'Der Himmel über Amerika - Esthers Entscheidung' - Seiten 164 - 257

  • Und wer weiß, wenn die Bücher (hoffentlich weiterhin) gut gehen - vielleicht gibt es ja ein "Spin Off" (wie man heute sagt) mit Ben bzw. dessen Nachfahren oder auch zu Jack und Esther bzw. deren Nachfahren...?!

    Wo muss ich mich melden, wenn ich für diese coole Idee voten will. :thumbup::love:

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Das Lächeln der Fortuna - Extended Version - Rebecca Gablè


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • David hat wohl immernoch gehofft, dass Ben zurückkehrt. Ich fand seine Antwort darauf sehr passend:


    Aber ich will nicht zu einer Gemeinschaft gehören, die Menschen ausschließt, nur weil sie nicht die richtige Kleidung tragen, ihr Haar nicht bedecken oder jemanden lieben, der anders betet. Alle diese Regeln waren vielleicht einmal nötig, um uns zusammenzuschweißen gegen die Verfolgung. Aber hier wird niemand mehr verfolgt. Wir leben in einem freien Land, in dem jeder unbehelligt seinen Glauben ausüben darf. Deshalb sind unsere Vorfahren hierhergekommen. Und jetzt sind wir diejenigen, die Andersgläubige zwar nicht verfolgen, aber verstoßen. Wir haben unseren Weg verloren.

    Den Gedanken von Ben fand ich ganz treffend. Er sollte eigentlich allen der Old Order zu denken geben. Aber die sind ja so verbohrt.

    Gut fand ich ja, dass sie Jack wenigstens erlaubten, solange zu bleiben, bis er gesund ist.

    Leider habe ich heute Nacht noch einen Teil des Nachwortes gelesen, ich hoffe nun nicht, dass etwas eintrifft, was geschehen könnte.


    Esther und Jack, ob das Zukunft hat? Dass Ben seine Emily heiratet, da hoffe ich wirklich, dass nichts dazwischen kommt. Es ist immerhin noch Krieg.

    Ruth reagiert schon recht angesäuert auf Esthers Betreuung von Jack. Sie hat wohl weniger Sorge um Esther, als um das Ansehen in der Gemeeh, das leiden könnte, wenn Esther sich nicht regelkonform verhält.

  • Eine ganz andere Assoziation kam mir auf Seite 236 bei „Haus der Ashbys“. Ich weiß nicht wieso, aber unwillkürlich habe ich Ashley gelesen, aber der ist „Gone With The Wind“ - „Vom Winde verweht“. ;-)


    Ansonsten blieben die Figuren sich weitgehend treu. Zwischen Esther und Jack knistert es gewaltig (war ja schon von der U4 bekannt), die übrigen Familienmitglieder merken davon anscheinend nichts (abgesehen von Ben, bei Esthers Großeltern bin ich mir nicht sicher), und bei Ruth bin ich mir nicht sicher, ob die Jack nicht hinter dem Rücken der anderen doch verraten bzw. anzeigen wird.

    Die Namensassoziation hatte ich auch. Zumindest kam mir der Gedanke, dass die Südstaatennamen doch recht ähnlich sind.


    Den Verdacht bei Ruth kam mir auch. Und ich bin mir nicht sicher, ob sie es nicht tut, wenn sie merkt, dass Esther und Jack sich zugeneigt sind. Die Großeltern und auch Ben haben es ja auch mitbekommen. Und sie wacht mit Argusaugen auf die Einhaltung der Ordnung.

  • Wo muss ich mich melden, wenn ich für diese coole Idee voten will. :thumbup::love:

    Beim Verlag. :-)

    Allerdings wartet nach Amisch 3 schon das nächste Projekt auf mich. Wieder ein historischer Roman, aber ein völlig anderes Thema. Es wird ein Einzelband und ich freue mich schon sehr darauf, es zu schreiben. Verraten darf ich leider noch gar nichts, nur dass es wohl im ersten Halbjahr 2023 erscheinen wird.

  • Beim Verlag. :-)

    Allerdings wartet nach Amisch 3 schon das nächste Projekt auf mich. Wieder ein historischer Roman, aber ein völlig anderes Thema. Es wird ein Einzelband und ich freue mich schon sehr darauf, es zu schreiben. Verraten darf ich leider noch gar nichts, nur dass es wohl im ersten Halbjahr 2023 erscheinen wird.

    Melde hier gleich mal Interesse für eine Leserunde an. Natürlich aber erst mal Teil 3 von unseren Amishen. :love:

    Hollundergrüße :wave



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    Das Lächeln der Fortuna - Extended Version - Rebecca Gablè


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Der Krieg geht an dem Amish doch nicht vorbei. Was zig Jahre vorher in Deutschland funktioniert hat, sollte doch wohl jetzt auch klappen. Sie verstecken einen Teil ihrer Tiere im Wald.


    Die Soldaten sind außer Rand und Band. Es geht nicht darum, dass sie verpflegt werden, sie wollen plündern, vernichten und die Menschen erniedrigen. Esther wird dabei ertappt, wie sie ihre Ziegen wegschaffen will. Zum Glück erhebt einer der Soldaten Einspruch, als Max erschossen werden soll.


    Doch die Hochleitners sind immer für eine Überraschung gut. Rebekka lädt die Leute einfach zum Essen ein und sorgt mit Autorität dafür, dass das geordnet klappt. Die Verluste sind verhältnismäßig gering, als die Truppe abzieht.

    Der verletzte Soldat, den Esther später findet, ist ausgerechnet der, der sich für Max eingesetzt hat. Jack geht es ziemlich schlecht, doch er wird aufgenommen und gepflegt. Es muss ihn in ein Gefühlschaos gestürzt haben, als er erkennt, wo er untergekommen ist. Mich hat gewundert, dass die Ältesten akzeptiert haben, dass er bleiben darf, bis er genesen ist.


    Es kommt, wie es kommen musste. Jack und Esther verlieben sich, auch wenn Esther es nicht wahrhaben will. Doch Rebekka bemerkt es.

  • Nun kommt der Krieg auch nach Jacobstown und Daniel und Rebekka finden auch wieder einen Weg, glimpflich aus der Geschichte rauszukommen. Hut ab vor Rebekka wie geschickt sie die Situation eskaliert und so schlimmeres verhindert.

    Rebekka ist schon ein ganz besondere Frau. Ich mag sie sehr.

    David hat wohl immernoch gehofft, dass Ben zurückkehrt.

    Welche Eltern hoffen so etwas nicht. Aber Ben hat eine Entscheidung getroffen und steht zu ihr.

    Wenn ich es recht erinnere, hat vor nicht allzu langer Zeit Jan Fleischhauer (Kolumnist bei Focus) in seiner wöchentlichen Sendung "9 Minuten netto" auf ServusTV das thematisiert. Sinngemäß ging es darum, daß die, die Corona leugnen oder sich nicht impfen lassen wollen, doch bitte auch konsequent sein mögen und, wenn es sie doch erwischt, bitte die Behandlung auch verweigern sollen, um die Krankenhausbetten denen zu überlassen, die Corona ernst nehmen. Ich kann das nicht so ironisch schreiben, wie es bei ihm kam.

    Es gibt sogar die, die auf der Intensiv liegen mit Corona und immer noch leugnen. Wie ich gehört habe, diskutierten manche sogar noch über die Sinnhaftigkeit der Behandlung. Warum sind sie also überhaupt in die Klinik gekommen?

  • Den Gedanken von Ben fand ich ganz treffend. Er sollte eigentlich allen der Old Order zu denken geben. Aber die sind ja so verbohrt.

    Menschen, die so ein festgefahrene Meinung haben, sind aber Argumenten nicht mehr zugänglich. Sie haben recht und wenn ihnen die Gegenargumente ausgehen, dann kommt garantiert ein "basta".


    Ich finde es schlimm, wenn man nicht mehr in der Lage ist, eine Sache aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten und dann zu einer Meinung zu kommen.

  • Es gibt sogar die, die auf der Intensiv liegen mit Corona und immer noch leugnen. Wie ich gehört habe, diskutierten manche sogar noch über die Sinnhaftigkeit der Behandlung. Warum sind sie also überhaupt in die Klinik gekommen?

    Ich denke, es handelt sich hier um Einzelfälle. Die gibt es ja in jeder Variante. Im Familienkreis habe ich die gegenteilige Variante eines Mannes Mitte 50 der seit fast 2 Jahren das Haus nur noch abends verlässt, wenn möglichst keine Menschen auf der Straße sind. Der nicht mehr öffentlich fährt, sich den Familienfesten verweigert (obwohl wir inzwischen alle geimpft und zu 80 % sogar schon geboostert sind und auch Tests zur Sicherheit machen), keine Feunde mehr getroffen hat, in keine Lokale geht etc.p.p. Der sagt, ich möchte nie in meinem Leben Corona haben. Und ich dann sage, tja, dann musst du den Rest deines Lebens zuhause im HomeOffice bleiben. Ins Büro geht er seit 22 Monaten auch nicht mehr.


    Extreme Standpunkte gibt es immer. Genau das ist für mich bei den Amish auch mein Problem. Das Extreme. Damit kann ich nichts anfangen.

    Hollundergrüße :wave



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    Das Lächeln der Fortuna - Extended Version - Rebecca Gablè


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Ich denke, es handelt sich hier um Einzelfälle. Die gibt es ja in jeder Variante. Im Familienkreis habe ich die gegenteilige Variante eines Mannes Mitte 50 der seit fast 2 Jahren das Haus nur noch abends verlässt, wenn möglichst keine Menschen auf der Straße sind. Der nicht mehr öffentlich fährt, sich den Familienfesten verweigert (obwohl wir inzwischen alle geimpft und zu 80 % sogar schon geboostert sind und auch Tests zur Sicherheit machen), keine Feunde mehr getroffen hat, in keine Lokale geht etc.p.p. Der sagt, ich möchte nie in meinem Leben Corona haben.

    Nicht ganz so extrem, aber auch mehr als vorsichtig ist mein Mann auch. Mich macht das manchmal wahnsinnig, denn wer weiß wie lange es dauert und ich kann mich doch nicht in die Höhle zurückziehen, bis alles wieder vorbei ist. Schließlich will ich ja auch ein Stück weit leben. Vorsicht ja, Panik nein.

  • Mich macht das manchmal wahnsinnig, denn wer weiß wie lange es dauert und ich kann mich doch nicht in die Höhle zurückziehen, bis alles wieder vorbei ist. Schließlich will ich ja auch ein Stück weit leben. Vorsicht ja, Panik nein.

    Stimmt. Genau meine Meinung. Der Schmarrn wird noch einige Jahre bei uns das Leben beeinflussen. Da muss man einen Weg finden, raus aus der Höhle. Das Leben ist halt nix für "Feiglinge". :) (Wobei ich mich nicht lustig über ängstliche Menschen machen möchte.;))

    Hollundergrüße :wave



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    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

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  • Rebekka lädt die Leute einfach zum Essen ein und sorgt mit Autorität dafür, dass das geordnet klappt.

    Mich hat gewundert, dass die Ältesten akzeptiert haben, dass er bleiben darf, bis er genesen ist.

    Das wiederum paßt nach meiner Einschätzung zu Rebekka wie auch den Amisch.


    Menschen, die so ein festgefahrene Meinung haben, sind aber Argumenten nicht mehr zugänglich. Sie haben recht und wenn ihnen die Gegenargumente ausgehen, dann kommt garantiert ein "basta".

    Extreme Standpunkte gibt es immer. Genau das ist für mich bei den Amish auch mein Problem. Das Extreme. Damit kann ich nichts anfangen.

    Wenn man genau hinsieht, wird bei uns das "Extreme" in seinen Schattierungen auch immer bestimmender. Toleranz wird immer öfter verstanden in dem Sinne "Du darfst meine Meinung haben, eine andere akzeptiere ich nicht". Da kann einem fast die Überlegung kommen, ob das am Ende menschlich (und von daher gesehen in gewisser Weise normal ist).

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Die Soldaten sind außer Rand und Band. Es geht nicht darum, dass sie verpflegt werden, sie wollen plündern, vernichten und die Menschen erniedrigen. Esther wird dabei ertappt, wie sie ihre Ziegen wegschaffen will. Zum Glück erhebt einer der Soldaten Einspruch, als Max erschossen werden soll.


    Doch die Hochleitners sind immer für eine Überraschung gut. Rebekka lädt die Leute einfach zum Essen ein und sorgt mit Autorität dafür, dass das geordnet klappt. Die Verluste sind verhältnismäßig gering, als die Truppe abzieht.

    Das ist ein gutes Beispiel dafür, was ein konträres und unerwartetes Verhalten bewirken/auslösen kann.

    Letztendlich "benehmen" sich die Soldaten recht zivilisiert und bedanken sich sogar noch für das Essen.

  • Toleranz wird immer öfter verstanden in dem Sinne "Du darfst meine Meinung haben, eine andere akzeptiere ich nicht"

    Ich habe das Gefühl, die Menschen verlieren die Kunst zu debattieren. Die einen reden immer nur weichgespült und freundlich, auch wenn sie vielleicht ganz anderes denken. Und die anderen halten ihre Meinung für die allein glücklich machende, richtige. Warum kann ich nicht eine Diskussion zulassen, in der ich offen dafür bin, nicht nur eine andere Meinung zu akzeptieren sondern vielleicht sogar zuzugeben, dass ich nicht recht gehabt habe? Warum ist das Verlieren und der zugegebene Fehler in unserer Gesellschaft so schlecht angesehen und warum wird ewig auf Fehlern herumgehackt auch wenn diese schon zugegeben und eine Entschuldigung ausgesprochen wurde?

    Hollundergrüße :wave



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    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Warum ist das Verlieren und der zugegebene Fehler in unserer Gesellschaft so schlecht angesehen und warum wird ewig auf Fehlern herumgehackt auch wenn diese schon zugegeben und eine Entschuldigung ausgesprochen wurde?

    Manche Leute beherrschen das bis zur Vollendung. Da kann man noch so oft sagen, das Thema wäre erledigt, nein es wird immer wieder darauf rum gekaut.

    Man könnte diese Diskussionskultur fördern, indem man schon in der Schule die Kinder dazu animiert ihre Meinung zu sagen und über bestimmte Dinge abzustimmen.

    Wir hatten in unserer Einrichtung wöchentliche Runden in der Dinge zusammen getragen und gemeinsam geklärt wurden. So lernt man, dass auch andere Meinungen zählen, mal auch entgegen der eigenen Wünsche entschieden wird, aber eben immer gut begründet damit es jeder nachvollziehen konnte.

  • Das ist ein gutes Beispiel dafür, was ein konträres und unerwartetes Verhalten bewirken/auslösen kann.

    Letztendlich "benehmen" sich die Soldaten recht zivilisiert und bedanken sich sogar noch für das Essen.

    Das ist wohl das, was Jesus mit "die andere Backe hinhalten" gemeint hat.



    Ich habe das Gefühl, die Menschen verlieren die Kunst zu debattieren.

    Ich glaube, dieses Kunst ist bereits verloren.



    Man könnte diese Diskussionskultur fördern, indem man schon in der Schule die Kinder dazu animiert ihre Meinung zu sagen und über bestimmte Dinge abzustimmen.

    Das wird vermutlich nicht geschehen. Dann könnte ja auch herauskommen, daß eine andere als die öffentlich gewünschte möglicherweise auch richtig ist - das darf aber nicht passieren.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")