Ich, Ariadne
Autorin: Jennifer Saint
Übersetzerin: Simone Jakob
List Hardcover
ISBN: 3471360255
416 Seiten, 24 Euro
Amazon-Kurzbeschreibung: Ariadne, Tochter von König Minos und Schwester des Minotaurus, ist so ganz anders als ihre Geschwister. Aufgewachsen mit den griechischen Heldensagen, schwört sie sich, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen und es nicht den Göttern zu überlassen. Jedes Jahr beobachtet sie, wie das unterworfene Athen als Tribut 14 Jugendliche nach Kreta schickt, um den Hunger des Minotaurus zu stillen. Sie lehnt sich vergeblich gegen diese Grausamkeit auf. Bis sie sich in einen der Todgeweihten verliebt. Theseus verspricht ihr, sie mit nach Athen zu nehmen, wenn sie ihm hilft, das Ungeheuer zu töten. Ariadne verrät den Zugang zum Labyrinth und schenkt Theseus einen roten Wollfaden, sodass er den Weg zurück zu ihr findet. Gemeinsam segeln sie los, doch Theseus lässt sie auf der Insel Naxos zurück. Damit beginnt Ariadnes eigene Geschichte …
Ich muss gestehen, die griechische Sagenwelt hat mich schon als Kind nicht gereizt. Vielleicht lag es an den lustlosen Lehrern, die sie uns vermitteln sollten, an den teilweise schlechten Filmen oder an den langweilig und altbacken geschriebenen Büchern, die es zu den Sagen gab, ich weiß es nicht. Als ich jetzt die Beschreibung dieses Buches las und die Stichworte „modern und fesselnd“ zu finden waren, dachte ich, jetzt sei die Zeit, einen neuen Anfang zu starten und den griechischen Göttern eine neue Chance zu geben.
Die Geschichte um Ariadne klingt erst einmal interessant und voller Vorfreude begann ich zu lesen, doch meine Erwartungen wurden leider nicht erfüllt. Ariadne blieb mir ebenso fremd, wie alle anderen Figuren. Gerne hätte ich eine etwas moderne Sprache vorgefunden und wäre in die Handlung eingetaucht, doch Ich, Ariadne“ knüpft in ihrer Erzählweise an die alten Sagen an. Die Sprache ist ebenso altbacken wie statisch und es fällt schwer, einen Bezug zu den handelnden Personen zu bekommen. Besonders am Anfang wird man von der geballten Sagenwelt fast erschlagen. Kennt man sich nur ansatzweise mit den griechischen Gottheiten aus, so merkt man schnell, dass hier fast alle auftauchen und dass oft das Wissen um ihre Funktionen und Schicksale vorausgesetzt wird. Die Ich-Erzählerin Ariadne klingt nicht menschlich, sondern eher wie ein Instrument, um die Sagen- und Götterwelt zu erklären.
Ich wurde leider in meinen Erwartungen enttäuscht. Gerne hätte ich eine spannende und lebendige Götterwelt entdeckt, doch auch diese Begegnung mit der griechischen Sagenwelt konnte mich nicht begeistern. Möglicherweise ist das Buch eher etwas für Kenner und Liebhaber dieser Sagen – ich werde wohl auch in Zukunft nicht dazu gehören…
ASIN/ISBN: 3471360255 |