Steve Cavanagh - Th1irt3en

  • Der New Yorker Anwalt Eddie Flynn soll als Nebenanwalt einen berühmten Hollywoodstar verteidigen. Dieser soll seine Frau - ebenfalls ein Filmstar - und ihren Liebhaber ermordet haben. Er glaubt an seine Unschuld, obwohl alle Beweise gegen ihn sprechen. Vor allem die DNA und der Fingerabdruck von Bobby Solomon auf einem Dollarschein, der ihm Mund eines Opfers gefunden wird, scheinen gegen den Angeklagten zu sprechen. Doch nachdem der Hauptanwalt zurücktritt, entdeckt Eddie, dass der Täter ein Serienmörder ist, der sich in die Geschworenenjurys einschleicht.

    Das Cover ist zwar passend und mit der Schrift gut gelungen, allerdings ist es doch etwas langweilig. Im Original sieht das Cover aber auch fast gleich ist.

    Es ist (nach einer Vorgeschichte) der 4. Band über Eddie Flynn im Original, auf deutsch ist es erst der 3. Fall - auch die Vorgeschichte gibt es (noch) nicht auf deutsch.

    Für mich war es allerdings das 1. Buch des Autors.

    Nichtsdestotrotz fand ich sofort ins Buch, obwohl ich zu Beginn leicht enttäuscht war, da man den Täter vom ersten Augenblick an kennt.

    Und trotzdem wurde das Buch innerhalb von kurzer Zeit zu einem absoluten Pageturner, da die Spannung das ganze Buch über auf höchstem Niveau war.

    Und irgendwann kam dann der Punkt an dem völlig überraschende Wendungen kamen. Dies gelang dem Autor indem er dem Leser/der Leserin suggeriert, dass er eigentlich alles über den Täter weiß. Einige Male musste ich dann zurückblättern, aber tatsächlich wurden manche Merkmale des Täters nie beschrieben, sodass man erst wieder ins Rätseln kam.

    Mit Eddie Flynn hat man auch einen absoluten Sympathieträger als Hauptfigur - trotz all seiner Fehler und Mäkel.

    Zusätzlich fand ich noch eine ausgezeichnete Idee, dass einige Kapitel aus der Sicht des Täters kamen, dies machte die Story noch lebhafter.

    Der Schreibstil ist also absolut brillant, Orte und Charaktere wurden bildhaft vorgestellt.

    Lange dachte ich mir, dass ich mir eine Verfilmung sehr gut vorstellen könnte, aufgrund der Wendungen ist dies aber in dieser Form definitiv nicht möglich.

    Obwohl ich in diesem Jahr viele exzellente Bücher lesen durfte, ist "Th1irt3en" mein absolutes Lesehighlight des Jahres und definitiv nicht das letzte des Autors.

    Ich liebe Gerichtsbücher- oder -serien wie "Bull", "The good wife" oder die Bücher von John Grisham, Steve Cavanagh setzt allerdings völlig neue Maßstäbe und lässt sie hinter sich.

    Fazit: Top-Thriller des Jahres. 5 von 5 Sternen, da man leider nicht mehr geben kann.


    ASIN/ISBN: B091KZHL7V

  • Sehr starker Gerichtskrimi

    Zum Ende des Jahres nochmal eine sehr starke Entdeckung in Form von Steve Cavanagh und seinem Gerichtskrimi...



    Geschichte: Die Frau des Hollywood Stars Bobby Solomon wird in Ihrer eigenen Wohnung zusammen mit dem besten Freund und Bodyguard des Schauspielers ermordet. Beide liegen tot im Bett und alles deutet darauf hin, dass Bobby seine Frau erstochen und seinen Freund mit dem Baseballschläger erschlagen hat, zumal er sich an den Abend nicht mehr erinnern kann und damit der Hauptverdächtige ist und sofort festgenommen wird. Als auch das Filmstudio seinen Aufwand einstellt und den besten Verteidiger abzieht, steht niemand mehr an Bobbys Seite außer dem ehemaligen Trickbetrüger und Anwalt Eddie Flynn. Doch dieser ist von Bobbys Unschuld überzeugt und dann spielt Geld keine Rolle....



    Das Cover ist ansprechend und der Klappentext macht mehr als neugierig, da es nicht nur um die klassische Geschichte vor Gericht geht, wer denn jetzt die besseren Argumentationen hat, sondern ein Killer der alles daran setzt in die Jury zu gelangen. Der Schreibstil ist fesselnd und Perfekt von den Kapiteln so gestaltet, dass zu jeder Zeit aufgehört und neu gestartet werden kann. Die Personen sind sympathisch und stur. Eddie lässt sich von nichts aufhalten, einmal ins Rollen gekommen und seine Helferin, eine ehemalige FBI Agentin steht ihm in nichts nach. Die Darsteller überzeugen, der Plot überzeugt und zeigt die Lücken, die ein Rechtssystem mit einer Jury darstellen kann. Wer die Maße psychologisch im Griff hat, hat gute Chancen den Prozess zu seinen Gunsten zu beeinflussen. Auch wenn die Jury neutral urteilen muss, gibt es viele Möglichkeiten Einfluß auszuüben und das ist bedenklich.



    Es ist für mich der erste Eddie Flynn und ich habe mich riesig darauf gefreut, denn Gerichtskrimis mit dieser Klasse sind sehr selten und ich weiß nicht, wann mich etwas, wie die "12 Geschworenen " mit Henry Ford , wieder begeistern konnte. Das hier kommt schon nah dran. In Deutschland anscheinend erst spät entdeckt, gibt es bereits auf englisch das nächste Buch, das gefeiert wird, während bei uns dieses noch nicht veröffentlicht ist. Eddie ist ein Held, der sein Familienleben opfert und völlig Selbstlos für Gerechtigkeit einsteht. Also ein Mensch der gerade zur jetzigen Zeit ein positives Signal setzt und für Verlässlichkeit steht.



    Korruption unter den Cops, Unklare Ermittlungen, Fehler in den einzelnen Bundesstaaten, Manipulation der Beweismittel und eine FBI Beamtin, die zwar einer größeren Sache auf der Spur ist aber in diesem Fall nicht offiziell eingreifen darf.



    Fazit: Ein für mich sehr starker Gerichtskrimi, der eigentlich keine Wünsche offen lässt. 5 Sterne und eine klare Empfehlung !:strahl:strahl:strahl:strahl:strahl

  • Ich habe das Buch gerade ausgelesen - selten hat mich ein Thriller so gefesselt wie dieser hier.


    Es ist auch mein erstes Buch von Steve Cavanaugh, aber ich konnte der Handlung gut folgen, auch wenn es nicht der erste Teil der Reihe ist. Ich habe zwar mitbekommen, dass sich einige Dinge "vorher" abgespielt haben müssen, aber die betreffen eher das Privatleben von Eddie Flynn (z. B. den Grund, warum seine Frau sich von ihm getrennt hat) und nicht den aktuellen Fall.


    Den (wahren) Täter kennt man von der ersten Seite an und die Kapitel sind abwechselnd aus seiner Sicht und aus der des Anwalts Eddie Flynn. Das erhöht die Spannung, denn auch wenn ich als Leserin schon weiß, wer der Täter ist, macht es mich doch sehr neugierig zu erfahren, ob und wie man ihm auf die Schliche kommen wird. Außerdem fragte ich mich beim Lesen natürlich, welches Motiv hinter dem Fall steckt.


    Vielleicht sollte ich öfter mal wieder Gerichtsthriller lesen. Von mir gibt es eine Leseempfehlung. :thumbup:

  • Thirteen ist der erste Thriller um Strafverteidiger Eddie Flynn, der in deutscher Übersetzung erschienen ist. Tatsächlich handelt es sich bei Thirteen aber bereits um Band vier der Reihe.



    Trotzdem konnte ich mich ausgezeichnet im Geschehen zurechtfinden und den Protagonisten kennen- und seinen Humor schätzen lernen. Und, oh! Ich habe ihn gefeiert. Den Humor, genauso wie den Protagonisten Eddie Flynn.

    Eddie Flynn ist ein ganz normaler Strafverteidiger in New York. Seine Laufbahn als Strafverteidiger fing eher etwas holprig an und ich würde sagen, das Studium, das er vor seinem Jura-Studium auf den Straßen erfahren durfte, hilft ihm bei seiner Arbeit als Strafverteidiger ungemein.

    Neben Eddie Flynn gibt es weitere Charaktere, die ihre Ecken und Kanten haben. Es ist für mich spannend zu verfolgen, wie sie an ihre Grenzen stoßen, wie sie diese Grenzen belasten und ausdehnen. Nicht jeder handelt klug, nicht jeder kommt in seinem Leben weiter. Es gibt große, lebensverändernde Gedanken und ganz kleine, schemenhafte. Sie alle bekommen ihren Raum.

    Steve Cavanagh schreibt bildhaft, mit großer Aufmerksam und mit Blick fürs Detail - ohne sich darin zu verlieren. Das gefällt mir. Ich mag den Blick aufs Wesentliche und die schemenhafte Darstellung des Umfelds. Ich bekomme eine Ahnung, einen verhüllten Blick auf das Geschehen. Bis mich das tatsächliche Geschehen umhaut.


    "Es ist Amerikas spektakulärster Mordfall. Doch der Killer steht nicht vor Gericht. Er sitzt in der Jury ...." - Klappentext


    Mit diesem Auszug aus dem Klappentext hatte mich Steve Cavanagh gleich gefangen und auf den ersten 40 Seiten erfahre ich, wie dem Täter dieser Geniestreich gelingen soll.


    "Der größte Trick, den der Teufel je gebracht hat, war, die Welt glauben zu lassen, es gäbe ihn gar nicht. - Zitat Verbal Kint - aus Christopher McQuarries Drehbuch zu dem Film Die üblichen Verdächtigen


    Der Erzählstil der Geschichte ist genauso außergewöhnlich wie die Story an sich. Ich begleite den Strafverteidiger Eddie Flynn und ich begleite den Täter. Ich weiß, wie er heißt. Er ist ein Spieler. Er bescheisst sich selbst. Er ist ein Monster. Er überlässt nichts dem Zufall. Er kokettiert mit sich selbst. Obwohl ich ihm so nahe komme, weiß ich doch nie, wer er nun wirklich ist. Ich kann nur hoffen, dass jene, die ich nach und nach ins Herz schließe, verschont bleiben werden.

    Thirteen zu lesen hat mir unendlich viel Freude bereitet. Mir gefällt der Schreibstil, die Ausdrucksweise, die Art von Humor. Spitzfindigkeiten, die ausgetragen werden, polizeitechnische Ermittlungsarbeit und allerlei Wissenswertes zur Beseitigung von Spuren beim Tathergang und deren Folgen. All das ist spannend und kurzweilig in die Geschichte verwoben und unterstreicht die Dringlichkeit, den Täter zu entlarven und zu fassen.


    Fazit

    Th1rt3en ist für alle, die spannende und zugleich überraschende Thriller mögen, die schlüssig und mit der richtigen Prise Humor geschrieben sind.