe auch die ganze Zeit mit Sol mitgelitten. Sie deckt einige Ungereimtheiten in ihrem Leben auf und das hat mich ziemlich betroffen gemacht. Sol hat im Laufe des Buches eine sehr starke Entwicklung hingelegt: Vom Partygirl zu einer Frau, die weiß was sie will und die sich nicht mehr rund um die Uhr mit Tätigkeiten aller Art ablenken muss um mit ihrem Leben klar zu kommen. Das größte Thema im Buch ist das Thema Schuld, das wohl jeder von uns auf die eine oder andere Art kennt und manchmal zu verdrängen versucht.


    Der Schreibstil ist total spannend, manchmal schleichen sich allerdings ein paar umgangssprachliche Formulierungen ein, die mich aber gar nicht gestört haben und wahrscheinlich auch gar nicht jedem auffallen. Besonders gut gefallen hat mir, dass die Autorin, die im Übrigen in Spanien lebt, in den Dialogen einige spanische Redewendungen mit aufgenommen hat. Das hat das ganze Buch noch authentischer gemacht.


    Du merkst also, ich bin total begeistert von „Dort, wo die Feuer brennen“ und kann es dir ohne Vorbehalte weiter empfehlen.


    Ich habe das Buch von Nova MD zur Verfügung gestellt bekommen. Vielen Dank dafür! Dies hat meine Meinung nicht beeinflusst.


    ASIN/ISBN: 3966983885

  • Ein Drama mit überraschenden Wendungen


    Der Roman spielt im sonnigen Spanien über 3 Zeitebenen.


    2005 reist Soledad wieder in ihre spanische Heimat, in die sie eigentlich nach dem Tod des Bruders und der Mutter, nie mehr zurück wollte. Dort bekommen sie und ihre Schwester Carmen mysteriöse Briefe, die die beiden Todesfälle unter neuem Licht erscheinen lassen. Soledad hat sich all die Jahre die Schuld gegeben, ist es möglich das jemand anderes dafür verantwortlich ist? Soledad fängt an Nachforschungen anzustellen und verliert sich immer mehr in den Geheimnissen ihrer Familie und ihrer alten Clique.


    1992: hier wird parallel die Zeit kurz vor den Todesfällen erzählt. Soledad, 14 Jahre alt und zum ersten mal verliebt, ist für ihre Geschwister, vor allem für ihren kleinen Bruder, verantwortlich. Die Mutter hat eine schwere psychische Erkrankung, die nur einmal im Jahr, zur Kirschenzeit, aus unerfindlichen Gründen besser wird. Der Vater, Bürgermeister des Ortes, kümmert sich liebevoll um sie. Als Soledad Eric kurz alleine lässt, geschieht das Schreckliche.


    1970: Eva, Soldedads Mutter, verliebt sich zur Kirschernte in Frankreich, in Gonozal, einem jungen Mann aus dem Nachbarort. Doch ihr Vater hat andere Pläne für Eva und so nimmt alles seinen Lauf.


    In einem tollen Erzählstil lässt die Autorin nach und nach aus diesen Handlungssträngen eine tragische Familiengeschichte werden, mit einem überraschenden Ende.

    Absolute Leseempfehlung!