Beim Vetter Christian – Theodor Storm

  • Verlag: SAGA Egmont

    2019, ungekürzte Lesung, Spieldauer: 57 Minuten


    Kurzbeschreibung:

    Beim Vetter Christian, eine Erzählung mit einem herrlichen Althusumer Kolorit, über der ein verklärender Hauch von 18. Jahrhundert liegt, gehört sicherlich zu den heitersten Werken Storms.


    Der Ich-Erzähler ist der Cousin von Christian. Nach dem Tod des Onkels wird er von der Mutter, die ihm gute Ratschläge gibt und der Haushälterin Karoline "beherrscht". Auch nachdem er eine Anstellung gefunden hat, bleibt er in seinem Elternhaus. Auf Rat seines Onkels stellt er dessen Patenkind Julie ein. Sie "erleuchtet" mit ihrer Fröhlichkeit und Arbeit das Haus. Schließlich verliebt er sich in sie und es wird Hochzeit gefeiert...


    Wir lauschen der Stimme Helmut Wöstmanns und versinken tief in die lange vergangene Welt des Vetters Christian, aus der wir am Ende schliesslich mit einem nostalgischen Lächeln auf den Lippen zurückkehren ...


    Über den Autor:

    Theodor Storm wurde am 14. 9. 1817 in Husum geboren. Er gilt als einer der bedeutenden deutschen Novellisten und Lyriker.


    Über den Sprecher:

    Helmut Wöstmann ist ein deutscher Schauspieler, Hörspiel- und Off-Sprecher.


    Mein Eindruck:

    Das Hörbuch ist eine typische Storm-Novelle mit angenehmen Figuren, die durchaus Originale sind.

    Das gilt für den Vetter wie für den „Hausdrachen“ Karoline.


    Herzstück der Novelle ist eine gut beschriebene Familienfestlichkeit.


    Der Text ist unaufgeregt und entspannt zu hören.

    Die Stimme des 1931 geborenen Sprechers Helmut Wöstmann passt und verstärkt diese Stimmung.



    ASIN/ISBN: B08CL1JRZ7

  • Nachmittags im Garten Herbststimmung. Nietzsche fiel mir ein:


    "Dies ist der Herbst, der – bricht dir noch das Herz!"


    Ich liebte immer den genialen Gedankenstrich, weniger das Gedicht selbst. Storm ist mir bei diesem Thema viel näher:


    Der Nebel steigt, es fällt das Laub;

    Schenk ein den Wein, den holden!

    Wir wollen uns den grauen Tag

    Vergolden, ja vergolden!

    Und geht es draußen noch so toll,

    Unchristlich oder christlich,

    Ist doch die Welt, die schöne Welt,

    So gänzlich unverwüstlich!

    Und wimmert auch einmal das Herz -

    Stoß an und laß es klingen!

    Wir wissen's doch, ein rechtes Herz

    Ist gar nicht umzubringen.

    Der Nebel steigt, es fällt das Laub;

    Schenk ein den Wein, den holden!

    Wir wollen uns den grauen Tag

    Vergolden, ja vergolden!

    Wohl ist es Herbst; doch warte nur,

    Doch warte nur ein Weilchen!

    Der Frühling kommt, der Himmel lacht,

    Es steht die Welt in Veilchen.

    Die blauen Tage brechen an,

    Und ehe sie verfließen,

    Wir wollen sie, mein wackrer Freund,

    Genießen, ja genießen.


    Und ja, die Novellen, vor allem "Immensee", eine zarte und unglaublich schöne Geschichte. Aber auch die anderen, die ich las, waren stark, und ich werde mir diese hier bei Gelegenheit anhören.